Eine Außentreppe zu bauen, kann die Nutzung deines Außenbereichs verbessern, besonders, wenn es einen Höhenunterschied auf deinem Grundstück zu überwinden gilt. Egal, ob du eine neue Treppe für deinen Garten, deine Terrasse oder deine Veranda benötigst, die richtige Außentreppe kann den Zugang zu deinem Garten erleichtern und die Gesamterscheinung deines Grundstücks verbessern. Als geübter Heimwerker kannst du deine Außentreppe selber bauen.
Beim Bau einer Außentreppe gibt es jedoch eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen, darunter Materialauswahl, Design, Sicherheit und regionale Baubaubestimmungen. Zusätzlich ist es wichtig, eine fundierte Planung und fachkundige Ausführung sicherzustellen, um eine langlebige und sichere Treppe zu gewährleisten.
Wir zeigen dir die wichtigsten Überlegungen und Schritte beim Bau einer Außentreppe, von der Materialauswahl über die Konstruktion bis hin zur Installation haben wir dir alle Informationen zusammengestellt.
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Was ist eine Außentreppe?
Alle Treppen im Außenbereich rund um Haus und Garten zählen zu den Außentreppen: Kellerabgänge, Eingangstreppen, Terrassen- und Balkontreppen, aber auch Zugänge zu tiefer oder höher gelegenen Gartenbereichen zählen zu den Außentreppen. Meistens handelt es sich nur um wenige Stufen, Treppen die außen am Haus in den 1. Stock führen können aber dem Rettungsweg dienen, hier gilt es spezielle Regelungen zu beachten.
Welche gesetzlichen Vorgaben muss ich beim Bau einer Außentreppe beachten?
Außentreppen mit nur zwei oder vier Stufen sind in der Regel genehmigungsfrei. So musst du wahrscheinlich bei einer kurzen Eingangstreppe mit drei Stufen keine Baugenehmigung einholen. Bei längeren Treppen allerdings, vor allem, wenn sie ein ganzes Geschosse verbinden, kann eine Baugenehmigung erforderlich sein.
Beachte unbedingt immer die Vorgaben der jeweiligen Landesbauordnung in deinem Bundesland. Normalerweise gelten grundsätzliche Mindestabstände zu den Grundstücksgrenzen. Außerdem ist bei längeren Treppen in der Regel ein Geländer vorgeschrieben. Informiere dich einfach schon bevor du in die Planung gehst, bei deinem zuständigen Bauamt über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen in deiner Region.
Welche Maße darf eine Außentreppe haben?
Die DIN 18065 regelt die Maße einer Treppe und deren Geländer. Diese Norm unterscheidet zwischen notwendigen und nicht notwendigen Treppen. Eine notwendige Treppe verbindet zwei Geschosse und ist Bestandteil eines Rettungsweges. Daher muss sie eine Mindestlaufbreite von 80 cm haben. Die meisten Außentreppen fallen aber unter nicht notwendige Treppen. Hier gilt eine geringere Laufbreite von mindestens 50 cm. Auch wenn du keine Baugenehmigung benötigst, solltest du dich beim Bau deiner Außentreppe immer an der DIN 18065 orientieren, denn diese Werte sind auf einen normalen Erwachsenen ausgerichtet und ermöglichen eine bequeme Nutzung.
Die richtige Stufenhöhe deiner Außentreppe kannst du leicht anhand der Treppenformel berechnen. In der DIN 18065 ist festgelegt, dass das durchschnittliche Schrittmaß eines Menschen 63 bis 65 cm über zwei Steigungen und einen Anstieg beträgt:
(Stufenhöhe x 2) + Auftritt = 63 cm.
Ideal ist eine Stufenhöhe von 15 bis 18 cm und ein Auftritt (Breite der Treppenstufen) von 27 cm, denn meist wird eine Stufenhöhe von 18 Zentimetern als angenehm empfunden.
Aus welchen Materialien kann ich eine Außentreppe bauen?
Der häufigste Baustoff für Außentreppen ist immer noch Beton, denn dieser lässt sich leicht verarbeiten und trotzt den Witterungseinflüssen für Jahrzehnte. Zudem ist Beton längst nicht mehr nur einheitsgrau, es gibt ihn mittlerweile in tollen Farben, Strukturen und Beschichtungen. So kannst du eine Betontreppe einfach gießen und so lassen.
