Für eine Bestattung fallen insgesamt Kosten zwischen 900 € und 5.000 € an. Das macht etwa ein Drittel der Beerdigungskosten aus, welche häufig im fünfstelligen Bereich liegen.

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist das erstmal ein großer Schock. Häufig bleibt für die engsten Angehörigen jedoch zunächst nur wenig Raum zum Trauern, da zeitnah die Beerdigung geplant werden muss. Zudem treten nicht selten finanzielle Probleme auf, denn die Kosten für eine Bestattung sind hoch und nicht jeder Verstorbene hinterlässt ein Erbe, von dem die Bestattungskosten getragen werden können. Vielleicht befindest du dich gerade in einer ähnlichen Situation oder möchtest selbst vorsorgen, damit deine Angehörigen nach deinem Ableben zumindest finanziell nicht leiden müssen? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Kosten einer Bestattung wissen musst und wie du selbst für deine eigene Bestattung vorsorgen kannst…

Was macht ein Bestatter?

Bestatter oder auch Bestattungsfachkräfte kümmern sich um fast alles, was mit der Bestattung oder Beerdigung einer Person zu tun hat. Daher geht der erste Gang nach der Feststellung des Todes eines Angehörigen in der Regel direkt zum Bestattungsinstitut.

Zu den Aufgaben des Bestatters zählen die Betreuung und Beratung der Angehörigen hinsichtlich der Bestattung, die hygienische Versorgung und kosmetische Aufbereitung der Verstorbenen, die Herrichtung von Särgen und Urnen, das Anlegen von Gräbern, die Organisation der Trauerfeier sowie die Leichenüberführung.

Zusätzlich umfasst die Arbeit des Bestatters auch kaufmännische Aufgaben. Er vermittelt beispielsweise Bestattungsvorsorgeverträge, kümmert sich um die Kostenkalkulation und rechnet mit Versicherungsgesellschaften, Krankenkassen und Kunden ab.

Welches Bestattungsinstitut du zur Organisation der Bestattung beauftragst, entscheidest du selbst. Es gibt große Bestattungsunternehmen, kleine Familienbetriebe und sogar Online-Bestattungsinstitute. Die Betriebe unterscheiden sich vor allem in den Preisen. Je nach gewähltem Institut können die Preisunterschiede mehrere tausend Euro ausmachen. Hier lohnt sich ein großzügiger Vergleich. Wenn du dich dazu nicht in der Lage fühlst, bitte ruhig ein entferntes Familienmitglied, einen Freund oder einen Bekannten darum, für dich zu recherchieren. Manchmal haben die Verstorbenen vor ihrem Ableben auch bereits Verträge mit einem bestimmten Bestattungsinstitut abgeschlossen und teilweise sogar schon bezahlt. In diesem Fall brauchst du natürlich keine Recherche.

Die Kosten des Bestatters machen jedoch nur einen Teil der Gesamtkosten aus. Wie teuer ist also eigentlich eine klassische Beerdigung mit allem drum und dran? Hier ein Überblick über die gängigen Preisspannen für die Leistungen, die insgesamt für eine Beerdigung anfallen können:

Leistung

Kosten

Bestatterleistungen und Ausstellung sämtlicher Urkunden

ca. 1.100 - 1.600 €

Friedhofsgebühren für 20 Jahre

ca. 1.000 - 5.000 €

Sarg/ Urne

ca. 600 - 3.000 €

Todesanzeige

ca. 50 - 100 €

Trauerfeier

ca. 250 - 3.000 €

Steinmetz- und Gärtnerleistungen

ca. 3.000 - 10.000 €

Gesamt

ca. 6.000 - 22.700 €

Woran erkenne ich einen guten Bestatter?

