Du musst mit 30 €/m² bis 45 €/m² für das Entfernen und Entsorgen von asbesthaltigen Baustoffen rechnen. Für den Ausbau der asbesthaltigen Bauteile können auch noch zusätzlich Abbaukosten je nach Baustoff anfallen. Hinzu kommen die Entsorgungskosten von rund 100 € bis 300 €/Tonne sowie die Kosten für den Einbau eines asbestfreien Baustoffes.

Baustoffe aus Asbest gehören zu den schlimmsten Bausünden im letzten Jahrhundert und sind seit den 1990ern zum Glück aufgrund ihrer Krebsauslösenden Wirkung verboten. Von dem einst als idealen Baustoff angesehenen Asbest geht eine hohe Gesundheitsgefahr aus, daher müssen asbesthaltige Häuser heutzutage aufwändig saniert werden. Lies hier, welche Kosten eine Asbestsanierung kostet.

Was ist Asbest?

Früher wurde Asbest als der ideale Baustoff gesehen: Asbest ist ein feines und fadenförmiges Silikatmineral, welches eine große strukturelle Festigkeit besitzt. Asbest kann hervorragend zu Netzen verwebt werden und ist säurebeständig, hitzebeständig und verrottungsfest sowie wärmedämmend.

Leider sind die Asbestfasern aber auch lungengängig und können so unter einer gewissen Größe in die Atemwege und in die Lunge gelangen. So kann der Körper diese nicht mehr ausscheiden und schon kleine Mengen können das Lungengewebe massiv zerstören und Lungenkrebs auslösen. Bei einem einzigen Hersteller von Asbest gab es früher so innerhalb von 30 Jahren über 3.000 Asbesttote, denn es gab weder Informationen zu den Gesundheitsgefahren von Asbest noch gab es ausreichend Schutzmaßnahmen für die Arbeiter.

Daher sind Baustoffe mit Asbest seit den 1990ern verboten. Dies kam viel zu spät, denn die Gefahr durch Asbest war bereits um 1900 bekannt. Seit 1943 ist Asbestose und Lungenkrebs durch Asbest schon als Berufskrankheit anerkannt und trotzdem wurde Asbest erst 1995 in Deutschland und erst 2005 in der ganzen EU verboten. Aus Asbest wurden seit der Mitte der 1960er Jahre vor allem Plattenware als Fassaden- und Dachbekleidung, für Küchenböden und Blumenkästen, Knöpfe, Telefongehäuse und Rohrleitungen hergestellt.

Normalerweise sind die Asbestfasern in den Baustoffen eingeschlossen und stellen keine Gefahr dar, allerdings kann es problematisch werden, sobald die Baustoffe verwittert oder beschädigt sind. Denn dann treten die feinen Asbestfasern aus und können eingeatmet werden.

Deshalb muss bei der Asbestentsorgung sorgsam vorgegangen werden und wird in der Regel nur von spezialisierten Unternehmen angeboten.

Wo findet man heute noch Asbest?

Asbest kann sich in deinem Haus noch an vielen Stellen verstecken: in alten Eternitplatten, Fliesenklebern, Wandputzen, Leichtbauplatten und auch in Abwasserrohren und Dämmungen, Dichtungen und auch Brandschutzklappen. Leider wurde Asbest auch in Blumenkästen und Nachtspeicheröfen verwendet. Daher solltest du immer nachsehen, aus welchem Jahr, die jeweiligen Baustoffe kommen.

Man unterscheidet zwischen schwach gebundenem und fest gebundenem Asbest:

Fest gebundener Asbest

Fest gebundener Asbest wird erst gefährlich, wenn beim Schleifen, Sägen oder Bohren die Fasern freigesetzt werden. Dach- oder Wellplatten, sogenannte Eternitplatten, wurden aus Asbestzement oder Faserzement hergestellt. Auch Rohre, Kabelkanäle und Tischtennisplatten wurden damals aus Asbest hergestellt. Daher sollten Bauteile aus Eternit oder Faserzement nicht zerteilt werden, sondern im Ganzen entsorgt werden. Auch in Bodenbelägen wurde in den 1960er Jahren Asbest verwendet. In Flex-Platten, das sind Vinyl-Asbest-Fliesen, sind ca. 15 % Asbest enthalten. Auch der für die Platten verwendete Kleber ist meistens asbesthaltig. Es gelten daher spezielle Schutzmaßnahmen für die Entsorgung von asbesthaltigen Fußboden-Flexplatten.

