Für ein Lektorat musst du mit 4 € bis 8,50 € zzgl. MwSt. für eine Normseite mit 1.500 Zeichen rechnen. Für einen Roman bezahlst du also mit mindestens 1.500 € für den Lektor.

Endlich ist es fertig, dein Buch, doch wer liest es Korrektur? Was kostet ein Lektor? Und was ist der Unterschied zwischen einem Lektorat und einem Korrektorat? Wie finde ich einen Lektor für mein Buch?

Wenn du dir diese Fragen auch gerade stellst, dann solltest du jetzt unbedingt weiterlesen.

Was kostet ein Lektor pro Seite?

Eine Normseite umfasst 1.500 - 1.800 Zeichen inklusive Leerzeichen. Auf dieser Bezugsgröße baut die Kostenkalkulation für einen Lektor auf. Für ein reines Korrektorat einer Normseite zahlst du ab 4,50 € zzgl. MwSt.

Für ein Lektorat einer Normseite musst du mit folgenden Kosten rechnen:

  • ab 5,50 € zzgl. 19 % MwSt. für eine Normseite
  • ab 7 € zzgl. 19 % MwSt. für eine Normseite eines Belletristik Romans inklusive Textfeedback

Was kostet ein Lektor pro Stunde?

Bei einem Lektorat ist die Abrechnung pro Normseite üblich. Stundensätze für einen Lektor liegen zwischen 60 € und 70 € zzgl. 19 % MwSt. Der Tagessatz eines Lektors liegt bei ca. 550 € zzgl. MwSt.

Was kostet ein Lektor für ein Buch?

Im Durchschnitt musst du mit ungefähr 1.500 € für das Lektorat für einen Roman rechnen. Der Preis hängt natürlich vom Preis für eine Normseite ab und davon, wie viele Seiten dein Buch hat. Hinzu kommt noch 19 % Mehrwertsteuer.

Wie finde ich einen Lektor für mein Buch?

Am besten findest du einen Lektor über das Internet. Neben Suchmaschinen für Experten wie listando.de kannst du auch Lektoren auch beim Verband freier Lektorinnen und Lektoren finden.

Am besten suchst du dir einen Lektor, der sich mit dem Genre deines Buches gut auskennt und hier schon Erfahrung gesammelt hat. Wenn du einen Lektor gefunden hast, dann schreibst du ihn am besten freundlich an und lässt dir ein Angebot und möglichst auch ein Probelektorat erstellen. So siehst du bereits im Vorfeld, wie der Lektor arbeitet und ob ihr beide zusammenarbeiten könnt. Denn, nur wenn die Chemie zwischen euch stimmt, könnt ihr erfolgreich miteinander arbeiten und dein Buch herausbringen.

Bei einem Probelektorat wirst du schnell merken, was dir zu viel Eingriff ist und was zu wenig. Auch merkst du, welche Kommentare für dich sinnvoll klingen und welche eben nicht. Du achtest am besten darauf, dass sich der Lektor gut erklären kann. So findest du schnell heraus, ob du mit diesem Lektor gut arbeiten kannst.

Wie du siehst, solltest du dich bei der Auswahl nach dem richtigen Lektor nicht nur am Preis orientieren, sondern eben auch daran, ob die Chemie stimmt, und er Erfahrung mit deinem Genre hat.

Die meisten Lektoren werden dir nach einem Telefonat und einem Probelektorat einen Kostenvoranschlag machen können, in welchem er die tatsächlichen Kosten abschätzen kann. Außerdem werdet ihr ausmachen, wie viele Durchläufe er veranschlagt und wann er mit der Arbeit beginnen kann.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit einem Lektor?

Du hast dir nun einen Lektor ausgesucht, und wie geht es weiter? Hier einiges zum Ablauf eines Lektorats:

Kontaktaufnahme

Du nimmst mit dem Lektor deiner Wahl Kontakt auf und ihr habt ein telefonisches Erstgespräch, in welchem ihr die Eckdaten deines Buches besprecht: Um welches Genre handelt es sich, wovon handelt dein Buch, wie lange ist das Manuskript, bis wann möchtest du das Skript bearbeitet haben?

Bearbeitung des Probelektorats

Im nächsten Schritt schickst du deinem Lektor eine Leseprobe von 2 bis 5 Seiten zu und teilst dem Lektor die Gesamtzeichenanzahl mit. Jetzt bearbeitet der Lektor die Leseprobe auf Inhalt und Stil und schickt dir es mit einem Kostenvoranschlag zurück.

Auftragserteilung

Nachdem ihr euch beide eine Zusammenarbeit vorstellen könnt, erteilst du dem Lektor den Auftrag und sendest ihm dein vollständiges Manuskript zu. Bei den meisten Lektoren werden jetzt üblicherweise 50 % des Preises als Vorkasse fällig.