Das Letzte, was du als enger Angehöriger eines Verstorbenen gebrauchen kannst, ist ein schlechtes Bestattungsinstitut, welches seine Dienstleistung nicht zufriedenstellend erfüllt. Gerade in dieser Stresssituation möchtest du dich auf den Bestatter verlassen können. Wenn dein Bestatter die folgenden Kriterien erfüllt, hast du ziemlich gute Chancen, dass alles einwandfrei klappt…

Umfassende Beratung und Gestaltungsmöglichkeiten der Bestattungsvorsorge

Manche Bestatter bieten neben ihrem klassischen Tagesgeschäft auch eine Bestattungsvorsorge an. Dadurch ist es möglich, noch zu Lebzeiten die Organisation und Finanzierung der Bestattung zu klären. So können beispielsweise in einer Bestattungsverfügung oder einem Vorsorgevertrag Regelung zur gewünschten Bestattungsart sowie zur Gestaltung der Trauerfeier getroffen werden. Über ein Treuhandkonto oder eine Sterbegeldversicherung kann finanziell für die Bestattung vorgesorgt werden.

Gute Erreichbarkeit

Ein guter Bestatter sollte für Rückfragen zur Verfügung stehen. Das heißt nicht, dass er 24/7 erreichbar sein muss. Er sollte jedoch stets zeitnah zurückrufen oder idealerweise feste persönliche oder telefonische Sprechzeiten anbieten.

Kundenorientierung

Bestatter verdienen ihr Geld mit dem Tod von Menschen. Daher ist allein schon aus branchentechnischen Aspekten ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen gefragt. Ein guter Bestatter nimmt sich viel Zeit für die Angehörigen des Verstorbenen, hört ihnen aufmerksam zu und kommt ihnen bestmöglich entgegen, was besondere Wünsche und Leistungen betrifft.

Breites Angebot

Neben der klassischen Beerdigung gibt es viele weitere Möglichkeiten einer Bestattung. Ein guter Bestatter hat stets mehrere Angebote parat, die den Wünschen und Möglichkeiten des Kunden gerecht werden.

Kostentransparenz

Schwarze Schafe nutzen die Trauer der Angehörigen aus, um daraus Profit zu schlagen und bieten ihre Leistungen zu überteuerten Preisen an oder rechnen versteckte Leistungen ab. Das musst du dir jedoch nicht gefallen lassen. Ein guter Bestatter wird dir jederzeit einen Überblick über entstandene Kosten geben, sodass am Ende nicht das böse Erwachen kommt.

Guter Ruf

Zufriedene Kunden sind immer ein gutes Zeichen für die Qualität eines Dienstleisters. Daher lohnt es sich, dich in deinem Umfeld über die Zufriedenheit mit verschiedenen Bestattungsinstituten zu informieren. Dann kannst du guten Gewissens den passenden Betrieb auswählen. Bedenke jedoch, dass jeder Mensch unterschiedlich ist! Vertraue anderen daher nicht blins, sondern mache dir stets immer auch dein eigenes Bild!

Faire Preise

Eine Bestattung ist nicht unbedingt billig - das ist dir sicherlich klar. Wenn dir die Kosten jedoch überdurchschnittlich vorkommen, sind sie das meistens auch. Informiere dich daher vorher über die üblichen Preisspannen und vergleiche unbedingt die Preise verschiedener Bestattungsinstitute, zum Beispiel über diesen Artikel!

Wann muss ein Bestatter bezahlt werden?

Sofern die Bestattung nicht bereits im Vorfeld von dem Verstorbenen bezahlt wurde, sind die Kosten von den nächsten Angehörigen zu tragen. Nur wenn triftige Gründe vorliegen, zum Beispiel wenn es keine Angehörigen mehr gibt, müssen die Kosten vom Staat übernommen werden. Die Rechnungsstellung erfolgt in der Regel nach der Bestattung. Manche Bestattungsinstitute verlangen jedoch bei Abschluss einen Vorschuss oder rechnen sogar per Vorkasse ab. Insbesondere bei hohen vier- und fünfstelligen Beträgen sind Vorauszahlungen nicht unüblich. Schließlich muss auch das Bestattungsinstitut seine Kosten decken. Außerdem reduziert das Bestattungsinstitut dadurch das Risiko von Zahlungsausfällen. Aber auch du als Kunde trägst bei der Inanspruchnahme von Bestatterleistungen ein gewisses finanzielles Risiko. Erbringt das Bestattungsinstitut schlechte Leistungen, ist es im Nachhinein meist schwierig, bereits gezahlte Beträge zurück zu erhalten. Idealerweise ist daher immer eine Lösung mit einer prozentualen Anzahlung. Wie hoch diese ausfallen sollte, ist eine Ermessens- und Verhandlungssache.

