Eine einfach Brunnenbohrung kostet mit Material ab 735 €. Tiefe Brunnen liegen bei mindestens 1.300 €.

Ein Brunnen im Garten kann helfen, die Wasserkosten zu senken. Entweder, indem mit dem Brunnenwasser der Garten bewässert wird. Oder um damit, zusammen mit einer Hauswasserstation, die Toilettenspülung oder die Waschmaschine zu betreiben. Doch was kostet es, einen Brunnen bohren zu lassen?

Wer bohrt einen Brunnen?

Ein Brunnen wird von einem Brunnenbauer beziehungsweise einer entsprechenden Brunnenbaufirma gebohrt. Diese bohren mit entsprechenden Geräten Brunnenschächte in den Erdboden, um darüber das Grundwasser nutzbar machen zu können. Dadurch führen sie im Vorfeld Probebohrungen durch, um eine geeignete Stelle für den Brunnen zu finden. Danach wird der Schacht angelegt, es werden Rohre verlegt und die Pumpstationen installiert. Brunnenbauer sanieren auch alte Brunnenanlagen und bauen unterirdische Wassersysteme.

Auf Listando findest du zahlreiche Brunnenbauer in deiner Nähe. Neben den Referenzen kannst du auch die Preise der einzelnen Anbieter miteinander. Bei Interesse kannst du dir dann auch ein Angebot für deinen eigenen Gartenbrunnen einholen. So profitierst auch du schon im nächsten Sommer von deinem eigenen Brunnenanschluss.

Was kostet es, einen Brunnen bohren zu lassen?

Was es kostet, einen Brunnen bohren zu lassen, hängt von der jeweilig benötigten Brunnenart ab. Denn je nach Höhe des Grundwasserspiegels muss ein anderer Brunnen gebohrt werden. Liegt in deiner Region der Grundwasserspiegel in 7 bis 8 Meter Tiefe, ist ein Rammbrunnen möglich. Diese sind vergleichsweise günstig im Bau. Jedoch ist mit ihnen die Wasserfördermenge begrenzt. Als Richtwert werden rund 900 Liter/Stunde angegeben.

Liegt der Grundwasserspiegeltiefer als 8 Meter, kann ein Bohrbrunnen, in Verbindung mit einem Hauswasserwerk, angelegt werden. Neben den höheren Baukosten ist auch die Fördermenge deutlich höher. Hier sind 5.000 Liter/Stunde möglich.

Liegt der Grundwasserspiegel bei einer Tiefe von 10 Metern oder mehr, funktioniert nur noch ein Bohrbrunnen zusammen mit einer Tiefbrunnenpumpe. Allein die besondere Pumpenart macht den Brunnen deutlich teurer.

Der Wasserbedarf

Neben der Brunnenart, in Verbindung mit der entsprechenden Brunnenpumpe, beeinflusst auch der eigene Wasserbedarf die Kosten beim Brunnenbau.

Wenn der Wasserbedarf sehr hoch ist, da beispielsweise ein großer Garten mit vielen Bäumen und Büschen bewässert werden soll, braucht es auf jeden Fall einen Brunnen mit Tiefbrunnenpumpe. Nur diese Brunnenpumpen können große Wassermengen fördern.

Sollen hingegen nur zwei oder drei Sprinkler verwendet werden, ist ein Brunnen in Verbindung mit einer Hauswasserstation besser und auch kostengünstiger.

Für eine regelmäßige und nicht übermäßige Bewässerung reicht ein Rammbrunnen – entweder mit einer Gartenbrunnenpumpe oder mit einer Handschwengelpumpe.

Die Bohrtiefe

Wie viel das Bohren eines Brunnens kostet, hängt auch von der erforderlichen Bohrtiefe und den Bodenverhältnissen ab. Dabei sind die Bohrarbeiten deutlich teurer als das benötigte Material.

Das Material

Nach der Schachtbohrung müssen darin entsprechend das Brunnenrohr versenkt werden. Damit wird verhindert, dass sich das Oberflächenwasser mit dem Grundwasser vermischt und es womöglich zu einer Verunreinigung kommt. Im Fachjargon heißt das „verrohren“. In der Regel liegen die Kosten pro Meter Brunnentiefe bei 20 € bis 30 €.

Liegt der Grundwasserspiegel über 10 Meter Tiefe, verrechnen Brunnenbauer dafür in der Praxis zwischen 800 € bis 1.000 €. Liegt der Grundwasserspiegel tiefer, sind größere Rohrdurchmesser erforderlich. Dann belaufen sich die Kosten für das Brunnenrohr auf 110 € bis 150 €/Meter.

Ein weiterer Punkt, der die Kosten für das Bohren lassen eines Brunnens beeinflusst, ist die benötigte Brunnenpumpe.

Die Brunnenpumpe

Bei der Wahl der richtigen Brunnenpumpe für den Garten ist auch die Tiefe des Grundwassers und damit des Brunnenschachts entscheidend. 10 Meter sind auch hier das entscheidende Maß. So kannst du mit einer Saugpumpe Wasser aus Tiefen unter zehn Metern fördern. In diesem Fall musst du pro Meter Saugschlauch 5 € einplanen. Anschlüsse, Ventile und Dichtungen kosten rund 50 € zusätzlich. Günstige Saugpumpen gibt es bereits für 50 € bis 70 €.

