Auch wenn heutzutage die meisten Bewerbungen online, per E-Mail oder via Handy verschickt werden, meistens kommst du nicht drumherum einen gut strukturierten Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben zu verfassen. Doch was gehört noch in eine vollständige Bewerbungsmappe? Wenn du dich neu bewerben möchtest, dann erfährst du hier, was du alles beachten musst.

Welche Unterlagen gehören in eine Bewerbung?

Die meisten Unternehmen werden dir in ihrer Stellenausschreibung mitteilen, was sie genau für Unterlagen von dir erwarten. Wenn dies nicht der Fall ist, dann solltest du immer folgende Unterlagen in eine vollständige Bewerbung zusammenfassen:

  1. Anschreiben
  2. Lebenslauf
  3. Zeugnisse und Referenzen

Gerade bei Bewerbungen via Social-Media oder im Internet, brauchst du vielleicht nicht gleich alle deine Unterlagen zu zusenden, allerdings in den meisten Fällen benötigst du auf alle Fälle einen aktuellen Lebenslauf. Ob dein Wunscharbeitgeber ein Anschreiben möchte, lässt sich leicht auf dessen Website herausfinden. Im Zweifelsfall solltest du immer alle Unterlagen vollständig einreichen, dies erhöht deine Chancen, deinen Traumjob zu bekommen.

Bewerbungsanschreiben

Es wird dir auch in der heutigen Zeit selten erspart bleiben, ein Anschreiben an deinen zukünftigen Arbeitgeber zu schreiben. Viele modernen Firmen verzichten (zum Glück) schon darauf, allerdings bestehen auch in der heutigen Zeit immer noch viele Arbeitgeber auf das Anschreiben.

Wie schreibt man heute eine Bewerbung richtig?

Damit du ein korrektes Anschreiben in deiner Bewerbung formulierst, gilt es einiges zu beachten. Das wichtigste vorweg, du solltest dein Anschreiben unbedingt richtig formatieren.

Format des Anschreibens

Hierfür gibt es die DIN 5008 Norm:

  1. Briefkopf mit deinen Kontaktdaten und denen des Ansprechpartners und der Firma
  2. Ort und Datum
  3. Betreff der Bewerbung
  4. Anrede
  5. Einleitungssatz
  6. Hauptteil mit deiner Motivation und Eignung
  7. Schlusssatz deiner Bewerbung
  8. Grußformel und deine Unterschrift

Des Weiteren solltest du dein Anschreiben so formatieren:

  • Seitenränder: 2,5 cm links und rechts, 2 cm oben und unten
  • Schriftart: seriös, wie zum Beispiel Calibri, Cambria oder Arial
  • Schriftgröße: 12 und einen Zeilenabstand von 1,1 bis 1,5
  • Länge: 1 Seite

Gestalte einen übersichtlichen Briefkopf

Da der Briefkopf das erste ist, was dem Personaler von deiner Bewerbung in die Hände fällt, solltest du diesen sorgfältig und ansprechend gestalten:

  • Deine Kontaktdaten: Hier gehört neben deinem Namen und Adresse auch deine Telefonnummer, E-Mail-Adresse und eventuell auch deine eigene Website oder dein LinkedIn-Profil rein.
  • Adresse und Ansprechpartner: Zur Adresse des Unternehmens gehört auch unbedingt der Ansprechpartner. Wenn du diesen nicht weißt, rufe doch einfach im Unternehmen an, und frag nach.
  • Ort und Datum: dies formulierst du rechtsbündig
  • Betreff: hier lässt du den Begriff „Betreff“ unbedingt weg und erwähnst einfach, um welche Stelle es hier geht.
  • Anrede: Schreibe hier auf keinen Fall: Sehr geehrte Damen und Herren … Sondern recherchiere den Ansprechpartner in dem Unternehmen, das zeugt von Sorgfalt.

Wie formuliere ich den Einleitungssatz in der Bewerbung?

Damit du hier nicht mit Standardfloskeln kommen musst, solltest du dir folgende Gedanken im Vorfeld machen: Was ist deine größte Motivation für deine Bewerbung auf diese Stelle? Welche Kenntnisse und Erfahrungen bringst du mit? Was macht dich zum perfekten Bewerber? Wie kann das Unternehmen von dir profitieren?

So kannst du bereits in der Einleitung die Antwort auf die Fragen einbringen und auf die Stelle und das Unternehmen eingehen.

Was sollte man nicht in einer Bewerbung schreiben?

Vermeide langweilige Phrasen und starte nicht mit Standardsätzen, diese Bewerbungen liest der Personaler en masse. Werde kreativ! Trage aber nicht zu dick auf. Du willst ja auch sympathisch wirken und nicht überheblich. Werde auch nicht zu ausufernd, denn die Einleitung sollte lediglich ein kurzer Absatz sein. Hier reichen 3 bis 4 Sätze, denn im Hauptteil kannst du dann die restlichen Infos geben.

Wie formuliere ich den Hauptteil des Bewerbungsanschreibens?

Im Hauptteil zeigst du deine Kenntnisse und deine Motivation auf. Hier gehts ans Eingemachte: Nenne aber nur für die Stelle relevante Sachen.

