Bei einer kompletten Dachsanierung inkl. Dämmung, Dachstuhl und Eindeckung liegt der Quadratmeter-Preis zwischen 250 € - 350 €.

Welche Komponenten können betroffen sein?

Wichtig ist zunächst, dass der Umfang der benötigten Maßnahmen letztendlich über die Kosten entscheidet. Dazu muss man sich mit der Grundkonstruktion eines Daches beschäftigen und deren einzelnen Komponenten.

Die erste Komponente bildet der Dachstuhl. Dieser besteht aus einer Holz- oder Stahlkonstruktion und ist das tragende Element des Daches. Der Dachstuhl ist das Grundelement und gibt die Art des Daches / die Dachform vor.

Die zweite Komponente ist die Dämmung. Diese kann aus verschiedensten Materialien bestehen und dient der Verhinderung eines Energieverlustes über das Dach. Sie ist essenziell für die Energieeffizienz des Hauses. Oftmals werden Klemmfilze aus Glas- oder Steinwolle zur Dämmung genutzt. Mehr und mehr werden aber auch ökologische Alternativen beliebt. In diesem Falle werden Dämmstoffe aus Hanf oder Baumwolle genutzt. Die Rohstoffe, welche das Grundmaterial der Dämmung bilden, sind nachwachsend und somit ökologischer. Außerdem sind es Naturstoffe, welche nicht einer speziellen Entsorgung unterliegen.

Die dritte Komponente ist die Lattung für die Dachpfannen oder Dachsteine. Für diese wird grundsätzlich Holz von Fichten oder Tannen genutzt. Diese werden in einem festgelegten Abstand auf den Dachstuhl aufgebracht und bilden die Haltungskonstruktion für die Dachsteine.

Die vierte Komponente bildet die Eindeckung des Daches. Hier hast du viele Möglichkeiten zur Auswahl. Diese reichen vom klassischen Dachstein, über Schindeln bis hin zu Ziegelprofilblechen. Dabei gilt es, die örtlichen Bauvorschriften zu beachten. Denn oftmals sind die Dachform und die Dachfarbe von der Gemeinde eingeschränkt / vorgegeben.

Je nachdem, welche der Komponenten von der Sanierung betroffen ist, beeinflusst dies natürlich die Kosten.

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Was kostet es, ein Dach neu zu dämmen und zu decken?

Hier sind zwei, der oben aufgeführten vier Komponenten, betroffen. Zunächst musst du dich entscheiden, welche Art von Dämmung du haben möchtest. Je nach Material ergibt sich ein großer Kostenunterschied, welcher auch durch die Energieeffizienz des Dämmstoffes beeinflusst wird. Außerdem kommt es auf die Art der Dämmung an. Dabei unterscheidet man zwischen der Untersparrendämmung, der Zwischensparrendämmung und der Aufsparrendämmung welche mit einer Neueindeckung einhergeht.

Die Kosten für einen Quadratmeter Zwischensparrendämmung liegt zwischen 50 € - 80 €. Dabei werden sogenannte Klemmfilze zwischen die Sparren eingebracht. Die Sparren sind dicke Holzbalken, welche beispielsweise bei einem Steildach vom First bis zur Traufe verlaufen und somit die Grundkonstruktion des Daches darstellt.

Die Kosten für einen Quadratmeter liegen bei einer Untersparrendämmung liegt zwischen 25 € und 60 €. Eine Untersparrendämmung wird in der Regel mit einer Zwischensparren- dämmung verwendet. Zunächst werden zwischen den Sparren die Dämmmaterialien eingebracht. Anschließend wird oftmals eine Dampfbremsfolie aufgebracht. Darauf wird eine Querlattung gezogen, in welche dann die Untersparrendämmung eingebracht wird. Oft wird diese beim Ausbau des Dachbodens verwendet.

Die Kosten für einen Quadratmeter einer Aufsparrendämmung mit der einhergehenden Neueindeckung liegen zwischen 150 € - 250 €. Hier beeinflusst deine Wahl der Dachbedeckung den Preis. Bei einer Aufsparrendämmung wird zunächst eine Unterkonstruktion gefertigt und am Sparren befestigt. Diese wird auch als Sichtschalung bezeichnet. Auch hier wird im Anschluss eine Dampfsperre in Form einer Folie auf die Sichtschalung aufgebracht. Anschließend werden die Dämmmatten verlegt. Auf diese wird dann eine wasserabweisende Unterspannbahn verlegt, sodass die Dämmmatten von Feuchtigkeit geschützt werden. Darüber wird eine Lattung befestigt, welche die Unterkonstruktion für die Dachziegel bildet.

Auch bei der Dacheindeckung gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Die Kosten richten sich, ganz nachdem was du dir aussuchst. Du hast die Auswahl zwischen verschiedensten Materialien. Die günstigsten Alternativen wären Stahlbleche oder Bitumenbahnen. Dieser werden aber meist für Flachdächer auf Garagen, Carports oder kleinere Dachflächen genutzt. Hier liegt der Quadratmeter bei einem Preis von 15 € bis 30 €. Im gleichen Preissegment bewegt sich ein Dachstein aus Beton.

