Wer Kosten sparen möchte, kann schon ab 1.000 € einen eigenen Pool erhalten. Die zu erwartenden Kosten liegen jedoch eher zwischen 5.000 € und 10.000 €.

Ein Garten ist eine feine Sache. Da kannst du allerlei anpflanzen und dich landwirtschaftlich verwirklichen. Aber nicht jeder verfügt über einen grünen Daumen, nicht jeder möchte die Mühe auf sich nehmen oder verfügt über die Muse, den langen Prozess der Pflanzengeburt über sich ergehen zu lassen. Und je wärmer es wird, desto eher sehnst du dich nach dem Gefühl des kühlen Nass auf deiner Haut: Die Lust und Freude dich rasant, wie in der Schwebe, zu bewegen und dich fließend in Bahnen fortzubewegen. Und dies in kleiner geselliger Runde oder einfach nur so für dich. Da käme ein eigener Pool gerade recht. Doch du fragst dich: Kann ich mir das leisten? Habe ich dafür Platz? Und was brauche ich eigentlich, wenn ich mir den Traum von einem eigenen Pool verwirklichen möchte? Mit diesem Artikel sollen diese Fragen geklärt werden...

Was brauche ich alles, um einen Pool selber zu bauen?

Um einen Pool selber zu bauen, musst du einige Schritte einplanen. Es ist notwendig, eine Grube auszuheben, eine Bodenplatte anzufertigen, Beckenwände zu mauern und zu verputzen, sofern du nicht fertige Sets verwendest. Danach musst du Zu- und Abflussrohre installieren und am Ende wird alles abgedichtet. Hier eine Aufzählung was benötigt wird und wie so ein Bau ungefähr aussieht:

Planung

Planung ist das A und O, grundlegend egal was du bauen möchtest. Es ist unabdingbar zu wissen, wie groß der Pool ist. Hierfür musst du den Bereich abmessen sowie abstecken, zum Beispiel mit Stahlstangen. Vergiss nicht hier den Zugang zum Schwimmbecken zu planen sowie notwendige Installationen wie Filteranlagen, Skimmer oder eine Gegenstromanlage. Außerdem ist eine Zeichnung des Pools wichtig.

Das benötigst du für die Planung:

  • Messwerkzeug, z.B. Zollstock
  • Stahlstangen zum Abstecken

Boden ausheben

Um den Boden für das Becken auszuheben, nimmst du entweder eine Schaufel in die Hand oder besorgst dir einen Mini-Bagger. Generell ist die Arbeit mit einem Bagger ratzfatz erledigt, aber wenn es sich um einen kleinen Pool handelt, reicht auch eine Schaufel. Die Erde wird zwischengelagert, denn später wird sie noch benötigt.

Das benötigst du für die Aushebung des Bodens:

  • Schaufel oder Mini-Bagger

Bodenplatte anfertigen

Als nächstes wird eine Bodenplatte angefertigt, dafür stellst du Baubohlen als Rand auf, an denen Baufolie getackert wird. Im Innenbereich legst du Stahlmatten mit Abstandhaltern aus.

Danach gießt du die Bodenplatte aus Beton und verdichtest diese. Über den Beton legst du die Baufolie aus. Sie dient dem Schutz vor Witterung und dem zu schnellen Austrocknen. Dann dauert es ein paar Tage bis der Beton ausgehärtet ist, die Herstellerangaben geben nähere Informationen dazu.

Das benötigst du für die Anfertigung der Bodenplatte:

  • Baubohlen
  • Stahlmatten mit Abstandhaltern
  • Beton
  • Baufolie

Beckenwände

Nun wollen Beckenwände gemauert werden, dafür werden Steine benötigt. Jede dritte Reihe mauerst du U-Steine und füllst sie mit Beton auf. Sie dienen als Zwischen-Ringanker.

Das benötigst du für die Beckenwände:

  • Steine
  • Schnellschutzprofile
  • Blitzzement
  • Kelle
  • Richtscheit
  • wasserfester Putz
  • Bitumendickbeschichtung
  • Noppenbahn

Verputzen

Dazu fixierst du zunächst Schnellschutzprofile mit Blitzzement. Dann ziehst du den Putz mit der Kelle auf, hierfür wird wasserfester Putz gebraucht, wie zum Beispiel Kalkzementmörtel. Zwischen zwei Leisten ziehst du, mit dem Richtscheit, den Putz eben ab. Ist der Putz abgebunden, kannst du die Wände mit einer Bitumendickbeschichtung abdichten. Wenn du nun eine Noppenbahn auf allen Wänden anbringst, ist die Bitumenabdichtung vor Beschädigungen geschützt.

