Für einen Reifenwechsel zahlst du, je nach Werkstatt, zwischen 80 € und 150 €. Das entspricht etwa 20 € bis 35 € pro Reifen.

Bei den meisten Autofahrern ist zum Saisonwechsel der Reifenwechsel von Sommer- auf Winterreifen oder umgekehrt fällig. Die meisten orientieren sich dabei an der sogenannten O-bis-O-Regel. Diese besagt, dass von Ostern bis Oktober Sommerreifen-Saison ist. Danach werden die Winterreifen aufgezogen. Aber wie bekommst du deinen Reifenwechsel möglichst kostensparend und was solltest du rund um das Thema Reifenwechsel unbedingt beachten? Das und mehr zeigen wir dir in diesem Artikel…

Lohnt es sich, Reifen selbst zu wechseln?

Anstatt Geld für den Reifenwechsel in der Werkstatt auszugeben, kannst du deine Reifen auch einfach selbst wechseln. Gerade, wenn du deine Reifen jede Saison von Sommer- auf Winterreifen beziehungsweise umgekehrt wechselt, lohnt sich der selbst durchgeführte Reifenwechsel vor allem finanziell. Mit geübter Hand ist der Reifenwechsel innerhalb von 30 Minuten erledigt. Dafür solltest du jedoch über genügend Kenntnisse einer fachgerechten Reifenmontage verfügen. Ansonsten kann es passieren, dass sich die Räder lockern oder es durch eine schiefe Montage zu starken Verschleißschäden an der Achse, den Bremsscheiben oder an den Reifen selbst kommt..

Wichtiger Hinweis: Egal ob du deine Reifen selbst gewechselt oder einen Reifenwechsel in der Werkstatt hast durchführen lassen: Du solltest deine Reifen nach spätestens 100 Kilometer grundsätzlich einmal nachziehen. Also einmal diagonal mit dem Drehmomentschlüssel jeweils diagonal die Muttern festziehen. Außerdem solltest du nach dem Reifenwechsel den Luftdruck prüfen.

Du möchtest deine Reifen selbst wechseln? Das brauchst du dafür:

  • Wagenheber
  • Unterstellbock
  • Radkreuz
  • Drahtbürste
  • Schachtel für Schrauben
  • ggf. Schlüssel für das Felgenschloss
  • Drehmomentschlüssel

Mit der Drahtbürste kannst du leichte Rostschäden und Schmutz von Gewinde und Auflagefläche der Schraubverbindungen beseitigen. Für den regelmäßigen Reifenwechsel zuhause lohnt sich außerdem die Investition in einen hochwertigen Hydraulikwagenheber. Der Wagenheber deines Notreifens ist für den regelmäßigen Gebrauch eher nicht geeignet.

Alles vorhanden? Dann kann’s losgehen. Damit bei deinem Reifenwechsel nichts schiefgeht, haben wir natürlich eine Anleitung für dich:

Reifen selber wechseln - so geht’s

  • Schritt 1: Handbremse anziehen und ersten Gang einlegen beziehungsweise Automatik-Wählhebel in “P”-Stellung bringen
  • Schritt 2: Radkappen abziehen
  • Schritt 3: Schrauben beziehungsweise die Radmuttern vorsichtig lösen - erstmal nur um etwa eine Viertel Umdrehung
  • Schritt 4: Wagenheber am Unterboden ansetzen und damit das Auto auf Montagehöhe bringen
  • Schritt 5: Jetzt die Radmuttern ganz lösen. die Räder abnehmen, beschriften (z.B. “VR” für “vorne rechts” und “HL” für “hinten links”) und einlagern
  • Schritt 6: Radauflageflächen reinigen und Bremsscheiben sowie Bremsbeläge kontrollieren
  • Schritt 7: Neue Räder aufziehen und mit dem Rotationskreuz grob festziehen: Die Reifen, die in der Vorsaison auf der Hinterachse waren, kommen nun nach vorne und umgekehrt.
  • Schritt 8: Auto runterlassen, sodass die Reifen auf dem Boden aufliegen
  • Schritt 9: Radmuttern mit einem geeigneten Drehmomentschlüssel diagonal beziehungsweise über Kreuz kräftig festziehen
  • Schritt 10: Reifendruck prüfen und nach spätestens 100 km die Radmuttern nochmals festziehen

Wie viel kostet ein kompletter Reifenwechsel?

