Eine Fassadendämmung kostet je nach Material zwischen 20 € und 400 € pro Quadratmeter.

Die Wärme, die wir im Haus produzieren, soll bestenfalls auch drinbleiben. Mit einer schlechten oder überhaupt nicht gedämmten Fassade ist das praktisch unmöglich. Die Wärme geht verloren und im Sommer haben wir den gegenteiligen Effekt - die Hitze staut sich in den Räumen. Die Fassadendämmung sorgt im Winter für mehr Wärme und im Sommer für kühlere Luft, ist umweltschonend und energiesparend.

Kostenübersicht für die Fassadendämmung

Die verschiedenen Möglichkeiten der Fassadendämmung kommen auch mit sehr unterschiedlichen Preisspannen. Einfluss auf die Kosten nehmen:

  • Größe der zu dämmenden Fassade
  • Dämm-Methode
  • Dämm-Material
  • Lohnkosten
  • Arbeitsaufwand
  • Gerüstaufbau

Anbei erhälts du einen Überblick möglicher Kosten pro m² für die unterschiedlichen Fassadendämmungen, auf die wir weiter unten genauer eingehen.

Fassadendämmung

Material

Kosten pro m²

Kern- und Einblasdämmung

Mineralwolle, Zellulose, Granulat

15 € - 70 €

Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Styropor, Glaswolle, Holzfasern

100 € - 200 €

Isolierklinker

Wie bei WDVS plus Klinkerriemchen

200 € - 250 €

Vorgehängte, hinterlüftete Fassade (VHF)

Mineralwolle, Hartschaumplatten, Holzfaserplatten

150 € - 400 €

Welche Art der Fassadendämmung wird am häufigsten genutzt?

Es sind vier Bereiche, die für die Fassadendämmung genutzt werden. Dabei kommt es darauf an, ob es sich z.B. um einen Neubau oder Altbau handelt und welche Vorlieben und Vorstellungen du als Bauherr hast.

Außendämmung mit Wärmedämmverbundsystemen

Diese Form der Fassadendämmung wird am häufigsten genutzt. Sie eignet sich z.B. gut zur Dämmung von Putzfassaden. Dämmplatten für WDVS können auch beim Sanieren angebracht werden, allerdings bitte nur vom Profi, da die Fehlergefahr hier sehr hoch ist. Eine einzelne Wärmebrücke kann bereits ausreichen, um die Dämmung zunichtezumachen.

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DVS besteht vor allem aus drei möglichen Grundsubstanzen, wie dem synthetischen Stoffen EPS (Poly-Schaum) oder PUR (Polyurethan), mineralische Stoffe wie Glaswolle, Steinwolle Schaumglasschotter oder Kalziumsilikatplatten. Und für eine ökologische Dämmung können auch Hanf, Holzfasern oder Kork verwendet werden.

Befestigt werden die Dämmplatten mit Kleber, Dübeln oder Schienen - je nach Beschaffenheit der Außenfassade. Anschließend werden sie mit einer Schicht Armierungsmörtel bestrichten, ehe der Außenputz und Fassadenfarbe das Ganze vollenden.

WDVS ist die einfachste Lösung, wenn alle anderen Optionen nicht infrage kommen – etwa durch ein einschaliges Mauerwerk oder zu hohe Kosten für eine andere Methode.

Isolierklinker

Isolierklinker gehört streng genommen zu den WDVS. Dabei sind die sogenannten Klinker- bzw. Steinriemchen fest auf der Rückseite der Dämmplatten angebracht. Der große Vorteil ist die schicke Klinkeroptik, die dabei entsteht. Allerdings ist das Ganze auch vergleichsweise teuer. Es braucht jedoch kein Mauerwerk für die Klinkerriemchen, die direkt auf die Fassade geklebt werden.

Durch die Kombination mit dem Dämmmaterial sorgen sie für eine effiziente Wärmedämmung, Feuchtigkeitsschutz und Schutz gegen Schlagregen. Besonders häufig wird diese Dämmvariante in Norddeutschland genutzt.

Die Kosten für diese Fassadendämmung richten sich nach dem Dämmmaterial, deine bevorzugte Sorte Klinkerstein und der Dämmstoffdicke.

