Ein Tattoo steht bei vielen auf der Lebenswunschliste ganz weit oben. Meist wird jahrelang gespart, nach dem perfekten Motiv gesucht und am Ende der meist empfohlene Tattoowierer kontaktiert, um die Körperkunst endlich unter die Haut zu bringen. Blöd nur, wenn beim Anblick der Nadel plötzlich Panik aufkommt. Geht es dir auch so? Dann helfen dir unsere 5 Tipps gegen Panik beim Tattoo stechen garantiert weiter…

Was hilft bei Angst vor Tattoo?

Eins vorweg: Angst vor dem Tattoo stechen ist völlig normal, vor allem, wenn es dein erstes Mal ist. Es ist vollkommen natürlich, dass dein Angstzentrum im Gehirn, die sogenannte Amygdala, darauf anspringt. Diese sagt dir: “Vorsicht, das kennen wir nicht.'' Das könnte gefährlich sein. Lauf lieber weg!” Allein das Wissen um diese natürliche Angstreaktion, die auch als Kampf-Flucht-Starre-Reaktion bekannt ist, hilft einigen, die Angstreaktion einzuordnen und sie zu überwinden.

Wichtig ist dabei allerdings zu unterscheiden, ob es sich nur um eine normale Angstreaktion oder eine Panikattacke handelt. Wirst du von deiner Angst überwältigt, kann es notwendig sein, dir professionelle Hilfe zu holen, zum Beispiel durch einen Psychotherapeuten oder einen erfahrenen Hypnotiseur.

Aber was hilft nun gegen die Angst vorm Tätowieren? Hier unsere 5 Top-Tipps:

Tipp Nr. 1: Informationen einholen

Dieser Tipp klingt total banal, aber vielen hilft es, sich bei Angst vorm Tätowieren beim Experten zu informieren, nämlich bei deinem Tätowierer. Dieser kennt die Ängste und Sorgen seiner Kunden und kann dir alle Fragen beantworten, die dir Bauchschmerzen verschaffen. Trau dich also ruhig, nachzufragen!

Die besten 10 Tattoo Studios in der Nähe 2022
Suchst du nach einem Experten in der Nähe? Egal ob Handwerker, Nachhilfelehrer oder Fotograf. Hier bist du richtig.

Tipp Nr. 2: Stress reduzieren

Vor allem am Tag des Geschehens und kurz davor solltest du zwingend deinen Stresspegel reduzieren. Gehe rechtzeitig ins Bett und bereite dich gut auf deinen Termin vor, indem du Körper und Geist entspannst und rechtzeitig losfährst. Aus einem relaxten Zustand heraus wird es dir leichter fallen, den Stress und die Schmerzen während des Tätowierens auszuhalten.

Tipp Nr. 3: Kleines Motiv an unempfindlicher Stelle wählen

Gehörst du auch zu den Menschen, die sich gerne Großes vornehmen? Beim Tätowieren sollte es genau andersherum sein. Starte lieber mit einem kleinen Motiv an einer schmerzunempfindlichen Körperstelle! Dieses kann dann immer noch erweitert werden. Um deinen Kopf zu beruhigen, hilft es ganz bestimmt, wenn du erstmal nur 10 Minuten statt mehrere Stunden unter der Nadel liegst.

Tipp Nr. 4: Eine Begleitperson mitnehmen

Kennst du jemanden, der sich schon mal ein Tattoo stechen lassen hat und gute Erfahrungen gemacht hat? Wunderbar! Frage diese Person, ob sie dich zu deinem Tattoo-Termin begleitet! Mental hilft es enorm, wenn du während des Tätowierens jemanden zum Händchen halten dabei hast. Diese Rolle kann übrigens auch dein Partner, deine Partnerin, ein Freund beziehungsweise eine Freundin oder ein Familienmitglied übernehmen. Achte aber bitte darauf, dass die Person selbst entspannt ist! Ein Nervenbündel oder ein Schwarzmaler ist als Begleitperson weniger geeignet.

Tipp Nr. 5: Selbsthypnose zur Schmerzbewältigung

Unter Hypnose verspürst du während des Tätowierens im Idealfall maximal einen leichten Druck, anstelle von Schmerz. Klingt gut, oder? Und das Beste ist: du kannst lernen, dich mit Hilfe von Selbsthypnose selbst in eine Trance zu versetzen, die dir das Schmerzempfinden beim Tattoostechen nimmt. Alternativ gibt es auch Hypnotiseure, die Tattoo-Hypnose anbieten. Diese begleiten dich zum Tattoo-Termin und bleiben während der gesamten Zeit an deiner Seite.

Übrigens: Betäubungscremes sind eher weniger geeignet, um Schmerzen beim Tattoo stechen zu minimieren. Diese quellen die Haut auf, können zu Hautirritationen führen und sorgen außerdem dafür, dass die schwarze Farbe sich verändert. Verzichte also lieber auf derartige Cremes!

