Innenarchitekten rufen einen Stundenlohn zwischen 100 € und 200 € auf. Ab dem Leistungswert von 25.000 € regeln die Vorschriften der HOAI die Kosten.

Welche Aufgaben übernimmt ein Innenarchitekt?

Ein Innenarchitekt plant den gesamten Innenbereich des Hauses von Grund auf. Die Aufgabe ist es, den Raum funktional und optisch zu gestalten. Egal ob es ein Raum ist, welcher gerade erst in der Planung ist oder ein bereits bestehender Raum umgestaltet werden soll. Die sinnvolle und optisch schönste Lage von Türen oder das Planen von Fenstern, damit erstens die Berechnung des Lichtes passt und zweitens ein schönes Licht im Raum entsteht, gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines Innenarchitekten. Auch die Ausrichtung und Positionierung deiner Möbel wird von einem Innenarchitekten miteinbezogen. Dabei geht er auf deine individuellen Bedürfnisse und Wünsche ein und steht dir beratend zur Seite.

Klar erledigen derartige Aufgaben oftmals auch die Architekten der Firma, welche das Haus bauen. Allerdings legen diese das Augenmerk auf das Haus selbst und dessen Bau. Sie sind weniger erfahren in der Planung des Innenbereiches, so kann es zu Fehlplanungen kommen, welche besser umgesetzt werden könnten. Ein Innenarchitekt legt den Schwerpunkt auf dein Leben im Haus und die praktische Umsetzung der Gegebenheiten, welche an dieses angepasst werden. Der gesamte Innenausbau wird von dem Innenarchitekten, als ein einheitliches Konzept bearbeitet. Dieses Konzept wird, je nach Auftrag, den Standort der Wände, über die Farbgebung, das Verlegen von Leitungen und Fußboden, bis hin zum Standort der Möbel beinhalten.

Wie entstehen die Kosten?

Zunächst musst du dir konkret darüber Gedanken machen, was du verändern möchtest und welche Leistungen der Innenarchitekt erbringen soll. Je größer der Umfang, die Planung und die Betreuung, desto mehr Kosten entstehen. Es gibt verschiedenste Abrechnungsmodelle bei Innenarchitekten. Manche Architekten bieten Pakete an und andere arbeiten nach Stundenlohn. Letztlich regelt die Honorarabrechnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) die Kosten bei einem Projektwert von über 25.000 €.

Bei der Leistungsberechnung nach der HOAI sind die § 7, 10 und 35 zu beachten. Dabei bestimmt und definiert § 7 die Leistungsphasen. § 10 definiert die Grund- und besonderen Leistungen. Letztlich werden in § 35 die Honorarzonen der Anforderungen definiert. Diese Zonen gehen von sehr geringer Anforderung bis hin zu sehr hohen Anforderungen in fünf Stufen.

Der Schwierigkeitsgrad der Honorarzonen beeinflusst also maßgeblich deine Kosten. Für die Gestaltung von Innenräumen werden oftmals die Honorarzonen III oder IV genutzt. Somit kannst du die Kosten bei einem Projekt von über 25.000 € relativ genau berechnen.

Anrechenbare Kosten

Honorarzone III

Honorarzone IV

25.000

4.339 € - 5.412 €

5.412 € - 6.094 €

35.000

5.865 € – 7.315 €

7.315 € - 8.237 €

50.000

8.071 € - 10.066 €

10.066 € - 11.336 €

150.000

21.555 € - 26.883 €

26.883 € - 30.274 €

500.000

62.900 € - 78.449 €

78.449 € - 88.343 €

Dies sind nur einige Beispiele aus der Tabelle, welche sich in § 35 der HOAI befindet. Daran kannst du sehen, dass die Summen nicht unerheblich sind und die Beauftragung eines Innenarchitekten einen Kostenaufwand darstellt. Dies solltest du bei der Beauftragung eines Innenarchitekten beachten.

Bei Projekten unter 25.000 € gibt es verschiedene Möglichkeiten. Aber auch hier bestimmt der Aufwand den Preis. Möchtest du eine Beratung oder die Ausarbeitung eines gesamten Projektes inklusive Grundrissen, Aufrissen und Möblierungsplan? Stundenlöhne zwischen 100 € und 200 € sind keine Seltenheit.

Zur ersten eigenen Kalkulation kannst du mit circa 10 – 15 % der Projektkosten rechnen. Dies ist aber nur ein grober Anhaltspunkt, ohne dich durch Tabellen zu arbeiten.

Was beeinflusst die Kosten?


Den Hauptfaktor bilden, wie oben erwähnt, die Projektkosten. Des weiteren die Anzahl der Leistungsphasen, welche vom Innenarchitekten durchgeführt werden sollen. Außerdem ist es auch wichtig, um welche Art von Gebäude es sich handelt. Ein Privathaus bedarf anderen Faktoren als ein Bürogebäude. Letztlich bestimmt der gewählte Schwierigkeitsgrad den Preis.

Wie kannst du Kosten sparen?

Vorarbeit und Vorbereitung sind hier das A und O. Du solltest dir genau darüber Gedanken machen, welche Arbeiten von dem Innenarchitekten ausgeführt werden soll. Du kannst vorher maßstabsgetreuer Skizzen anfertigen, um deine Ideen oder den Ist-Zustand bildlich darzustellen. Außerdem solltest du deine eigenen Wünsche und Ansprüche für dich definieren und priorisieren. Anschließend solltest du dich auf die Suche nach einem Innenarchitekten machen. Frag bei verschiedenen an und lies die Rezessionen.

Nimm erste Gespräche wahr und schau, ob deine Ansichten und dein Geschmack zu dem jeweiligen Architekten passen. Manchmal sind die ersten Beratungsgespräche gratis, sodass dadurch keine Kosten entstehen. Bei diesem Gespräch kannst du schon über Art und Umfang der Arbeiten beraten und die Kosten kalkulieren. Anschließend kannst du festlegen, welche Arbeiten du vielleicht selbst durchführen möchtest. Dies kann die Suche und Beauftragung von Handwerkern sein oder auch die Betreuung der Arbeiten beziehungsweise die Nachbetreuung des Projektes.

Wichtig ist, dass du mit dem Innenarchitekten konkret dessen Aufgaben bestimmst. Außerdem muss es zwischen dir und dem Architekten auch zwischenmenschlich passen. Dieser soll deine Vorstellungen umsetzen und passende Ideen einbringen. Er kreiert einen Raum, in welchem du dich wohlfühlen und für viele Jahre leben möchtest.

Wann lohnt sich ein Innenarchitekt?

Ein Innenarchitekt lohnt sich immer dann, wenn du ein Projekt hast, welches du dir selbst nicht zutraust oder ideenlos bist. Fehlt dir die Zeit oder die Kreativität dieses Projekt mit einem stimmigen Konzept anzugehen und umzusetzen, so ist ein Innenarchitekt der richtige Ansprechpartner für dich. Aber auch bei der Planung von Wohnhäusern oder Büroräumen kann ein Innenarchitekt deine Vorstellungen zunächst grafisch umsetzen. So entsteht ein konkretes Bild, welches deine Vorstellungskraft unterstützt. Ein Innenarchitekt verursacht sicherlich Kosten, welche sich im Endeffekt aber als gut angelegt herauskristallisieren werden. Er steht dir zur Seite und überprüft, beziehungsweise erweitert die Arbeit des Architekten. So können Planungs- und Umsetzungsfehler minimiert werden.