Was man in jungen Jahren falsch macht, lässt sich später oft nur schwer oder gar nicht mehr korrigieren. Das trifft auch auf die Zahnpflege zu. Viele Eltern meinen, die Milchzähne wären nicht so wichtig, weil sie später ohnehin ausfallen. Dabei spielen gerade die ersten Zähnchen als Platzhalter für das bleibende Gebiss und für die langfristige Zahngesundheit eine große Rolle.

Kinderzähne von Anfang an gut pflegen

Zähne gehören geputzt, sobald sie durch das Zahnfleisch brechen. Selbst wenn es sich nur um ein oder zwei kleine Zähnchen handelt, ist es Sache der Eltern, penibel auf deren Reinhaltung zu achten. Eine gewissenhafte Zahnpflege im Kindesalter stellt die Weichen für die Zukunft. Der frühe Beginn bei der Zahnpflege hat auch erzieherische Gründe, denn so lernen die Kleinen, wie wichtig das tägliche Zähneputzen ist.

Die Milchzähne dienen dem Kauen, Abbeißen und der Entwicklung der Sprache. Da ihre Schmelzschicht besonders dünn ist, sind sie sehr anfällig für Schäden. Leiden Milchzähne an Karies, dann kann diese so tief reichen, dass sich die darunterliegenden Zähne verschieben. Die Folge ist oft eine kieferorthopädische Behandlung im Jugendalter.

Was bringt eine fluoridhaltige Zahnpasta?

Das in vielen Zahnpasten enthaltene Fluorid ist ein lebenswichtiges Spurenelement und wichtig für die Kariesprophylaxe. Fluorid härtet den Zahnschmelz und erhöht dessen Widerstandskraft gegen Säuren. Um eine angemessene Dosis Fluorid zu erhalten, putzt sich das Kind morgens und abends die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta oder nimmt alternativ dazu ein Fluoridpräparat ein. Der Fluoridgehalt der Zahnpasta liegt im Idealfall bei etwa 500 ppm.

Die Kinder sollten lernen, ihre Zähne nach dem KAI-System zu putzen. Das betrifft die Kauflächen sowie die Außen- und Innenflächen. Außerdem erfolgt das korrekte Führen der Zahnbürste von Rot nach Weiß. Die meisten Kinder sind erst ab der vierten Klasse dazu in der Lage, sich die Zähne selbst zu putzen und brauchen vorher noch Hilfe.

Zahnkiller Karies

Zu den häufigsten und gefürchtetsten Zahnkrankheiten gehört Karies. Die Zahnfäule frisst tiefe Löcher in den Schmelz. Die Zahnsubstanz nimmt Schaden und bei weiterem Fortschreiten verursacht die Karies starke Schmerzen. Damit es nicht soweit kommt, sollten Kinder alle sechs Monate den Zahnarzt besuchen. Dieser untersucht die Zähne sehr genau und erkennt kleine Löcher noch ehe sie sich ausweiten.

Darüber hinaus ist eine gesunde Ernährung wichtig. Die Kariesbakterien lieben stärke- und zuckerhaltige Nahrung. Süße Mehlspeisen, Schokolade und Bonbons sind Gift für die Zähne. Die Substanzen kleben oft hartnäckig in den Zahnzwischenräumen und lassen sich von dort nur schwer entfernen. Fatal sind auch süße Säfte und Limonaden, die vor allem beim Dauernuckeln Schäden hervorrufen können. Gesund ist knackiges Obst, beispielsweise Karotten und Paprika. Äpfel, Orangen und andere süß-saure Früchte sind in Maßen zu empfehlen, weil hier nicht nur der im Obst enthaltene Fruchtzucker, sondern auch die Säure die Zähne angreift.

Sind kleine Ausnahmen erlaubt?

Wer sich überwiegend zuckerfrei ernährt, darf gerne hin und wieder etwas naschen und sich beispielsweise vom süßen Buffet auf der Geburtstagsfeier bedienen. Wichtig ist, sich danach die Zähne gründlich zu putzen und darauf zu achten, dass das Essen von Süßigkeiten nicht zur Gewohnheit wird. Wer seine Kinder mit Kuchen verwöhnen möchte, kann diesen mit Stevia oder zahnfreundlichem Zuckeraustauschstoff backen oder die Zuckermenge deutlich reduzieren.