Na, wie sieht die Fassade deines Hauses aus? Könnte sie einen neuen Putz vertragen? Mit der Zeit bröckelt die Fassade eines Hauses und es entstehen Risse in der Fassade. Leider sieht das nicht nur hässlich aus, so hat Feuchtigkeit leichtes Spiel und kann leicht in das Gemäuer eindringen. Ein neuer Außenputz, der Wind und Wetter trotzt, ist also fällig. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du deine Fassade selbst verputzen kannst.

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Warum muss eine Fassade verputzt sein?

Die Fassade bildet die Schutzschicht deines Hauses und schützte es vor Feuchtigkeit, Schmutz, Schlagregen, Frostschäden und dient als UV-Schutz. So schützt eine verputzte Außenwand auch deinen Geldbeutel vor unerwünschten Reparaturkosten. Dabei muss ein Außenputz trotzdem dampfdurchlässig sein und dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit aus den Wohnräumen von innen nach außen abziehen kann.

Beim Verputzen trägst du mehrere Schichten Putz auf, hier gilt, je mehr Unterputzlagen, desto fester ist die Fassade. Die Struktur wird am Ende vom Oberputz gegeben. Je nach Untergrund und Art der Mauersteine benötigst du eine andere Anzahl und Stärke an Lagen oder Putzarten. Erkundige dich am besten beim Fachmann, welches Putzsystem du für dein Haus brauchst.

Wichtig: Die Außentemperatur darf beim Verputzen nicht unter 5 ° C betragen!

Am besten stellst du ein Baugerüst für das Verputzen der Außenwand auf
Am besten stellst du ein Baugerüst für das Verputzen der Außenwand auf

Das Material und Werkzeug benötigst du zum Außenwand verputzen

Für das Verputzen deiner Fassade benötigst du Folgendes:

  • Reparaturmörtel
  • Grundierung
  • Putzträger
  • Putzschiene oder Putzprofil
  • evtl. Anputzleisten
  • Putze
  • Kelle (=Maurerkelle)
  • Bürste
  • Brett/Kartätsche
  • Malerquast
  • Mörtelkübel
  • Bohrmaschine
  • Reibebrett/Schwammbrett
  • Gerüst/Leiter

Welcher Putz für die Außenwand?

Du hast die Wahl zwischen den verschiedenen Putzarten:

Kalk-Zement-Putz

  • für fast jede Außenwand geeignet
  • hohe Druckfestigkeit
  • Feuchtebeständig
  • günstiger Allrounder

Sanierputz

  • Spezialmischungen zum Reparieren von Salz- und Feuchteschäden
  • beim Restaurieren historischer/denkmalgeschützter Bauten
  • verhindert Ausblühungen
  • hilft beim Austrocknen feuchter Mauern
  • teuer

Silikatputz

  • feste Verbindung mit mineralischen Untergründen
  • sehr langlebig
  • sehr stabil
  • eignet sich für feuchte Wände
  • ätzend im feuchten Zustand, daher Vorsicht beim Verarbeiten

Silikonharzputz (organisch gebunden)

  • enthält Silikonharze
  • je höher der Bindemittelanteil, desto wasserabweisender
  • für Fassade mit Abperleffekt
  • teuer

Welche Grundierung ist die Richtige?

Jeder Putz benötigt eine Grundierung. Tiefengrund verfestigt beim Grundieren poröse, sandende und stark saugende Untergründe und verträgt sich mit so gut wie jedem Putz. Haftgrund sorgt dafür, dass der Putz auch auf glatten und dichten Untergründen wie Beton hält. Universal- und Standardgrundierungen basieren auf Kunstharzen oder Kunststoffen und vertragen sich mit so gut wie allen Außenputzen. Die Alternative ist ein mineralischer Vorspritzmörtel oder Spritzbewurf.

Für jeden Putz und Untergrund gibt es maßgeschneiderte Produkte wie Silikatgrundierung, Quarzgrund, Dichtschlämme, Zementhaftbrücke für den Sockelbereich oder auch getönte Grundierungen für Dekor- und Strukturputze. Für alle Untergründe, auf denen der Putz nicht direkt haften kann, brauchst du immer einen Putzträger.

