Die Kosten eines Fliesenlegers pro Quadratmeter liegen etwa zwischen 40 € und 100 €. Je nach Region und anderen Faktoren können die Kosten abweichen.

Das Legen von Fliesen kann überraschend schwierig sein, da viele Faktoren das Endergebnis beeinflussen. Wer lieber eigenständig versucht, die Dinge in die Hand zu nehmen, sollte mit einem nicht optimalen Ergebnis rechnen. Wissen und Erfahrung sind enorm wichtig, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Einen Fliesenleger die Arbeit erledigen zu lassen wird nicht nur mit einem guten bis optimalen Ergebnis belohnt, es ist zugleich auch um einiges komfortabler, aber das hat natürlich auch seinen Preis. Dieser variiert je nach Projekt und Ausgangslage. So muss der Untergrund unter Umständen ́begradigt und gesäubert sowie Fliesen für verwinkelte Stellen passend zugeschnitten werden. Dadurch erhöhen sich wiederum die Kosten, da der Mehraufwand mehr Zeit beansprucht. Woran erkennst du also einen guten Fliesenleger und mit welchen Kosten musst du rechnen? Wenn du mit der Beauftragung eines Fliesenlegers noch zögerst, weil dich diese oder andere Fragen quälen, dann hilft dieser Artikel dir mit Sicherheit weiter...

Was kostet ein Fliesenleger pro Stunde?

Was ein Fliesenleger pro Stunde kostet, schwankt stark, je nach Bundesland. Zwischen 40 € und 55 € sind allerdings zu erwarten. Ein Vergleich kann sich durchaus lohnen, denn die Kosten für Fliesenleger sind nicht fest definiert. Warum eklatante Preisunterschiede von Region zu Region existieren, liegt auch an der allgemeinen Lohnstruktur. Wo weniger verdient wird, sind die Kosten niedriger, damit ein entsprechend höherer Kundenkreis bedient werden kann. Wer übrigens der Meinung ist, ein Fliesenleger verdiene zu viel, der unterschätzt das Wissen, das in diesem Beruf steckt. Der Fliesenleger muss nicht nur die verschiedenen Materialien kennen, sondern auch in der Lage sein, die Untergründe zu prüfen und etwaige Vorbereitungsmaßnahmen einzuleiten. Dazu benötigt er Kenntnisse in der Bauphysik, im Bereich Wärme-, Schall- und Feuchtigkeitsschutz und vieles mehr. Häufig arbeiten Fliesenleger auf selbstständiger Basis und verbinden verschiedene handwerkliche Bereiche miteinander.

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Was kostet Fliesen verlegen pro qm?

Zwischen 30 € und 70 € pro Quadratmeter liegt die Preisspanne beim Fliesenverlegen. Dabei gibt es aber keine Fixpreise. Die Sorte, Größe und das Design der Fliesen fallen beim Preis stark ins Gewicht. Außerdem fallen Kosten für Kleber, Fugenmasse, Silikon und Acryl an. Hinzu kommen, wie oben erwähnt, auch Vorbereitungsmaßnahmen, wie das Abschleifen, Spachteln oder Grundieren des Untergrundes, wobei das Material der Fliesen den Preis am meisten beeinflusst.

Hier eine Auflistung der gängigsten Materialien:

Keramikfliesen

Diese Fliesen bestehen aus einer Mischung aus Ton, Sand und Feldspat und werden am häufigsten verwendet. Unterteilt werden sie zusätzlich in Fein- und Grobkeramik. Steingut, Steinzeug und Feinsteinzeug sind der Feinkeramik zugeordnet und werden im Trockenpressverfahren hergestellt. Zur Grobkeramik zählen zum Beispiel Terrakotta-, Klinker- und Spaltplatten. Durch eine Presse wird eine plastische Masse zu einem langen, flachen Strang geformt und die einzelnen Fliesen davon dann abgeschnitten. Das erinnert an das Backen von Vanillekipferln, da wird ähnlich vorgegangen, nur ohne die Presse und weniger flach.

Steingutfliesen

Steingutfliesen werden bei Temperaturen zwischen 850 und 1000 Grad gebrannt. Das Material ist porös und benötigt eine Glasur, um sie widerstandsfähiger zu machen und die Wasserdichte zu erhöhen. Die Rückseite ist dennoch wasserdurchlässig und somit für den Außeneinsatz unbrauchbar. Sie finden zum Beispiel Verwendung als Wandfliesen in Bädern und Küchen.

