Tattoos sind schon lange kein bloßer Trend mehr, sondern eine von vielen Menschen geschätzte Form des Ausdrucks und der Körperkunst. Doch wer sich zum ersten Mal unter die Nadel legt, hat Fragen – und davon nicht wenige. Vom Motiv bis zur richtigen Körperstelle, Schmerzen und natürlich auch Kosten. Fragen, auf die wir in diesem Artikel unbedingt eingehen wollen.

Ganz ehrlich? Wir finden Tattoos großartig! Egal, ob filigran und unauffällig oder beeindruckend und unübersehbar. Noch mehr als Mut gehört Entschlossenheit zu diesem Schritt. Schließlich machst du deine eigene Haut zur Leinwand eines Künstlers. Und dieses Kunstwerk bleibt – für immer.

Wie dein Tattoo aussieht, wenn du achtzig bist, sollte bei deiner Entscheidung also keine Rolle spielen. Eine Frage, die gerne gestellt wird und für unseren Geschmack totaler Unsinn ist. Dein Körper, dein Tattoo und deine Lebensfreude! Das ändert nichts daran, dass du dich vorab ausreichend schlau machen solltest, was du willst, wie und wo. Fangen wir also mit der Frage an, die zu Beginn am wichtigsten scheint: die richtige Tattoo Idee.

Dein Motiv wird dich für immer begleiten

Vielleicht hast du bereits eine Idee von deinem Tattoo oder sogar schon ein Motiv ausgewählt. Es gibt nur einen extrem wichtigen Punkt: es muss dir zu 100 Prozent gefallen. Und nicht einen Prozentpunkt weniger.

Pro-Tipp: Wenn du bereits ein Motiv gefunden hast, drucke es aus und hänge es irgendwo deutlich sichtbar hin. Wenn dich der Anblick auch nach Wochen immer noch begeistert, hast du eindeutig die richtige Wahl getroffen. Wenn es dich nach einer Weile nicht mehr anlacht, such dir lieber ein anderes.

Du kannst dir auf verschiedenen Plattformen Inspiration für dein Motiv holen. Verlasse dich aber auch gerne auf dein Bauchgefühl. Und ein Punkt, den viele nicht bedenken, wenn sie sich auf die Suche nach dem ersten Motiv machen: Dein Tätowierer ist der Künstler und wird mit dir gemeinsam die beste Version aus deinen Wünschen zaubern. Du musst also nicht vorab bereits das perfekte Bild gefunden haben.

Bring deine Wünsche und Wunsch-Motive zum Beratungsgespräch mit und vertrau dem Tätowierer deiner Wahl, dass er/sie etwas Großartiges daraus machen wird. Außerdem haben die meisten Studios Webseiten oder Social Media Accounts, auf denen du dir einen guten Eindruck von ihrer Arbeit machen kannst.

Wie sehr schmerzt das Stechen lassen wirklich und mit welchem Körperteil fange ich am besten an?

Wie sehr das Stechen lassen schmerzt, hängt von mehr als nur der Körerstelle ab. Allerdings weiß jeder, der sich unter die Nadel legen will, dass Schmerzen Teil des Prozesses sind. Es kommt also nicht als Überraschung, dass es mitunter sehr unangenehm zwicken kann.

Anders als viele denken, spielt deine persönliche Schmerztoleranz eine sehr große Rolle. Die hat übrigens nichts mit Willenskraft zu tun, sondern mit den Nerven, die unter deiner Haut verlaufen – das ist tatsächlich bei jedem anders. Deshalb kann es sich für manche Menschen sehr unangenehm anfühlen, während das Stechen für andere recht erträglich ist.

Ob du die Wahl der Körperstelle vom Schmerzgrad abhängig machst, ist natürlich deine Entscheidung. Fakt ist, Körperstelle und Wunschmotiv sollten zueinander passen. Die Arme sind zum Start sehr beliebt, da sie am wenigsten Schmerzen verursachen (und tätowierte Arme auch einfach verdammt cool aussehen!).