Kern- und Einblasdämmung

Die Kerndämmung ist eindeutig die günstigste Variante der Fassadendämmung, kommt jedoch auch mit einem Haken: Es braucht ein zweischaliges Mauerwerk. In Norddeutschland sind diese Mauerwerke und Dämmungen sehr verbreitet. Zweischaliges Mauerwerk besteht aus einer tragenden Innenwand, einer 5 cm bis 15 cm dicken Hohl- bzw. Luftschicht und außen eine Schicht vorgesetzter frostfreier Steine, die auch gerne Wetterschale genannt wird. Mit dieser Dämmung soll Regenwasser und Feuchtigkeit vom inneren Mauerwerk ferngehalten werden.

Bei einer Kerndämmung wird genau dieser Hohlraum zwischen Innen- und Außenmauer mit losen Dämmstoffen aufgefüllt. Dazu wird das Material mit Druckluft hineingepustet – die sogenannte Einblasdämmung. Häufig verwendete Stoffe sind Flocken aus Mineralwolle oder Zellulose. Auch Schüttgut wie Schaumglasschotter, Granulat oder Kork können für die Schüttdämmung genutzt werden. Ein Neubau wird in der Regel mit Dämmplatten aus Mineralwolle, Glas- oder Steinwolle versehen.

Vorgehängte hinterlüftete Fassade

Diese Fassadendämmung ist zwar mit Abstand die teuerste, bietet dir als Bauherrn aber die besten Gestaltungsfreiräume. Hier werden von Außen Dämmstoffmatten z.B. aus Holzfaser oder Mineralwolle befestigt. Allerdings wird zusätzlich noch eine Inatallationsebene auf den Matten angebracht, auf der du wiederum unterschiedliche Materialien für die Oberfläche befestigen kannst – z.B. Schieferplatten, die auch optisch richtig was hermachen. Aber auch Putz, Metall oder Holzfassaden, ganz nach deinem eigenen Geschmack.

Macht es Sinn, einen Altbau zu dämmen?

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, über das Dämmen eines Altbaus nachzudenken. Vor allem bei den horrenden Energiepreisen, aber auch der Nachhaltigkeit und Umwelt zuliebe. Nicht oder schlecht isolierte Häuser und Wohnungen sind regelrechte Energiesünden.

Davon abgesehen, kann es dem Haus nur Gutes tun und steigert obendrauf noch den Wert der Immobilie. In den meisten Fällen wird eine Fassadendämmung am Altbau im Rahmen von Sanierungsarbeiten vorgenommen.

Wichtig ist, dass die Dämmung an die Bauweise und die Fassade angepasst wird. Es gibt also keine pauschale Antwort, welche Außendämmung die beste für einen Altbau ist. Vorteil der Außendämmung ist der Erhalt von Wohnraum, denn es muss nichts an den Innenwänden gemacht werden.

Welche Außendämmung für Altbau?

Die Hohlraumdämmung, auch Kerndämmung ist günstigste, von Außen am besten und von innen, wenn sie unter Denkmalschutz stehen bzw. die Fassade erhalten bleiben soll.

Die Kern- bzw. Hohlraumdämmung eignet sich für einen Altbau am besten. Doch wie wir bereits festgestellt haben, braucht es dafür einen Hohlraum, in den das Material verarbeitet oder eingepustet werden kann. Dafür werden Löcher in die Fassade gebohrt, um das Material mit einem Schlauch in den Zwischenraum zu pusten. Dadurch entsteht eine stabile und solide Dämmschicht zwischen den Wänden.

Ein Wärmedämmverbundsystem oder eine vorgesetzte, hinterlüftete Verschalung ist eine weitere Option, einen Altbau zu sanieren. Wenn der Altbau jedoch unter Denkmalschutz steht oder du die Fassade erhalten möchtest, kommt eine Außendämmung nicht infrage.

In diesem Fall gibt es verschiedene Optionen, die Wände von innen zu dämmen:

Mit Lehm und Holzweichfaser. Die Platten aus Weichfaser werden mit Lehm an die Wand geklebt und zusätzlich mit Dämmstoffdübeln fixiert.