Steinzeugfliesen

Steinzeugfliesen werden bei bis zu 1200 Grad gebrannt, wodurch die verwendeten Mineralien miteinander verschmelzen und die Poren verschließen. Dadurch sind sie besonders widerstandsfähig und gut gewappnet für Wasser und Frost. Sie finden glasiert sowie unglasiert Verwendung als Wand- und Bodenfliesen und eignen sich sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich.

Feinsteinzeugfliesen

Das Material von Feinsteinzeugfliesen wird feiner gemahlen als Steinzeugfliesen und bei Temperaturen von 1150 bis 1300 Grad gebrannt. Sie sind nur geringfügig porös. Deshalb kann Wasser weniger gut eindringen. Das macht sie besonders geeignet für Nassbereiche wie zum Beispiel im Badezimmer. Sie sind sowohl in glasierter als auch unglasierter Variante verfügbar und es gibt sie poliert und teilpoliert. Bei der Polierung wird die Oberfläche allerdings auch anfälliger für Feuchtigkeit und Beschädigungen, weswegen eine Imprägnierung von Vorteil ist. Achte bei der Auswahl am besten auf die sogenannte Abriebklasse. Dein Fliesenleger wird dich sicherlich gerne beraten, welche Fliesen für deinen gewünschten Bereich am besten geeignet sind.

Terrakottafliesen

Terrakottafliesen werden bei niedrigen Temperaturen gebrannt und unglasiert verlegt. Das macht sie relativ empfindlich und pflegeintensiv. Durch die rötliche Farbe erfreuen sie sich dennoch großer Beliebtheit und finden hauptsächlich im Innenbereich als Boden- oder Treppenbelag Verwendung.

Spaltplatten

Spaltplatten werden bei höheren Temperaturen gebrannt, sind robuster und ähnlich rötlich wie Terrakottafliesen. Sie sind wasserfest und frostbeständig und darum ideal für den Außenbereich. Wenn du dir also eine Terrasse mit Terrakottafliesen wünschst, sind Spaltplatten für dich die richtige Wahl.

Klinkerfliesen

Klinkerfliesen werden bei 1200 Grad gebrannt, wodurch die Poren auf der Oberfläche geschlossen werden. Da sie, um beim Brand einer Verformung vorzubeugen, Rücken an Rücken verbunden und nach dem Brand gespalten werden, spricht man auch von Spaltklinkern. Sie sind wasserfest und frostbeständig und halten auch starker Beanspruchung stand. Darum sind sie perfekt für den Außenbereich geeignet.

Natursteinfliesen

Wie der Name vermuten lässt, bestehen diese Fliesen aus natürlich gewachsenen Steinen, häufig aus Granit oder Marmor. Granitfliesen sind frostbeständig und sowohl im Innen- als auch Außenbereich verwendbar. Marmor ist weicher und wird hauptsächlich innen verlegt. Beide Natursteine verfügen über eine hohe Haltbarkeit. Allerdings sind sie auch recht kostspielig.

Zementfliesen

Diese Fliesen bestehen aus einem fein gemahlenen Baustoff, der nicht gebrannt wird. Zementfliesen sind großporig und müssen nach dem Verlegen imprägniert und gewachst werden. Sie werden vor allem im Innenbereich ausgelegt, da sie nicht komplett frostsicher sind. Da Zementfliesen, ähnlich wie Natursteinfliesen, sehr empfindlich gegenüber Säure sind, sollten sie nicht in der Küche verlegt werden.

Glasfliesen

Glasfliesen werden vor allem in Verbindung mit Mosaikfliesen verwendet. Die dichte, porenlose Oberfläche lässt kein Wasser durch. Das macht sie vor allem für den Nassbereich ideal.

Mosaikfliesen

Bei Mosaikfliesen handelt es sich um kleinformatige Fliesen mit einer Größe von bis zu 10 x 10 Zentimetern. Häufig sind sie auf eine Netzmatte geklebt, um sie einfacher verlegen zu können. Sie finden Verwendung als Wand- und Bodenfliese und können aus verschiedenen Materialien bestehen, zum Beispiel Keramik, Glas oder Naturstein. Selbst auf ungeraden Wänden können sie angebracht und sogar verwendet werden, um Unebenheiten zu kaschieren. Und natürlich lassen sich schöne Muster mit ihnen anfertigen. Der Kreativität sind hier wenig bis keine Grenzen gesetzt.

Neben den Materialkosten solltest du bei allen Materialien unbedingt auch auf die Abriebklasse achten! Diese ist mitentscheidend für den Verwendungszweck und gibt über die Widerstandsfähigkeit, Belastbarkeit und Langlebigkeit Auskunft. Die Abriebklassen werden in fünf Gruppen eingeteilt, wobei Fünf die höchste Beanspruchungsklasse angibt und Eins die schwächste. Die häufigsten verwendeten Bodenfliesen befinden sich in der Abriebklasse Zwei bis Drei. Als Bodenbelag für die Küche eignen sich Fliesen ab der Abriebklasse Drei.

