Eine kleine Solaranlage für den Eigenbedarf kostet zwischen 7.000 € und 13.000 €, je nach Anlagenleistung. Bei größeren Dächern wird’s schnell doppelt so teuer.

Die aktuelle Energiekrise zwingt viele zum Umdenken in Sachen Strom- und Gasversorgung. Gerade Eigenheimbesitzer stellen sich die Frage, ob sich der Einbau einer Solaranlage für sie lohnt. Da dieser jedoch mit hohen, einmaligen Kosten verbunden ist, sollte der Einbau gut durchdacht sein. Die Kosten amortisieren sich schließlich erst nach Jahren. Außerdem sollten Kosten für anfallende Wartungs- und Reparaturarbeiten berücksichtigt werden. Du denkst über den Einbau einer Solaranlage nach? In diesem Artikel findest du die Antworten auf die wichtigsten Fragen und bekommst einen Überblick über die Kosten der unterschiedlichen Anlagearten…

Was kostet eine Solaranlage für Eigenbedarf?

Eine private Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus kostet durchschnittlich zwischen 7.000 und 13.000 €, je nach Größe. Die Kosten für Installation und Inbetriebnahme sind darin bereits enthalten. Hinzu kommt die gesetzliche Mehrwertsteuer.

Bezogen auf den Quadratmeter sind größere Solaranlagen für Mehrfamilienhäuser günstiger als kleinere Anlagen.

Außerdem unterscheiden sich die Preise je nach gewünschter Leistung der Solaranlage. Kleine Anlagen mit 3 bis 4 kWp kosten im Schnitt zwischen 1.600 bis 1.700 € pro kWp. Größere Anlagen mit 8 bis 10 kWp kosten durchschnittlich zwischen 1.300 und 1.400 € pro kWp.

Gut zu wissen: Da viele Immobilien- und Eigenheimbesitzer ihren Energiebedarf zu immer größeren Anteilen durch Solarenergie decken wollen, werden die Solaranlagen tendenziell immer größer. Für ein Einfamilienhaus rechnet man derzeit mit mindestens 8 bis 10 kWp. Plane also lieber etwas mehr Geld für den Bau deiner Photovoltaikanlage ein als zu wenig!

Was kostet eine Solaranlage auf dem Dach?

Viele entscheiden sich für eine Solaranlage auf dem Dach. Ist diese optimal ausgerichtet, kann sie, je nach Energieverbrauch und Sonnenintensität, den Großteil der Stromversorgung aus Sonnenenergie bereitstellen. Die Kosten dafür umfassen, inklusive Zubehör, Installation und Inbetriebnahme, etwa 10.000 bis 20.000 €, inklusive Mehrwertsteuer. Die Kosten variieren je nach Größe und Leistungsfähigkeit der Anlage. Möchtest du deinen gesamten Strombedarf über die Photovoltaikanlage decken, solltest du lieber eine größere Anlage mit mindestens 10 kWp planen!

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Wann lohnt sich ein Solardach?

Ein Solardach lohnt sich vor allem dann, wenn die von der Photovoltaikanlage bereitgestellte Energie selbst verbraucht wird, denn dann kommt es zu keinen Energieverlusten. Zudem sollte die Fläche des Solardachs möglichst nach Süden ausgerichtet sein, um möglichst viel von der Sonneneinstrahlung des Tages auszunutzen.

Außerdem sollte der Einbau einer Photovoltaikanlage möglichst auf lange Sicht geplant werden, um die hohen Kosten für Installation und Inbetriebnahme langfristig wieder rauszuholen. Im Schnitt gleichen sich die Kosten nach einem Zeitraum von etwa 10 bis 14 Jahren wieder aus.

Wenn du deinen mit Sonnenenergie selbst erzeugten Strom auch im Winter nutzen möchtest, kannst du zusätzlich einen sogenannten PV-Speicher einbauen lassen. Ob sich ein PV-Speicher in deinem Fall lohnt, sollte allerdings gut durchgerechnet werden. Pro Kilowattstunde liegen die Speicherkosten bei etwa 20 Cent. Addiert man dazu noch die Stromgestehungskosten in Höhe von 8 bis 10 Cent pro Kilowattstunde selbst erzeugtem Strom, liegst du preislich schon fast im Bereich der Kosten für Netzstrom. Da diese jedoch seit 2022 stark ansteigen, lohnt sich definitiv ein Vergleich.

Wann rentiert sich eine Solaranlage?

