Bettwäsche wechseln ist insbesondere in Mehrpersonenhaushalten eine aufwendige Sache. Häufig sind mehrere Waschgänge nötig, da nicht alles auf einmal in die heimische Waschmaschine passt. Und hinterher brauchen die großen Laken auch noch Platz zum trocknen oder der stromfressende Trockner muss für einige Stunden herhalten. Eine Prozedur, die so mancher lieber vor sich herschiebt, während andere gar eifrig die Waschmaschine mit der wenige Tage alten Bettwäsche am Laufen halten. Aus umweltpolitischer Sicht ist ein längeres Wechselintervall natürlich besser. Aber wie lange kann man Bettwäsche drauf lassen, bevor es ungesund wird? Die Antworten auf diese und andere Fragen zum Bettwäschewechsel findest du in diesem Artikel…

Wie oft wechseln die Deutschen im Schnitt die Bettwäsche?

Laut einer Analyse der Statistik-Plattform Statista von 2021 wechseln die Deutschen ihre Bettwäsche durchschnittlich alle zwei bis drei Wochen. Ein Fünftel der rund 1050 Befragten gab sogar an, die Bettwäsche nur alle vier Wochen zu wechseln. Im internationalen Vergleich liegen die Deutschen damit relativ weit hinten, gemessen an der Häufigkeit des Bettwäschewechsels. In wärmeren Ländern wie Mexiko oder Spanien wird die Bettwäsche mindestens einmal wöchentlich gewechselt.

Aber wovon hängt es ab, wie oft man die Bettwäsche wechseln sollte und wie oft ist ausreichend?

Wie oft im Monat sollte man die Bettwäsche wechseln?

Grundsätzlich reicht es aus, alle zwei Wochen das Bett frisch zu beziehen und die gebrauchte Bettwäsche bei 60°C zu waschen. Wie oft die Bettwäsche jedoch tatsächlich gewechselt werden sollte, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab…

Jahreszeit

Im Sommer muss die Bettwäsche häufiger gewechselt werden als im Winter. Das liegt daran, dass man im Sommer mehr schwitzt. Pro Person und Nacht verliert unser Körper etwa 0,5 bis 1,5 Liter Flüssigkeit, der von dem Stoff der Bettwäsche aufgenommen wird. Dieser bietet ideale Lebensbedingungen für Pilze, Milben und Bakterien.

Hauttyp

Ja, auch der Hauttyp spielt eine wichtige Rolle bei der Frage, wie häufig du deine Bettwäsche wechseln solltest. Wer viel schwitzt oder eine eher fettige Haut hat, sollte die Bettwäsche lieber wöchentlich wechseln. Trockene Hauttypen können sich durchaus mehrere Wochen in derselben Bettwäsche wohlfühlen.

Anzahl der Personen

Generell gilt: Je mehr Personen sich das Bett teilen, desto häufiger sollte das Bett neu bezogen werden. Wenn zwei oder mehr Personen sich aneinander kuscheln, vermehren sich auch die Absonderungen des Körpers. Dazu gehören Talg, Hautschüppchen, Schweiß, Speichel, Tränenflüssigkeit und gelegentlich auch sexuelle Flüssigkeiten. Ein idealer Nährboden für Milben und Co.

Kinder

Kinderbettwäsche sollte grundsätzlich häufiger gewechselt werden. Ansonsten können kleine Kinder und Babys durch Hausstaubmilben ausgelöste Allergien und Asthma entwickeln. Die Bettwäsche von Säuglingen sollte sogar mindestens einmal pro Woche oder häufiger gewechselt werden, da die Kleinsten besonders anfällig für die gesundheitsschädlichen Wirkungen der unwillkommenen Bettbewohner sind.

Akute Infekte

Nach einer akuten Erkrankung, wie zum Beispiel einer  Erkältung, einem Magen-Darm-Infekt oder einer anderen Krankheit, sollte die Bettwäsche sofort oder sogar zwischendurch, bei 95°C gewaschen werden. Dann können sich die Krankheitserreger nicht weiter ausbreiten.

Schlafgewohnheiten

Du schläfst gerne nackt? Auch dann solltest du deine Bettwäsche mindestens alle ein bis zwei Wochen wechseln, um dein Bett hygienisch sauber zu halten. Pyjama-Träger sollten ihre Nachtkleidung übrigens mindestens alle vier Tage wechseln, damit hygienisch alles einwandfrei ist. Dann darf die Bettwäsche auch zwei Wochen drauf bleiben. Auch wer gerne bei geöffnetem Fenster schläft und dadurch weniger schwitzt, darf sich mit dem Wäschewechsel mehr Zeit lassen.