Als Alternative kann einfach ein Betonfundament gegossen werden und anschließen können massive Blockstufen gesetzt oder dünne Platten als Tritt- und Setzstufen oder Stellstufen verwendet werden. Auch die Stufen können aus Platten aus Beton sein, häufiger wird aber Granit verwendet. Weitere beliebte Materialien für das Bauen der Außentreppe sind Basalt, Kalkstein, Sandstein, Quarzit, Schiefer und Porphyr. Fundamente müssen je nach Bodenbeschaffenheit nicht immer aus Beton sein, sie können auch aus grobem Kies oder Splitt aufgeschüttet werden.
Natürlich kannst du auch Holz im Außenbereich verwenden und eine Holztreppe bauen. Hier musst du darauf achten, dass das Holz gut imprägniert ist und du musst die Treppe regelmäßig überprüfen. Bretter aus Douglasie, Eiche, Lärche und Bangkirai, Cumaru und Massaranduba eignen sich für eine Freitreppe aus Holz. Einfach Knüppeltreppen lassen sich mit stabilen Holzbohlen bauen.
Wie kann ich eine Außentreppe selbst bauen?
Du kannst Außentreppen je nach Höhenunterschied, Bodenbeschaffenheit und die Gegebenheiten vor Ort auf unterschiedliche Art bauen. Nicht immer ist ein Betonfundament notwendig, oft sind auch trocken gebaute Treppen sinnvoll.
Für Außentreppen gibt es folgende verschiedene Bauweisen:
- Knüppeltreppen
- Treppen mit Blockstufen
- Treppen mit Legestufen
- Treppen mit Stellstufen
- Wangentreppen
Knüppeltreppen
Die einfachste Form der Außentreppe ist die Knüppeltreppe. Du kannst sie leicht selbst bauen und sie eignet sich hervorragend für deinen Naturgarten. Die Haltbarkeit ist allerdings begrenzt, da das Holz mit der Zeit verfault.
Für eine Knüppeltreppe legst du eine Schräge an, indem du den Mutterboden an der vorgesehenen Stelle entfernst. Jetzt treibst du stufenweise geschnittene Pfähle (Knüppel) in die Erde. Diese sollten doppelt so lang sein, wie die Stufen hoch sind, dann halten sie gut. Du kannst rechts und links auch einfach zwei kräftige Pfosten aus Holz einsetzten. Gegen diese Knüppel werden dann quer Holzbretter gelegt und der Zwischenraum mit Erde, Splitt oder grobem Kies verfüllt. Fertig ist die schlichte und natürliche Treppe für deinen Naturgarten.
Wangentreppen
Eine Wangentreppe besitzt an einer oder auch an beiden Seiten eine Wange aus Holz oder Stahl, an welcher die Stufen und das Geländer befestigt sind. Wangentreppen liegen nicht vollflächig auf dem Boden auf. Hierfür gibt es oft fertige Bausätze in Fachhandel zu kaufen.
Betonfundament für deine Gartentreppe
Wenn du eine stabilere Außentreppe bauen möchtest, dann brauchst du ein Betonfundament. Du kannst es stufenweise aufbauen. Schachte hierfür den Boden ca. 80 cm aus und verdichte ihn. Dann fülle die Fundamentgrube mit einer Schotterschicht aus grobem Kies oder Schotter auf und verdichte sie. Jetzt kannst du die Bretter für die Schalung der ersten Stufe bauen. Diese wird mit erdfeuchtem Beton gefüllt und ebenfalls verdichtet. Anschließend baust du die Schalung für die zweite Stufe und setzt diese auf und verfüllst diese auch mit Beton. So arbeitest du dich Stufe für Stufe hoch.
Damit dein Betonfundament nicht aufgrund der Last- und Zugkräfte reißt, solltest du Bewehrungseisen mit eingießen. Hierfür eignen sich Matten, welche mit mindestens einem Zentimeter Abstand zur Außenfläche eingearbeitet werden.
Die Schalung kannst du nach ungefähr zwei bis drei Tagen, wenn das Fundament gut ausgehärtet ist, entfernen. Die Treppe kannst du nun mit Blockstufen, Legestufen oder Stellstufen vollenden.
