Ein Kubikmeter Wasser kostet im Schnitt zwischen 1,20 € und 2,00 €. Die Wasserpreise werden in der Regel von den Kommunen festgelegt.

Wasser zählt zu den Grundelementen unserer Erde. Es fließt kristallklar aus den Bergquellen. Außerdem bestehen fast alle Lebewesen zu einem überwiegenden Anteil aus Wasser. Eines ist klar: Ohne Wasser ist für uns kein Leben möglich.

Dennoch ist Wasser nicht unbedingt kostenlos zu haben. In unseren Breitengraden fließt das Wasser in der Regel aus der Leitung. Damit wir dieses vollkommen bedenkenlos verwenden und trinken können, muss es zuvor in einem Wasserwerk aufbereitet werden.

Gebrauchtes Wasser, auch Abwasser genannt, fließt hingegen über die Abwasserleitungen und die Kanalisation zurück zu den Wasserwerken, wo es wieder geklärt wird.

Aber was kostet nun eigentlich ein Kubikmeter sauberes, trinkbares Wasser? Und welche Schritte sind erforderlich, damit wir Wasser aus der Leitung trinken können, ohne krank zu werden? Und was tun, wenn dir gerade keine Wasserleitung zur Verfügung steht? Das alles erfährst du in diesem Artikel …

Wie funktioniert die Wasseraufbereitung?

In Deutschland ist die Qualität des Leitungswassers so gut wie in kaum einem anderen Land. Sofern die Leitungen einwandfrei sind, kannst du das Wasser aus dem Hahn völlig bedenkenlos trinken. Dazu sind jedoch einige Schritte erforderlich …

Für die Wasseraufbereitung gibt es verschiedene Verfahren, die teils mechanische, teils physikalische und teils chemische Prozesse beinhalten. Üblicherweise funktioniert die Wasseraufbereitung folgendermaßen:

Schritt 1: Siebung

Im ersten Schritt der Wasseraufbereitung werden mit Hilfe von Rechen und Mikrosieben große und kleine Teile ausgesiebt.

Schritt 2: Sedimentation

Die Sedimentation ist ein physikalischer Prozess, bei dem die im Wasser enthaltenen, nichtlöslichen Teile sich durch die Schwerkraft auf dem Boden des Beckens absetzen.

Schritt 3: Oxidation

Die Oxidation ist der erste chemische Prozess bei der Wasseraufbereitung. Durch den Zusatz von Oxidationsmitteln wie Chlor, Wasserstoffperoxid oder Kaliumpermanganat werden organische und anorganische Teile chemisch zerlegt, damit sie anschließend besser entfernt werden können.

Schritt 4: Filtration

In diesem wichtigen Schritt der Wasseraufbereitung werden kleinste Teilchen aus dem Wasser gefiltert. Es gibt verschiedene Verfahren der Filtration. Dabei gewinnt der sogenannte Membranfilter zunehmend an Bedeutung.

Schritt 5: Adsorption

Bei der Adsorption kommt in der Regel Aktivkohle zum Einsatz. Dabei haften vor allem sogenannte Spurenstoffe an der inneren Oberfläche der Aktivkohle und können dadurch entfernt werden. Dazu gehören zum Beispiel auch bestimmte Geruchs- und Geschmacksstoffe sowie eventuelle Chlorverbindungen und andere chemische Mittel aus den vorherigen Schritten.

Schritt 6: Entsäuerung

Dieser chemische Vorgang ist wichtig, wenn im zu klärenden Wasser viel Kalk oder überschüssige Kohlensäure vorhanden sind. Diese können langfristig dazu führen, dass Rohrleitungen beschädigt werden. Zur Entsäuerung werden beispielsweise Natronlauge oder Calciumhydroxid oder Calciumchlorid eingesetzt.

Schritt 7: Enteisenung und Entmanganung

Damit das Wasser der sogenannten Trinkwasserverordnung entspricht, müssen bestimmte Stoffe aus dem Wasser entfernt oder neutralisiert werden. Dies geschieht in diesem Schritt.

Schritt 8: Enthärtung

In diesem Schritt wird der Calcium- und Magnesiumgehalt des Wassers reguliert. Meistens wird vor allem der Calciumgehalt entfernt. Dieser Prozess findet in mehreren Reaktionsschritten, in sogenannten Reaktionskammern, statt.

Schritt 9: Desinfektion

Die Desinfektion ist einer der wichtigsten Schritte bei der Wasseraufbereitung. Hier geht es darum, Bakterien, Parasiten und andere Mikroorganismen abzutöten, die uns sonst krank machen könnten. Das geschieht in erster Linie durch Abkochen, Chlorung oder UV-Bestrahlung.

Wer bestimmt den Wasserpreis?

Wie teuer ein Kubikmeter Wasser ist, bestimmen die jeweiligen Kommunen der Bundesländer.

Die Gebühren werden anhand der ansatzfähigen Kosten ermittelt und jeweils vom zuständigen Gemeinderat oder Stadtrat genehmigt. Normalerweise liegen die Kosten pro Kubikmeter Wasser ungefähr zwischen 1,20 € und 2,00 €.

Bei der Wasserversorgung handelt es sich um ein natürliches Monopol, weil es normalerweise nur einen Wasserversorger gibt, der die umliegende Region mit Wasser versorgt.

Damit warmes Wasser aus der Leitung kommt, sind noch weitere Versorgungsbetriebe beteiligt, wie zum Beispiel dein Strom- oder Gasanbieter.

