Die reinen Entsorgungskosten für Bauschutt liegen bei 30 € bis 60 € pro m³. Bei Entsorgung über einen 5 m³-Container zahlt man 150 € bis 400 €.

Falls du nicht gerade der Besitzer einer Immobilie bist, wirst du vermutlich nicht nur wenig über dieses Thema wissen, sondern hast auch wenig Interesse, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Doch falls du im Besitz einer Immobilie bist, kommt irgendwann der Zeitpunkt, ab dem sie saniert oder modernisiert werden muss. Dann ist es wichtig, genau zu wissen, was alles Bauschutt ist, wo es entsorgt werden darf und was dich die Entsorgung kosten wird.

Genau das erklären wir dir in diesem Artikel, weiter lesen lohnt sich also…

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Was zählt als Bauschutt?

Bei Bauschutt handelt es sich grundsätzlich um mineralische Stoffe, die bei einer Sanierung, einer Modernisierung oder auch einem Abbruch entstehen.

Falls du Bauschutt falsch oder gar illegal entsorgst, musst du mit hohen Bußgeldern zwischen 50 € und 50.000 € rechnen. Diese unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Die Höhe der Bußgelder ist meist abhängig von der Menge des illegal entsorgten Bauschutts. In einigen Bundesländern fällt das Bußgeld noch höher aus, wenn schädliche Verunreinigungen in dem Bauschutt enthalten sind.

Nachfolgend siehst du die Bußgeld-Höhe für illegal entsorgten Bauschutt für einige Bundesländer:

Bundesland

Illegale Entsorgung

Bußgeld

Baden-Württemberg

bis 1 m³

bis 5 m³

über 5 m³

50 € bis 250 €

250 € bis 750 €

750 € bis 2500 €

Bremen

bis 1 m³

bis 5m³

mit schädlichen Verunreinigungen

50 € bis 400 €

400 € bis 800 €

500 € bis 25.000 €

Mecklenburg-Vorpommern

bis 1 m³

zwischen 1 m³ bis 10 m³

über 100 m³

50 € bis 250 €

250 € bis 1250 €

12.500 € bis 50.000 €

Damit du nicht ausversehen Bußgelder zahlen musst, haben wir für dich anbei eine Auflistung was generell als Bauschutt zählt. Dazu gehören:

  • Backsteine, Mauer- und Natursteine
  • Ziegel und Ziegelsteine
  • Beton
  • Dachziegel
  • Fliesen, Kacheln und Keramik
  • Mörtel und Putzreste
  • Kalkstein
  • Marmor
  • Estrich

Natürlich entstehen bei Baumaßnahmen auch andere Abfälle, die entsorgt werden müssen. Obwohl es sich hier ebenso um Baustoffe handelt, zählen diese Stoffe jedoch nicht als Bauschutt und müssen gesondert entsorgt werden.

Falls das Sortieren dir allerdings als zu mühselig erscheint, wird es dich erfreuen, dass du fast alle anfallenden Baumaterialien auch als Baumischabfall entsorgen kannst. Das erleichtert das Ganze ungemein, macht sich dafür allerdings im Preis bemerkbar. Folgende Materialien werden nicht als Bauschutt klassifiziert und können als Baumischabfall entsorgt werden:

  • Gipsplatten und Gipskartonplatten (Rigips)
  • Leichtbaustoffe wie Porenbeton, Bims oder Ytongsteine
  • Dämmmaterialien
  • Teppichreste
  • bituminöse Stoffe (z.B. Teerpappe oder Dachpappe)
  • Schornsteinabbruch
  • Bewehrungsmaterialien (z.B. in Stahlbetonresten)
  • Abfälle von Baumaterialverpackungen (z.B. Kanister, Dosen)
  • Holz
  • Glas
  • Kunststoffe
  • Metalle

Wo welchen Bauschutt entsorgen?

Deinen Bauschutt kannst du für gewöhnlich auf Recycling- und Wertstoffhöfen sowie auf Deponien entsorgen. Auf manchen Deponien kannst du bis zu 1 m³ pro Jahr kostenlos anliefern und entsorgen lassen.

Hast du sehr viel Bauschutt, lässt sich dieser nicht so einfach auf den Höfen oder Deponien entsorgen. Möglicherweise wirst du auf dem Wertstoffhof abgewiesen, wenn du eine zu große Menge auf einmal entsorgen möchtest. Um dennoch deinen Bauschutt loszuwerden, kannst du dir einen Container mieten.

