Der Preis pro m² für das Errichten einer Stützmauer liegt zwischen 60 € und 450 €. Die Preise variieren je nach Material und örtlichen Gegebenheiten.

Was ist eine Stützmauer?

Du hast ein Grundstück mit Hanglage oder einen Höhenunterschied zu dem Grundstück des Nachbarn? Eine Stützmauer dient dem Abfangen oder Ausgleichen dieses Höhenunterschiedes. Aber auch der Sicherung der Grundstücksgrenzen. Außerdem dient sie der Regenwasserverteilung. Eine Stützmauer kann das Abfließen von Wasser vom höher gelegenen Grundstück auf das darunterliegende verhindern.

Sofern eine bepflanzte Böschung diesen Höhenunterschied nicht abfangen kann oder soll, bietet eine Stützmauer die Alternativlösung. Gründe für die Errichtung können sowohl geringer Platz als auch individuelle optische Vorlieben sein.

Die Unterkonstruktion muss zunächst geschaffen werden. Dieses Fundament kann ein Streifenfundament aus Beton sein. Eine andere Variante bietet ein Fundament aus verdichtetem Schotter. Bei sehr feuchten Böden empfiehlt es sich eine Drainage zu legen, damit das Wasser abgeleitet wird.

Eine Stützmauer kann aus verschiedenen Materialien errichtet werden. Je nach Geschmack, aber auch nach Funktion können eine Vielzahl von Baustoffen zum Einsatz kommen. Dies beispielsweise können Natur- oder Betonsteine sein. Aber auch Schalsteine, L-Steine oder Gabionen werden oftmals verwendet. Letztlich können noch Pflanzringe zum Ausgleichen des Höhenunterschiedes verwendet werden.

Welcher Baustoff wird wie verbaut und was kosten diese?

Die erste Variante bietet dir eine Trockenmauer. Diese dient eher optischen Zwecken. Sie ist nicht für sehr lange oder steile Abhänge geeignet. Grund dafür ist der Aufbau dieser Mauer. Dieser ist nicht dazu geeignet, Druck von hinten standzuhalten. Bei einer Trockenmauer werden die Steine ohne Beton als Bindemittel übereinandergelegt. Du benötigst zunächst ein Fundament aus Schotter. Je nach Höhe der Steine und Mauer ist es auch möglich sie auf verdichtete Erde zu legen. Ist der Untergrund vorbereitet, so werden die Steine aufeinandergelegt und mit Erde verdichtet. Dies hat den Vorteil, dass du in die Zwischenräume Pflanzen setzen kannst, welche zusätzlich die Mauer mit ihren Wurzeln befestigen. Dieser Aufbau ist leicht zu bewältigen, allerdings ist die zeitliche Komponente nicht unerheblich. Bei ungleichen Natursteinen muss jeder Stein einzeln gesetzt und angeschaut werden, sodass ein stimmiges Bild und eine feste Verbindung entsteht. Diese Art von Mauer kann auch durch Laien errichtet werden. Der Preis wird hier von dem Stein bestimmt, den du dir aussuchst. So kann der Quadratmeter Trockenmauer zwischen 40 und 300 €, bei exklusiveren Steinen auch noch mehr kosten.

Die nächste Möglichkeit bietet dir eine Schalsteinmauer. Schalsteine sind relativ kostengünstig. Der Preis für einen Quadratmeter liegt zwischen 28 € und 40 €. Sie benötigen ein Betonfundament. Auf dieser werden die Schalsteine mit einem Nut- und Federsystem gelegt. Die erste Reihe bilden die Grundsteine. Diese werden mittels einer Mauerschnur in Flucht gelegt. Anschließend werden weitere Reihen mittels Mörtel daraufgelegt. In den Hohlräumen werden ab einer Höhe von 50 cm Bewehrungsstäbe eingebracht und anschließend werden die Steine mit Beton aufgefüllt. Den oberen Abschluss können je nach Geschmack Steinplatten oder Aluabdeckungen bilden. Wenn das Fundament gelegt ist und die Mauerschnur in der Flucht passt, ist es relativ einfach so eine Mauer selbst zu errichten. Dabei kostet der laufende Meter inklusive Fundament zwischen 40 € und 100 €. Bei der Beauftragung einer Firma kommen weitere kosten hinzu.