Aus umwelttechnischen Gründen rentiert sich eine Solaranlage grundsätzlich immer, denn eine Photovoltaikanlage liefert unbegrenzt Energie, ohne dabei dem Klima zu schaden. Dieser Nachhaltigkeits-Aspekt sollte bereits Grund genug sein, sich zumindest einmal näher mit dem Gedanken zu beschäftigen, ob der Einbau einer Solaranlage möglich ist.

Rein finanziell betrachtet halten viele den Einbau einer Solaranlage jedoch für unwirtschaftlich. Das liegt zum einen an den hohen Kosten für die Installation und zum anderen auch an den laufenden Kosten für gespeicherte Energie aus Photovoltaikanlagen. Zusätzlich fallen während der Nutzungszeit gegebenenfalls noch Kosten für Reparatur und Wartung an. Gerade bei kleineren Anlagen geht die Rechnung daher oft nicht auf.

Um eine klare Entscheidung für oder gegen eine Solaranlage zu treffen, sollten immer alle Aspekte in Betracht gezogen werden. Folgende Faktoren entscheiden darüber, ob eine Solaranlage sich rentiert:

Größe der Anlage

Grundsätzlich lohnt sich eine Photovoltaikanlage umso mehr, je größer die Anlage ist. Das liegt vor allem daran, dass die Preise pro Kilowatt-Peak (kWp) Leistung umso niedriger sind, je größer die Anlage ist. Daher amortisiert sich eine größere Anlage früher als eine kleine Anlage.

Preis der Anlage

Je höher der Preis der Solaranlage ist, desto länger dauert es, bis du die Kosten wieder raus hast. Entscheidend sind aber nicht nur die Gesamtkosten der Anlage, sondern vor allem der Preis pro Kilowatt Anlagenleistung. Bei mehr als 1.800 € pro kWp lohnt sich die Anschaffung nicht.

Stromertrag der Anlage

Jedes kWp erzeugt jährlich durchschnittlich 1.000 Kilowattstunden Strom. Wie viel Strom tatsächlich erzeugt wird, hängt davon ab, in welche Himmelsrichtung die Solarzellen ausgerichtet sind, wie stark sie geneigt sind und in welcher Region sich die Photovoltaikanlage befindet. Die Betriebstemperatur, der Grad möglicher Verschmutzungen sowie die Dauer von Schneeauflagen wirken sich entscheidend auf den Stromertrag und letztendlich auch auf die Lebensdauer der Anlage aus. Hält diese weniger als 20 Jahre, ist die Anschaffung unrentabel.

Höhe des Eigenverbrauchs

Eine Photovoltaikanlage, deren Solarenergie ausschließlich zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz genutzt werden soll, rentiert sich grundsätzlich nicht. Je mehr Solarenergie hingegen selbst genutzt wird, desto wirtschaftlicher ist die Investition in eine Solaranlage. Im Schnitt können zwischen 20 und 30 Prozent der Solarenergie tatsächlich genutzt werden. Du kannst den Verbrauch optimieren, indem du deinen Haupt-Stromverbrauch auf die Mittagszeit verlegst. So kannst du zum Beispiel dein E-Auto in der Mittagszeit mittels Solarstrom über die Wallbox aufladen.

Höhe der Einspeisevergütung

Wenn du im Besitz einer Solaranlage bist, hast du die Möglichkeit, nicht selbst genutzte Solarenergie in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Dafür erhältst du eine sogenannte Einspeisevergütung. Ob sich diese lohnt, hängt davon ab, wie viel Strom du selbst nutzt. Eine Kilowattstunde selbst erzeugter Solarstrom kostet dich im Schnitt 10 Cent. Das sind die sogenannten Gestehungskosten. Die Einspeisevergütung beträgt derzeit etwa 7 Cent pro Kilowattstunde. Für jede Kilowattstunde Solarstrom, die du nicht selbst nutzt, machst du also quasi 3 Cent Verlust. Das ist jedoch immer noch besser als 10 Cent Verlust. Aus Klimaschutzgründen soll die Einspeisevergütung zukünftig übrigens steigen. Dann kann sich die Erzeugung von nachhaltigem Solarstrom für die Öffentlichkeit lohnen.

Strompreise

In der aktuellen Energiekrise stellen sich viele die Frage, ob sich langfristig die Investition in eine Solaranlage rentiert. Die Strompreise liegen mittlerweile bei fast 60 Cent pro Kilowattstunde. Selbst erzeugter Solarstrom ist da mit etwa 10 Cent pro Kilowattstunde deutlich günstiger. Daher lohnt sich insbesondere bei einem hohen Durchschnittsstromverbrauch der Einbau einer Photovoltaikanlage. Gleichzeitig machst du dich damit unabhängig von den Netzstrompreisen. Wer also gerade das Kapital für den Einbau einer Solaranlage übrig hat, sollte definitiv darüber nachdenken.

