Fotografieren lernen ist leichter, als du denkst. Mit dem richtigen Equipment und der passenden Ausrüstung, je mehr du übst und je mehr Zeit du aufwendest, um die Grundlagen zu lernen, desto besser werden deine Bilder - versprochen. Daher wollen wir dir in diesem Artikel die wichtigsten Tricks zum Fotografieren geben. Angefangen von einer Übersicht über die verschiedenen Kameraarten, hin zu den Objektiven und einer kleinen Übersicht über die verschiedenen Fachbegriffe wie Iso, Blende, Belichtung und Co.

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Fotografieren lernen: Wie lange dauert es, bis du tolle Bilder machen kannst?

Erfahrene Fotografen haben auch nicht mit dem ersten Schuss ein gutes Bild zustande bekommen. Für gewöhnlich dauert es bis zu 1.000 Bilder und unzählige Tutorials, bis du wirklich fotografieren kannst. Denn das Thema Fotografie ist riesig. Das zeigen schon allein die unterschiedlichen Arten der Fotografie. Da wäre z.B. die Tierfotografie oder die Babyfotografie und die Hochzeitsfotografie... Die Liste ließe sich noch unendlich fortsetzen.

Wie schnell du als Anfänger deine Kamera richtig beherrschst, hängt von unzähligen Faktoren ab:

  • Wie oft du deine Kamera in die Hand nimmst und übst.
  • Welches Equipment du verwendest.
  • Wie gut du die verschiedenen Tipps und Tricks aus den diversen Tutorials umsetzen kannst.

Doch ehe es so weit ist, wird es nun Zeit, deine Kamera zu wählen.

Welche Kamera ist ideal, um richtig fotografieren zu lernen?

Eine gute Fotografie gelingt dir nur mit der richtigen Kamera. Um gute Ergebnisse zu erzielen, brauchst du also eine passende Kamera. Dabei sind folgende Überlegungen wichtig:

  1. Welche Anforderungen genügen dir?
  2. Was möchtest du fotografieren?
  3. Möchtest du manuelle Bilder schießen oder lieber mit einem Stativ arbeiten und ist dir daher das Gewicht nicht so wichtig?
  4. Wie hoch ist dein Budget?
Fotografieren lernen
Die Wahl der richtigen Kamera

Bei der Wahl des Kameratyps kannst du aus zwei Typen und deren Untergruppen wählen:

  1. Kamera mit Wechselobjektiven

a) Systemkameras
b) Spiegelreflexkameras

  1. Kameras ohne Wechselobjektive

a) Bridgekamera
b) Kompaktkamera

Kamera kaufen: Wie viel Geld solltest du investieren?

Alles hat seinen Preis - und gerade eine gute Kamera kann richtig teuer sein. Da du aber erst den Einstieg in die Welt der Fotografie machst, brauchst du gleich zu Beginn noch kein Profigerät. Dennoch solltest du zwischen 600 € bis 1.000 € für eine gute Kamera einplanen.

Achtung: Das ist nur der Preis für das Kameragehäuse, nicht für das Objektiv.

Dafür musst du 250 € bis 500 € extra ausgeben. Natürlich kannst du auch ein günstigeres Modell wählen und versuchen, mit einer guten Software zur Bildbearbeitung (z.B. Photoshop Lightroom) die Fotos nachträglich zu bearbeiten. Doch oft ist das bei schlechten Bildern nicht mehr möglich.

Grundsätzlich gilt: Je besser das Objektiv, desto besser ist am Ende die Fotografie.

Zusätzlich solltest du noch 100 € für Speicherkarten, Ersatzakkus und Stativ übrig haben. So kommst du am Ende auf eine Summe zwischen 950 € bis 1.600 €.

Was ist eine gute Kamera für Anfänger?

Die beliebteste Kamera für Anfänger ist unter anderem die Canon Eos. Neben zahlreichen voreingestellten Bildmodi kannst du hier auch gut die eigene Belichtungszeit einstellen. Weitere Marken sind:

  • Olympus
  • Nikon
  • Sony
  • Panasonic
  • Fuji

Dabei ist der Hersteller im Grunde nicht so wichtig, unterscheiden sich die Funktionen der Kameras doch kaum voneinander. Weit interessanter ist die Wahl des passenden Kamera-Typs.

Fotografieren lernen: Welchen Kamera-Typ für den Einstieg?

Es gibt vier verschiedene Kameraarten:

  • Spiegellose Kameras (Systemkamera oder DSLM genannt)
  • Spiegelreflexkamera (DSLR)
  • Bridge-Kameras
  • Kompaktkameras / Digitalkameras

Der Unterschied zwischen einer Systemkamera und der Spiegelreflexkamera ist der verbaute Spiegel. Dieser ist bei der DSLR für das Bild verantwortlich, das du beim Blick durch den Sucher siehst. Sobald du den Auslöser drückst, klappt der Spiegel weg und gibt den Weg frei für das Licht, dass dann erst auf den Kamerasensor fallen kann. Dieser Spiegel fehlt bei Systemkameras. Hier wird das Bild ausschließlich vom verbauten Sensor projiziert. Der Vorteil: Der Autofokus ist damit besser.

