Ein Tiny House im Fertigbausatz ist für 5.000 € erhältlich. Ein bezugsfertiges Tiny House mit 15 m² bis 35 m² Wohnfläche kostet rund 25.000 € bis 65.000 €.

Die Tiny House Bewegung, oder auch Small House Movement, hat ihren Ursprung in den USA. Die Anfänge dieser Bewegung liegen im Jahr 1997. Zu dieser Zeit formulierte die Architektin Sarah Susanka in ihrem Buch „The Not So Big House“ die ersten Grundgedanken der nachfolgenden Bewegung. Begünstigt wurde die Entwicklung der Tiny Houses durch das Platzen der amerikanischen Immobilienblase am 9. August 2007. Mit ihr stieg die Nachfrage nach günstigen kleinen Häuschen in ganz Amerika. Irgendwann schwappte der Trend auch nach Europa über. Hier zählt ein Haus mit einer Wohnfläche zwischen 15 und 45 m² zu den Tiny Houses. Alles darüber und bis maximal 90 Quadratmeter Wohnfläche gilt als Small House.

Gerade in Zeiten der steigenden Bau- und Energiekosten, und dem immer noch ungebrochenen Wunsch vieler, ein Haus ihr Eigen nennen zu können, wächst auch das Interesse an den Tiny Houses wieder. Doch was viele hierbei nicht wissen: Ein kleines Haus kostet nicht automatisch weniger als ein herkömmliches Einfamilienhaus. Denn die Grundkosten für einen Hausbau sind unabhängig vom Tiny House. Diese müssen aber bei der Frage, nach den Kosten für ein Tiny House berücksichtigt werden.

Wer baut ein Tiny House?

Wer in Deutschland ein Tiny House bauen möchte, kann aus rund 20 verschiedenen Tiny House Anbietern sein Traumhaus auswählen. Generell gibt es zwei unterschiedliche Varianten: ein vorgefertigtes Modul oder ein individuell gestaltetes Tiny House. Von den zweien ist der Fertigbausatz aber die günstigere Variante.

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Welche Tiny House Arten gibt es?

Tiny Houses gibt es in unterschiedlichen Formen und Bauweisen. Je nach Anforderungswünschen gibt es drei Arten der Small Houses:

  • Das Tiny House on Wheels mit maximal 25 Quadratmeter Wohnfläche.
  • Das Modulhaus mit 15 bis 100 Quadratmetern Wohnfläche.
  • Das Minihaus mit einer Wohnfläche bis 100 Quadratmeter. Darunter fallen auch die sogenannten Mikrohouses oder das Nomadhome.

Was kostet ein Tiny House?

Vor dem Kauf eines Tiny Houses müssen sämtliche Kosten genau durchkalkuliert werden. Denn je nach Hausgröße und Baumaterialien schwanken die Baukosten um mehrere 100 bis mehrere 1000 €. Neben dem Material beeinflusst auch die Ausstattung den Kaufpreis. Zusammengefasst hängen die Kosten für ein Tiny House von folgenden Faktoren ab:

  • Die Herstellerpreise
  • Die Wohnfläche
  • Die Ausbaustufe (ausbaufähig oder schlüsselfertig)
  • Die Ausstattung
  • Die verbaute Haustechnik (Heizung- und Sanitäranlage)
  • Ob es sich um ein autarkes Tiny House handelt oder nicht
  • Mögliche TÜV-Gebühren für ein typisches Tiny House on Wheels

Am preiswertesten ist ein selbst gebautes Tiny House on Wheels.

Was kostet ein selbst gebautes Tiny House on Wheels?

Ein Tiny House auf Rädern hat einen großen Vorteil: Es wird nicht fest auf einem Grundstück verbaut. Daher entfallen hier die Grundstückskosten und Erschließungskosten. Dennoch entstehen auch bei dieser Bauweise einige Kosten. So wird beispielsweise ein Trailer samt Zulassung benötigt. Diese liegen im günstigsten Fall bei knapp 4.200 €, im teuersten bei rund 6.200 €. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

  • Kosten für den Trailer (je nach Größe und zulässigem Gewicht): 4.000 bis 6.000 €.
  • Die Anmeldegebühr (je nach Region unterschiedlich): 25 bis 35 €.
  • Die TÜV-Gebühren: rund 150 €.
  • Änderung der Fahrzeugpapiere: 11 €.