Mit Mineralschaumplatten. Das Prinzip ist das gleiche, allerdings werden hier Mineralschaum- statt Weichfaserplatten benutzt. Der Lehmputz kann durch Kalkputz ersetzt werden.

Was kostet es, ein Haus zu dämmen und zu verputzen?

Das ist pauschal nicht zu beantworten. Die Kosten richten sich nicht nur nach Material und Methode, sondern auch nach der Bauart des Hauses, der Fassadengröße und Beschaffenheit und den Kosten für Handwerker & Co., die regional auch stark schwanken können.

Aber auch die Materialien haben eine enorme Auswirkung. So kannst du für ca. 10 € pro m² günstiges Styropor kaufen oder auf ein nachhaltiges Material wie Holzwolle, Zellulose oder gepresste Holzfasern zurückgreifen, dass dich dann jedoch 40 € bis 70 € pro m² kostet.

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kannst du also mit folgenden Kosten rechen:

  • Für Kern- und Einblasdämmung etwa 3.000 € bis 4.000 €.
  • Für Wärmeverbundsysteme etwa ab 15.000 € aufwärts.
  • Für hinterlüftete Vorhangfassade etwa 25.000 € bis 26.000 €.
  • Für Isolierklinker etwa 31.000 €.

Was kostet 100 m² Fassadendämmung?

Wie bereits erwähnt, variieren die Preise stark, je nach Methode und Material. Bitte bedenke, dass die aufgeführten Kosten Richtwerte und keine garantierten Preise sind, vor allem gemessen an dem aktuellen Roh- und Baustoffmangel.

Art der Dämmung

Minimum Kosten für 100m²

Maximum Kosten für 100 m²

Kern- und Einblasdämmung

1.500 €

7.000 €

Wärmedämmverbundsysteme

10.000 €

20.000 €

Isolierklinker

20.000 €

25.000 €

Vorgehängte, hinterlüftete Fassade

15.000 €

40.000 €

Was kostet eine komplette Hausdämmung?

Wenn es nicht mehr nur um Fassaden geht, schlägt sich das natürlich auch stark auf die Kosten aus. Zusätzlich müssen oftmals noch Keller und Dach gedämmt werden, um ein ganzes Haus abzudecken.

Für die Fassadendämmung wissen wir bereits, dass zwischen 20 € und 400 € pro m² alles dabei ist. Eine Dachdämmung bewegt sich etwa zwischen 30 € und 250 € pro m² und eine Kellerdämmung zwischen 50 € und 180 € pro m².

Kosten Dachdämmung für 100 m²

Dämmung

Kosten für 100 m²

Flachdach

4.500 € - 25.000 €

Dachboden

4.000 € - 6.000 €

Untersparrendämmung

3.000 € - 7.000 €

Zwischensparrendämmung

5.000 € - 8.000 €

Aufsparrendämmung

13.000 € - 20.000 €

Kosten Kellerdämmung für 50 m²

Dämmung

Preis pro m²

Kosten für 50 m²

Kellerboden

70 € - 160 €

3.500 € - 8.000 €

Kellerwände Außen

40 € - 60 € (zzgl. Erdarbeiten)

2.000 € -3.000 €

Kellerwände Innen

Ca. 80 €

4.000 €

Kellerdecke von oben

70 € - 160 €

3.500 € - 8.000 €

Kellerdecke von unten

15 € - 25 €

750 € - 1.250 €

Kellerdecke Platten

60 € - 80 €

3.000 € - 4.000 €

Bitte achte darauf, dass du nur professionelle Handwerker an deine Hausdämmung lässt. Probierst du dich selbst aus und etwas geht schief, kommt niemand für den Schaden auf.

Die 10 besten Handwerker in der Nähe (Preise & Bewertungen)
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✅ TIPP zum Abschluss: Schau dich nach Finanzierungsmaßnahmen um und lasse dich kostentechnisch entlasten. Die KFW fördert z.B. mit ihrem Wohngebäude-Kredit 261 das energieeffiziente Bauen und Sanieren von Häusern und Wohnungen. Auch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) fördert einzelne Sanierungsmaßnahmen.