Liegt der Grundwasserspiegel unter 10 Meter, ist eine Tiefbrunnenpumpe notwendig. Derartige Geräte gibt es schon ab 150 €. Doch hier ist die Förderleistung meist gering. Für Tiefbrunnenpumpen mit einer guten Förderleistung solltest du hingegen 250 € und mehr einkalkulieren. Sind zusätzliche Eigenschaften notwendig, beispielsweise eine besondere Sandresistenz wegen eines hohen Sandgehalts im Brunnenwasser, dann können die Kosten schnell auf 600 € und mehr ansteigen.

Die Genehmigungsgebühr

Zusätzlich zu den Material- und Baukosten, kommen in manchen Kommunen noch die Gebühren für die Genehmigung. Auch die Abwassergebühren solltest du im Blick haben. Während Gießwasser, das wieder im Erdreich versickert, kostenfrei ist, wird für Brauchwasser (Toilettenspülung oder Waschmaschine) eine Abwassergebühr erhoben.

Zusammengefasst werden die Kosten für das Bohren eines Brunnens also von folgenden Faktoren bestimmt:

  • Tiefe
  • Material
  • Bohrung
  • Pumpe
  • Bearbeitungsgebühren für die Genehmigung

So viel kostet es, einen Brunnen bohren zu lassen

Ein Rammbrunnen/Spülbrunnen in Eigenleistung wird rund 200 € kosten. Teurer ist eine Brunnenbohrung für den Anschluss an die Hauswasserversorgung. Hier sollten rund 750 € und mehr eingeplant werden. Deutlich teurer ist es, einen Brunnen für eine Tiefbrunnenpumpe bohren zu lassen. In der Praxis liegen die Kosten dafür bei wenigstens 1.400 €. Je nach Brunnenart und Baumaterial belaufen sich die Kosten für einen 9 Meter tiefen Brunnenschacht auf:

Kosten für einen Rammbrunnen

Kosten Brunnenart

Rammbrunnen

Bohrkosten

Eigenleistung in Eigenleistung

Materialkosten

15 €/Meter Material

Förderleistung

900 Liter/Stunde Förderleistung

Pumpenkosten

Brunnenpumpe ab 50 €

Gesamtkosten bei 9 Meter Tiefe

Gesamtkosten ab 185 €

Kosten für einen Bohrbrunnen mit Hauswasseranschluss

Kosten Brunnenart

Bohrbrunnen mit Hauswasseranschluss

Bohrkosten

Ab 60 €/Meter

Materialkosten

Ab 5 €/Meter

Förderleistung

5.500 Liter/Stunde

Pumpenkosten

Ab 150 €

Gesamtkosten bei 9 Meter Tiefe

Ab 735 €

Kosten für einen Bohrbrunnen mit Tiefbrunnenpumpe

Kosten Brunnenart

Bohrbrunnen mit Tiefbrunnenpumpe

Bohrkosten

Ab 120 €/Meter

Materialkosten

Ab 20 €/Meter

Förderleistung

17.000 Liter/Stunde

Pumpenkosten

Ab 100 €

Gesamtkosten bei 9 Meter Tiefe

Ab 1.360 €

Welcher Brunnenbauer in deiner Nähe ist der Beste?

Auf Listando findest du zahlreiche Brunnenbauer in deiner Nähe. Sieh dir in Ruhe alle Referenzen und Bewertungen an. Durch einen Preisvergleich kannst du die verschiedenen Anbieter gezielt miteinander vergleichen. Kontaktiere die jeweiligen Firmen bei Fragen direkt und bitte sie um ein Angebot. Vielleicht kannst auch du schon im nächsten Sommer deinen Garten aus deinem eigenen Brunnen bewässern.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Brunnen bohren

Ist ein Brunnen genehmigungspflichtig?

Wer einen Brunnen bohren lassen möchte, um Grundwasser zu fördern, muss den Bau in Deutschland meist bei den jeweiligen Gemeinden genehmigen lassen. Meist ist dafür die untere Wasserbehörde zuständig. Andernfalls droht ein Bußgeld bis zu 50.000 €.

Während die Genehmigung eines Schlag- oder Rammbrunnens oftmals gebührenfrei ist, werden vielerorts aber Bearbeitungsgebühren erhoben. Übrigens: Die Meldepflicht betrifft nicht nur neue Brunnenanlagen. Auch bestehende Anlagen, die nach einigen Jahren wieder in Betrieb genommen werden, fallen darunter.

Wie finde ich heraus, wie tief das Grundwasser ist?

Am schnellsten bekommst du die Antwort, wenn du dich bei den dafür zuständigen Stellen erkundigst. Diese sind:

  • Die Stadtwerke
  • Die Wasserverbände
  • Die Wasserbehörden
  • Das Landesamt für Energie, Bergbau und Geologie
  • Die Stadt- oder Gemeindeverwaltung

Kann ich auf meinem Grundstück einen Brunnen bohren?

In der Regel darf jeder auf seinem Grundstück einen Brunnen bohren lassen. Vorausgesetzt, das Grundstück und die Umgebung sind frei von irgendwelchen Bodenschadstoffen. Generell ist vor dem Brunnenbau immer eine Anmeldung, teils auch eine Genehmigung der zuständigen Gemeinde erforderlich. Gelegentlich kann es übrigens passieren, wenn das Grundstück an ein Naturschutzgebiet grenzt, dass die Genehmigung versagt bleibt, da eine Gefahr für das angrenzende Ökosystem vermutet wird.