Selbstverständlich kannst du deine Reifen auch von einer Werkstatt durchführen lassen. Ein kompletter Reifenwechsel für alle vier Reifen kostet im Schnitt zwischen 80 und 150 €, je nach Werkstatt. Teilweise können die Preise für den Reifenwechsel allerdings erheblich abweichen.

Hier die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Kosten beim Reifenwechsel:

Wechsel auf neue Reifen

Das Aufziehen neuer Reifen beinhaltet in der Regel den Einbau eines neuen Ventils sowie das Auswuchten des Reifens. Diese Leistungen kosten zusätzlich zwischen 12 und 18 € pro Rad, also insgesamt noch einmal zwischen 48 und 72 €. Verzichten solltest du darauf nicht. Das Auswuchten der Reifen ist absolut notwendig, da sich die Gewichte mit der Zeit verschieben. Dadurch kann es Asymmetrien zwischen Felge und Reifen kommen, was wiederum, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten, für einen unruhigen Radlauf sorgt. Schlimmstenfalls kann es passieren, dass du dein Auto nicht mehr richtig lenken kannst.

Die Reifen verfügen über ein eingebautes Reifendruckkontrollsystem (RDKS)

Wenn deine Autoreifen über ein eingebautes Reifendruckkontrollsystem verfügen, musst du ebenfalls mit Mehrkosten von rund 50 - 100 € rechnen. Diese Kosten entstehen dadurch, dass die Sensoren des RDKS beim Reifenwechsel gewartet und angelernt sowie gegebenenfalls Verschleißteile ersetzt werden müssen.

Du lässt deine Reifen in einer Markenwerkstatt wechseln

Augen auf bei der Wahl deiner Werkstatt! Wenn du deine Reifen zum Beispiel in der Werkstatt eines Markenautohauses wechseln lässt, zahlst du in der Regel deutlich mehr als in einer kleinen KFZ-Werkstatt. Suche dir daher lieber eine feine Werkstatt deines Vertrauens in deiner Nähe. Die besten KFZ-Mechaniker in deiner Region findest du zum Beispiel bei Listando.

Regionale Unterschiede

Kaum einer weiß, dass die Preise für einen Reifenwechsel, je nach Bundesland und Region, teilweise erheblich schwanken. In Hamburg zahlst du zum Beispiel nur rund 50 € für einen kompletten Reifenwechsel, in Berlin sind es schon über 70 € und in München mehr als 80 €. Natürlich lohnt es sich nicht, Hunderte von Kilometern zu fahren, um eine günstige Werkstatt in einem anderen Bundesland aufzusuchen. Aber schon eine kurze Fahrt in den Nachbarort kann sich durchaus lohnen.

Beschädigungen und Verschleiß

Gerade, wenn du deine Reifen zuvor öfters in der heimischen Garage gewechselt hast, kann es sein, dass dein Auto Schäden an Reifen, Fahrwerk, Radaufhängung und Bremsen aufweist. Außerdem müssen die Bremsbeläge regelmäßig erneuert werden. Dadurch können Mehrkosten in Höhe von mehreren Hundert Euro auf dich zukommen.

Was kostet ein Reifenwechsel von Sommer auf Winter?

Für den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen reicht meistens ein einfacher Radwechsel aus. Dieser kostet für alle vier Räder nur durchschnittlich zwischen 19 und 40 €. Achte also unbedingt darauf, dass du den saisonalen Radwechsel nicht mit einem Reifenwechsel verwechselst! Beim einfachen Radwechsel werden die Räder abgeschraubt und durch die eingelagerten Reifen für die jeweilige Saison ausgetauscht.

Bei neueren Autos erfolgt zusätzlich die Wartung des Reifendruckkontrollsystems. Dadurch können Mehrkosten in Höhe von etwa 50 bis 100 € entstehen.

Außerdem solltest du die Reifen regelmäßig auswuchten lassen. Dadurch werden fehlerhafte Positionierungen der Rotationsachse beziehungsweise die Gewichte ausgeglichen, sodass dein Rad einfach rund läuft. Das kostet meist nur ein paar Euro pro Reifen mehr.