Diese gibt es in verschiedenen Größen zwischen 5 m³ und 30 m³. Für reinen Bauschutt wird meist ein Container mit 7 m³ verwendet. Container mit 30 m³ werden für gewöhnlich für leichtere Holzabfälle verwendet. Anfahrt sowie Mietkosten fallen zusätzlich zur Entsorgung an. Reiner Bauschutt ist hier deutlich günstiger als unsortierter Baumischabfall.

Willst du dir die Mühe machen, die Materialien zu trennen und ordentlich zu entsorgen, weil dies z.B. die Kosten reduziert, gehst du folgendermaßen vor:

Bauschutt

Hier handelt es sich um mineralische Materialien wie Ziegel, Beton und Naturstein. Diese werden wiederverwendet, z.B. im Straßenbau. Bei bestimmten steinartigen Werkstoffen musst du aufpassen, die müssen gesondert entfernt werden. Dazu zählt Porenbeton. Dieser ist porös und von feinen Bläschen durchsetzt. Dies macht das Material zwar leicht, aber zu instabil, um es weiterzuverwenden.

Falls du dir nicht sicher bist, ob es sich bei deinem zu entsorgenden Material um Porenbeton handelt, kannst du das Material anbohren. Bei Beton ist das entstandene Bohrmehl hell und sandig. Das Bohrmehl von Porenbeton ist hingegen hellgrau und grobkörnig. Außerdem ist es leicht schmierig, wenn du es zwischen den Fingern verreibst.

Alte Tapeten

Bei diesem Material musst du nicht lange nachdenken. Alte Tapeten kannst du ganz einfach im normalen Restmüll entsorgen.

Metall

Metall wird auf einem Wertstoffhof oder einer zulässigen Sammelstelle entsorgt. Was viele nicht wissen: Für wertvolle Metalle wie Kupfer, Aluminium, Zink oder Messing bekommst du sogar Geld. Das Sortieren lohnt sich also.

Holz

Geringe Mengen Holz kannst du in den Restmüll werfen. Bei bis zu 3 m³ nehmen Wertstoffhöfe das Holz an. Hierbei kann eine kleine Gebühr anfallen.

Nicht jedes Holz ist im Restmüll oder über einen Wertstoffhof zu entsorgen. Altholz wird in vier Kategorien unterteilt. Unbehandeltes Holz zählt zur Kategorie A1, ist das Holz lackiert, gestrichen, beschichtet oder geleimt gehört es zur Kategorie A2. Sind halogenorganische Verbindungen im Leim oder der Farbe, zählt es zur Kategorie A3.

In der Kategorie A4 befindet sich Holz, welches du gesondert entsorgen musst. Dieses Holz darf nicht im Restmüll landen und Wertstoffhöfe nehmen dieses Holz nur selten an, dann allerdings gegen eine hohe Gebühr. Folgendes Holz zählt zu A4:

  • Imprägniertes Holz
  • Terassenholz, Parkett
  • Dachbalken/Dachholz
  • Verbranntes Holz

Asbestplatten

Dieses Material ist seit 1993 in Deutschland verboten, da freigesetzte Fasern krebserregend wirken. Darum darf dieses Material nicht gebrochen oder beschädigt werden. Falls du dieses Material also abtragen musst, ist eine Schutzausrüstung notwendig. In Spezialbehältern oder Big Bags wird der Asbest abtransportiert. Es gibt auch Unternehmen, die auf die Asbest-Entsorgung spezialisiert sind.

Gipsplatten

Gipsplatten werden auf Deponien entsorgt und dürfen nicht in den Hausmüll. Auch zu Entsorgungsbetrieben kannst du dieses Material bringen. Befindet sich Mineral- oder Glaswolle in den Platten, handelt es sich um künstlichen Mineralabfall.

In diesem Fall verpackst du den Gefahrenstoff in luftdichte, reißfeste Kunststoffsäcke und bringst es zu einer Deponie, die für künstlichen Mineralabfall zugelassen ist.

Was kostet die Entsorgung von Bauschutt?

Die reinen Entsorgungskosten sind mit 30 € bis 60 € pro m³ zu berechnen. Mietest du einen Container, kostet dieser dich bei einer Größe von 5 m³ zwischen 150 € und 400 €. Je größer der Container, desto teurer wird es. Hinzu kommen Anlieferung und Abholung und zusätzlich die Entsorgungskosten.

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Baumischabfall wird nochmals teurer als der reine Bauschutt, hier kannst du bei kleineren Containern mit 600 € bis 800 € rechnen.