Hinzu kommen die Kosten für den Bodenaufbau des Häuschens auf dem Trailer. Diese liegen zwischen 890 bis 1320 € und setzen sich wie folgt zusammen:

Posten Kosten
Siebdruckplatte für den Boden 270 €
Holzrahmen für das Haus 210 bis 380 €
Dämmung (je nach Hausgröße) 160 bis 300 €
Dampfsperre 50 €
Bodenbelag 180 bis 300 €
Befestigung auf dem Anhänger 20 €

Doch hiermit sind die Ausgaben noch lange nicht zu Ende. Für den Erbau der Außenwände fallen weitere Kosten an. Diese sollten mit rund 4.000 bis 7.500 €kalkuliert werden. Der Innenausbau liegt, je nach Material und Badezimmerausstattung, bei knapp 400 bis 500 €.

Der Dachaufbau rangiert bei rund 2.600 bis 4.100 €. Darin enthalten sind:

Posten Kosten
Innenverkleidung 750 €
Dachsparren 320 bis 520 €
Dampfsperre 65 €
Dachdämmung mit 100 mm Dämmstärke 120 bis 470 €
Wind- und Regenschutz 130 €
Konterlatten für die Dachlatten Rund 80 €
Dacheindeckung aus Dachblech Rund 1.200 bis 2.100 €

Soll das Tiny House on Wheels auch in den Übergangsmonaten oder im Winterhalbjahr bewohnt werden, müssen die Kosten für eine Heizungsanlage mit eingeplant werden. Da jedoch nur eine kleine Heizung verbaut werden muss, sind diese Kosten relativ überschaubar. Sie rangieren bei rund 2.700 bis 3.300 €.

Unter Berücksichtigung all dieser Positionen kostet ein selbst gebautes Tiny House on Wheels rund 14.700 bis 22.900 €.

Keine Beachtung erhielten in dieser Kostenschätzung die Stundenlöhne der beauftragten Gewerke, wie beispielsweise des Heizungsinstallateurs.

Ganz anders sind dagegen die Kosten für ein Ausbau-Tiny-House beziehungsweise ein schlüsselfertiges Modell.

Die Preise für ein Ausbauhaus und ein schlüsselfertiges Tiny House

Möchtest du lieber ein Ausbauhaus, solltest du 30.000 bis 50.000 € einkalkulieren. Beinahe alle Tiny-House-Hersteller bieten Häuschen in den unterschiedlichsten Ausbaustufen an. Hier ist ein sorgfältiger Preisvergleich wichtig. Denn die Kosten der Ausbaustufen variieren je nach Hersteller in ihrer Ausstattung – ähnlich wie bei einem Auto. So bekommst du bei dem ein oder anderen Hersteller mehr Tiny House für dein Geld.

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Gleiches gilt auch für die schlüsselfertigen Tiny House Modelle. Denn was als schlüsselfertig gilt und was nicht, das liegt allein in der Entscheidung der jeweiligen Anbieter. So fehlt bei manchen Herstellern selbst die komplette Inneneinrichtung. Um später keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten die jeweiligen Kaufverträge vor der Unterschrift genau durchgelesen werden. Die Kosten für ein schlüsselfertiges Tiny House liegen im Schnitt zwischen 45.000 bis 90.000 €. Anders als bei einem Tiny House auf Rädern entstehen bei den eben genannten stationären Modellen aber noch zusätzliche Kosten. Diese sind, wie bei einem Einfamilienhaus, die Kosten für das Baugrundstück, die Baugenehmigung sowie sämtliche Baunebenkosten.

Welche Kosten kommen bei einem stationären Tiny House noch dazu?