Dicht gefolgt vom Dachstein aus Ton, bei welchem der Quadratmeter zwischen 25 € und 50 € liegt.

Entscheidest du dich hingegen für eine Dachbedeckung aus Schiefer, so steigt der Quadratmeterpreis auf 70 € - 140 €.

Die wohl außergewöhnlichste Dachbedeckung ist Reet. Dabei handelt es sich um ein Schilfrohr, welches getrocknet und anschließend als Dacheindeckung genutzt wird. Der Quadratmeter kostet zwischen 100 € und 150 €.

Was kostet ein neues Dach von 150qm?

Grundsätzlich bestimmen deine Wünsche und die baurechtlichen Vorgaben des örtlichen Bauamtes (zum Beispiel Form und Farbe des Daches) den Preis. Kosten wie Abrissarbeiten, Entsorgung, aktueller Holzpreis, Entwässerungsanlagen (Dachrinnen, Fallrohre) und Dachfenster müssen auch noch mit einbezogen werden. Alles in allem entstehen bei der Komplettsanierung eines Daches von 150 Quadratmetern Kosten von mindestens 20000 €. Kommt die Entsorgung von Asbest hinzu, steigen die Kosten nochmals.

Welche Förderungen gibt es aktuell für deine Dachsanierung?

Grundsätzlich gibt es Förderungsprogramme von der KFW Bank und BAFA. Diese schließen bei der Erneuerung der Dämmung zur besseren Energieeffizienz auch die Dacheindeckung mit ein.

Zunächst bekommt man durch den Kredit der KFW„Wohngebäude-Kredit 261“. Dieser bietet zum Teil hohe Förderungen mit günstigen Zinssätzen und Tilgungszuschüssen an. Dabei ist die Höhe der Förderung abhängig von der zu erreichenden Energieeffizienz. Grundsätzlich kann dieser Förderkredit bei einem effektiven Jahreszins von 0,46 % starten. Es sind bis zu 150000 € Kredit pro Wohneinheit möglich und je nach der zu erreichenden Energieeffizienz deines Hauses wird ein Tilgungszuschuss zwischen 5 % - 25 % gewährt. Somit musst du weniger zurückzahlen. Alle Informationen dazu findest du auf der Seite der KFW-Bank.

Außerdem kannst du bei der BAFA einen Zuschuss für die Dachsanierung beantragen. Der Zuschuss beträgt 15 % der förderfähigen Summe. Du kannst noch einen Bonus von weiteren 5 % erhalten, wenn die Dachsanierung als Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan enthalten war. Dieser wird im Rahmen einer Energieberatung bei einem Fachberater erstellt und hilft dir bei der Findung möglicher Förderprogramme. Zudem kannst du mit dem Energieberater sinnvolle Lösungen für dein Projekt finden, welche auch rentabel sind.

Wann sollte ich das Dach sanieren?

Dächer sind zunächst einmal auf Langlebigkeit ausgelegt. Sie halten mehrere Jahrzehnte. Ab einem Alter von 25 – 35 Jahren sollte über eine Sanierung nachgedacht werden. Allein die Energieeffizienz und die steigenden Rohstoffpreise sollte in die Überlegung einbezogen werden. Der Energieverlust eines 40 – 50 Jahre alten Daches ist enorm. So kann es sein, dass sich, durch die Einsparung von Energiekosten, die Sanierung schnell amortisiert.

Nicht nur das Alter ist ein Grund für eine Sanierung. Feuchtigkeit im Dachstuhl oder der Dämmung und die damit einhergehende Schimmelbildung sind weitere Gründe für eine Sanierung.

Der Einfluss von Naturgewalten ist ein weiterer Grund zur Sanierung. Ein Sturmschaden kann nicht nur die Dachbedeckung beeinflussen. Durch die Beschädigung dieser, kann Feuchtigkeit in die Unterkonstruktion, den Dachstuhl, eindringen und diesem somit beschädigen. Sobald die Dachbedeckung Beschädigungen wie Risse oder Sprünge aufweist, gilt es zu handelt. Feuchtigkeit im Holz oder im Mauerwerk bewirkt oftmals enorme Folgeschäden.

Solltest du Beschädigungen am Dachstuhl feststellen, wie zum Beispiel einen morschen Balken gilt es auch zu handeln.

Bei einer dieser oben aufgeführten Gründe, solltest du einen Dachdecker-Fachbetrieb hinzuziehen und dich beraten lassen, welche Maßnahmen nötig sind.

Alles in allem ist eine Dachsanierung immer mit hohen Kosten verbunden. Fachfirmen beraten dich über die nötigen Maßnahmen und ein Energieberater hilft dir dein Dach auf den aktuellsten und sinnvollsten Stand zu bringen. Außerdem hilft er dir in der Vielzahl der Förderungen, die richtige für deine Maßnahme zu finden.