Ein Reetdach kostet zwischen 25.000 € und 40.000 €. Der Quadratmeterpreis liegt bei 80 € bis 130 €.

Ein mit Reet eingedecktes Haus hat einen ganz eigenen Charme. Sie sind symbolisch für die nördlichen Regionen Deutschlands. Jedoch haben Reetdächer den Ruf, teuer in der Herstellung und Wartung zu sein. Kostenrelevant sind hier vor allem die Größe des Daches und die Herkunft des Reets.

Welches Material wird für Reetdächer verwendet?

Zum Eindecken eines Reetdachs wird getrocknetes Schilfrohr verwendet. Dafür werden die Halme gepresst und mit Drähten zu dicken Bündeln gebunden. Die dafür verwendeten Drähte bestehen aus nicht brennbarem und korrosionsbeständigem Material. Der Materialbedarf ist dabei nicht ohne. Für ein 400 m² großes Dach werden bis zu 50 Kilogramm Draht verarbeitet. Doch nur so bilden sich zwischen den Halmen die wichtigen Luftkammern, die für eine optimale Wärmedämmung und einen sehr guten Schallschutz sorgen.

Wie wird ein Reetdach eingedeckt?

Es können nur Häuser mit einer Dachneigung von 45 Grad mit Reet eingedeckt werden. Andernfalls würden Schnee und Regen nicht richtig abfließen und könnten in das Dach eindringen Bei den Arbeiten werden die Reetbündel auf den Dachlatten des Dachstuhls verteilt. Am Dachfirst wird zusätzlich zum Schutz vor Sturm und Vögeln ein Drahtnetz gespannt.

Neben der gebundenen Variante gibt es noch die geschraubte oder genähte Variante. Am kostengünstigsten ist die geschraubte Eindeckung – auch im Hinblick auf die spätere Wartung. Am teuersten ist hingegen die genähte Variante. Jedoch liegt dies weniger am Materialbedarf, sondern eher an der benötigten Arbeitszeit.

In der Regel wird das Reetdach auf belüfteten Dächern errichtet. In diesem Fall ist der Dachboden nicht ausgebaut. Bei unbelüfteten Dächern (ausgebauter Dachboden), muss der Dachdecker auf eine zweischalige Konstruktion achten. Nur so ist eine ausreichende Durchlüftung und Trocknung nach Niederschlägen garantiert. Werden die Vorgaben entsprechend eingehalten, kann ein Reetdach bis zu 5 Jahrzehnte lang halten. Erst dann wirst du dich auf die Suche nach einer geeigneten Dachdeckerfirma machen müssen. Auf Listando kannst du ganz bequem nach einem passenden Dachdecker in deiner Nähe suchen. Selbst die Kontaktaufnahme und Einholung eines Angebots klappt mithilfe der Onlineplattform mit nur wenigen Klicks. Und das alles, ohne etwas zu kosten!

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Wie teuer ist ein Reetdach?

Jedes Reetdach ist einzigartig im Aufbau, seiner Größe und Form des Dachs. Daher gibt es keine pauschale Antwort auf die Frage nach dem Preis. Als groben Richtwert kannst du aber von 100 €/m² ausgehen. Zum Vergleich: Ein klassisches Ziegeldach kostet dich nur 25 € bis 50 €/m².

Kostenrelevant bei einem Reetdach sind:

  • Die Dachgröße
  • Die Dachgeometrie
  • Die Materialkosten
  • Die Materialqualität
  • Die Menge an benötigtem Material
  • Der Arbeitsaufwand

Vor allem der Arbeitsaufwand darf nicht unterschätzt werden. Die Eindeckung eines Dachs mit Reet dauert 5-mal länger als bei Dachziegeln. Dementsprechend hoch fällt auch der Stundenlohn des Dachdeckers aus. Diesen kannst du mit 40 € bis 60 € einplanen.

Mögliche Zusatzkosten

Möchtest du ein Reetdach erneuern, musst du oftmals mit Zusatzarbeiten rechnen. Dadurch entstehen weitere Kosten.

  1. Die Lattung: Reetdächer werden auf einer klassischen Lattung errichtet. Muss diese erneuert werden, solltest du 8 € bis 11 €/m² Dach in deine Kostenaufstellung einkalkulieren.
  2. Brandschutz: Weitere Zusatzkosten entstehen mitunter durch den Brandschutz. Wegen der leichten Entflammbarkeit des Schilfs ist eine feuersichere Konstruktion unerlässlich. Die dafür verbauten Brandschutzplatten liegen bei 40 € bis 50 €/m².
  3. Die Dämmung: Für gewöhnlich musst du ein Reetdach nicht extra dämmen. Möchtest du darauf nicht verzichten, kannst du zwischen Hanf-, Mineralwolle- oder Schilfplatten wählen. Am günstigsten sind Hanf- oder Schilfplatten, mit 25 € bis 35 €/m². Mineralwolle ist mit 30 € bis 40 €/m² nur unwesentlich teurer.
  4. Der First eines Reetdachs besteht entweder aus Tonziegeln, Kupfer, Heidekraut oder Wellplatten. Je nach Art entstehen unterschiedliche Kosten.

Nicht zu vernachlässigen: die Folgekosten

Damit das Reetdach lange hält, sollte jährlich eine Inspektion erfolgen. Starke Verschmutzungen, etwa Moos oder Algen, werden am besten gleich mit einer professionellen Dachreinigung entfernt. Die Kosten für die Dachreinigung liegen bei einem Reetdach zwischen 4 € und 7 €/m². Und werden bei der Inspektion gar Löcher im Reet entdeckt, müssen die schadhaften Bündel erneuert werden. Nur so bist du vor unnötigen Folgekosten durch eine verkürzte Lebensdauer geschützt.

Wer baut dein Reetdach?

Das Reetdach wird von einem Dachdecker errichtet. Achte dabei möglichst auf die Zusatzbezeichnung Reetdachdeckerei. Nur so kannst du sicher sein, einen echten Profi am Werk zu haben. Auf Listando findest du viele Dachdecker, die dich gerne bei der Errichtung und Erneuerung deines Reetdachs unterstützen. Mit nur einem Klick kannst du sie kostenfrei um ein Angebot bitten.

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Übrigens: Wusstest du, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Reetdachdeckerei ein von der UNESCO 2014 bestätigtes immaterielles Kulturerbe ist?