Außenwand verputzen - Schritt-für-Schritt-Anleitung

Eine Außenwand verputzt du in 5 Schritten
Eine Außenwand verputzt du in 5 Schritten

So funktioniert das Verputzen deiner Hausfassade in 5 Schritten:

Schritt 1: Bereite den Untergrund vor

Damit deine Außenwand sauber, trocken und frei von losen Teilen und Staub ist, musst du die Außenwand mit einer Bürste abreiben, so entsteht ein tragfähiger Putzuntergrund. Anschließen musst du die Wand ausbessern: Fehlstellen und Risse im Mauerwerk gleichst du mit einem Mörtel (=Reparaturmörtel) aus. Stark saugende Untergründe wie Kalksandstein und Porenbeton musst du mit einer Grundierung vorbehandeln. Hier kannst du großzügig Malerquast auftragen.

Vergiss nicht, Fenster und Türen mit Folien abzudecken, um sie und die Fenster- und Türrahmen zu schützen.

Anschließen fixierst du die Putzprofile oder Putzschienen mit einer kleinen Menge Ansetzmörtel oder Putzmörtel an der Wand. Der Abstand der Profile liegt bei ungefähr 50 cm. Putzprofile sind auch gleichzeitig Putzträger und helfen dir bei der Einhaltung der Putzschichtdicke. Zusätzlich sichern sie die Putzränder und dienen dem Systemabschluss.

Schritt 2: Mische den Unterputz an

Als Haftgrund und Putzgrund dient ein Unterputz. Mische den Unterputz in einem großen Mörtelkübel an und halte dich dabei an die Herstellerangaben. Verwende für das Mischen eine Bohrmaschine mit Quirl-Aufsatz. Du solltest den Unterputz so lange mischen, bis keine Klumpen mehr zu sehen sind.

Achte darauf, nicht zu viel oder zu wenig Wasser beizumischen. Denn dann kann es passieren, dass der Putz später nicht auf der Fassade hält! Achte auf das vorgegebene Mischverhältnis des Herstellers!

Schritt 3: Trage die erste Putzschicht auf die Fassade auf und glätte diese

Jetzt kannst du den Putz mit einer Putzkelle auf der Fassade auftragen. Zwischen den Putzschienen kannst du ihn mit einem Brett oder einer Kartätsche zu einer ebenen Schicht glätten. Wichtig: Arbeite ohne Unterbrechung als nass in nass! Rühre nie mehr Putz an, als du verarbeiten kannst!

Du kannst den Putz mit einem Brett oder einer Kartätsche glätten
Du kannst den Putz mit einem Brett oder einer Kartätsche glätten

Profis benutzen die sogenannte Spritzwurftechnik beim Verputzen. Dabei werden sie den Putz mit einer leichten, schnellen Drehung des Handgelenks schräg von unten nach oben an die Wand. Diese Technik erfordert Übung.

Schritt 4: Lass den Fassadenputz anziehen und reibe ihn ab

Plane je nachdem welchen Putz du benutzt, genügend Anziehzeit mit ein. Dies ist die erste Trocknungsphase des Außenputzes und wird von der länger dauernden Trockenzeit unterschieden. Die Anziehezeit kann je nach Putzart bis zu 1,5 Stunden betragen. Anschließend reibst du den Putz mit einem Schwammbrett oder einem Reibebrett ab und lässt die Putzschicht danach trocknen.

Faustregel Unterputz: ein Tag Trocknungszeit pro 1 mm Schichtstärke

Halte die Trocknungszeit unbedingt ein, sonst kann es passieren, dass der Putz reißt und instabil wird. Je nach Putzsystem verarbeitest du nun die zweite Unterputzlage.

Schritt 5: Trage den Oberputz auf

Trotz dass der Oberputz dünner als der Unterputz ist, wird er mit der gleichen Technik aufgetragen. Je nach deinem Geschmack kannst du eine andere Struktur und Farbe auswählen. Es stehen viele verschiedene Wandputze zur Auswahl: Filzputz, Rillenputz, Kratzputz oder auch Dekorputze wie Rauputz oder Scheibenputz.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Außenwand verputzen

Kann man eine Fassade selbst verputzen?

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Mit etwas handwerklichen Geschick kannst du deine Außenwand leicht selbst verputzen. So sparst du dir die Kosten für den Maler. Beachte aber, dass du dir eventuell ein Gerüst leihen musst. 

Wie wird eine Fassade verputzt?

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Du kannst eine Fassade in 5 Schritten verputzen: 

  1. Untergrund vorbereiten
  2. Unterputz anmischen
  3. Unterputz auftragen
  4. Unterputz anziehen lassen und abreiben
  5. Oberputz auftragen

Wie viele Schichten Außenputz?

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Nach den aktuellen DIN-Vorgaben werden Außenputze in zwei Schichten aufgetragen und sollten eine Gesamtdicke von mindestens 20 mm aufweisen. Die zwei Schichten bestehen aus einem Grundputz (Unterputz) und einem Oberputz.