Jeder kennt’s: Zuerst läuft das Wasser nur noch langsam ab, dann gar nicht mehr - ein klassischer Fall von verstopftem Abfluss. Aber keine Sorge! Es muss nicht immer gleich der Klempner kommen. In unserem Artikel verraten wir dir, mit welchen einfachen Tricks und Hausmitteln du Abflüsse aus Dusche, Waschbecken oder Küchenspüle wieder frei bekommst. Unsere Tipps und Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind sogar für die vollkommen Unerfahrenen unter euch geeignet. So kann garantiert nichts schiefgehen. Bereit? Dann lasst uns loslegen …

Wie bekomme ich einen verstopften Abfluss wieder frei?

Zuallererst solltest du versuchen herauszufinden, wo genau der Abfluss verstopft ist. Liegen zum Beispiel Haarknoten direkt am Ablaufventil oder sitzt die Verstopfung tiefer? Je nachdem, wo sich die Verstopfung befindet, muss gegebenenfalls das Siphon abgebaut werden, um die Ablagerung zu entfernen. Alternativ können auch Chemikalien eingesetzt werden, die die Ablagerungen zersetzen, sodass sie sich mit Wasser wegspülen lassen. Dort, wo du nicht so gut an die Rohre herankommst, wie zum Beispiel bei Verstopfungen in der Toilette oder in der Dusche, kommt der gute alte Pömpel zum Einsatz.

Du möchtest Verstopfungen aus dem Abfluss entfernen? So gehst du vor:

Schritt 1: Ablaufventil prüfen

Oft wickeln sich Haare um die Ablaufgarnitur, die direkt in der Becken-Öffnung liegt. Lagern sich zusätzlich noch Shampoo- oder Seifenreste an, entwickelt sich schnell ein waschechtes Knoten-Wirrwarr, sodass das Wasser nicht mehr richtig abfließen kann. Bevor du zu Chemikalien greifst oder dein Waschbecken beziehungsweise deine Dusche auseinanderbaust, solltest du daher immer zuerst das Ablaufventil prüfen und einmal von sämtlichen Ablagerungen befreien. Das wirkt oft bereits Wunder. Läuft das Wasser anschließend noch immer nicht gut ab, sitzt die Verstopfung vermutlich tiefer. Dann kannst du zu Schritt 2 übergehen.

Schritt 2: Ein Einlauf für das Abflussrohr

Hast du alle sichtbaren Ablagerungen und Haare entfernt und das Wasser läuft trotzdem nicht ab? Dann sitzt die Verstopfung tiefer. Um diese zu lösen, reicht es manchmal, einfach die Duschbrause vom Wasserschlauch zu entfernen und mit dem Schlauch direkt Wasser über den Ablauf in das Rohr leiten zu lassen. Halte dazu den Wasserschlauch direkt an den Ablauf! Je höher der Wasserdruck, desto besser. Du wirst sehen, dass das Wasser nach einer Weile plötzlich wieder besser abfließt. Funktioniert das nicht, musst du gegebenenfalls mit einem Abflussreiniger nachhelfen. Der Umwelt zuliebe solltest du dabei auf ökologische Produkte setzen.

Schritt 3: Verstopfungen mit dem Pömpel lösen

Schritt 1 und 2 haben bisher keine Wirkung erzielt? Dann kann der Einsatz einer Saugglocke, umgangssprachlich Pömpel genannt, Abhilfe schaffen. Dabei pumpst du die Verschmutzungen sozusagen nach oben, indem du abwechselnd einen Über- oder Unterdruck erzeugst. Bevor du mit dem Pömpel zu arbeiten beginnst, solltest du den Überlauf mit Hilfe eines nassen Schwamm oder Waschlappen verschließen und etwas heißes Wasser in das Becken einlaufen lassen, sodass der Abfluss bedeckt ist. Nun setzt du den Pömpel möglichst luftdicht auf den Abfluss und fängst an, kräftig zu pumpen. Dabei lösen sich die Rückstände im Rohr und werden entweder nach unten oder nach oben geleitet.

