Die Kosten einer Wärmepumpe belaufen sich auf 8.000 € bis 22.000 €. Hinzu kommen die Installationskosten von 2.000 € bis 4.000 €.

Welche verschiedenen Arten gibt es und was kann die Anschaffung Wärmepumpe kosten?

Möchte man die Kosten einer Wärmepumpe einschätzen, ist es vorerst wichtig, zwischen den verschiedenen Typen zu unterscheiden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen folgenden Wärmepumpen:

  • Erdwärmepumpe
  • Luftwärmepumpe
  • Brauchwasserwärmepumpe
  • Luft-Wasser-Wärmepumpe
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe
  • Gas- Luftwärmepumpe

Art der Wärmepumpe

Anschaffungskosten

Erdwärmepumpe

10.000 € - 12.000 €

Luft–Wasser-Wärmepumpe

8.000 € - 15.000 €

Gas- Luftwärmepumpe

4.000 € - 13.000 €

Brauchwasserwärmepumpe

2.000 € - 3.000 €

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

15.000 € - 22.000 €

Luft-Luft-Wärmepumpe

7.000 € - 14.000 €


Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel teurer als Brauchwasserwärmepumpen aus mehreren Gründen. Erstens sind die Komponenten und die Technologie, die in Luft-Wasser-Wärmepumpen eingesetzt werden, oft komplexer und aufwändiger als die von Brauchwasserwärmepumpen. Zweitens sind Luft-Wasser-Wärmepumpen so konzipiert, dass sie nicht nur das Brauchwasser, sondern auch das Heizsystem eines Gebäudes versorgen können, was eine höhere Leistungsfähigkeit erfordert.

Vergleicht man sie mit anderen Typen wie Wasser-Wasser-Wärmepumpen, so fällt auf, dass diese oft für tiefe geothermische Anwendungen verwendet werden und auf das Grundwasser als Quelle zurückgreifen. Dies kann sie in einigen Fällen teurer machen. Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen eine Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel, die durch ein unterirdisches Rohrsystem zirkuliert, wodurch sie ebenfalls zu den teureren Varianten gehören können. Besonders bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe ist die Investition in die Tiefenbohrung ein signifikanter Kostenfaktor, der die Gesamtkosten erhöhen kann.

Luft-Luft-Wärmepumpen hingegen nutzen die Außenluft sowohl als Wärmequelle als auch als Wärmesenke und können je nach Anforderung und Konstruktion in einer ähnlichen Preisklasse wie Luft-Wasser-Wärmepumpen liegen. Erd-Wärmepumpen, die oft mit Sole-Wasser-Wärmepumpen verwechselt werden, nutzen die konstanten Temperaturen des Erdreichs als Wärmequelle. Diese Erd-Wärmepumpen können in ihrer Anschaffung ebenfalls teurer sein, da sie tiefere Bohrungen und komplexere Installationen erfordern. Die Kosten einer Wärmepumpe sind jedoch auch abhängig von den Startbedingungen, so könnte eine Installation in einem Altbau, in welchem meist eine Gasheizung installiert ist, signifikant teurer werden. Hier ist es wichtig, den Altbau effizient zu dämmen, um die langfristigen Kosten zu minimieren.


Worin liegen die Unterschiede der Wärmepumpenarten?

Eine Erdwärmepumpe nimmt, mit Hilfe von Sonden oder Kollektoren, die im Boden befindliche Erdwärme auf und speichert diese in einem Wasser-Frostschutz-Gemisch. Dieses wird über einen Wärmeüberträger an die Wärmepumpe übergeben. Dort wird ein Kältemittel mit der aufgenommenen Wärme verdampft und verdichtet, um es anschließend in den Heizkreislauf anzugeben.

Eine Luftwärmepumpe nutzt die Umgebungswärme als Wärmequelle. Die Luft wird mittels eines Ventilators angesaugt und anschließend einem Plattenwärmetauscher zugeführt. Hierbei gibt es meist eine Außeneinheit, in welcher sich der Ventilator befindet.

