Noch nie gehört – noch nie drüber nachgedacht? Damit bist du nicht alleine; viele übersehen die Möglichkeiten und Vorteile, die das Decke abhängen mit sich bringt. Egal, ob du optische Akzente setzen oder von der Energieeffizienz profitieren möchtest – hier eine Anleitung und ein paar Tipps, wie dir das Decke abhängen auch im Alleingang gelingt.

Die Vorteile einer abgehängten Decke

Wenn du dich noch nie mit dem Thema beschäftigt hast, ist dir vielleicht gar nicht in den Sinn gekommen, dass es überhaupt eine Option ist, deine Decke abhängen zu lassen. Dabei spricht einiges dafür – und die Vorteile sind nicht nur optischer Natur:

Energieeffizienz

Obwohl die optischen Vorteile nicht zu unterschätzen sind, die meisten Leute hängen ihre Decke aus Kostengründen ab. Niedrige Räume müssen weniger beheizt werden und sind deutlich wärmer. Vor allem Altbauten sind meist schlecht isoliert – wenn du also nicht wortwörtlich zum Fenster hinaus heizen möchtest, solltest du es in Erwägung ziehen, deine Decke abhängen zu lassen.

Gemütliches Wohnambiente

Vor allem das Wohnzimmer ist für viele das gemeinschaftliche Herzstück des Hauses oder der Wohnung; hier kommt man am meisten zusammen, um gemeinsam zu essen, zu lesen oder einfach mal faul vor dem Fernseher zu sitzen. Versteht sich also, dass man diesen Raum möglichst einladend und kuschelig gestalten möchte. Durch das Absenken der Decke – vor allem bei hohen Räumen – wirkt der Raum kleiner, was ihn augenblicklich wärmer und gemütlicher wirken lässt.

Das kann vor allem hohe, kalte Räume auflockern, die man vor allem in neu gebauten Häusern mittlerweile findet. Je höher die Decke, desto mehr Spielraum hast du, um den Raum genau so zu gestalten, wie du möchtest.

Die Beleuchtung

Auch hier hast du um einiges mehr Freiraum, weil du nicht mehr auf fix platzierte Stromanschlüsse angewiesen bist. Du kannst deine Beleuchtung genau dort anbringen, wo du möchtest, bist also uneingeschränkter in der Raumplanung. Außerdem verdeckt die Zwischendecke den unschönen Kabelsalat.

Etwas für die Ohren

Wenn man von einer angenehmeren Akustik mal absieht – denn die ist in niedrigen Räumen nun mal um einiges besser – hast du mit einer Absenkung der Decke auch die Möglichkeit, ein Soundsystem in der Decke zu installieren. So vermeidest du den optisch fraglichen Anblick der Lautsprecher und kannst dich trotzdem über ein ausgezeichnetes Hörerlebnis freuen.

Der optische Anspruch

Durch eine abgehängte Decke bekommst du – ja, richtig geraten – auch eine ganz neue Decke. Die optische Veränderung ist hier nicht zu unterschätzen, denn der Raum wirkt plötzlich heller und neuer. Risse, Flecken oder Spuren von Rauch und bröckelndem Verputz verschwinden, ohne dass du dich mit Malerpinsel und Spachtelmasse auf die Leiter wagen musst.

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Decke abhängen: Wie wird’s gemacht?

Bevor du loslegst – und um mehrfache Fahrten zum Baumarkt zu vermeiden – kümmere dich zuerst um das benötigte Werkzeug und Material.

Was braucht man alles zum Decke abhängen?

Mach dir hier am besten eine Checkliste – prüfe auch, was du schon zuhause hast oder dir eventuell von Freunden, Familie oder Nachbarn leihen kannst.

Das Werkzeug:

  • Akku-Schrauber
  • Trockenbauschrauber
  • Trockenbauschleifer
  • Farbmörtelrührer
  • Ekzentenschleifer
  • Stehleiter
  • Maßband
  • Eimer
  • Spachtel
  • Bleistift
  • Handschuhe
  • Wasserwaage

Das Material:

  • Holzlatten: Menge und Maße variieren aufgrund der Größe des Raumes
  • Schrauben
  • eventuell dünnes Holz oder Dachpappe zum ausgleichen von Deckenhöhenunterschieden (z.B. bei Altbauten)
  • Gipskartonplatten in entsprechender Menge
  • Gipskartonschrauben
  • Gips-Spachtelmasse
  • Abdichtungsband
  • Fugenband
  • Schleifpapier

💡 Bevor du loslegst: Plane im Vorhinein alle Installationen, Leitungen, Durchlässe für Kabel etc. Du kannst sie dir zum Beispiel mit einem Bleistift an der Decke markieren, so hast du später einen genauen Plan, wenn du die Latten befestigst.

