Eine Erdwärmepumpe kostet zwischen 12.000 € bis 15.000 €. Besonders hochwertige Pumpen liegen nicht selten darüber.

Mit einer Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe) wird es möglich, die Wärme im Erdreich zum Heizen zu nutzen. Diese Technik, die Geothermie, ist energieeffizient und langlebig. Doch was kostet eine Erdwärmepumpe und lohnt sich der Einbau?

Wer baut eine Erdwärmepumpe ein?

Erdwärmepumpen bestehen aus mehreren Komponenten die, gut aufeinander abgestimmt, zuverlässig und kostengünstig ein Haus mit Wärme versorgen können. Dafür ist jedoch eine sorgfältige Planung und fachgerechte technische Ausführung erforderlich. Ehe eine Erdwärmepumpe verbaut werden kann, muss ein SHK-Meister, Architekt oder Statiker eine Wärmebedarfsermittlung erstellen. Anhand dieser Ergebnisse kann die geeignete Erdwärmepumpe gewählt werden.

Doch damit noch nicht genug. Auch eine geothermische Standortbewertung (EED-Simulation) muss erstellt werden. Dies machen unter anderem diverse Büros für Geologie und Umwelttechnik, Planungsbüros oder spezielle Bohrfirmen. Außerdem benötigt die Bohrfirma eine Zertifizierung gemäß DVGW W120-2. Die Probebohrung lässt Rückschlüsse darüber zu, ob die Erdwärmepumpe die benötigte Heizenergie für das Haus aus der Erde ziehen kann. Danach kann der Einbau mit einem entsprechend geschulten Heizungsfachbetrieb erfolgen.

Auf Listando findest du zahlreiche Heizungsinstallateure in deiner Nähe, die sich auf den Einbau von Wärmepumpen und Erdwärmepumpen spezialisiert haben. Vergleiche die verschiedenen Anbieter bezüglich ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses. Fragen kannst du direkt an die jeweiligen Betriebe stellen. Bei Interesse kannst du dir dann auch ein Angebot für deine Erdwärmepumpe einholen. So profitierst auch du möglicherweise schon bald von angenehm warmen Zimmern, ganz ohne Gas und Öl.

Wie funktioniert eine Erdwärmepumpe?

Je tiefer man sich in den Erdmantel hinein gräbt, desto heißer wird es. In unseren Breiten ist der Boden bereits in einer Tiefe von weniger als einem Meter frostfrei. Nach etwa 2 bis 3 Metern, beträgt die Temperatur im Erdinneren auch in sehr kalten Wintermonaten etwa 12 °C. Dieses Wissen machen sich die Erbauer von Erdwärmepumpen zu Nutzen.

Mit einem Kühlmittel wird dem Erdreich die Wärmeenergie entnommen und als Heizenergie verwendet. Dafür wird die Wärme über ein Austauschsystem auf die Heizflüssigkeit übertragen. Dazu wird ein Wärmepumpensystem verwendet.

Der Vorteil solcher Erdwärmeheizungen liegt darin, dass mit ihnen praktisch eine erneuerbare Energiequelle zum Heizen verwendet wird. Die stets vorhandene Wärme im Erdinneren wird einfach durch geothermische Anwendungen an die Oberfläche transportiert und dort für diverse Zwecke genutzt. Der Nachteil des Systems ist, dass ständig Kühlmittel durch den Erdboden zirkulieren muss. Dafür braucht es eine weitere Energiequelle  – in diesem Fall Strom.

Eine so funktionierende Wärmepumpe nutzt den Strom zwar recht effizient, ist aber letztlich doch nur eine Form einer Elektroheizung. Die Nutzung von Geothermie kann also nur so umwelt- und klimaneutral sein, wie der zu ihrer Nutzung eingesetzte Strom. Stammt der Strom also aus einem Kohlekraftwerk, ist die Ökobilanz der Sole-Wasser-Wärmepumpe desaströs. Ein weiterer Nachteil sind die derzeit steigenden Stromkosten.

Läuft die Wärmepumpe jedoch mit selbst produziertem Solarstrom, wird ausschließlich mit erneuerbarer Energie geheizt. In diesem Fall wird sogar komplett klimaneutral geheizt. Und natürlich sind dann auch die Heizkosten deutlich geringer.

Was kosten Erdwärmepumpen?