Hier ein Beispiel, wie der Preis zustande kommt

Leistung

Kosten

Containerpauschale (Anlieferung, Abholung, Standzeit

ca. 135 €

Entsorgungskosten für 2,1 Tonnen Bauschutt

ca. 80 €

Gesamtkosten

ca. 215 €

Dies ist nur ein Beispiel wie der Preis aussehen kann und was berechnet wird. Für Mischabfall kann der Preis folgendermaßen aussehen:

Container inkl. Transport und Entsorgung

Kosten (inkl. MwSt.)

Bauschutt 3 m³ mit Feinanteilen bis 30 %

172,55 €

Bauschutt 7 m³ mit Feinanteilen bis 30 %

279,65 €

Baustellenabfälle 3 m³ mit mindestens 30 % Bauschutt

309,40 €

Baustellenabfälle 7 m³ mit mindestens 30 % Bauschutt

571,20 €

Solche Pauschalpreise sind nicht die Regel. Meistens werden eher Mindestpreise genannt. Das liegt hauptsächlich an den Entsorgungskosten, da diese nach Gewicht berechnet werden.

Bei den Preisen solltest du darauf achten, genügend Zeit einzuberechnen, denn der Containerverleih wird für gewöhnlich in Wochen abgehandelt und nicht in einzelnen Tagen. Außerdem ist auch die Containergröße bedeutsam, da diese nur 10 cm bis unter den Rand gefüllt werden dürfen. Ansonsten darf dieser Container nicht transportiert werden und es können weitere Kosten entstehen.

Eine Leerfahrt, kostet zwischen 100 € und 150 €. Damit du dir nicht einen zu kleinen Container holst, greife am besten  auf die Erfahrungswerte des Anbieters zurück! Die meisten Entsorgungsbetriebe beantworten dir gerne telefonisch deine Fragen.

Die Containeraufstellung kann ebenfalls einen Kostenaufschlag bedeuten. Falls der Platz auf deinem eigenen Grundstück nicht ausreichend ist, musst du unter Umständen den Container auf einer öffentlichen Straße platzieren. Dafür braucht es eine Sondergenehmigung, die üblicherweise der Containerdienst für dich beantragt. Die genauen Kosten sind abhängig von der Kommune und können bis zu 100 € betragen.

Fazit

Musst du deine eigene Immobilie sanieren oder modernisieren, wird dabei Abfall entstehen, der als Bauschutt klassifiziert wird. Hierbei handelt es sich um mineralische Stoffe, die wieder verwendet werden können, z.B. im Straßenbau. Porenbeton ist hierbei nicht als Bauschutt zu entsorgen, da es zu porös und instabil ist, um es erneut zu verwenden.

Die illegale Entsorgung von Baumaterial kann sehr kostspielig werden. Die Menge ist dabei das Hauptkriterium, aber schädliche Stoffe können ebenso das Bußgeld beeinflussen. Bei einer Summe zwischen 50 € und 50.000 € gibt es eine große Preisspanne, die die legale Entsorgung um ein Vielfaches übersteigt. Da auch dem Kreislauf möglicherweise wiederverwendbares Material vorenthalten wird, solltest du die Illegalität vermeiden!

Bauschutt wird in der Regel auf Deponien, Wertstoff- und Recyclinghöfen entsorgt. Kleine Mengen bis zu 1 m³ können pro Jahr kostenfrei sein. Für große Mengen mietest du dir lieber einen Container. Deponien und Höfe könnten die Entsorgung ansonsten ablehnen.

Je größer die verwendeten Container, desto teurer wird es. Bei 5 m³ zahlst du zwischen 150 € und 400 €. Die Kosten werden aufgeteilt in Anfahrt und Abholung, Zeit sowie Entsorgung. Einen Container mietest du in der Regel wochenweise. Pauschalpreise werden selten angeboten, das liegt hauptsächlich an der Entsorgung. Die ist schwer einzukalkulieren, da hier nach Gewicht berechnet wird.

Falls du nicht ordentlich sortiert hast, oder dir dies ersparen wolltest, kannst du deinen Abfall auch als Baumischabfall entsorgen. Darunter können sich nahezu alle Baumaterialien befinden. Dies kann die Kosten für die Entsorgung allerdings verdoppeln.

Auch eine Fehlkalkulation der Containergröße kann Zusatzkosten verursachen, z.B. für eine Leerfahrt. Hierbei ist mit Mehrkosten zwischen 100 € und 150 € zu rechnen. Am besten greifst du auf die Erfahrungswerte der Entsorgungsbetriebe zurück.