Wann es Zeit für’s Auswuchten ist, merkst du zum Beispiel daran, wenn dein Lenkrad beim Autofahren flattert und du insgesamt dein Auto nicht mehr gut lenken kannst. Meist macht sich das vor allem bei höheren Geschwindigkeiten bemerkbar. Durch die Unwucht der Reifen kann es zu einem starken Verschleiß von Reifen, Fahrwerk und Radaufhängung kommen. Suche also unbedingt eine Werkstatt auf, wenn du Anzeichen einer Unwucht bemerkst!

Was kostet es, Reifen einlagern zu lassen?

Du kannst deine Off-Season-Reifen entweder zuhause lagern oder durch eine Werkstatt einlagern lassen. Im Schnitt kostet die Einlagerung pro Saison zwischen 10 und 80 €. Die Preise schwanken, je nach Werkstatt und Region mitunter erheblich. Zudem bieten viele Werkstätten Komplettpakete für das Einlagern, Umstecken und Wuchten an. Manchmal ist sogar noch eine Reinigung der Reifen dabei. Vergleiche am besten die Angebote unterschiedlicher Werkstätten!

Hier ein Überblick über die durchschnittlichen Kosten:

Leistung Kosten
Einlagerung ca. 10 € - 80 €
Einlagerung mit Radwechsel ca. 35 € - 99 €
Einlagerung mit Radwechsel und Wuchten ca. 50 € - 100 €
Einlagerung mit Radwechsel, Wuchten und Wäsche ca. 40 € - 140 €

Wann ist ein Reifen zu alt?

Ein neuer Satz Reifen kostet um die 500 € - eine Investition, die viele Autofahrer gerne möglichst lange hinauszögern. Aber wie lange kannst du deine Reifen auffahren, bevor die Reifen zu alt sind?

Grundsätzlich sollten Winterreifen nicht älter als 8 Jahre sein. Sommerreifen sollten nicht älter als 8 bis 10 Jahre sein. Es lohnt sich jedoch, die Reifen schon nach etwa 6 Jahren von einem Fachmann durchchecken zu lassen. Oft büßen vor allem Winterreifen schon innerhalb der ersten 6 Jahre einen Teil ihrer Wintereigenschaften ein. Das betrifft vor allem den Grip.

Du nutzt dein Auto nur selten oder saisonal? Dann halten deine Reifen natürlich länger. Spätestens nach 10 Jahren sollten die Reifen jedoch altersbedingt ersetzt werden. Reifen für Anhänger und Wohnwagen, die bis 100 km/h zugelassen sind, müssen per Gesetz sogar schon nach 6 Jahren ausgetauscht werden.

Ganzjahresreifen mit dem M + S Symbol dürfen nur noch bis zum 30.09.2024 genutzt werden. Danach sind diese Ganzjahresreifen im Winter verboten.

Übrigens: Im Schnitt haben sich die Kosten für die neuen Reifen innerhalb von rund vier Jahren amortisiert. Wenn du zusätzlich ein paar Euro sparen möchtest, kannst du auch gebrauchte Reifen kaufen. Diese sollten allerdings nicht älter als 5 Jahre sein. Und natürlich ist die Nutzungsdauer dann stark begrenzt.

Fazit

Der Reifenwechsel oder Radwechsel ist eine lästige Aufgabe, die bei Autofahrern regelmäßig anliegt. Wer dabei ein paar Euro sparen möchte, wechselt die Räder entweder selbst oder sucht sich eine Werkstatt, die den Rad- oder Reifenwechsel günstig durchführt. Da Werkstätten von Markenautohäusern oft höhere Preise veranschlagen, solltest du diese grundsätzlich meiden. Und auch regional gibt es große Preisunterschiede. Verfügen deine Reifen über ein eingebautes Reifendruckkontrollsystem, musst du außerdem mit Mehrkosten für die Wartung rechnen. Für den saisonalen Radwechsel bieten viele Werkstätten Kombiangebote an, die Einlagerung, das Umstecken, das Wuchten sowie die Radwäsche beinhalten. Allerspätestens nach 10 Jahren wird ein neuer Satz Reifen fällig, denn dann sind deine Reifen abgefahren oder schlichtweg zu alt. Winterreifen sollten sogar noch deutlich früher ausgetauscht werden. Diese büßen bereits nach etwa 6 Jahren wichtige Wintereigenschaften ein.