Wie lange braucht ein Fliesenleger pro qm?

Das Legen von Fliesen kann sehr zeitaufwendig werden. Häufig sind eine Menge Vorarbeiten nötig, um ein ideales Ergebnis zu erhalten, wie zum Beispiel das Entfernen von alten Fliesen oder die Bearbeitung des Bodens. Die Fliesen müssen eventuell zugeschnitten werden und die Größe der Fliesen kann auch eine Rolle spielen. Darum kannst du mit bis zu zwei Stunden pro Quadratmeter rechnen.

Nehmen wir an, du möchtest neue Fliesen in deinem Badezimmer verlegen lassen. Du hast dir diverse Materialien angeguckt, dich bezüglich des Verwendungszwecks und der Qualität beraten lassen und dich schließlich für ein Material entschieden. Nun telefonierst du mit einem Fliesenleger aus deiner Region und besprichst die Einzelheiten. Du kannst dich zum Beispiel entscheiden, die alten Fliesen vorab zu entfernen, um Kosten und eventuell auch Zeit zu sparen. Wenn du magst, kannst du vorher auch noch den Untergrund säubern und hier und da die Oberfläche etwas ausbessern. Dann brauchst du nur noch auf den Fliesenleger zu warten und ihn den Rest erledigen lassen, um ein optimales Ergebnis zu erhalten.

Folgende Kosten können dabei auf dich zukommen:

Anfahrt 55 €
Fliesen-Kosten 1.050 €
Verlegematerial 650 €
Untergrundvorbereitung 400 €
Arbeitskosten 1.230 €
Zuschnitte 250 €
Gesamtkosten 3.635 €

Bei 30 Quadratmeter wärst du bei einem Gesamtpreis von rund 3635 €. Da du etwas Vorarbeit geleistet und das Material vorab gekauft hast, sparst du die entsprechenden Kosten. Dadurch sinken die Arbeitskosten auf 1000 €. Das spart dir insgesamt 1680 € und du kommst am Ende auf einen Preis von etwa 56 € pro Quadratmeter für dieses fiktive Beispiel. Wer es sich zutraut, kann die Fliesen auch komplett selbst verlegen. Eventuell sind dazu allerdings Vorabsprachen mit dem Vermieter notwendig oder zumindest von Vorteil. Bei deinem Eigenheim gibt es dagegen keine Einschränkungen.

Bonustipp: Für erste Selbstversuche eignen sich Orte, die eher selten von Besuchern betreten werden, wie zum Beispiel der Keller.

Fazit

Das Fliesenlegen kann durchaus eine herausfordernde Angelegenheit sein. Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, ist nicht nur äußerste Sorgfalt angebracht, sondern auch viel Wissen vonnöten. Und bevor die Fliesen am Boden befestigt werden, gilt es einiges an Vorarbeit zu leisten. Der Untergrund will gesäubert, begradigt und grundiert sein. Je nach Verwinkelung müssen die Fliesen zugeschnitten werden. Dann muss aufgepasst werden, die richtige Menge an Kleber zu verwenden. Das richtige Material für den richtigen Ort gibt es auch zu bedenken, es gibt Fliesen, die frost- und wasserabweisend sind. Solche Fliesen eignen sich vor allem für den Außen- und Nassbereich. Daneben gibt es Fliesen, die dem Frost hilflos ausgeliefert sind und darum nur im Innenbereich verwendet werden können. Es muss also viel getan und beachtet werden. Wenn du einen Fliesenleger beauftragst, solltest du darauf achten, dass dieser die notwendige Expertise mitbringt. Letztendlich tauschst du Zeit und Wissen gegen dein Geld - und davon nicht zu knapp. Je nach Region musst du mit Kosten zwischen 40 und 100 € pro Quadratmeter rechnen. Es kann sich durchaus lohnen, die Arbeiten an einen Fliesenleger abzugeben, der nicht aus deiner eigenen Region stammt. Gesamtkosten für ein Badezimmer von 30 Quadratmetern können mit ca. 3635 € beziffert werden. Um Preise zu reduzieren, kannst du das nötige Material selbst einkaufen und zuvor die nötigen Vorarbeiten selbst erledigen, wie die Säuberung des Bodens und die Vorbereitung des Untergrunds. Natürlich kannst du Fliesen auch selbst verlegen. Für erste Selbstversuche im Fliesenlegen eignen sich wenig genutzte Bereiche wie zum Beispiel der Keller.