Die Küche ist in den meisten Haushalten eines der meistgenutzten Bereiche. Vor allem wenn du gerne kochst, wirst du in der Küche viele Lebensmittel lagern und verarbeiten. Da kann auch schon mal etwas auf den Boden fallen. Dann braucht es einen unempfindlichen Bodenbelag, der Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen aushält und zudem Farbstoffe von Lebensmittelresten nicht so leicht aufnimmt. Gleichzeitig soll der Küchen-Bodenbelag optisch ansprechend sein und zur Einrichtung passen. Wir zeigen dir, welche Bodenbeläge besonders gut für die Küche geeignet sind und geben Tipps, wie dein Küchenboden möglichst lange hält…
Welcher Bodenbelag ist am unempfindlichsten?
Fliesen sind der Klassiker unter den Küchen-Bodenbelägen und das nicht ohne Grund: Sie sind besonders pflegeleicht, feuchtigkeitsbeständig und können es mit so ziemlich allen Arten von Verschmutzungen problemlos aufnehmen.
Aber Fliesen sind nicht gleich Fliesen. Es gibt sie aus unterschiedlichen Materialien und nicht alle Fliesen sind gleichermaßen unempfindlich. Daher solltest du beim Kauf unbedingt auf die sogenannte Abriebklasse achten. Diese gibt Auskunft darüber, wie abriebfest die Fliese ist, also wie stark die Oberfläche beispielsweise nach dem Abstreifen der Sohlen zerkratzen kann. Dabei kommt es in der Regel auf die Intensität der Glasierung an. Dabei handelt es sich um eine Oberflächenbehandlung von Fliesen, wodurch sie beständiger gegenüber physischen Beanspruchungen werden. Für die Küche eignen sich am besten Fliesen der Abriebklasse 3. Diese sind besonders unempfindlich und langlebig.
Hier eine Auswahl geeigneter Fliesen-Materialien für den Küchenbereich:
Steinzeugfliesen
Steinzeugfliesen sind besonders unempfindlich und resistent gegenüber Wasser und Frost. Während des Herstellungsprozesses werden sie stark erhitzt, wodurch die Materialien miteinander verschmelzen. Dadurch eignen sie sich sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich. Als Bodenbelag eignen sie sich vor allem in der glasierten Variante.
Feinsteinzeugfliesen
Bei Feinsteinzeugfliesen werden die Ausgangsstoffe noch feiner gemahlen als bei Steinzeugfliesen. Dadurch sind sie noch wesentlich wasserbeständiger. Feinsteinzeugfliesen eignen sich daher auch für Nassbereiche, wie zum Beispiel dem Badezimmer. Für die Küche sind Feinsteinzeugfliesen eine super Wahl, wenn du zum Beispiel Haustiere hast. Achte beim Kauf aber unbedingt auf eine Imprägnierung! Unimprägnierte, polierte Feinsteinzeugfliesen sind wiederum sehr anfällig für Feuchtigkeit.
Steingutfliesen
Steingutfliesen sind als Bodenbelag für Küchen weniger gut geeignet, da sie an ihrer Rückseite wasserdurchlässig sind. Sie finden vor allem Verwendung als Wandfliesen im Küchen- und Badbereich.
Mosaikfliesen
Bei Mosaikfliesen handelt es sich meistens um kleinformatige Steinzeugfliesen. Häufig sind sie auf einer Netzmatte befestigt, um sie besser verlegen zu können. Wenn du ein Designliebhaber bist, wirst du Mosaikfliesen vermutlich aufgrund ihrer vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten lieben. Sie eignen sich sowohl als Boden- als auch als Wandbelag in Küche und Bad.
Natursteinfliesen (z.B. Granit oder Marmorfliesen)
Natursteinfliesen aus Granit und Marmor sind besonders langlebig und eignen sich auch für den Einsatz im Außenbereich, da sie frostbeständig sind. Vor allem Granit ist relativ unempfindlich. Marmor ist etwas weicher und daher eher mit Vorsicht einzusetzen. Alles in allem sind Natursteinfliesen ziemlich empfindlich und das bei recht stattlichen Preisen. Im Alltag kann es leicht passieren, dass Kratzer in die Oberfläche gelangen. Daher sind sie eher aus ästhetischen Gründen eine gute Wahl als aus funktionellen Gründen.
Quarzsteinfliesen
Quarzsteinfliesen können im Außen- und Innenbereich sowohl als Bodenbelag als auch als Wandfliesen verwendet werden. Sie sind besonders langlebig und pflegeleicht, selbst ohne Imprägnierung. Daher sind sie als Küchen-Bodenbelag definitiv ein Favorit.
Welcher Bodenbelag hält am längsten?