Nun erfolgt der 1. Durchlauf

Im 1. Durchlauf korrigiert dein Lektor indessen dein Manuskript nur inhaltlich und achtet auf Details wie Charaktere, Spannungsbogen usw. Anschließend bekommst du dein korrigiertes Skript zurück

Bearbeitung durch dich

Nun bist du an der Reihe und bearbeitest die Anmerkungen des Lektors und schickst das korrigierte Manuskript zurück an den Lektor für die zweite Runde.

Jetzt kommt der 2. Lektoratsdurchlauf

Im zweiten Durchlauf wird nun der Stil, Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung und bisher übersehene Fehler des Manuskripts korrigiert. Dabei wird auf Füllwörter, Wiederholungen, Passivkonstruktionen, Verständlichkeit und Lesefluss sowie Grammatik Wert gelegt.

3. Runde: Korrektorat

Hast du ein Lektorat mit einem Korrektorat gebucht, dann kommt eine 3. Runde als Endkorrektur mit Korrektur von Grammatik und Rechtschreibung in Frage. Generell solltest du für das Korrektorat aber einen anderen Profi nehmen. Dieser hat einen frischen Blick auf das Manuskript und sieht schnell bisher übersehene Fehler.

Ende

Am Ende erhältst du dein fertiges Manuskript zurück und entscheidest selbst, was du alles übernehmen möchtest und was nicht. So kann dein fertiges Buch zum Verlag oder in den Druck gehen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Lektor und einem Korrektor?

Du wirst dich schnell fragen, ob du ein Lektorat oder ein Korrektorat benötigst. Bei einem Korrektorat werden nur die Rechtschreibung, Grammatik und die Zeichensetzung sowie die einheitliche Schreibweise und das korrekte Gendern korrigiert. Auch kann eine Layoutkontrolle vorgenommen werden.

Ein Lektorat beinhaltet neben dem Korrektorat natürlich mehr: Ein Lektor überarbeitet deinen Text auch stilistisch, kürzt Mammutsätze, entwirrt Schachtelsätze usw. Dabei greift ein Lektor auch in Absprache mit dem Autor inhaltlich in den Aufbau ein.

Was kostet ein Korrektorat pro Normseite?

Da also ein Lektorat wesentlich mehr Aufwand beinhaltet, als ein Korrektorat kostet dies natürlich mehr. Während du für ein Korrektorat ab 4,50 € zzgl. MwSt. pro Normseite zahlen musst, kostet dich ein Lektorat ab 5,50 € zzgl. MwSt. pro Normseite.

Beispiele für die Kosten eines Lektorats

Hier haben wir dir einmal ein Kostenbeispiel für einen Lektor aufgeführt:

Kleines Taschenbuch

Dein Taschenbuch hat ca. 40.000 Wörter, du möchtest innerhalb einer Woche das Lektorat fertig haben und erwartest ein Korrektorat mit einem einfachen Lektorat auf flüssigem Satzbau, Akademischen Ausdruck und Wiederholungen: Preis: ca. 635 €

Das gleiche Taschenbuch mit einem umfassenderen Lektorat auf Roter-Faden-Check, Kapiteleinteilung und Verständnis-Check, sowie Korrektur des inhaltlichen Stils kostet dich so im Lektorat: Preis ca. 1.170 €

Großes Buch

Ein großes Buch mit ca. 100.000 Wörtern und einem umfassenden Korrektorat und Lektorat kostet dich im Lektorat ca. 2.885 €

Die 3 Schritte der Buchkorrektur

Hast du ein Buch geschrieben und möchtest es entweder selbst veröffentlichen oder einem Verlag zusenden, solltest du beim Korrekturlesen in diesen 3 Schritten vorgehen:

  • Erster Schritt: lies deinen Roman immer und immer wieder, so fallen dir allein schon möglichst viele Fehler auf.
  • Zweiter Schritt: gebe dein Buch Freunden und Bekannten zum Lesen, aber nur denen, die fest in der deutschen Sprache sind. So werden sie noch einige Fehler finden.
  • Dritter Schritt: Jetzt kannst du dein Buch an einen professionellen Lektor senden, welcher dein Buch nun noch einmal korrigiert.

Diese 3 Schritte machen vor allem für Selbstpublisher Sinn, aber auch für Autoren, welche noch einen Verlag zur Veröffentlichung suchen.

Ein Lektor ist wichtig

Wenn du wirklich ein tolles Buch veröffentlichen lassen möchtest, kommst du um ein Lektorat nicht drumherum. Nichts ist peinlicher als die Aussage: „Ein tolles Buch, aber der Autor hätte lieber noch einmal einen Lektor darüber lesen lassen sollen!“ Gerade, wenn du einen Verlag zur Veröffentlichung deines Buches suchst, solltest du unbedingt vorher einen Lektor darüber lesen lassen. So ist die Chance, von einem Verlag genommen zu werden, doch wesentlich größer.