Schwach gebundener Asbest

Sehr gefährlich ist schwach gebundener Asbest, weil er bereits bei kleinen Erschütterungen Asbestfasern freisetzen kann. Hier ist vor allem Spritzasbest sehr problematisch. Schwach gebundener Asbest ist vor allem in asbesthaltigen Putzen, sowie in Leichtbauplatten wie Wand- und Deckenplatten und Heizkörpernischen enthalten. Auch in Elektroinstallationen wie Heizkesseln und Auskleidungen von Haartrockner, Bügeleisen und Toastern ist Asbest enthalten. Zur Isolation und zum Brandschutz wurde Asbest früher sogar in Nachtspeicheröfen verwendet.

Wie erkennt man Asbest?

Asbest besitzt eine faserige Struktur und ist grau. Am besten suchst du dir einen Profi, dieser kann Asbest sehr schnell erkennen. Ein sehr guter Hinweis, ob Asbest in deinem Haus verbaut wurde, ist das Baujahr deines Hauses. Denn Asbest wurde vor allem zwischen 1960 und 1970 als Baustoff verwendet und erst in den 1990ern verboten. Danach wurden Ersatzstoffe verwendet, welche zwar genauso aussehen, auch Eternit heißen, aber zum Glück keinen Asbest enthalten.

Was kostet es, ein Asbestdach zu sanieren?

Damit du siehst, was eine Sanierung eines Asbestdaches kostet, haben wir hier einmal eine Beispielrechnung für dich. Wenn du ein altes Haus mit einer Dachfläche von 120 m² aus 1960 neu decken lassen willst und das alte Asbestdach entsorgen lässt, kostet dich das als grober Orientierungswert folgendes:

Position Kosten
Anfahrt 80 €
Gerüst 1.000 €
Ausbau der Asbestplatten auf 120 m² à 35 €/m² 4.200 €
Entsorgung der 10 Tonnen Sondermüll à 150 €/Tonne 1.500 €
Dach Entwässern 900 €
Dämmung 9.300 €
Vorarbeiten 950 €
Neues Dach: Eindecken mit Schiefer 7.200 €
Summe 25.130 €

Was kostet 1qm Asbestentsorgung?

Pro Quadratmeter kostet dich die Asbestentsorgung mit Ausbau und Verpackung zwischen 30 und 36 €/m². Die Kosten variieren allerdings je nach Anbieter und Region.

Wie teuer ist eine Asbestsanierung?

Je nachdem wo in deinem Haus der Asbest verbaut ist, kosten dich die Asbestsanierung zwischen 30 und 45 €/m² Baufläche. Wenn die Entfernung besonders schwierig ist, fallen auch die Kosten deutlich höher aus. Für die Entsorgung musst du noch einmal mit 100 bis 300 €/Tonne Sondermüll rechnen. Für eine neue Fassadenverkleidung mit Dämmung oder ein neues Dach fallen ebenfalls noch Kosten an, schließlich ist es nur mit der Entsorgung noch nicht getan.

Wovon hängen die Kosten für eine Asbestsanierung ab?

Die Kosten der Sanierung hängen davon ab, wie groß die betroffene Fläche ist, für deine örtlichen Bedingungen, welche für den Ausbau und die Entsorgung gelten (Diese sind bundesweit sehr unterschiedlich), wie schwierig der Ausbau ist, welche Firma den Ausbau durchführen darf sowie die Entsorgungskosten in deinem Ort. Am besten holst du schon im Vorfeld Kostenvoranschläge von einschlägigen Firmen ein und erkundigst dich, welche Bestimmungen zur Asbestsanierung in deiner Region gelten.

Wie viel Asbest darf man privat entsorgen?

Für den Ausbau und auch für die Entsorgung von Asbest ist in Deutschland ein Sachkundenachweis nach den technischen Regeln für Gefahrenstoffe notwendig: TRGS 519. Als Privatperson wirst du diesen nicht haben, daher solltest du die Asbestsanierung unbedingt einem Profi überlassen.