Die Gas-Luft-Wärmepumpe ist eine Hybridlösung. Neben der Umgebungswärme nutzt diese Wärme, welche durch die Verbrennung von Erdgas erzeugt wird. Der große Vorteil ist dabei, dass deutlich weniger Strom verbraucht wird.

Die Brauchwasserwärmepumpe stellt eine Besonderheit dar. Sie dient dem Erhitzen von dem Wasser, welches für die Dusche oder die Badewanne genutzt wird. Hinzu kommt das Wasser der Spül- und Waschbecken. Dabei kann eine Temperatur von circa 65 Grad erreicht werden. Die Funktionsweise ist dabei mit der Luftwärmepumpe gleichzusetzen.

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe wird auch Grundwasserwärmepumpe genannt. Dabei ist das Grundwasser die Energiequelle, aus welcher die Wärme bezogen wird. Sie impliziert einen deutlichen Vorteil im Vergleich zu der Erdwärmepumpe. Die Bohrung, um an den Punkt zu kommen. von welchem die Wärme bezogenen werden soll, muss bei weitem nicht so tief erfolgen.


Die Luft-Wasser-Wärmepumpe kombiniert die Eigenschaften der Luft-Wärmepumpen mit denen von Wärmepumpen, die Wasser als Medium benutzen. Sie saugt Umgebungsluft an und überträgt die Wärme der Luft an ein Wassersystem, das einerseits zur Raumheizung, anderseits auch zur Warmwasserbereitung dient. Ihre Effizienz hängt sehr stark von den Außentemperaturen ab, aber dank technologischer Fortschritte bieten sie auch bei niedrigeren Temperaturen eine zuverlässige Wärmequelle.

Welche Kosten musst du noch berücksichtigen?

Da sind wir bei dem Knackpunkt der Kosten. Neben den Anschaffungs- und Installationskosten können noch Erschließungskosten für Wärmepumpen hinzukommen. Diese bilden einen nicht unerheblichen finanziellen Faktor.

Bei einer Erdwärmepumpe muss bei der Nutzung einer Sonde eine tiefe Bohrung durchgeführt werden. Möchte man Kollektoren nutzen, muss eine größere Fläche freigelegt werden, um die Kollektoren ins Erdreich einzubringen. Beide Varianten sind mit einem enormen Kostenaufwand verbunden. Du solltest für die Installationskosten, je nach gewählter Variante zwischen 2.000 € und 10.000 € einplanen. Dabei sind die Erschließungskosten bei den Kollektoren etwas günstiger, als bei der Nutzung einer Sonde. Je nach Beschaffenheit des Bodens kostet der Meter einer Tiefbohrung zwischen 50 € und 75 €. Berücksichtige bei der Brechung der Kosten, dass diese Bohrung durchaus 100 m in die Tiefe gehen sollte.

Die Erschließung bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe erfordert das Bohren von zwei Brunnen. Der erste ist der Förderbrunnen. Dieser hat den Zweck, das Grundwasser zu sammeln, um es anschließend zu der Wärmepumpe zu befördern. Der zweite Brunnen ist der sogenannte Schluckbrunnen. Dieser dient der Rückführung des Wassers, welchem die Wärme durch die Wärmepumpe entzogen wurde, zum Grundwasser. Somit fallen auch hier hohe Kosten für die Bohrung der Brunnen an. Die belaufen sich je nach örtlichen Gegebenheiten zwischen 7.000 € und 10.000 €.

Bei den anderen Arten von Wärmepumpen spielen Erschließungskosten keine große Rolle. Da wird nur etwas Platz auf dem Grundstück benötigt. Beispielsweise fallen Kosten für den Bau eines Fundamentes für die Außeneinheit an.

Neben diesen Erschließungskosten fallen natürlich auch Installationskosten an. Diese sind liegen je nach Region und Aufwand zwischen 2.000 € und 4.000 €.

Einige der oben aufgeführten Wärmepumpenarten haben durch ihre Funktionsweise einen erhöhten Stromverbrauch. Diesen solltest du in deine Preiskalkulation mit einbeziehen. So kann es absolut sinnvoll sein, zu der Wärmepumpe noch eine Photovoltaikanlage installieren zu lassen und diese miteinander zu koppeln, sodass man energetisch besser aufgestellt ist. Ab 2024 soll es zusätzlich möglich sein, staatliche Förderung für Wärmepumpen zu beantragen.