Wie teuer ist eine Leichenüberführung?

Vom Zeitpunkt des Todes bis zur Beisetzung wird die Leiche in der Regel mehrfach transportiert. Der Transport des Verstorbenen nennt sich Leichenüberführung. Die Kosten für die Überführung des Leichnams betragen innerorts üblicherweise zwischen 50 und 200 €. Für eine ortsübergreifende oder sogar weltweite Leichenüberführung können die Kosten auch deutlich höher ausfallen, wobei man für den Transport einer Urne selbstverständlich weniger zahlt als für den Transport einer Leiche. Je nach gewählter Bestattungsart erfolgen insgesamt drei bis vier Überführungen, beispielsweise vom Sterbeort zum Bestatter, vom Bestatter zum Friedhof, vom Bestatter zum Krematorium sowie vom Krematorium zum Beisetzungsort.

Mit welchen Kosten du für den Leichentransport insgesamt rechnen musst, kannst du anhand der Tabelle ermitteln:

Leistung

Kosten

Abholung vom Sterbeort (z.B. Hospiz, Krankenhaus, Heim oder von Zuhause)

ca. 90 - 250 €

Sargüberführung zum Friedhof innerorts

ca. 100 - 250 €

Sargüberführung zum Krematorium

ca. 100 - 200 €

Überführung der Urne innerorts (z.B. zum Bestatter, zum Krematorium oder zum Beisetzungsort)

ca. 35 - 95 €

Überführung der Urne weltweit

ab ca. 60 € per Versand

Sargüberführung innerhalb Deutschlands

ca. 1 - 2,50 € pro Kilometer

Sargüberführung innerhalb Europas

ca. 2.000 - 7.000 €

Sargüberführung außerhalb Europas

ca. 4.000 - 15.000 €

Bonustipp: Eine Urne kannst du auch selbst, mit Hilfe eines sogenannten Urnenpass, zu dem von dir gewünschten Beisetzungsort im Ausland transportieren. Möglich ist der Transport im Handgepäck bei Flugreisen oder im eigenen PKW.

Fazit

Stirbt ein Angehöriger, bleibt meistens erstmal keine Zeit zum Trauern. Die engsten Hinterbliebenen müssen sich dann schnellstmöglich um die Beisetzung kümmern. Ein Großteil der Organisation übernimmt dabei der Bestatter. Je nach gewünschter Bestattungsart, Wünschen und Ansprüchen liegen die Kosten für die Dienstleistungen des Bestattungsinstituts zwischen 900 und 5.000 €. Hinzu kommen weitere Kosten für die Beisetzung, sodass die Gesamtkosten häufig fünfstellige Beträge überschreiten. Damit diese hohen Kosten die Angehörigen eines Verstorbenen nicht in finanzielle Schwierigkeiten bringen, lohnt es sich, noch zu Lebzeiten Bestattungsvorsorgemaßnahmen zu treffen, wie zum Beispiel Todesfallschutz-Versicherung oder ein Treuhandkonto. Sind diese nicht vorhanden, kann mit dem Bestattungsinstitut ein individueller Zahlungsplan vereinbart werden. Meistens wird jedoch bei Abschluss eine prozentuale Anzahlung fällig. Ein guter Bestatter wird dich vor Leistungserbringung umfassend informieren und dich stets über die entstandenen Kosten auf dem Laufenden halten.