Preise können sich zwischen 15 € und 200 € pro m² einpendeln, abhängig von Material, Verwendungszweck und ob vor Ort oder im Fachbetrieb gestrahlt wird.

Wer über das Sandstrahlen nachdenkt, wird vermutlich Material haben, das über hartnäckige Verunreinigungen verfügt, die nicht einfach weggewischt werden können. Seien es Farbreste auf dem Boden oder Graffiti an den Wänden. Vielleicht verfügst du aber auch über einen Oldtimer, der wieder neu erstrahlen soll. Aber was genau ist Sandstrahlen eigentlich? Wie teuer ist es? Was geschieht beim Sandstrahlen?

Dieser Artikel hilft dir, das Sandstrahlen besser zu verstehen, die Kosten zu begreifen und dir letztendlich dadurch die Entscheidung zu erleichtern, dich dafür oder dagegen zu entscheiden …

Aber lasst uns zuerst einen Blick auf die Kosten werfen: Diese sind nicht so leicht zu bestimmen, denn viele Faktoren verändern den Preis. Der Preis ist abhängig davon, was gestrahlt werden soll und welche vorbereitenden Arbeiten anfallen. Außerdem kommt es darauf an, ob vor Ort gestrahlt werden soll, was die Kosten in der Regel erhöht, oder im Fachbetrieb.

Es gibt verschiedene Strahlmittel und Strahlverfahren, die den Preis beeinflussen, sowie den zu erwartenden Zeitaufwand.

Willst du Preise vergleichen, macht es Sinn, die jeweiligen Endpreise dafür zu kalkulieren. Du kannst vorab auch Festpreise verhandeln. Meist wird allerdings dennoch eine Besichtigung verlangt, um den Arbeitsaufwand genauer einschätzen zu können. Für viele angefragte Arbeiten haben Betriebe normalerweise Pauschalpreise. Hier ein Beispiel, wie die Preise für Sandtrahlarbeiten aussehen können:

Sandstrahlen von Holzoberflächen


Für rustikale Oberflächen

ab 14 € je m²


Anstrichentfernung

ab 12 € je m²

Sandstrahlen von Stein und Ziegeln


Entfernung von Grünspan, altem Anstrich oder Verputzresten

ab 14 € je m²

Sandstrahlen von Beton

ab 13 € je m²

Sandstrahlen von Metallen


Fahrradrahmen

ab 40 €

Motorradrahmen

ab 100 €

Alufelgen

35 € je St.

Stahlträger

ab 25 € je m²

Gartenzaun

ab 8 € je lfm

Sandstrahlen kann also ganz schön teuer werden. Aber natürlich kannst du auch selber zum Sandstrahler greifen und loslegen. Hier die benötigten Werkzeuge, inklusive Beispielpreisen:

  • Sandstrahlkabine 159,99 €
  • Sandstrahlgerät 499,00 €
  • Geeignetes Strahlmittel 17,99 € (25 kg)
  • Sandstrahlpistole 99,95 €
  • Kompressor 59,99 €
  • Schutzausrüstung 155,89 € (XL)

Am besten erledigst du das Sandstrahlen an der frischen Luft oder in der Garage. Denke unbedingt auch an eine Schutzmaske!

Was ist besser - Sandstrahlen oder Schleifen?

Pauschal ist diese Frage schwierig zu beantworten: Tendenziell scheint Schleifen besser zu sein, weil es einige Vorteile gegenüber dem Sandstrahlen aufweist. So lassen sich nahezu alle Untergründe und Materialien schleifen. Korngröße und Schleifmaterial bestimmen den Abtrag sowie die Gestaltung der Oberfläche. Es lassen sich sowohl massive als auch dünne Komponenten schleifen.

Beim Sandstrahlen kann es hierbei zu Problemen kommen: Dünne Werkstücke, speziell Metallbleche, neigen dazu, sich durch die hohe Belastung beim Auftreffen des Strahlguts zu verziehen. Herkömmliches Sandstrahlen ist zudem abrasiv, was bei feinen Bauteilen unerwünscht ist. Hier kannst du durch entsprechendes Strahlgut hier Abhilfe schaffen.

Durch Schleifen können nicht nur komplette Bauteile, sondern auch Teilbereiche bearbeitet werden. Es ist gut kombinierbar mit Spachtelarbeiten und Beschädigungen wie Dellen und Kratzer lassen sich gut beheben. Schleifen ermöglicht auch eine gezielte Gestaltung von Oberflächenstrukturen. Außerdem lässt es sich mit überschaubarem Aufwand umsetzen.

Beim Sandstrahler hingegen ist die Bearbeitung von Teilbereichen schwerer umzusetzen und Beschädigungen lassen sich nicht ohne weiteres beheben. Sandstrahlen ist verhältnismäßig aufwändig, erfordert speziellen Schutz für Arbeiter und Umwelt und ist kostenintensiver.

Beim Schleifen fällt Schleifstaub ab, allerdings in verhaltensweise geringen Mengen. Zudem verbreitet dieser sich nicht unkontrollierbar und lässt sich gezielt entfernen. Weder Mensch noch Umwelt sind großartig belastet, weswegen das Arbeiten im offenen Produktionsbereich auch ohne spezielle Kammern möglich ist.

Sandstrahlen erzeugt hingegen sehr viel Staub, der aus dem abgetragenen Material sowie dem Strahlmaterial besteht. Dieser belastet Mensch und Umwelt stark, weshalb du beim Sandstrahlen immer auf eine entsprechende Schutzausrüstung achten solltest!

Wie kann man am besten Sandstrahlen?

Am besten lässt du es einen Profi machen. Das kostet zwar ein bisschen was, aber es wird vermutlich wenig schiefgehen. Ansonsten strahlst du am besten mit einer guten Schutzausrüstung, die dich vor dem gesundheitsgefährdenden Staub schützt.