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Eine weitere sehr beliebte Variante der Stützmauer sind Gabionen-Mauern. Zunächst muss ein Betonfundament errichtet werden, auf welchem die Stahlkäfige befestigt werden. Je nach Höhe und Länge der Mauer brauchst du Maschinen, welche zum Transport dieser Käfige geeignet sind. Kleinere kannst du tragen oder mit der Schubkarre bewegen, für die größeren benötigst du einen Radlader oder Bagger. Sind die Drahtkäfige befestigt, so können sie befüllt werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist die Schüttung. Dabei werden die Steine mit einem Eimer oder der Radlader Schaufel in die Käfige geschüttet. Die zweite Variante wäre das passgenaue Einbringen einzelner Steine. Dies ist sehr zeitaufwändig und dadurch auch kostenintensiv. Die Preise pro laufenden Meter beginnen ab 140 € exklusiv der Arbeitskosten.

Die wohl günstigste Möglichkeit bietet eine Stützmauer aus Pflanzringen. Das Setzen dieser Ringe, ist dem von Schalsteinen ähnlich. Bei niedrigeren Mauern, kann man diese auch mit Erde, statt mit Beton befüllen. Anschließend kann man diese bepflanzen. Hat man die Flucht gezogen, so kann man diese Steine auch als Laie alleine setzen. Allerdings ist das Gewicht nicht unerheblich, sodass man diese Arbeit durchaus zu zweit durchführen sollte. Der laufende Meter kostet dabei, inklusive Fundament, circa 18 €.

L-Steine sind ebenfalls beliebt, um beispielsweise ein Grundstück abzufangen. Dabei handelt es sich um gegossene Betonmauerteile. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Sie sind sehr stabil und haben ein großes Gewicht, sodass meist für den Transport und das Ausrichten ein Radlader oder ein Bagger benötigt wird.  L Steine können nicht übereinander gemauert werden, sodass der Stein immer die Höhe der Mauer bestimmt. Dies hat den Vorteil, dass die Mauer schnell gesetzt ist, da die einzelnen L-Steine nur aneinandergereiht werden müssen. Je nach Höhe und Breite liegt der Preis für einen L-Stein zwischen 20 und 350 €.

Die letzte Möglichkeit bietet eine Betonmauer. Diese muss zwingend von einem Fachunternehmen gefertigt werden. Hierbei wird eine Schalung auf das Betonfundament gebracht und anschließend mit Beton ausgefüllt. Für das Errichten dieser Stützmauer muss der meiste Aufwand betrieben werden. Die Gesamtkosten pro Meter liegen bei circa 200 € bis 500 €.

Wie hoch darf man eine Stützmauer bauen?

Zunächst gilt, dass eine Stützmauer unter 120 cm auf einem Schotterfundament gebaut werden „kann“. Alles über 120 cm MUSS auf einem Betonfundament errichtet werden.

Für eine Stützmauer unter 2 Metern benötigst du keine Baugenehmigung. Allerdings könnte das Errichten der Stützmauer gewisse rechtliche Einschränkungen mit sich bringen. Dabei geht es um Abstände zum Nachbargrundstück und die Abgrabungen ihres eigenen Grundstückes. Du solltest dich vorher beim örtlich zuständigen Bauamt informieren und das Gespräch mit deinem Nachbarn suchen. Gegebenenfalls solltest du die getroffene Absprache schriftlich festhalten und von deinem Nachbarn bestätigen lassen.

Welche Faktoren beeinflussen maßgeblich den Preis?

  • Errichtest du die Mauer selbst oder beauftragst du eine Firma?
  • Die örtlichen Gegebenheiten haben ebenfalls Einfluss auf den Preis. Kann man die Baustelle gut erreichen? Wie ist die Untergrundbeschaffenheit? Muss            gegebenenfalls eine Drainage gelegt werden?
  • deine Auswahl des Baustoffes
  • Länge, Höhe und Stärke der Mauer
  • die Bepflanzung

Beschäftige dich mit dem Thema und überlege dir, welche Stützmauer zu deinem Haus und Garten passt und welche tatsächlich nötig ist, um den Höhenunterschied auszugleichen. Durch einen hohen Anteil an Eigeninitiative kannst du einiges an Kosten sparen. Gleichwohl ein Fachunternehmen für viele Mauern erforderlich ist und die Arbeiten sicherlich schneller zum Abschluss bringt. Außerdem erlangst du eine Gewährleistung, welche eventuell für dich wichtig werden kann.