Neben Fliesen eignen sich auch Vinylböden hervorragend für die Küche. Diese zeichnen sich vor allem durch ihre Langlebigkeit aus, sind besonders pflegeleicht, leicht zu reinigen und außerdem feuchtigkeitsbeständig. Vinylböden gibt es sowohl als Fliesen- beziehungsweise Designbelag in Fliesenoptik als auch als PVC-Boden von der Rolle. Letztere lassen sich wie ein Teppichboden verlegen und fest mit dem Untergrund verkleben. Das macht PVC-Bodenbeläge besonders robust und langlebig.
Natürlich sind Fliesen genauso gut und langlebig wie ein Vinylboden. Allerdings ist ein Vinylboden deutlich preiswerter. Während Fliesen professionell verlegt werden müssen, lässt sich ein Vinylboden leicht selbst verlegen. Dadurch sparst du nicht nur Geld für den Bodenbelag selbst, sondern auch für den Handwerker.
Was ist der hochwertigste Bodenbelag?
Ein Echtholz-Parkettboden gilt als hochwertigster Bodenbelag und kommt tatsächlich auch als Bodenbelag für die Küche infrage, wenn du einige Dinge beachtest:
Der richtige Bodenbelag
Massivholzböden sind grundsätzlich eher nicht für den Einsatz im Küchenbereich geeignet, da sie aufquellen und unschöne Fugen bilden können. In der Küche ist die Luftfeuchtigkeit meist relativ hoch und zweckbedingt kommt es natürlich öfter zu größeren Temperaturschwankungen. Das verzeiht gerade ein Massivholzboden nicht so leicht. Wenn es dennoch ein Massivholzboden sein soll, entscheide dich am besten für ein versiegeltes Massivholzparkett! Dieses neigt weniger dazu, sich auszudehnen und zusammenzuziehen. Besser geeignet ist stattdessen Fertigparkett mit einer hohen Nutzschicht von mindestens 8 bis 23 Millimetern, am besten aus Eiche. Auch Laminat kommt als Küchen-Bodenbelag infrage, sofern es gut versiegelt ist.
Das richtige Verlegen
Wenn du dich für einen Holzfußboden in der Küche entscheidest, sollte dieser gut verklebt werden. Lose verlegtes Parkett oder Laminat ist hingegen absolut ungeeignet für den stark beanspruchten Küchenbereich. Außerdem sollte die Oberfläche des Holzfußbodens möglichst gut versiegelt sein. Achte beim Kauf am besten auf eine lackierte Oberfläche!
Damit nichts schiefgeht, lässt du am besten den Boden von einem Profi verlegen. Bodenleger in deiner Nähe findest du zum Beispiel bei Listando.
Die richtige Pflege
Es ist normal, dass ein Parkettboden sich nach einer gewissen Zeit abnutzt. Dann muss die oberste Schicht abgeschliffen und neu versiegelt werden. Das übernimmt am besten ein Parkett- oder Bodenleger für dich. Aber auch du kannst eine Menge dafür tun, dass dein Holzfußboden dir lange Freude bereitet: Dazu gehört die richtige Auswahl von Reinigungs- und Pflegeprodukten genauso wie eine regelmäßige Befreiung von grobem Schmutz. Mit einem speziellen Parkettreiniger kannst du deinen Holzfußboden schonend reinigen. Aber übertreibe es nicht! Einmal pro Woche reicht vollkommen aus. Dabei solltest du darauf achten, dass die Lackschicht an der Oberfläche möglichst unversehrt bleibt, damit keine Feuchtigkeit in den Holzboden eindringen kann! Zu nasses Wischen, Scheuermilch und andere, aggressive Reinigungsmittel solltest du daher zwingend vermeiden. Sehr hartnäckige Verschmutzungen lassen sich zum Beispiel mit etwas Spiritus oder Essigessenz entfernen.
Fazit
Wenn ein neuer Bodenbelag für die Küche her soll, gibt es einiges zu bedenken. Abgesehen von den gewünschten Design-Aspekten, kommt es bei dem richtigen Küchen-Bodenbelag vor allem auch auf Funktionalität an. Ideal sind Fliesen für die Küche, am besten aus glasiertem Steinzeug oder Feinsteinzeug ab Abriebklasse Drei. Wenn dir das zu kalt ist, kannst du dich alternativ auch für einen Vinylboden entscheiden. Diesen gibt es als Fliesen oder von der Rolle. Fest verklebt ist er genauso robust und pflegeleicht wie Küchenfliesen. Oder soll es doch lieber ein Holzfußboden sein? Auch das ist möglich. Allerdings sollte der Holzfußboden fest verklebt und versiegelt sein, damit keine Fugen und Unebenheiten entstehen. Geeignet ist zum Beispiel ein lackiertes Fertigparkett mit einer Nutzschicht von mindestens 8 bis 23 Millimetern. Beachte allerdings, dass ein Echtholzfußboden gute und intensive Pflege braucht! Nicht dein Ding? Es gibt auch Fliesen in Holzoptik.