Welches Strahlgut am besten geeignet ist, hängt vom Material ab: Für Metall bietet sich Korund an oder der weniger scharfkantige Granatsand. Da letzterer mehrmals verwendbar und dadurch kostengünstiger ist, findet er im Privatbereich häufig Verwendung. Beim Sandstrahlen von Holz nutzt du am besten Glasperlen oder Granatsand.

Wird beim Sandstrahlen Material abgetragen?

Ja, das Sandstrahlen verfügt über eine sogenannte abrasive Wirkung, hat also eine reibende, schleifende Wirkung, wodurch Oberflächenteilchen herausgelöst werden.

Sandstrahlen dient der Oberflächenbehandlung und wird häufig verwendet, um Oberflächen zu reinigen. Durch das Sandstrahlen lassen sich zuverlässig Rost und Farbreste entfernen.

Außerdem findet es Anwendung in der Entfernung von Graffiti, der Betonsanierung sowie der Restaurierung von Oldtimern. Auch beim Mattieren von Glas findet es Verwendung. Damit der Sandstrahler funktioniert, werden durch spezielle Kompressoren Luftdruck erzeugt, um einen starken Luftstrahl zu erzeugen, dem Strahlmittel beigemischt werden.

Es gibt verschiedene Verfahren, die angewendet werden:

Niederdruckstrahlen:

Beim Niederdruckstrahlen wird das Strahlmittel in einem Stahlkessel unter Druck gesetzt. Diesen Druck kann man je nach Bedarf anpassen. Neben dem trockenen gibt es auch ein feuchtes Verfahren. Hierbei wird dem Streugut Wasser beigemischt. Dadurch wird die Reinigung schonender und die Staubmenge reduziert.

Mikrosandstrahlen

Beim Mikrosandstrahlen wird ein extra feinkörniges Strahlmittel verwendet, zum Beispiel Steinmehl. Mikrosandstrahlen ist eine Unterart des Niederdruckstrahlens. Dabei erzeugen spezielle Mikrostrahlanlagen einen sehr hohen Druck, um den Strahl zu erzeugen.

Injektions-Sandstrahlen

Hierbei wird ein Injektor verwendet, durch den das Strahlmittel aus einem Behältnis entnommen und auf die Oberfläche gestrahlt wird. Der Aufbau der Anlage ist unkompliziert und die Anwendung einfach, dafür ist allerdings die Flächenleistung verringert. Der Druck sowie die Strahlmenge können unterschiedlich eingestellt werden, neben der trockenen gibt es auch eine feuchte Variante.

Vakuumverfahren

Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, welches das Strahlmittel nach Bearbeitung durch ein Vakuum wieder einsaugt. Abfallprodukte wie Staub werden hierbei entfernt und das Strahlgut wiederverwendet. Dies geschieht so lange, bis das Strahlgut aufgebraucht wurde.

Neben verschiedenen Verfahren werden auch verschiedene Strahlmittel verwendet.

Korund

Korund ist scharfkantig, verfügt über keine Ferrite und eignet sich daher hervorragend zur Reinigung und Entrostung. Die Oberfläche wird dabei recht rau.

Schlacken

Schlacken ist scharfkantig, teilweise frei von Ferriten und verfügt über eine zuverlässige Reinigungswirkung.

Stahlguss

Stahlguss ist kantig oder rund. Wird unter anderem zur Entfernung von Zunder verwendet, ohne die Oberflächen aufzurauen.

Glasperlen

Glasperlen sind frei von Ferrit, rauen die Oberflächen nur schwach auf und werden oft zu Veredelungszwecken eingesetzt.

Kunststoff

Kunststoff ist ferritfrei und hat relativ wenige scharfe Kanten. Dadurch kann man es schonend nutzen. Es wird hauptsächlich veredelnd eingesetzt.

Trockenschnee oder Trockeneis

Trockenschnee ist optimal für eine sehr schonende Oberflächenbehandlung. Die Herstellung ist allerdings teuer.

Fazit

Möchtest du eine stark verunreinigte Oberfläche reinigen, könnte Sandstrahlen die Lösung sein. Dabei musst du mit Kosten zwischen 15 € und 200 € rechnen. Der Preis wird durch Strahlmittel, Verwendungszweck, zu behandelndes Material und Dauer beeinflusst. Auch einem Oldtimer kann durch das Sandstrahlen zu neuem Glanz verholfen werden.

Möchtest du Preise vergleichen, nimmst du hierfür am besten den Endpreis, allerdings kann auch ein Festpreis verhandelt werden. Für häufig angefragte Arbeiten gibt es bei vielen Betrieben auch Pauschalpreise. So kannst du besser vergleichen.

Beim Sandstrahlen kommen nicht nur verschiedene Verfahren zum Einsatz, sondern auch unterschiedliche Strahlmittel. Manche von ihnen sind besser zum Reinigen gedacht, aufgrund der stärkeren abrasiven Wirkung, manche von ihnen zur Veredelung. Letztere weisen eine geringere abrasiver Wirkung auf.

Beim Sandschleifen wird Material abgetragen, weshalb es gut geeignet ist, um Verunreinigungen zu entfernen. Dazu zählt zum Beispiel Graffiti. Wenn du keinen Profi bezahlen möchtest, kannst du dir selbst einen Sandstrahler kaufen, dafür brauchst du verschiedene Werkzeuge wie Kompressor, Sandstrahlkabine sowie eine Sandstrahlpistole. Durch die hohe Staubbelastung ist zudem eine Schutzausrüstung notwendig. Insgesamt kannst du dabei mit Kosten über 1.000 € rechnen. Das lohnt sich natürlich nur, wenn du öfter sandstrahlst.