Treppe mit Blockstufen
Blockstufen sind massive Quader aus Kunst- oder Naturstein oder Beton. Du setzt diese in ein vier Zentimeter dickes Splitt- oder Mörtelbett auf dein schon gehärtetes Betonfundament auf. Du kannst die Blockstufen je nach Untergrund auch ohne ein massives Betonfundament verwenden. Achte aber auf ein leichtes Gefälle und auf ein Drainagerohr an der untersten Stufe.
Außentreppen mit Legestufen
Wer eine Treppe mit Legestufen selber bauen möchte, für den ist ein massives Betonfundament eine Voraussetzung. Du legst flache Steinplatten aus Beton oder Naturstein auf ein Mörtelbrett und richtest sie mit dem Gummihammer aus. Die aufliegende Platte sollte dabei immer ca. 3 cm über die senkrecht anzubringende Setzstufe hinausragen. Achte auf ein leichtes Gefälle der Trittstufe nach vorne, damit das Regenwasser ablaufen kann und nicht nach hinten in das Fundament läuft.
Aussentreppe mit Stellstufen
Für eine Außentreppe mit Stellstufen ist kein massives Betonfundament notwendig. Das Prinzip bei den Stellstufen ist ähnlich wie bei einer Knüppeltreppe, allerdings ist sind die Stellstufen langlebiger. Hierfür verwendest du statt Holz für die seitliche Begrenzung der Trittfläche lange Naturstein- oder Betonplatten, welche du in einen Streifen aus Beton setzt, der quer zur Gehrichtung in einem Kiesbett verläuft. Du kannst die Trittfläche zum Beispiel pflastern, mit Kies auffüllen oder mit Platten belegen. Achte auch hier auf ein leichtes Gefälle nach vorn.
Worauf muss ich beim Bau einer Außentreppe achten?
Je nachdem wo du die Außentreppe baust, musst du auf andere Dinge bei Material, Gestaltung und Bauweise deiner Außentreppe achten:
- Kellertreppen: Treppen zum Keller werden meist aus Beton gebaut und müssen nach der Fertigstellung sorgfältig abgedichtet werden.
- Hauseingangstreppen: Dein Hauseingang ist die Visitenkarte deines Hauses und das erste, was Besucher sehen. Daher sollte sich die Eingangstreppe harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Achte auf einen guten Wasserabfluss an deiner Eingangstreppe.
- Gartentreppen: Bei einer Gartentreppe kannst du kreativ sein und Knüppeltreppen, Natursteintreppen oder Blockstufentreppen bauen.
- Terrassentreppen: Zugänge zur Terrasse oder zum Balkon wirken besonders harmonisch, wenn das Material zum Material der Terrasse passt. Balkontreppen bestehen meistens aus Stahl oder Holz. Terrassentreppen mit wenigen Stufen lassen sich leicht aus Beton oder Stein bauen.
Welche Sicherheitsaspekte muss ich beim Außentreppe bauen beachten?
Achte darauf, dass deine Außentreppe fest im Boden verankert ist und lege die Stufen nicht einfach auf die Erde. Meistens wird ein Betonfundament oder eines aus Kies oder Schotter benötigt.
Achte auf rutschfeste Stufen und eine saubere Verarbeitung. Du kannst auch ein stabiles Geländer bauen. Dies ist sicherer als eine Treppe ohne Geländer. Auch eine Beleuchtung hilft ebenfalls, Unfälle zu vermeiden.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Bau einer Außentreppe
Ist eine Außentreppe genehmigungspflichtig?
Eine Gartentreppe ist meist nicht genehmigungspflichtig. Eine Außentreppe, welche mehrere Geschosse verbindet, allerdings schon. Frage am besten in deiner zuständigen Baubehörde nach.
Welches Material wird für eine Außentreppe benötigt?
Das kommt darauf an, was du für eine Außentreppe bauen möchtest: Beton, Naturstein, Holz oder Steinplatten? Überlege dir vorher, was du für eine Treppe bauen möchtest, je nachdem benötigst du ein Betonfundamt, Kies, Splitt und die passenden Steinplatten.
Was kostet eine Außentreppe?
Was eine Außentreppe kostet, hängt von der Art, Form, Länge und den gewünschten Materialien ab:
- Betonfundament mit drei bis fünf Stufen: max. 100 €
- Blockstufen: 25 bis 200 € pro Stufe (Naturstein oft noch teurer)
- Treppenbausatz aus Stahl: ab 300 €
- Treppenbausatz aus Holz: ab 200 €