Hinweis: Handelt es sich um eine Verstopfung in der Toilette, eignet sich am besten ein sogenannter Ausguss- oder Turbo-Stampfer. Nimmst du einen klassischen Pömpel, sollte seine Gummi-Glocke groß genug sein, um den gesamten Abfluss der Toilette zu bedecken.

Du kommst mit dem Pömpel nicht zurecht? Bei Listando findest du Experten, die dir weiterhelfen.

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Schritt 4: Demontage der Rohre

Tut sich, trotz der oben genannten Schritte, nichts, sitzt die Verstopfung wahrscheinlich so fest, dass sie händisch entfernt werden muss. Dieser Schritt eignet sich jedoch nicht für Laien. Solltest du in einer Mietwohnung wohnen, ist es besser, den Hausmeister zu kontaktieren, bevor du etwas in Eigenregie auseinanderbaust. Dasselbe gilt grundsätzlich auch für alle Leitungen, die sich in den Wänden befinden. Sichtbare Rohre wie zum Beispiel das Siphon unterhalb des Waschbeckens, lassen sich hingegen relativ einfach abbauen, indem du sie zuerst von der Waschbeckenunterseite und dann vom Abwasseranschluss abschraubst. Dann kannst du die fest sitzenden Ablagerungen entfernen und gegebenenfalls das Rohr gründlich reinigen.

Wie bekomme ich einen stark verschmutzten Abfluss wieder frei?

Verstopfungen im Abfluss können nicht nur durch Ablagerungen, sondern auch durch Verschmutzungen entstehen. Teilweise entstehen dabei auch unangenehme Gerüche. Das ist grundsätzlich ein Hinweis darauf, dass die Verschmutzung tiefer liegt. Dann hilft eine gründliche Rohrreinigung. Es muss allerdings nicht unbedingt der aggressive Rohrreiniger sein. Manchmal tut es auch eine Reinigungsspirale und ganz viel heißes Wasser.

So arbeitest du mit der Rohrreinigungsspirale

Es gibt Rohrreinigungsspiralen mit 30 - 40 Zentimetern bis hin zu 20 Metern Länge. Sie werden über den Abfluss in das Rohrsystem hinter der Wand eingeführt und dann im Uhrzeigersinn gekurbelt, um die Verstopfungen zu lösen. Anschließend ziehst du die Reinigungsspirale vorsichtig wieder heraus. Idealerweise sollte der Pfropfen, der die Verstopfung verursacht hat, nun mit herauskommen.

Besteht das Problem nach der Rohrreinigung noch immer, kannst du es zusätzlich mit ein paar Hausmitteln versuchen. Diese sind umweltverträglicher als klassische Rohrreiniger und können selbst verhärtete Ablagerungen wie Kalk lösen.

Welches Hausmittel hilft bei verstopften Abfluss?

Backpulver, Natron, Essig und Spülmittel sind die gängigsten Hausmittel zur Reinigung von Abflüssen. Sie entfernen wirksam hartnäckige Ablagerungen, ohne die Rohre anzugreifen. Das macht sie zu einer guten Alternative zu chemischen Rohrreinigern, die auf Dauer nicht selten zu einem Rohrbruch führen können. Aber auch Gebissreiniger, Cola und Geschirrspültabs funktionieren durchaus, um die Rohre frei zu bekommen. Hier die besten Rezepte für die Rohrreinigung mit Hausmitteln:

Abfluss mit Backpulver, Natron und Essig reinigen

Diese Reinigungsmethode ist äußerst effizient und kann sogar Verstopfungen im Abfluss lösen. Für die Abflussreinigung mit Backpulver, Natron und Essig gibst du zuerst drei bis vier Esslöffel Backpulver oder Natron in den Ausguss des Wasch- beziehungsweise Duschbeckens. Danach kippst du etwa eine halbe Tasse Essigessenz hinterher. Jetzt solltest du ein Sprudeln aus dem Abfluss vernehmen. Das zeigt dir, dass die Substanzen arbeiten. Sobald du nichts mehr hörst, kippst du eine ordentliche Menge kochendes Wasser hinterher. Mache dazu ruhig den Wasserkocher einmal richtig voll und kippe anschließend das ganze kochende Wasser in den Abfluss! Diesen Vorgang kannst du auch zwei- dreimal wiederholen, bis das Wasser wieder gut abfließt. Zum Schluss spülst du mit heißem Leitungswasser nach, um die gelösten Verschmutzungen gründlich wegzuspülen.

Abfluss mit Spülmittel reinigen

Dieses Hausmittel eignet sich auch zur regelmäßigen Vorbeugung vor Verschmutzungen und Verstopfungen in den Abflussrohren. Sie entfernt leichte Ablagerungen. Gebe für die Abflussreinigung mit Spülmittel etwa ein Schnapsglas voll Spülmittel in den Ausguss und kippe anschließend etwa eine Tasse kochendes Wasser hinterher! Dann lässt du das ganze circa 15 Minuten lang einwirken und spülst zum Schluss mit warmem oder heißem Leitungswasser nach.

Abfluss mit Gebissreiniger reinigen

Diese Reinigungsmethode hilft bei leichten Verstopfungen im Abfluss. Dazu bröselst du eine oder zwei Gebissreiniger-Tabletten in den Ausguss und gibst einen Schuss kochendes Wasser dazu. Das sollte allerdings nur so viel Wasser sein, dass sich die Tablette gerade so auflöst. Anschließend lässt du das Ganze ein paar Stunden oder sogar über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen spülst du gründlich mit Wasser nach.

Abfluss mit Geschirrspültabs reinigen

Mit Geschirrspültabs kannst du dir deinen Rohrreiniger selbst herstellen. Dazu kochst du etwa drei Liter Wasser auf und löst anschließend einen Geschirrspültab darin auf. Die hergestellte Flüssigkeit gießt du nun in den Abfluss und lässt das Ganze eine Weile einwirken. Zum Schluss solltest du gründlich mit warmem Leitungswasser hinterher spülen.

Abfluss mit Cola reinigen

Die Phosphorsäure in Cola ätzt Verschmutzungen im Abflussrohren einfach weg. Dazu gibst du die Cola einfach direkt in den Abfluss von Wanne, Dusche, Küchenspüle oder WC und lässt das Ganze, je nach Verschmutzungsgrad, am besten über Nacht einwirken. Für einen noch besseren Effekt kannst du die Cola vorher mit etwas Backpulver mischen. Aber Vorsicht! Dieses Gemisch schäumt sehr stark. Am nächsten Tag spülst du den Abfluss gründlich mit warmem oder heißem Leitungswasser durch - et voilà.

Fazit

Bei einem verstopften Abflussrohr muss nicht gleich der Klempner kommen. Mit einigen Tricks und Hausmitteln fließt das Wasser auch ohne Demontage der Leitungen wieder ab. Echte Verstopfungen löst du am besten manuell mit einem Pömpel oder einer Rohrreinigungsspirale. Oftmals sitzt die Verstopfung aber auch gar nicht so tief. Deshalb solltest du im ersten Schritt grundsätzlich das Abflussventil prüfen. Hier sammeln sich gerne Haare und Shampoo-Reste an. Löst sich die Verstopfung trotzdem nicht, kann ein Rohrreiniger helfen. Dieser kann jedoch auf Dauer die Rohre beschädigen und ist auch aus umwelttechnischen Gründen nicht die erste Wahl. Schonender funktioniert die Rohrreinigung mit Hausmitteln wie Backpulver, Essig, Spülmittel, Gebissreiniger oder Cola. Spülmittel eignet sich auch vorbeugend gegen Ablagerungen und Verstopfungen in den Abflussrohren.