Zu den Anschaffungskosten bzw. Baukosten kommen bei einem stationären Tiny House zusätzliche Kosten auf dich zu. Diese sind:

  • Sämtliche Grundstückskosten: Kaufpreis, Makler- und Notargebühren, Gebühren für die Grundbucheintragung, Grundstücksvermessung, Grunderwerbssteuer;
  • Kosten für die Grundstückserschließung: Anschluss an die Kanalisation, Wasseranschluss, Stromanschluss, Telefon-/Internetanschluss;
  • Die eigentlichen Baukosten.
  • Kosten für Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallation.
  • Bei fensterlosen Tiny Houses verlangen die Vorschriften den Einbau einer entsprechenden Lüftungsanlage.
  • Wird das Tiny House aus Holz errichtet, muss eine Blitzschutzanlage eingebaut werden.
  • Baunebenkosten: Baugenehmigung, Architektenhonorar, Bereitstellungskosten, Bauzinsen, Baustrom/-wasser, Bauwesenversicherung und eine Bauherrenhaftpflichtversicherung;

Vor allem bei den Grundstückspreisen gibt es regionale Unterschiede. So kann sich, je nach Region, der Bau eines stationären Tiny Houses lohnen oder nicht. In der Regel reicht dafür ein Grundstück mit einer Größe von 150 bis 200 Quadratmetern. Generell sollte jeder Tiny House Liebhaber darauf achten, dass sein Grundstück nicht mehr als 15.000 € kostet.

In manchen Gemeinden können Grundstücke auch gepachtet werden. Hierbei beeinflusst vor allem die Lage die Höhe der monatlichen Pacht. Generell sind in den Pachtgebühren die einmaligen Erschließungskosten (Wasser, Abwasser, Gas, Strom) und eine monatliche Pacht enthalten. In Deutschland liegen die Pachtgebühren für ein Tiny House Grundstück monatlich zwischen 150 und 300 €.

Die Grundstückspreise im Ländervergleich (Stand 2021)

Bundesland Ø Kosten pro 1 m² Grundstückspreis 100 m²
Hamburg 1.215 € 121.500 €
Berlin 1.180 € 118.000 €
Bayern 320 € 32.000 €
Baden-Württemberg 208 € 20.800 €
Hessen 200 € 20.000 €
Bremen 188 € 18.800 €
Nordrhein-Westfalen 140 € 14.000 €
Rheinland-Pfalz 135 € 13.500 €
Schleswig-Holstein 125 € 12.500 €
Brandenburg 100 € 10.000 €
Niedersachsen 98 € 9.800 €
Saarland 95 € 9.500 €
Sachsen 93 € 9.300 €
Mecklenburg-Vorpommern 54 € 5.400 €
Thüringen 53 € 5.300 €
Sachsen-Anhalt 45 € 4.500 €

Zudem kommen die Notargebühren, Eintragung in das Grundbuchamt und eventuell die Grunderwerbssteuer. Die Höhe darf jedes Bundesland selbst bestimmen. So kommen auf den Kaufpreis des Tiny Houses und für das Grundstück zusätzliche folgende Kostenpunkte hinzu:

Bundesland Notar- und Grundbuchgebühr Maklerprovision Grunderwerbsteuer
Baden-Württemberg 2,0 % Bis zu 3,57 % 5,0 %
Bayern 2,0 % Bis zu 3,57 % 3,5 %
Berlin 2,0 % Bis zu 3,57 % 6,0 %
Brandenburg 2,0 % Bis zu 3,57 % 6,5 %
Bremen 2,0 % Bis zu 3,57 % 5,0 %
Hamburg 2,0 % Bis zu 3,57 % 4,5 %
Hessen 2,0 % Bis zu 3,57 % 6,0 %
Mecklenburg-Vorpommern 2,0 % Bis zu 3,57 % 6,0 %
Niedersachsen 2,0 % Bis zu 3,57 % 5,0 %
Nordrhein-Westfalen 2,0 % Bis zu 3,57 % 6,5 %
Rheinland-Pfalz 2,0 % Bis zu 3,57 % 5,0 %
Saarland 2,0 % Bis zu 3,57 % 6,5 %
Sachsen 2,0 % Bis zu 3,57 % 3,5 %
Sachsen-Anhalt 2,0 % Bis zu 3,57 % 5,0 %
Schleswig-Holstein 2,0 % Bis zu 3,57 % 6,5 %
Thüringen 2,0 % Bis zu 3,57 % 6,5 %

Weitere nicht zu vernachlässigende Kostenpunkte sind die Erschließungskosten, Kosten für das Bodengutachten, mögliche Abrissarbeiten bei Altbestand etc.