Erdwärmepumpen sind verglichen mit Luftwärmepumpen, die im Schnitt rund 10.000 € kosten, deutlich teurer. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe kostet zwischen 12.000 € bis 15.000 €. Besonders hochwertige Pumpen liegen nicht selten darüber. Weitere Kosten entstehen durch die benötigten Erdbohrungen. Und verwendet das Gerät Erdkollektoren zur Wärmegewinnung, musst du weitere 2.000 € bis 5.000 € einplanen. Dagegen gibt es Pumpen mit Erdsonden, die deutlich effizienter arbeiten. Doch dafür benötigst du ein tieferes Bohrloch. Je nach Standort, Boden und Bohrtiefe kostet das bis zu 10.000 €. Darüber hinaus ist, je nach Bohrtiefe, eine Genehmigung der zuständigen Bergbehörde oder der Unteren Wasserbehörde notwendig. Generell sind derartige Sonden aber nicht überall in Deutschland gestattet.

Diese hohen Kosten (andere Heizungsarten kosten mitunter nur zwischen 10.000 € bis 12.000 €) können durch den ein oder anderen Zuschuss etwas geschmälert werden.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Posten Kosten
Anschaffungspreis 12.000 € bis 15.000 €
Erschließung und Installation Erdkollektor 2.000 € bis 5.000 €
Erschließung und Installation Erdsonde 3.500 € bis 10.000 €
Durchschnittliche Betriebskosten/Jahr 700 € bis 900 €
Jährliche Wartungskosten 150 € bis 200 €

Die Kosten können je nach Situation vor Ort und Anlage deutlich variieren. Besonders bei oberfächennahen Erschließungsarten (Erdkollektoren) kann eine Erdwärmepumpe deutlich günstiger sein.

Was kostet eine Tiefbohrung für die Sole-Wasser-Wärmepumpe?

Wer zur Erdwärmegewinnung Erdsonden verbaut haben möchte, oder es aufgrund der Vor-Ort-Situation keine andere Möglichkeit gibt, müssen zusätzliches Geld für die Tiefbohrungen in die Hand nehmen. Dagegen sind Erdwärmepumpen mit Flachkollektoren und Grabenkollektoren deutlich günstiger.

Die Kosten für eine Tiefenbohrung werden immer vom individuellen Wärmebedarf des Hauses beeinflusst. Je höher dieser ist, desto tiefer die Bohrung. Bei einem gut gedämmten Einfamilienhaus sind so in der Regel rund 160 Meter Bohrtiefe erforderlich – bei schlecht gedämmten oder größeren Häusern deutlich mehr.

Da Tiefbohrungen ab 100 Meter nur mit einer Sondergenehmigung möglich sind, müssen derartige Sondenbohrungen für die Erdwärmepumpe fast immer auf mehrere Bohrlöcher verteilt werden. In manchen Regionen sind Bohrungen über 100 Meter auch mit einer Sondergenehmigung (Bergrecht) möglich.

In den meisten Fällen betragen die Kosten für Bohrung, Bohrlochverpressung und Sondeneinbau zwischen 50 € bis 70 €/Meter. Die Höhe kann aber, je  nach Beschaffenheit des Untergrunds, stark variieren. Auf die genannten Kosten kommen noch weitere dazu:

  • Genehmigungskosten (Landratsamt bzw. Genehmigung nach Bergrecht)
  • Baustelleneinrichtung
  • Kosten für den Anschluss der Erdwärmepumpe an die Sonde, den Verteilerschacht und die Sondenverlängerung.
  • Entsorgungskosten für den Erdaushub.

Für die Bohrgenehmigung sollten 150 € bis 500 € einkalkuliert werden. Ist eine Genehmigung nach Bergrecht erforderlich, liegt der Preis 80 € bis 200 € höher. Die Baustelleneinrichtung kostet ca. 250 € bis 750 €, je nach örtlichen Gegebenheiten und Auftragnehmer. Die Anschlusskosten schlagen mit weiteren 900 € bis 1.200 € zu Buche.

Die Preise für den Abtransport des Erdaushubs sind regional sehr verschieden. Jedoch fallen bei einer Bohrtiefe von 150 Meter ca. 20 m³  Erdreich an. Die Entsorgungskosten dafür liegen sicherlich bei mindestens 500 € bis 600 €.

Wovon hängen die Kosten für eine Tiefenbohrung ab?

Die Kosten für eine Tiefenbohrung sind abhängig von:

  • Den Genehmigungskosten
  • Der Bohrtiefe und ob eventuell eine zusätzliche kostenpflichtige Genehmigung nach Bergrecht notwendig ist.
  • Die Kosten für die Sonde.
  • Die Anschlusskosten.
  • Den Ausgaben für die Baustelleneinrichtung.
  • Der Gelände- und Bodenbeschaffenheit (Härte, Felsigkeit, Nachsackverhalten etc.)
  • Den Dienstleistungspreisen des ausführenden Unternehmens.
  • Den Entsorgungsgebühren.