Wie fühlt es sich an, ein Tattoo stechen zu lassen?

Jeder empfindet das Tattoo stechen anders. Während es sich für einige wie ein leichtes Kratzen anfühlt, empfinden andere beim Tätowieren unerträgliche Schmerzen. Daher lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Letztendlich hängt es von deiner persönlichen Schmerzempfindlichkeit ab. Bist du also allgemein eher der schmerzempfindliche oder schmerzunempfindliche Typ? Je nachdem, wie deine Antwort ausfällt, kannst du dich gezielt auf die Schmerzbewältigung vorbereiten, zum Beispiel in einem Vorgespräch mit deinem Tätowierer oder durch mentale Verfahren wie zum Beispiel Meditation oder Hypnose.

Darüber hinaus gibt es auch besonders empfindliche Körperstellen, an denen fast jeder beim Tätowieren an seine Schmerzgrenze gelangt. Dazu gehören zum Beispiel die Knöchel, die Schulterblätter oder die Innenseiten von Armen und Beinen. Wenn es sich um dein erstes Tattoo handelt, solltest du diese Stellen also besser vermeiden oder mit einem kleinen Motiv starten. Als relativ schmerzunempfindliche Bereiche gelten zum Beispiel die Außenseiten der Oberarme, die Schultern oder das Steißbein.

Wann sollte man sich kein Tattoo stechen lassen?

Es gibt bestimmte Risikogruppen, die von einer Tätowierung absehen sollten. Dazu gehören in erster Linie immungeschwächte Personen, wie zum Beispiel Diabetiker, Patienten mit Herzerkrankungen, Krebskranke, Personen mit Gerinnungsstörungen und Frauen in der Schwangerschaft.

Aber auch, wenn du gerade akut krank bist oder Medikamente wie zum Beispiel Antibiotika nimmst, solltest du vorübergehend vom Tattoo stechen lassen absehen. Viele denken, dass ein kleiner Schnupfen oder eine kleine Verletzung keine Gründe sind, den bevorstehenden Tattoo-Termin abzusagen. Aber dieser Gedanke ist falsch. Während des Tätowierens ist dein Körper sehr großem Stress ausgesetzt. Dadurch können leicht Kreislaufprobleme auftreten, vor allem, wenn du sowieso schon angeschlagen bist.

Angstpatienten zählen ebenfalls zur Risikogruppe. Neigst du zu Panikattacken, solltest du diese unbedingt behandeln lassen, bevor du dich in die Hände des Tätowierers begibt. Gute Tätowierer sind zwar geschult, wenn es um den Umgang mit Ängsten geht. Klinisch relevante Angsterkrankungen zählen allerdings nicht dazu.

Wer sich tätowieren lassen möchte, sollte außerdem nüchtern zum Termin erscheinen. Alkohol verdünnt das Blut, wodurch es leicht zu Blutungen kommen kann. Außerdem bist du unter Alkohol- und Drogeneinfluss nicht zurechnungsfähig. Der Tätowierer darf dich also allein schon aus rechtlichen Gründen so nicht tätowieren. Daher wird er dich im berauschten Zustand sehr wahrscheinlich wieder nach Hause schicken, auch wenn so manche Droge als Schmerzbewältigungsstrategie attraktiv erscheinen mag.

Gehörst du zu einem oder mehreren der genannten Risikogruppen, solltest du deinen Tattoo-Termin rechtzeitig absagen. Das bedeutet mindestens 24 bis 48 Stunden vorher. Mit Pech darfst du ansonsten deinem Tätowierer auch noch eine Entschädigung für den nicht genutzten Termin zahlen. Das muss ja nicht sein, oder?

Fazit

Ein Tattoo ist für viele ein Traum. Leider kommt die Körperkunst nicht ganz ohne Schmerzen unter die Haut. Daher haben viele Menschen Angst vorm Tätowieren. Aber das muss nicht sein. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du deine Ängste in den Griff bekommen. Dein Tätowierer informiert dich sicher gerne umfassend über den gesamten Ablauf. Vielen hilft das allein schon enorm gegen Ängste beim Tattoostechen. Darüber hinaus solltest du dich gut auf deinen Tattoo-Termin vorbereiten. Reduziere Stress, indem du ausreichend schläfst und dich rechtzeitig auf den Weg ins Tattoo-Studio machst! Zur Schmerz- und Stressbewältigung vor Ort können (Selbst-)Hypnose und eine entspannte Begleitperson sehr hilfreich sein. Wenn du dich zum ersten Mal tätowieren lässt, lohnt es sich, wenn du erstmal nur ein kleines Motiv an einer schmerzunempfindlichen Stelle wählst. Lasse dich dazu am besten von deinem Tätowierer beraten! Falls du zu chronisch oder akut krank, alkoholisiert, berauscht oder schwanger bist, solltest du dir kein Tattoo stechen lassen.