Was passiert wenn man die Bettwäsche nicht wechselt?

Wechselst du deine Bettwäsche nicht regelmäßig, ist der unangenehme Geruch der muffigen Bettwäsche dein geringstes Problem. In unseren Betten sammeln sich, neben einer Vielzahl von Bakterien und Pilzen, bis zu 10 Millionen Hausstaubmilben an. Das klingt nicht nur eklig, sondern ist es auch. Der Kot der Milben ist für den Menschen gesundheitsschädlich, denn er kann Allergien und Asthma auslösen. Das macht sich dann in Form von juckenden Augen, Niesreiz, Hautausschlag, Husten sowie einer verstopften Nase bemerkbar. Im schlimmsten Fall kommt es nachts zu einem lebensbedrohlichen Asthmaanfall.

Um die allergieauslösenden Mikroorganismen abzutöten, solltest du die Bettwäsche immer mindestens bei 60°C waschen. Am Tage sollte außerdem das Schlafzimmer gut durchgelüftet und die Bettwäsche aufgeschüttelt werden. Auch Kopfkissen, Bettdecke und Matratzenauflage sollten regelmäßig gereinigt werden. Genauso Sofakissen und Bezüge von Polstermöbeln. Passen die Teile nicht in die häusliche Waschmaschine, kannst du sie in die Reinigung bringen oder in einem Waschsalon waschen.

Ob der ganze Aufwand sich lohnt? Aus gesundheitlicher Sicht definitiv! Und in einem sauberen Bett schläft es sich doch ohnehin besser, oder?

Warum schläft man in frischer Bettwäsche besser?

Tatsächlich beeinflusst die Qualität der Bettwäsche nachweislich die Schlafqualität. Alte Bettwäsche, die den Nachtschweiß nicht mehr ausreichend aufnehmen kann, durchnässt schnell. Folglich wachst du in den frühen Morgenstunden schweißgebadet auf. Guter Schlaf sieht anders aus!

Aber auch das Material der Bettwäsche spielt eine entscheidende Rolle für einen erholsamen Schlaf. Ideal sind offenporige Stoffe, die besonders atmungsaktiv sind. Bezüge aus Leinen nehmen dreimal so viel Flüssigkeit auf wie solche aus herkömmlicher Baumwolle. Dadurch wirkt Bettwäsche aus Leinen natürlich kühlend, was vor allem in den heißen Sommermonaten von Vorteil ist. Aber auch Baumwolle und Seide eignen sich aufgrund ihrer atmungsaktiven Eigenschaften hervorragend als Bettbezug. Zudem lassen sie sich problemlos bei 60°C waschen.

Nicht-Allergiker können es auch mal mit edler Luxus-Bettwäsche aus Naturfaser probieren. Das Material ist besonders atmungsaktiv, flauschig und hautfreundlich. In einer Studie, die in einem Schlaflabor durchgeführt wurde, zeigten diejenigen Probanden, die in Luxusbettwäsche schliefen, eine deutlich höher Schlafqualität als die Vergleichsgruppe. Sie schliefen länger, tiefer und wachten seltener auf.

Fazit

Wie oft die Bettwäsche gewechselt wird, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Ein zweiwöchiger Rhythmus gilt als normal. Vier Wochen sind grenzwertig. Und wer seine Bettwäsche sogar nur alle paar Monate wechselt, schläft vermutlich häufig auswärts. Fakt ist jedoch, dass lange Wechselintervalle der Gesundheit schaden, denn in unserer ungewaschenen Bettwäsche sammeln sich über die Zeit zahlreiche Milben, Bakterien und Pilze. Diese können allergische Reaktionen und Asthma auslösen. Vor allem Familien mit kleinen Kindern und Säuglingen sollten daher mindestens wöchentlich Bettbezüge und Laken bei mindestens 60°C waschen. Und auch im Sommer ist ein häufigerer Bettwäschewechsel erforderlich. Wer noch besser schlafen möchte, setzt zusätzlich auf hochwertige Bettwäsche aus Leinen, Seide oder Naturfaser, die besonders atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit absorbiert.