Wie hoch ist die Förderung bei Solaranlagen?

In Zukunft soll in Deutschland der Einbau von Solaranlagen und damit die Erzeugung der grünen Solarenergie stärker gefördert werden. Wer in eine Solaranlage oder den energetischen Umbau seines Hauses investiert, hat Anspruch auf staatliche Förderungen in Höhe von bis zu mehreren Tausend Euro. In einigen Bundesländern existiert sogar bereits eine Solarpflicht für Neubauten. Diese könnte bald auch bundesweit eingeführt werden. Das Eneuerbare–Energien-Gesetz (EEG) regelt unter anderem die Höhe der Einspeisevergütung. Diese soll zukünftig deutlich steigen. Die staatlichen Förderungen beinhalten sowohl vergünstigte Kredite als auch Zuschüsse für den Einbau sowie die sogenannte Einspeisevergütung.

Vergünstigte Kredite

Abhängig von der Dauer der Zinsbindung sowie deiner Bonität, kannst du bei der KfW-Bankengruppe vergünstigte Darlehen für einen Zinssatz von rund 2,5 Prozent in Anspruch nehmen. Dieser vergünstigte Zinssatz gilt für Photovoltaikanlagen allein, Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher oder nur den Batteriespeicher allein. Die Kreditlaufzeit beträgt zwischen fünf und dreißig Jahre. Wenn ein KfW-Kredit für dich infrage kommt, kannst du dich zum Beispiel an deine Hausbank wenden. Diese ermittelt deine Bonität und stellt mit dir den Kreditantrag.

Staatliche Förderungen

Die staatlichen Förderprogramme laufen in der Regel auf Landesebene und sind daher regional unterschiedlich. Die meisten Bundesländer bezuschussen sowohl den Einbau von Photovoltaikanlagen als auch den Einbau von PV-Speichern. Die Voraussetzung für die Förderung ist, dass du im eigenen Bundesland den Solarstrom selbst verwenden möchtest. Der Zuschuss für Photovoltaikanlagen beträgt durchschnittlich etwa 10 Prozent der anrechenbaren Brutto-Investitionskosten. Für kleinere Anlagen kann es auch etwas weniger sein. In Düsseldorf erhältst du beispielsweise bis 1 Kilowatt Leistung 700 €, bis 5 Kilowatt 1.300 € und bis 10 Kilowatt Leistung 2.000 €. Investierst du zusätzlich in einen Batteriespeicher, bekommst du sogar 20 Prozent der Brutto-Investitionskosten erstattet. Wenn du den Solarstrom für deine Mieter nutzen möchtest, gibt es auch Fördergelder für die notwendige Messtechnik. Und auch die Erstberatung beim Steuerberater wird mit circa 150 bis 200 € bezuschusst. Einige Bundesländer erstatten auch die Anschaffung einer Wallbox.

Einspeisung ins öffentliche Netz

Grundsätzlich fördert der Staat hauptsächlich die Eigennutzung der Solarenergie. Wer einen Teil davon ins öffentliche Netz einspeist, wird dennoch belohnt. Wer rein für das öffentliche Netz Solarstrom erzeugt, erhält etwa 13 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom. Wird die Solaranlage größtenteils für den Eigengebrauch genutzt, beträgt die Einspeisevergütung rund 7 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom.

Fazit

Die Investition in eine Solaranlage sollte gut überlegt sein und die Entscheidung keinesfalls aus dem Bauch heraus getroffen werden. Die Installation einer Solaranlage ist in der Regel mit hohen Investitionskosten verbunden. Diese betragen zwischen 7.000 und 13.000 € pro Anlage für den Eigenbedarf, je nach Größe und Anlagenleistung. Im Schnitt amortisieren sich die Kosten der Photovoltaikanlage nach etwa 10 bis 14 Jahren. Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt etwa 20 Jahre. Grundsätzlich lohnt sich die Investition erst dann, wenn die Kosten pro kWp nicht mehr als 1.800 € betragen. Daneben gibt es viele weitere Faktoren, die die Rentabilität einer Photovoltaikanlage beeinflussen. Dazu gehören neben Größe und Preis der Anlage auch die aktuellen Kosten für Netzstrom, der Anteil des Eigenverbrauchs, der Stromertrag der Anlage sowie die Höhe der Einspeisevergütung. Darüber hinaus gibt es staatliche Förderungen für Photovoltaikanlagen und PV-Speicher. Teilweise werden bis zu 20% der Brutto-Investitionskosten erstattet. Höhe und Art der Förderung unterscheiden sich allerdings von Bundesland zu Bundesland.