Wovon hängen die Kosten einer Erdwärmepumpe in der Regel ab?

Das sind vor allem folgende Punkte:

  • Die Art der Wärmepumpe
  • Die Leistung der Erdwärmepumpe
  • Die Erschließungsart
  • Der individuelle Heizwärmebedarf

Generell gilt: Je höher die Leistung (Jahresarbeitszahl, JAZ) einer Pumpe, desto teurer ist sie. Aber auch die Erschließungsart ist entscheidend. Diese kann auf 4 Arten erfolgen:

  • Über Flachkollektoren
  • Über Grabenkollektoren
  • Über Erdsonden
  • Über eine Nutzung des tiefen Grundwassers als Wärmequelle (Wasser-Wasser-Wärmepumpen)

Flachkollektoren sind am günstigsten, erfordern aber auch viel Platz auf einem Grundstück. In der Regel muss man für ein durchschnittlich großes, gut gedämmtes Einfamilienhaus mit einem Flächenbedarf von 300 m² bis 350 m² rechnen. Je schlechter das Haus gedämmt ist, desto größer ist der Flächenbedarf.

Die Kosten für Flachkollektoren liegen zwischen 10 € bis 15 €/m².

Grabenkollektoren benötigen eine Grabenlänge von 80 bis 100 Meter. Ein Grabenmeter liegt bei 30 € bis 40 €. Je nach Bodenbeschaffenheit kann es aber auch mehr sein.

Erdsonden sind mit 50 € bis 60 €/Bohrmeter deutlich teurer. Noch teurer sind Erdwärmepumpen, die dem Grundwasser die Wärmeenergie entziehen.

Welche Förderung gibt es für Erdwärmepumpen?

Bislang beträgt die Förderung des BAFA bei Umrüstung einer Altanlage 4.000 €, bei Tiefenbohrungen werden 4.500 € übernommen.

Bei einem KfW-Effizienzhaus 55 wird bis zu 50 % mehr gefördert. Gelegentlich können auch noch spezielle Bonusförderungen geltend gemacht werden.

Welcher Installateur für Erdwärmepumpen in deiner Nähe ist der Beste?

Auf Listando findest du zahlreiche Heizungsinstallateure in deiner Nähe. Sieh dir in Ruhe alle Referenzen und Bewertungen an. Durch einen Preisvergleich kannst du die verschiedenen Anbieter gezielt miteinander vergleichen. Kontaktiere die jeweiligen Firmen bei Fragen direkt und bitte sie um ein Angebot. Vielleicht kannst auch du schon im nächsten Winter dein Haus energieeffizient und klimaneutral heizen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Erdwärmepumpe

Wann lohnt sich eine Erdwärmepumpe?

Erdwärme ist besonders bei Gebäuden mit guter Wärmedämmung und einem daraus resultierenden geringen Energiebedarf sinnvoll. Dies ist in der Regel bei Neubauten der Fall. Außerdem muss das Haus über eine geringe Heizwassertemperatur verfügen, die dank Niedertemperaturtechnik möglich ist.

Was kostet eine Erdwärmepumpe mit Bohrung?

Die Erdwärmepumpe kostet zwischen 12.000 und 15.000 €. Ist eine Tiefbohrung erforderlich, kommen meist weitere 9.500 € bis 11.500 € on Top. Die konkreten Kosten pro Meter, abhängig von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit, belaufen sich auf 50 € bis 100 €/Bohrmeter.


Wann ist Erdwärme nicht möglich?

Grundsätzlich ist Erdwärme überall möglich. Ausgenommen davon sind Trinkwasserschutzgebiete.


Welche Nachteile hat Erdwärme?

Auch wenn eine Erdwärmepumpe klimaneutral arbeitet, gibt es auch bei diesem Heizsystem einige Nachteile:

  • Erdwärmepumpen sind sehr teuer.
  • Sie arbeiten nur klimaneutral, wenn auch der verwendete Strom für deren Betrieb ökologisch erzeugt wird.
  • Wirtschaftlich eignen sich nur bei gut gedämmten Häusern
  • Je höher der Strompreis, desto teurer ist der Betrieb der Heizanlage. Mitunter liegen die Heizenergiekosten dann über den Ausgaben für Öl- und Gasheizungen.
  • Strenge Regularien bestimmen den Einbau.