Zu- und Abflussrohre anbringen

Mit HT-Rohrschellen fixierst du die Rohe am Becken. Die HT-Muffen der Rohrleitungen verklebst du sie miteinander. Mit dem Teflonband verdichtest du Leitungen mit Gewindeverbindungen.

Am Ende wird Sand oder feiner Kies verwendet, um die Rohrleitungen zu schützen, diese Schutzschicht beträgt ungefähr 10 cm. Mit Erde füllst du die äußere Beckenwand auf und verdichtest sie mit einem Handstampfer.

Das benötigst du für die Installation der Rohre:

  • Zu- und Abflussrohre
  • HT-Rohrschellen
  • HT-Muffen
  • Teflonband
  • Sand oder feiner Kies
  • Handstampfer

Becken

Für das Becken wird der Innenbereich gründlich gereinigt und Poolvlies und Poolfolie sorgfältig ausgelegt. Mit einem Heißluftgerät wird die Folie fast verflüssigt und dient somit der Abdichtung. Wenn alles geklappt hat, kann man Wasser einlassen, über Nacht stehen lassen und überprüfen, ob Wasser ausgetreten ist. Ist dies passiert, wird das restliche Wasser ausgepumpt und die Leckagen versiegelt. Dann wird das Ganze wiederholt, bis kein Wasser mehr austritt. Nun ist die Versiegelung komplett.

Das benötigst du für das Becken:

  • Poolvlies
  • Poolfolie
  • Heißluftgerät

Wie kann ich günstig einen Pool bauen?

Es gibt fertige Sets verschiedener Preisklassen, die helfen, dir mit wenig Arbeit deinen Traum vom eigenen Pool zu erfüllen, zum Beispiel in Form eines Stahlwandbeckens, der preislich bei ungefähr 2.000 € liegt. Häufig werden diese auch als fertige Sets mit Filter und Poolleiter angeboten. Oder du entscheidest dich für eine andere Variante, zum Beispiel:

Ein Pop-Up-Pool

Die günstigste Variante ist der Pop-Up-Pool. Diesen bekommst du schon ab 100 € im Baumarkt. Diese aufblasbaren Pools sind flexibel einsetzbar, da sie nicht fest installiert werden.

Ein Styroporbecken

Mit dem Styroporbecken kannst du einen Pool bauen, auch wenn du nur über wenig handwerkliches Geschick verfügst. Das aufwändige Verschalten, Verputzen und Isolieren fällt weg. Durch das Stecksystem kannst du unkompliziert sogar einen massiven Pool bauen, der auch noch gut isoliert ist. Neben einem Skimmer lassen sich auch Wünsche wie eine Gegenstromanlage oder Unterwasserscheinwerfer mühelos einbauen. Styroporbecken sind in verschiedenen Formen erhältlich ab 3.000 €.

Ein Polyesterbecken

Besonders komfortabel sind Polyesterbecken, da es sich hier um ein fertiges Schwimmbecken handelt. Das fertige Becken wird einfach in eine Baugrube gehievt, allerdings wird die wenige Eigenleistung durch Geld ausgeglichen. Die Kosten für ein Polyesterbecken liegen bei rund 10.000 €.

Schalsteine

Bist du handwerklich geschickt, kannst du dir hiermit deinen Traum vom kühlen Nass erfüllen. In Bezug auf Größe und Form ist dafür absolute Flexibilität garantiert.

Ein gemauerter Pool

Auch hier kannst du dich selbst verwirklichen, indem du mit Beton ein robustes Schwimmbecken aufbaust. Völlige Freiheit mit langer Lebensdauer garantiert.

Was kostet ein Pool pro Monat?

Ein Pool kann ganz schön teuer werden, nicht nur im Aufbau, sondern auch im Erhalt. Dabei fallen viele Kosten an, wie zum Beispiel für die Wassermenge, den Strom, die Reinigung und einige andere Betriebskosten. Bei einer Größe von 11,2 m³ fallen Gesamtkosten von ungefähr 163,27 € pro Monat an, wenn du deinen Pool das ganze Jahr über nutzst. Während der Pool brach liegt, fallen natürlich kaum bis keine laufenden Kosten an.

