Eine neue Heizungsanlage kostet dich, je nach Heizungsart, zwischen 5.000 € und 50.000 €.

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt eine Austauschpflicht für alte Öl- und Gasheizungen vor, wenn sie vor dem Jahr 1992 gebaut wurden. Diese Austauschpflicht gilt für alle Heizungen mit einer Nennleistung von vier bis 400 kW und einem Konstant-Temperatur-Kessel. Nur Öl-Hybrid-Heizungen und Brennwert- oder Niedertemperaturkessel sowie Heizungssysteme und Heizungsanlage, die bereits erneuerbaren Energieträger eingebunden haben, sind vom Austausch ausgenommen. Der Stichtag für den Austausch ist der 1. Januar 2024 für den Austausch 30 Jahre alter oder noch älterer Heizungen.

Du benötigst also eine neue Heizung, und fragst dich, was du für eine Heizung bauen sollst und was dich das kostet? Diese Fragen versuchen wir in diesem Artikel zu beantworten.

Die Energiekosten steigen stetig, gerade Gas und Öl sind einfach für viele zu teuer geworden, doch was ist die beste Alternative?

Wie viel kostet eine komplett neue Heizungsanlage?

Heizungssysteme, welche mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, sind meist auf den ersten Blick in der Anschaffung deutlich günstiger als Heizungssysteme mit erneuerbaren Energien. Da es aber für Heizsysteme mit erneuerbaren Energien teilweise sehr hohe staatliche Förderungen gibt, relativieren sich die hohen Anschaffungspreise schnell wieder. Mit einem zukunftssicheren Heizsystem machst du dich allerdings nicht abhängig von fossilen Brennstoffen und sparst zusätzlich noch Heizkosten ein.

Die Wärmepumpe ist das Heizsystem der Zukunft und erhält auch von der Bundesregierung die größte staatliche Förderung. Für moderne Wärmepumpen zahlst du zwischen 30.000 - 50.000 € je nach Installationsaufwand und Wärmepumpen-Art. Gerade Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen setzen behördliche Genehmigungen und große bauliche Maßnahmen voraus. Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten zwischen 30.000 € und 35.000 € und sinnen binnen weniger Tagen und ohne große Bauarbeiten montiert.

Für Brennstoffzellen zahlst du inklusive Installation zwischen 30.000 - 35.000 €. Und für eine Pelletheizung zahlst du zwischen 25.000 € und 50.000 € inklusive Installation des Pufferspeichers, Fördertechnik und Pelletlager.

Für eine neue Gasbrennwertheizung zahlst du zwar nur zwischen 6.000 € und 10.000 € allerdings gibt es hierfür keine staatlichen Zuschüsse mehr. Auch für eine Ölheizung gibt es keine staatliche Förderung mehr, sie kostet dich bei der Anschaffung inklusive Installation zwischen 10.000 € und 15.000 €.

Heizungsart Preis Fördersatz
Ölheizung 10.000 € - 15.000 € keine Förderung
Gasheizung 6.000 € - 10.000 € keine Förderung
Gasheizung mit Solar 15.000 € - 25.000 € 25 % nur auf Solar
Brennstoffzelle 30.000 € - 35.000 € max. 35 %
Pelletheizung 25.000 € - 50.000 € 10 % nur in Verbindung mit Wärmepumpe oder Solarthermie
Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpe 40.000 € - 50.000 € max. 40 %
Luft-Wasser-Wärmepumpe 30.000 € - 35.000 € max. 40 %
Blockheizkraftwerk 24.000 € - 40.000 €

Welche Förderungen gibt es bei einer neuen Heizung?

Seit dem Jahr 2020 werden nur noch erneuerbare Energien staatlich gefördert. Diese Förderungen erhältst du aktuell seit Januar 2023 für den Austausch deiner alten und den Einbau einer neuen Heizungsanlage:

  • Wärmepumpe: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert im Rahmen des BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) Wärmepumpen. Hier erhältst du beim Einbau in ein bestehendes Gebäude 25 % Förderung. Wenn du eine Ölheizung oder mindestens 20 Jahre alte Gasheizung gegen eine Wärmepumpe tauschst, erhältst du insgesamt 35 % Förderung. Zusätzlich bekommst du noch einmal 5 % Förderung, wenn es sich um eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder um eine Sole-Wasser-Wärmepumpe handelt. So kommst du auf insgesamt 40 % Förderung.
  • Brennstoffzelle: Seit Januar 2023 erfolgt die Förderung der Brennstoffzelle ebenfalls über die BAFA. Auch hier gibt es 25 % Förderung und zusätzlich einen Heizungstauschbonus von 10 %. So sind maximal 35 % Förderung möglich, wenn du die Brennstoffzellenheizung mit grünem Wasserstoff oder Biomethan betreibst.
  • Pelletheizung: Die BEG fördert als Einzelmaßnahme die Pelletheizung mit 10 %. Für den Austausch der Ölheizung oder der über 20 Jahre alten Gasheizung erhältst du noch weitere 10 % Förderung und kommst so auf 20 % Gesamtförderung. Die Förderung ist nur möglich, wenn du die Pelletheizung mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie kombinierst.
  • Gashybridheizung: Kombinierst du eine Gasheizung mit Solar, erhältst du 25 % Förderung auf die Solarthermie.

Für den Einbau von Ölheizungen oder Gasheizungen erhältst du keine staatlichen Förderungen mehr.

Was ist die günstigste Art zu heizen?

Wenn du dir eine neue Heizung einbauen lassen willst, solltest du nicht allein auf die Anschaffungskosten schauen, hier sind die Betriebskosten enorm wichtig. Denn hohe Anschaffungskosten sind nur mit niedrigen Betriebskosten gerechtfertigt. Gerade bei den aktuell hohen Gas- und Ölpreisen lohnt sich der Blick auf die Betriebskosten und sich nach nachhaltigen erneuerbaren Energien umzusehen.

Wenn du deine Heizung erneuerst, bringt dir die Umstellung von fossilen Brennstoffen und alter Heizwerttechnik auf moderne Brennwerttechnik eine Energieeinsparung von bis zu 30 %.

Heizungsart im Einfamilienhaus jährliche Betriebskosten
Wärmepumpe (4.000 bis 6.000 kWh Stromverbrauch) 1.600 € - 2.400 €
+ 150 € Wartung
Brennstoffzelle (10.000 - 12.000 kWh Gasverbrauch + Stromverbrauch) 1.300 € - 1.500 €
+ 400 € - 700 € Wartung
Pellets 1.800 €
+ 100 € - 400 € Wartung
+ 100 € - 200 € Schornsteinfeger
Gasheizung (25.000 - 30.000 kWh) 3.000 € - 3.600 €
+ 150 € Wartung
Ölheizung 1.000 € - 2.000 €
+ 100 € - 300 € Wartung

Welche Heizung soll man jetzt einbauen?

Unter allen Heizsystemen hat die Wärmepumpe einen klaren Vorteil: Sie kommt gänzlich ohne Brennstoffe aus, denn sie bezieht ihre Energie aus Luft, Wasser und Erde. Durch den technologischen Fortschritt der letzten Jahre sind sie auch für Altbauten geeignet und benötigen nicht zwingend eine Fußbodenheizung, sondern können mit größeren Heizkörpern betrieben werden. Außerdem ist das System wartungsarm, langlebig und klimafreundlich.