Richtig Fotografieren lernen: das optimale Objektiv für die perfekte Fotografie

Ein wesentlicher Bestandteil ist das Objektiv. Dies beeinflusst nicht nur die Bildwirkung, sondern auch die Qualität deiner Bilder. Auch hier gibt es wieder viele verschiedene Arten - mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen.

Zunächst erst mal: Beim Kauf eines Kameragehäuses ist für gewöhnlich immer gleich ein Objektiv im Lieferumfang enthalten. Das kann ein Zoomobjektiv oder eines mit einer Festbrennweite sein.

Fotografieren lernen - das richtige Objektiv für jede Gelegenheit

Was sind Zoomobjektive?

Das Zoomobjektiv hat einen flexiblen Brennweitenbereich. Damit kannst du deinen Bildbereich verkleinern oder  vergrößern, wodurch du zahlreiche Motivmöglichkeiten bekommst. Deshalb sind sie gerade für den Einstieg sehr beliebt.

Fotografieren lernen: Objektive mit Festbrennweite?

Die Festbrennweite hat hingegen immer einen fixen, unveränderlichen Bildausschnitt.

Aber: Damit kannst du nicht zoomen.

Genau wie mit deinem Auge, mit dem du immer den gleichen, festen Bildausschnitt wahrnimmst, in den du auch weder hinein-, noch herauszoomen kannst. Der Vorteil: Mit der Festbrennweite bekommst du eine höhere Bildqualität. Dafür ist die Handhabung etwas schwieriger.

Was sind Weitwinkelobjektive?

Das Weitwinkelobjektiv erlaubt dir die Aufnahme großer Bildausschnitte. Daher ist es ideal für:

  1. Landschaftsaufnahmen
  2. Reportagefotografie
  3. Architekturfotos
  4. Bilder der Milchstraße und des Sternenhimmels

Was sind Teleobjektive?

Teleobjektive sind ideal für Sportveranstaltungen oder Tieraufnahmen oder Aufnahmen aus großer Entfernung.

Was sind Standardobjektive?

Standardobjektive sind für Porträtfotografen und Reportagen geeignet. Sie besitzen meist eine Brennweite von 40 bis 50 mm. Das Standardobjektiv darf nicht mit dem nun folgenden Makroobjektiv verwechselt werden.

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Was sind Makroobjektive?

Damit machst du Makroaufnahmen. Also Bilder von kleinen Insekten oder Nahaufnahmen von Pflanzen. Aber auch Porträtfotografen nutzen gern diese Objektive.

Fotografieren lernen: Grundlagen für Einsteiger

Bei der Fotografie immer ein Thema sind Begriffe wie ISO, Blende und Verschlusszeit. Diese grundlegenden Parameter sollte jeder Neuling zumindest einmal gehört haben - und idealerweise auch verstanden haben. Um es den Nicht-Profis so leicht wie möglich zu machen, haben die verschiedenen Kameramodelle bereits unterschiedliche Kameramodi an Bord. Das sind:

  • Automatikmodus (Auto), die stellt Blende, ISO und Verschlusszeit von selbst ein.
  • Blendenautomatik (T und TV), Verschlusszeit kann manuell eingestellt werden, die Blende übernimmt die Kamera. Perfekt für Tieraufnahmen.
  • Zeitautomatik (A und AV), auch hier kann die Blende von Hand eingestellt werden, während die Verschlusszeit von der Kamera eingestellt wird. Mit diesem Modus kannst du beispielsweise die Schärfentiefe steuern.
  • Manueller Modus (M), Blende und Verschlusszeit werden von dir allein eingestellt. Hier ist es aber wichtig, dass du deine Kamera genau kennst und weißt, was du tust.

Als Anfänger startest du am besten mit dem Automatikmodus.

Fotografieren lernen
Vorinstallierte Kameramodi helfen dir, das Fotografieren zu lernen

Was ist die Belichtung?

Die Belichtung umschreibt die Lichtmenge, die auf den Sensor der Kamera trifft. Von der Belichtung hängt es ab, ob dein Foto hell oder dunkel ist. Für die richtige Belichtung brauchst du folgende drei Komponenten:

  1. ISO
  2. Verschlusszeit
  3. Blende

Richtig eingestellt kannst du so die Lichtmenge exakt steuern. Gerade wenn du in einer dunklen Umgebung fotografieren willst, brauchst du eine hohe Belichtung. Ist das Bild zu dunkel, dann ist es unterbelichtet. Ist es hingegen zu hell, beinahe weiß, hast du es überbelichtet.

Was ist ISO?

ISO steht für International Organization for Standardization und bezieht sich auf die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors. Je höher der ISO-Wert, desto lichtempfindlicher ist der Sensor und umso mehr Licht kann er aufnehmen. So kannst du auch Bilder in der Dämmerung fotografieren. Doch Vorsicht: Ein höherer ISO-Wert verstärkt das Bildrauschen. Generell stehen dir beim Fotografieren folgende gängige Werte zur Verfügung:

  • 100
  • 200
  • 400
  • 800
  • 1600
  • 3200
  • 6400
  • 12800

Dabei ist der ISO 200 doppelt so lichtempfindlich wie der ISO 100. und beim ISO 12800 beträgt der Unterschied zum Wert 100 128-mal.