Kostenbeispiel für den Bau eines stationären Tiny House

Es soll ein 100 Quadratmeter großes Grundstück in Nordrhein-Westfalen für 14.000 € gekauft werden. Darauf wird ein schlüsselfertiges Tiny House mit 50 Quadratmeter Wohnfläche errichtet (Kaufpreis 40.000 €). Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 800 €. Das Grundstück wird über einen Makler erstanden. Zum Grundstückspreis und Kaufpreis des Minihäuschens müssen demnach folgende Positionen aufaddiert werden:

Posten Höhe der Baunebenkosten
Maklercourtage für das Grundstück 350 € (2,5 % des Kaufpreises)
Notargebühr und Grundbucheintrag Notar 280 € (2 % des Kaufpreises)
Grundbucheintrag 190 € (die Hälfte der Notarkosten)
Grunderwerbssteuer 700 € (5 % vom Grundstückspreis)
Bodengutachten, 5 €/Quadratmeter 500 €
Baugenehmigung 70 € bis 140 € (0,5 bis 1 Prozent der Grundstückskosten)
Statikerkosten Je nach Bauplan
Baumfällarbeiten und Rodung großer Nadelbäume 350 €/Baum
Bauwasser und Baustrom 400 bis 1.000 €
Anschluss- und Erschließungskosten 4.800 bis 20.000 €
Bauherrenhaftpflicht und Feuerrohbauversicherung Ab 400 €
Anlage einer Bauzufahrtsstraße 250 bis 420 €
Mögliche Abrissarbeiten 495 bis 3.100 €
Aushub für das Bodenfundament, 5 bis 15 €/Kubikmeter 1.250 bis 3.750 € für 250 Kubikmeter
Entsorgung Bodenaushub, 15 bis 40 €/Kubikmeter 3.750 bis 10.000 € für 250 Kubikmeter
Vermessungskosten 1.400 bis 2.600 €

Laut dieser Beispielrechnung liegen die Baukosten zwischen 14.995 bis 43.590 €. Zusammen mit den Grundstückskosten und Kosten für das Tiny House kommst du auf 68.995 bis 97.590 €. Weitere Kosten entstehen dir bei einer Baubegleitung durch einen Architekten (12 bis 15 % der Gesamtkosten der Baumaßnahme). Ist das Tiny House kreditfinanziert, erheben die Kreditinstitute bis zum vollständigen Abruf der Kreditsumme sogenannte Bauzeitzinsen. Diese sind je nach Bank unterschiedlich hoch.

Wo findest du einen Tiny House Anbieter in deiner Nähe?

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FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Tiny House


Was kostet ein 50qm Tiny House?

Ein 50qm Tiny Haus in Modulbauweise kostet rund 40.000 €. Je nach Ausstattung und Material kann es aber auch 150.000 € und mehr kosten.


Was kostet ein Tiny House für 2 Personen?

Die Kosten für ein Tiny House für zwei Personen hängen von der Größe und der Ausstattung des Minihäuschens ab. Je nach Anbieter und Größe variieren die Preise zwischen 65.000 und 170.000 €.


Sind Tiny Häuser winterfest?

Ein einfaches Tiny House on Wheels ist nur bedingt winterfest. Es sei denn, es wurde hier in eine hochwertige Heizungsanlage investiert. Anders sieht das dagegen schon bei stationären Häusern aus. Neben einer entsprechenden Heizungsanlage müssen die dünnen Außenwände der Small Houses entsprechend gedämmt sein. Die meisten Fertigmodule der unterschiedlichen Anbieter sind für den Winter in Deutschland ausgelegt.


Kann ich ein Tiny House auf mein Grundstück stellen?

Ein Tiny House auf dem eigenen Grundstück ohne Baugenehmigung ist nur möglich, wenn es sich hierbei um ein bewegliches Modell handelt. Soll das Haus dauerhaft auf einem Bodenfundament errichtet werden, müssen die örtlichen Bebauungspläne beachtet werden. In diesem Fall ist auch eine Baugenehmigung erforderlich. Je nach Gemeinde und Region untersagt der Bebauungsplan die Errichtung eines stationären Tiny Houses auf deinem Grundstück.