Nachfolgend eine genauere Aufdröselung der Kosten:

Filterpumpe

Durch die Filterpumpe wird der Schmutz im Wasser gefiltert und das saubere Wasser zurückgepumpt. Je länger die Pumpe läuft, desto höher die Betriebskosten, durchschnittlich läuft sie 8 bis 10 Stunden und verbraucht ungefähr 0,5 kWh, also bis zu 5 kWh und entspricht am Tag, bei einem durchschnittlichen Preis von 0,25 € pro kWh, bis zu 1,25 €.

Heizung

Durch die Heizung ist das Wasser selbst dann angenehm temperiert, wenn es draußen frostig ist. Außenpools kühlen um die 1 bis 2 Grad pro Tag ab, was die Heizkosten deutlich erhöht. Außerdem verändert die Heizungsart die Kosten. Öl und Gas verursachen ca. 0,08 € pro kWh, Wärmepumpen 0,25€ pro kWh und Solarenergie ganze 0 kWh.

Wasser

Je mehr Wasser ein Becken fasst, umso mehr Kosten verursacht es. Der Preis ist regional unterschiedlich, grundlegend kannst du mit 5 € pro Kubikmeter rechnen. Durch die Rückspülung, die unerlässlich für eine funktionierende Filteranlage ist, wird ebenso Wasser verbraucht, welches anschließend wieder nachgefüllt werden muss. Dafür kannst du etwa 3 € pro Monat einkalkulieren. Durch chemische Mittel, wie Chlor, wird das Wasser sauber gehalten, was ebenso Kosten verursacht. Das kostet etwa  20 € pro Monat.

Hier die laufenden Kosten für einen Pool im Überblick:

Kostenart Kosten (monatlich)
Wärme (Öl) 46,77 €
Strom Filterpumpe 37,5 €
Saisonale Erstbefüllung 56 €
Rückspülung 3 €
Wasseraufbereitung 20 €
Gesamtkosten 163,27 €

Wie lange kann man das Wasser im Pool lassen?

Mindestens einmal im Jahr solltest du das Poolwasser komplett ausgetauscht haben. Ob das Wasser ausgetauscht werden muss, liegt letztendlich am Grad der Verschmutzung, der mit der Häufigkeit der Benutzung des Pools zusammenhängt. Nach der Überwinterung, also sozusagen am Saisonstart, wird in der Regel das Wasser einmal komplett ausgetauscht. Danach ist das Wasser, durch die Filteranlage und die Poolchemikalien, normalerweise für eine Saison, die ungefähr 150 Tage entspricht, sauber genug.

Fazit

Ein eigener Pool ist eine feine Sache und schon mit kleinem Geld zu realisieren. Angefangen mit nicht stationären, aufblasbaren Pop-Up-Pools, die ab 100 € zur Verfügung stehen, gibt es verschiedene stationäre Möglichkeiten. Verfügst du über das nötige handwerkliche Geschick, kannst du vollkommen selbstständig deinen Pool zusammenbauen. Aber es gibt auch Varianten, die vorgefertigte Bausätze verwenden. Ab 2.000 € sind Stahlwandbecken mit wenig Aufwand erhältlich. Mit Styroporbecken kannst du mit wenig handwerklichem Geschick relativ frei einen Pool bauen, dank dem Stecksystem, und ersparst dir Arbeit, weil zum Beispiel das Isolieren des Beckens schon erledigt ist. Von wenigen 1.000 € sind mit bis zu 10.000 € zu rechnen, allerdings sind die Grenzen nach oben weit offen. Den Pool eigenständig zu bauen ist durchaus herausfordernd, aber darin schwimmt es sich gewiss umso besser, wenn du dir die Mühe gemacht hast. Ein Pool hat natürlich auch laufende Kosten, im Außenbereich rechnet man mit ungefähr 150 Tagen und jährlichen Kosten pro Jahr bis zu 800 €, bei einer Größe von 11,2 m³. Die Betriebskosten entstehen durch Heizung, Strom und Wasseraufbereitung. Nach der Überwinterung ist der ideale Zeitpunkt, einmal das ganze Wasser komplett auszutauschen, um einen hygienisch einwandfreien Badespaß zu garantieren und Verschmutzungen wie Insekten und Blätter auszumisten.