Welche Wärmepumpe ist für dich sinnvoll / geeignet?

Um das zu entscheiden, solltest du einen Termin bei einem Energieberater machen. Die Anschaffung einer Wärmepumpe, ist immer absolut individuell und ist von vielen Faktoren abhängig. Ein Energieberater, kann dir auch Auskunft über aktuelle Förderprogramme und staatliche Unterstützungen geben. Dadurch kannst du die Gesamtkosten erheblich senken. Förderungen zwischen 35 % und 50% sind aktuell möglich. Diese gelten sowohl für die Anschaffung als auch die Erschließungs- und Installationskosten.

Kann man bei jedem Objekt, eine Wärmepumpe nachrüsten?

Wärmepumpen sind grundsätzlich für jede Art von Wohnhaus geeignet. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei dem Objekt um einen Neubau oder einen Altbau handelt. Wichtig ist, dass du dir genau ausrechnest, ob sich der teils enorme Kostenaufwand lohnt und wie effizient das System ist. Auch hier empfiehlt es sich einen Energieberater hinzuzuziehen, um herauszufinden, welche Art von Wärmepumpe sinnvoll und effizient einzusetzen wäre.

Bist du in der Planung eines Hausbaues, solltest du unbedingt Rücksprache mit der Hausbaufirma halten. Der Mitarbeiter sollte euch dahingehend beraten können, sodass du in die Finanzierung des Hauses, bei der Bank deiner Wahl, die Wärmepumpe und gegebenen Falls eine Photovoltaikanlage mit einbeziehen kannst.

Wie ist es im Altbau? Lange hielt sich das Gerücht, dass eine Wärmepumpe im Altbau nicht zu realisieren ist. Das ist aber so nicht richtig. Man kann durchaus eine Wärmepumpe in einem Altbau als Heizung nutzen. Gerade im Hinblick auf die verschiedensten Arten von Wärmepumpen ist da vieles möglich. Allerdings bestimmen hier weitere Faktoren den Nutzen. Ist das Haus gut gedämmt? Gibt es ein Flächenheizsystem, wie zum Beispiel eine Fußbodenheizung? Die Wärmepumpe nutzt eine geringe Vorlauftemperatur. Kleine Einzelheizkörper sind dahingehend meist nicht kompatibel und werden bei der geringen Vorlauftemperatur nicht ausreichend erwärmt. Diese können aber durch moderne Modelle ersetzt werden. Dahingehend liegen auch die Nachteile einer Wärmepumpe. Sie ist nicht immer kompatibel und rentabel mit der aktuell installierten Heizung. Außerdem ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe auch nicht außer Acht zu lassen.

Möchtest du testen, ob du eine Wärmepumpe in deinem Altbau nachrüsten kannst?

Stell an einem kalten Tag die Vorlauftemperatur deiner Heizung auf 45 – 50 Grad Celsius und dreh alle Thermostate auf. Wird es in deinem Haus nun warm und angenehm, ist deine Heizungsanlage zu dem Nachrüsten einer Wärmepumpe geeignet. Bleibt es kalt, solltest du dich bei deinem Installateur über Möglichkeiten oder Alternativen informieren.

Zusammenfassend ist die Installation einer Wärmepumpe immer mit einem enormen Kostenaufwand verbunden. Dieser amortisiert sich nach Jahren der Nutzung. Die Kosten setzen sich immer aus Anschaffungskosten, Erschließungskosten, Installationskosten und laufende Strom- oder Gaskosten zusammen. Sinnvoll ist die Hinzuziehung eines Energieberaters. Dieser wird dir zur Seite stehen, um die sinnvollste Heizungsanlage für dein Wohnobjekt herauszufinden. Informieren und vergleichen ist absolut wichtig, um in dieser Vielfalt an Möglichkeiten die beste Wahl zu treffen.