Was ist die Verschlusszeit?

Verschlusszeit, Shutterspeed oder Belichtungszeit - drei verschiedene Begriffe für ein und dieselbe Sache: Die Dauer, die das Licht auf den Sensor trifft. Damit kannst du die Qualität deiner Bilder maßgeblich beeinflussen. Denn je höher deine Belichtungszeit, desto mehr Licht trifft auf den Sensor und umso heller wird am Ende das Foto. Allerdings kann eine zu lange Belichtungszeit ein Bild unscharf und verwackelt wirken lassen. Grundsätzlich werden die Belichtungszeiten in der Fotografie in Sekundenbruchteilen angegeben. Das bedeutet:

  1. Bei einer Verschlusszeit von 1/200 (also eine zweihundertstel Sekunde), fällt das Licht 0,005 Sekunden lang auf den Kamerasensor.
  2. Doppelt so lang ist dann die Belichtungszeit von 1/100, nämlich 0,01 Sekunden.
  3. Wenig Licht trifft hingegen mit einer Zeit von 1/400 auf den Sensor - damit belichtest du den Sensor nur 0,0025 Sekunden.

Was ist die Blende?

Die Blende bezieht sich auf die Öffnung des Kameraobjektivs und wie viel Licht durch das Objektiv in die Kamera gelangen kann. Je größer die Blendenzahl, desto mehr Licht kann auf den Sensor in der Kamera fallen und umso heller werden die Bilder. Doch nicht nur die Helligkeit wird damit beeinflusst, sondern auch die Tiefenschärfe (eigentlich Schärfentiefe).

Also den Bildausschnitt, der scharf bleibt, während der Rest verschwommen ist. Hier gilt: Bei großer Blende (kleiner Blendenzahl), ist der scharfe Bildausschnitt kleiner als der unscharfe Bereich des Bildes. Die Blendenzahl wird etwa als F5,6, F6, F8, F11 etc. angegeben.

Wann du welche Blende am besten nutzt

Je größer die Blende, desto mehr Licht gelangt in die Kamera. Das ist gerade beim Fotografieren in schlechten Lichtverhältnissen ideal. Aber auch wenn du:

  1. Den Fokus auf das Hauptmotiv lenken möchtest.
  2. Unwichtige Elemente unscharf zeichnen möchtest.
  3. Im Hintergrund Unschärfekreise erzeugen möchtest.

Eine kleine Blende ist gut, wenn du:

  1. Allgemein ein unscharfes Bild haben möchtest.
  2. Die maximale Bildqualität erreichen möchtest.

Beispiel:

Große Blendenöffnung, (kleine Blendenzahl, etwa F 1,4) = kleine Schärfentiefe mit sehr unscharfem Hintergrund

Kleine Blendenöffnung, etwa F 32 = große Schärfentiefe mit sehr scharfem Hintergrund

Ebenfalls entscheidend ist der Abstand zum Motiv:

  1. Je unschärfer der Hintergrund werden soll, desto näher musst du ans Motiv ran.
  2. Je mehr Schärfe du in den Hintergrund bekommen möchtest, desto weiter musst du vom Motiv wegstehen.
Fotografieren lernen - Iso, Blende und Co.

Was ist der Weißabgleich?

Möchtest du naturgetreue Farben haben, spielt der Weißabgleich eine wichtige Rolle. Zwar können viele Kameras diesen automatisch einstellen. Doch oftmals lohnt es sich, diesen manuell einzustellen. Oder du erstellst alle Bilder im RAW-Format. Dann kannst du zur Nachbearbeitung des Weißabgleichs ein Bildbearbeitungsprogramm verwenden.

Fotografieren lernen: der Fotograf, sein Motiv und das Thema Licht

Die wohl wichtigste Komponente beim Fotografieren ist aber immer das Licht. Du hast hier die Wahl zwischen Kunstlicht (Blitz) oder natürlichem Licht und der Kombination aus beidem. Gute Fotos gelingen dir nur, wenn du die unterschiedlichen Lichtverhältnisse kennst und verstehst. So wirkt ein Bild um die Mittagszeit völlig anders als das gleiche Motiv in den Morgenstunden. Um schöne Fotos zu erstellen, ist es wichtig zu erkennen:

  1. Woher das Licht kommt.
  2. Ob es hart oder weich ist.
  3. Welche Stimmung es erzeugt.

Setze dich daher unbedingt mit dem Thema Licht auseinander. Denn hier helfen dir keine Einstellungen der Kamera weiter. Einzig und allein dein Auge wird dir hier behilflich sein und verraten, ob das Motiv gerade im rechten Licht da steht oder nicht. Fotografiere am besten ein Motiv, etwa einen Baum, zu unterschiedlichen Tageszeiten. So lernst du, das Licht zu lesen, bekommst Übung im Umgang mit deiner Kamera und wirst am Ende ein guter Fotograf.