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Der Klassiker: die Holzkonstruktion

Die gängigste Methode ist das Abhängen mit einer Holzkonstruktion, deswegen nehmen wir sie hier als Beispiel:

  • Zuerst wird aus Holzleisten die Basis gebaut. Hier werden die Latten in einem Abstand von ca. 30 cm waagerecht an die Decke geschraubt
  • An den waagerechten Teil werden dann in einem Abstand von ca. 50 cm senkrechte Holzlatten geschraubt. An der unteren Seite werden dann wieder Waagerechte befestigt – quasi wie ein Raster. Dadurch entsteht ein Rahmenkonstrukt, in dem Dämmmaterial, Kabel, Schienen etc. befestigt werden kann
  • Ist alles soweit befestigt und die Arbeiten am Grundkonstrukt abgeschlossen, wird alles mit einer Außenhülle verkleidet, zum Beispiel mit Holzpaneelen oder Gipskartonplatten
  • Hast du dich für Gipskarton entschieden, ist es wichtig, diesen nachher zu verspachteln und zu schleifen, damit keine Risse entstehen

Eine weitere Methode: Das Abhänge System

Die mittlerweile beliebteste Methode unter Trockenbau-Profis. Anstatt mit Holz wird hier mit einem System aus Aluminium gearbeitet. Hier ist der klare Vorteil, dass die Anfertigung der Elemente sehr exakt und genau ist. Weiters liegt ein Vorteil im Material: anders als bei Holzlatten kann sich hier nichts durch Feuchtigkeit oder Temperatur verziehen, sondern bleibt stabil. So besteht auch keine Gefahr für Spannungs- oder Dehnungsrisse.

Hobbyhandwerker aufgepasst

Nicht, dass wir dir jetzt den Tatendrang-Wind aus den Segeln nehmen wollen: aber überleg dir im Vorhinein, ob du und deine handwerklichen Fähigkeiten dieser Aufgabe gewachsen seid. Wenn dein Erfahrungsschatz in puncto Umbau und Heimwerk sich auf Möbel zusammenschrauben, Malerarbeiten und Nägel in die Wand hämmern beschränkt, denk nochmal darüber nach, ob du dieses Projekt selbst in die Hand nehmen willst.

Vor allem bei Altbauten können komplexe Probleme entstehen, die du lieber von einem Profi bearbeiten lässt. So sparst du dir Zeit, Geld und Nerven.

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Was kostet es, eine Decke abhängen zu lassen?

Die genauen Kosten setzen sich – je nach Raumgröße und Höhe – aus den Materialien (Preis pro Quadratmeter) und dem Stundenlohn des Handwerkers zusammen. Deswegen variieren die Kosten hier deutlich, aber hier ein grober Durchschnitt:

  • Stundenlohn des Handwerkers: zwischen 30 € und 60 €
  • Fahrtkosten: entweder Pauschalpreis oder 0,50 € pro Kilometer
  • Holzlatten: 9 € - 12 €
  • Holzplatten: 7 € - 18 €
  • Direktabhänger: 5 € - 6 €
  • Rigipsplatten: 3 € - 5 €
  • Eventuelle Kosten für Schallschutz oder Dämmmaterial

Generell schwankt der Preis, je nach Aufwand und Material, zwischen 50 € und 120 € pro Quadratmeter. Sollen zusätzlich noch Lichtelemente eingebaut, Anschlüsse verlegt oder ein Soundsystem angeschlossen werden, sind das zusätzliche Kosten, die du einberechnen musst.

Wenn du lieber die Finger von dem Projekt lässt und einen Profi beauftragen möchtest, vergleiche hier die Preise und Angebote der Handwerker in deiner Nähe – denn auch die können sehr variieren. So hast du eine genaue Vorstellung von den Kosten, die auf dich zukommen.

Wie tief kann man eine Decke abhängen?

In der Regel beträgt die geringste Abhängung mit Direktabhängern zwischen 4 cm und 12 cm. Hier verlierst du am wenigsten an Raumhöhe. Wie tief du deine Decke tatsächlich abhängen kannst, kommt auf deinen Wohnort an.

In jedem Bundesland gibt es eine geregelte Vorschrift für die Raumhöhe, deswegen informiere dich unbedingt bei der zuständigen Baubehörde über die geltenden Richtlinien, um die vorgeschriebene Mindestraumhöhe nicht zu unterschreiten.

Egal, ob wir dich aus optischen oder praktischen Gründen zum Abhängen deiner Decke inspiriert haben, du selbst Hand anlegst oder doch lieber einen Profi engagierst – wir wünschen gutes Schaffen!