Alle Körperbereiche, bei denen die Haut sich dicht über den Knochen spannt, sind sehr schmerzhaft. Handrücken, Fußrücken, Knöchel, Wirbelsäule, Schulterblätter und Rippen. Nicht knochig, aber trotzdem ziemlich unangenehm ist auch die Kniekehle.

Grundsätzlich musst du mit der Stelle happy sein. Wähle deine Körperstelle bitte nicht, weil irgendjemand dein Tattoo sehen oder nicht sehen soll! Du wirst im Nachhinein immer unglücklich sein, weil du nicht auf dein Bauchgefühl gehört und nicht die Stelle gewählt hast, die du eigentlich wolltest.

Der einzige Faktor, auf den du bei Bedarf Rücksicht nehmen könntest, ist dein Beruf. Oder der Beruf, den du anstrebst. Mittlerweile gibt es zum Glück kaum noch intolerante Arbeitgeber, aber trotzdem noch vereinzelte Branchen, in denen sich die Geister noch scheiden, z. B. bei der Polizei oder Ärzten.

Finde das für dich passende Studio

Für die Suche nach dem richtigen Studio, solltest du dir ruhig etwas Zeit nehmen und nicht zu schüchtern sein, um viele Fragen zu stellen. Der Tätowierer deiner Wahl sollte in der Lage sein, dir deine Unsicherheiten zu nehmen und alle Fragen zu beantworten – mit Geduld und Verständnis! Hast du auch nur kurz das Gefühl, der Tätowierer nimmt dich und/oder dein Anliegen nicht zu 100 Prozent ernst, dann suche dir auf jeden Fall einen anderen.

Denn mach dir bitte noch einmal klar und deutlich bewusst, dass dieser Mensch ein permanentes Bild in deine Haut einstechen wird. Das sollte wirklich nur jemand machen, mit dem du dich absolut wohl und gut beraten fühlst!

Fokussiere dich bei deiner Suche auch darauf, ob dein ausgewähltes Studio auch den Stil tätowiert, den du dir wünschst. Die meisten Studios haben mehrere Tätowierer und damit auch ein Angebot verschiedener Stilrichtungen. Auf Listando findest du etliche tolle Studios, die dein Vorhaben in die Realität umsetzen können.

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Geduldige und freundliche Beratung plus dein gutes Bauchgefühl = beste Wahl!

Und wie ist der Ablauf des Ganzen?

Normalerweise hast du zwei Termine. Einen Beratungstermin und einen zum Stechen. Es sei denn, dein Motiv ist so groß, dass es mehrere Sessions bedarf. Aber auf ein Beratungsgespräch solltest du niemals verzichten, zumal dein Tätowierer auch etwas Zeit braucht, um deinen Entwurf fertigzustellen.

Wie solltest du dich vorbereiten?

Ein paar Kleinigkeiten kannst du vor deinem Termin durchaus berücksichtigen:

▶ Schau, dass du vor deinem Termin (auch die Tage davor schon) ausreichend Wasser trinkst, damit deine Haut gut hydriert ist.

▶  Gehe bitte nicht auf nüchternen Magen zu deinem Termin. Um deinen Kreislauf stabil zu halten (gerade, wenn es wehtut und du lange in einer Position verharren musst), solltest du vorher ausreichend gegessen haben.

▶  Auch deine Kleidung sollte zweckmäßig sein. Am besten etwas, das gerade an der frisch tätowierten Stelle nicht eng anliegt oder scheuert.

So wird aus blanker Haut ein Kunstwerk

Jetzt ist es endlich soweit. An dieser Stelle darfst du auch gerne ein bisschen aufgeregt sein, denn in den nächsten Stunden wird der Traum vom Tattoo zur Realität.

▶  Deine ausgewählte Körperstelle wird gereinigt, desinfiziert und rasiert, weil auch feine Härchen beim Tätowieren sehr hinderlich sind.

▶  Mithilfe einer sogenannten Blaupause bzw. einem Abziehpapier wird das Motiv dann auf die Haut übertragen.

Achtung: Hier hast du noch einmal die Möglichkeit, einen letzten Blick in den Spiegel zu werfen und zu schauen, ob auch wirklich alles für dich passt. Zu diesem Zeitpunkt sind Änderungen immer noch möglich!