So gehst du Schritt für Schritt vor:

  1. Lies die Stellenausschreibung aufmerksam und stelle fest, welche Anforderungen an Erfahrung, Kompetenzen und Kenntnissen gefordert werden.
  2. Schau dir deinen Werdegang und deine Kompetenzen sowie deine Erfahrungen an.
  3. Nun gehst du auf die stärksten, sich überschneidenden Punkte im Bewerbungsanschreiben ein. Belege deine Erfahrungen und Kompetenzen immer anhand von Erfahrungen und Erfolgen. Stelle keine Behauptungen auf! Überzeuge durch Soft Skills.
  4. Stelle immer einen Bezug zu dem Unternehmen her und behalte bei allem die Frage, was dich zum perfekten Bewerber macht, im Hinterkopf.

Gehe auch darauf ein, was dich zur Bewerbung motiviert, und beziehe dies unbedingt auf die ausgeschriebene Stelle. Stelle heraus, welche Herausforderungen und Chancen dich besonders ansprechen und wie du das Unternehmen unterstützen kannst.

Wie gestalte ich den Schlussteil eines Anschreibens?

Du schließt das Anschreiben immer mit der Bitte um ein Vorstellungsgespräch: „Ich freue mich auf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch …“ Verzichte hier auf den Konjunktiv (würde, hätte, könnte …), sondern schreibe in der Gegenwart, das zeugt von Selbstbewusstsein. Hier kannst du auch weitere Informationen über den Eintrittstermin und deinen Gehaltsvorstellungen (falls gefordert) geben.

Zum Schluss solltest du noch eine höfliche Grußformel schreiben und unterschreiben.

Diese Grußformeln sind in einer Bewerbung angemessen:

  • Mit freundlichen Grüßen
  • Freundliche Grüße
  • Ich verleibe mit freundlichen Grüßen
  • Mit herzlichen Grüßen
  • Mit besten Grüßen

Auf die früher übliche Nennung von Anlagen kannst du heute getrost verzichten. Stattdessen kannst du ein PS (Postskriptum) verwenden, um mit deinem Anschreiben aus der Masse herauszustechen und hier zum Beispiel einen beruflichen Erfolg nennen, welchen du ihnen im Vorstellungsgespräch näher erklärst.

2. Der Lebenslauf

Zu einer vollständigen Bewerbung gehört immer ein gut strukturierter und tabellarischer Lebenslauf. Hier kommt es auf harte Fakten an, auf welche du im Anschreiben auch teilweise eingegangen bist. Viele potenzielle Arbeitgeber lesen eher den Lebenslauf als das Anschreiben, daher solltest du besonders auf einen guten Lebenslauf achten.

Du strukturierst deinen Lebenslauf am besten übersichtlich durch und gehst bei deiner beruflichen Qualifikation am besten umgekehrt chronologisch vor. Das heißt, du stellst deine aktuelle Berufserfahrung an den Anfang. Danach kommen Studium und Ausbildung, schulische Laufbahn und deine Kenntnisse. So kann der Personaler die wichtigsten Angaben zuerst sehen.

Folgender Aufbau ist auch im Jahr 2023 sinnvoll:

  1. Persönliche Angaben: Name, Adresse, Telefonnummer, Email-Adresse, Homepage, etc.
  2. Berufserfahrung: mit Monat/Jahr und von wann bis wann genau, Bezeichnung der Stelle, Unternehmen, Ort:

07/2020 - 10/2022 Marketing-Managerin bei Paulaner in München

Aufgabe 1, Aufgabe 2, Aufgabe 3

  1. Weiterbildungen: Welche sind besonders relevant für die zukünftige Position?
  2. Praktika / Auslandserfahrung / Nebenjobs
  3. Studium / Ausbildung: Inklusive Abschluss und Abschlussnote
  4. Wehr- oder Zivildienst
  5. Schule
  6. Sprachen: inklusive Niveau wie (Muttersprache, Verhandlungssicher, Fließend, Grundkenntnisse, etc.)
  7. Kenntnisse: IT, Software, Führerschein, Veröffentlichungen etc.
  8. Interessen und Hobbys: Vielleicht ist ja eine von Bedeutung für den Job?

Auch heutzutage kannst du in der rechten oberen Ecke deines Lebenslaufes ein Bewerbungsfoto platzieren. Dies ist zwar kein Muss, aber die meisten Unternehmen wissen trotzdem gerne, mit wem sie es zu tun haben.

3. Zeugnisse und Referenzen

Die meisten Unternehmen möchten von ihren Bewerbern relevante Arbeitszeugnisse und Abschlusszeugnisse sehen. Daher solltest du diese für eine Online-Bewerbung sauber und leserlich einscannen und auch in einer nicht zu großen Datei versenden können. Allerdings solltest du nicht mehr als die letzten drei Arbeitszeugnisse mitsenden, sonst werden es zu viele. Auch reicht oft der höchste Bildungsabschluss in den Zeugnissen.

Mit deinen vollständigen Bewerbungsunterlagen beeindruckst du den Personaler bestimmt und wirst zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Kleiner Tipp noch: Lass auf alle Fälle jemanden über deine Unterlagen darüber lesen, denn dieser wird bestimmt noch den ein oder anderen Fehler entdecken.