Die Gebühren für Wasser werden also in der Regel über deine Betriebs- und Heizkostenabrechnung sowie über deine Strom- oder Gasrechnung abgerechnet.

Wie kann ich Trinkwasser herstellen?

Normalerweise kommt das Wasser aus der Leitung und du zahlst ganz automatisch dafür. Manch einer macht sich allerdings Gedanken über eine autarke Wasserversorgung. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein, aber möglich ist es auf jeden Fall.

Du möchtest dein Trinkwasser selbst herstellen? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Du kannst auch einzelne Schritte überspringen oder nur teilweise dein Trinkwasser selbst herstellen. Hier unsere DIY-Trinkwasser-Anleitung von Anfang bis Ende:

Schritt 1: Wasserquelle finden

Die besten Wasserquellen sind in jedem Fall fließende Gewässer oder Bergquellen. Hast du beides nicht in deiner Nähe, wäre vielleicht eine Regenwasserzisterne die beste Lösung für dich. Du  kannst diese sogar mit den Wasseranschlüssen im Haus verbinden, sodass du beispielsweise das Zisternenwasser auch für deine Waschmaschine nutzen kannst.

Schritt 2: Wasser aufbewahren

Um dein selbst gemachtes Trinkwasser jederzeit verfügbar zu haben, benötigst du natürlich auch einen entsprechenden Auffangbehälter. Das kann zum Beispiel ein Wassertank sein, der an deine Regenwasserzisterne angeschlossen ist, oder auch ein einfacher Kanister.

Schritt 3: Wasser trinkbar machen

Zisternenwasser kannst du in der Regel nicht einfach so trinken. Um dein gesammeltes Wasser trinkbar zu machen, sind, genau wie bei der allgemeinen Wasseraufbereitung, ein paar Schritte erforderlich. Dazu gehören chemische und physikalische Prozesse. Je nachdem, wie sauber das Wasser werden soll, kannst du auch alle Maßnahmen miteinander verbinden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Filtern
  • Abkochen
  • Chemische Wasserreinigung (z.B. durch spezielle Reinigungstabletten)
  • UV-Licht
  • Destillation

Bitte bedenke dabei jedoch, dass du durch die private Wasseraufbereitung in der Regel kein 100 % unbedenkliches Wasser herstellen kannst. Die genannten Methoden eignen sich vor allem als vorübergehende Lösung oder als ergänzende Maßnahmen, wenn zum Beispiel die Wasserleitungen in deinem Haus belastet sind.

Wie lange hält sich Trinkwasser in einem Kanister?

Ein paar Tage hält sich Trinkwasser grundsätzlich immer in einem Kanister oder einem Trinkgefäß. Nach rund drei Tagen schmeckt es vermutlich bereits etwas schal und abgestanden, ist jedoch meistens noch genießbar.

Während eines langfristigen Camping-Urlaubs oder im Falle eines sogenannten Blackouts kann es allerdings sein, dass du für einen längeren Zeitraum auf Wasser aus einem Kanister oder einem anderen Behälter angewiesen bist.

Die gute Nachricht zuerst: Unser deutsches Leitungswasser ist normalerweise so keimarm, dass es quasi ewig haltbar ist. Dazu müsste es allerdings komplett von Umwelteinflüssen ferngehalten werden.

Insbesondere, wenn du direkt aus dem Wasserbehälter trinkst, landen schnell ein paar Keime im Wasser, die sich bei Licht und Wärme umso schneller vermehren. Dasselbe gilt übrigens auch für Tee. Die Stoffe aus dem Tee dienen Mikroorganismen als idealer Nährboden. Nach rund drei Tagen schmeckt dein Tee vermutlich ganz und gar nicht mehr lecker.

Angenommen, du lagerst Leitungswasser in einem Camping-Wasserkanister ohne daraus direkt zu trinken: Dann hält das darin enthaltene Wasser bis zu zwei Jahren, abhängig von Wasserqualität, Temperatur und Lagerbedingungen.

Grundsätzlich solltest du das Trinkwasser möglichst kühl und dunkel lagern. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du zusätzlich noch die oben vorgestellten DIY-Maßnahmen zur Herstellung von Trinkwasser berücksichtigen, bevor du das Kanister-Wasser zum Kochen oder Trinken verwendest. Dann sollte nichts schiefgehen.

Fazit

Wasser dient nicht nur uns Menschen als Lebensgrundlage. Dennoch ist sauberes Trinkwasser nicht kostenlos zu haben. Für das Wasser in unseren privaten Haushalten werden in der Regel Gebühren zwischen 1,20 € und 2,00 € pro Kubikmeter fällig.

Die Preise werden jeweils von den Kommunen oder Städten festgelegt. Der Wasserbezug erfolgt in der Regel über einen Wasserversorger, der jeweils ein natürliches Monopol für eine bestimmte Region bildet. Abgerechnet wird für jeden Haushalt über die Betriebs- und Heizkostenabrechnung sowie über die Gas- und Stromanbieter.

Du kannst dein Trinkwasser auch selbst herstellen. Einige Haushalte nutzen beispielsweise Regenwasserzisternen zusätzlich zum Leitungswasser oder leben sogar komplett autark. Auch für einen längeren Camping-Urlaub lohnt es sich, dich einmal mit der Trinkwasseraufbereitung zu beschäftigen. Diese besteht in der Regel aus mehreren physikalischen und chemischen Schritten. Die Maßnahmen zur Trinkwasseraufbereitung eignen sich auch, wenn du für längere Zeit Wasser aus einem Camping-Kanister nutzt.