▶  Und dann geht es auch schon los. Alle benötigten Utensilien werden gereinigt und die frische Nadel ausgepackt – es wird nie eine Nadel zwei Mal benutzt!

▶  Je nach deinem Motiv wird die Nadeldicke entschieden und die Stromzufuhr eingestellt. Der Strom reguliert, wie viele Stiche pro Sekunde in deine Haut gehen.

Nun heißt es Zähne zusammenbeißen und durch! Es wird sich garantiert lohnen.

Tipp: Zwinge dich nicht dazu, auf Biegen und Brechen auszuhalten. Wenn dir mulmig oder unwohl wird oder du mal einen Schluck Wasser brauchst, sag unbedingt Bescheid. Bei großen oder aufwendigen Motiven wird auch dein Tätowierer gerne mal eine Pause einlegen.

Kosten und Neuigkeiten

Wir können dir keine Pauschale nennen, aber die Kosten richten sich vor allem an der Größe des Motivs, an der Feinarbeit und normalerweise auch daran, welche Farben du haben möchtest.

Wichte Veränderung: Seit Januar 2022 sind nach neuer EU-Verordnung fast alle Farben verboten. In Deutschland dürfen demnach „nur“ noch Schwarz, Grau und Weiß benutzt werden. Lasse dich davon nicht ernüchtern – damit können immer noch ganz wunderbare Kunstwerke auf deine Haut gezaubert werden! Außerdem gibt es bereits einige Hersteller, die ihre Farben Richtlinien-konform produzieren wollen. Demnach könnte Farbe bald wieder möglich sein, wird sich aber vermutlich auch stark auf den Preis auswirken.

Grundsätzlich hat Qualität seinen Preis, also entscheide dich bitte nicht für das günstigste, sondern das qualitativ hochwertige Studio. Unter 100€ solltest du prinzipiell nicht kalkulieren. Wenn du ein besonders großes und aufwendiges Motiv möchtest, kann das auch schnell bei über 1000€ landen – es lohnt sich also, für ein großes Vorhaben ein bisschen zu sparen.

Die richtige Pflege für dein haut-echtes Kunstwerk

Die Reise endet nach dem Tätowieren noch nicht. Der Tätowierer wird eine luftundurchlässige Folie über dein Tattoo streichen. Früher war das oftmals klassische Klarsichtfolie, mittlerweile gibt es auch eine spezielle Folie, die jedoch für einige Tage nicht abgenommen werden darf. Darüber wird dein Tätowierer dich aber auf jeden Fall aufklären.

▶ Nachdem du die Folie entfernt hast (je nachdem, wie viele Stunden oder Tage dir mitgeteilt wurden), solltest du dein Tattoo ein bis zwei Mal am Tag vorsichtig mit pH-neutraler Seife waschen. Am besten mit einem weichen Lappen und lauwarmen Wasser, danach lufttrocknen lassen. Nicht trocken rubbeln!

▶ Zwei bis drei Mal am Tag musst du dein Tattoo eincremen, am besten mit einer Wundheilsalbe wie Bepanthen oder einer speziellen Tattoo-Salbe.

▶ Auf keinen Fall am Schorf kratzen!

▶ Chlorwasser wie in Schwimmbädern und auch im Meer baden solltest du für einige Wochen vermeiden. Es lohnt sich also, auch die Jahreszeit zu berücksichtigen, wenn du dich für ein Tattoo entscheidest.

▶ Direkte Sonne oder Sonnenstudio sind ebenfalls ein No-Go.

▶ Vermeide auch langes Duschen und Sport – zumindest die ersten ein bis zwei Wochen.

Vergiss nicht, dass ein Tattoo eine Wunde ist. Deine Haut muss sich erholen und damit dein Tattoo auch nach dieser Heilphase perfekt aussieht, sollten ein bisschen Umsicht und Verzicht keine Herausforderungen sein.

Ganz viel Freude mit deinem ersten Tattoo und mit allen, die folgen! 😁

Dein Listando-Team