Arbeitest du auch viel im heimischen Arbeitszimmer? Egal ob du selbstständig bist oder deine Firma dir das Arbeiten von zu Hause aus erlaubt, dein häusliches Arbeitszimmer sollte nicht nur funktionell sein, sondern auch ein guter Platz zum Arbeiten, an dem du dich wirklich wohl fühlst. Erst dann, kannst du produktiv arbeiten.

Checkliste für dein Home-Office

Hier haben wir dir einmal die essenziellen Dinge zusammengestellt, welche dich in deiner Arbeit zu Hause unterstützen:

  • Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ohne Glasplatte mit einer Mindestgröße von 160 x 80 cm
  • Einen ergonomischen Bürostuhl
  • Einen Computer mit Tastatur und Maus
  • Einen Bildschirm mit mindestens 22” besser 24” oder noch besser zwei Bildschirme
  • Solltest du ein Notebook nutzen, dann benutze eine Dockingstation oder wenigstens einen zweiten größeren Bildschirm
  • Ein Drucker, welcher auch scannt und kopiert
  • Ablagemöglichkeit für Dokumente wie Aktenschrank oder Rollcontainer
  • Webcam und Headset
  • Deko und Pflanzen

Wo sollte dein Schreibtisch im Home-Office stehen?

Idealerweise hast du ein extra Arbeitszimmer. Hier kannst du dich ablenkungsfrei zurückziehen und konzentriert arbeiten. Falls du kein separates Arbeitszimmer hast, solltest du dir eine Arbeitsnische einrichten.

Ein sehr großer Fehler ist es, wenn du deinen Schreibtisch direkt vor ein Fenster platzierst. Sitzt du frontal zum Fenster, sind deine Augen einer Hochkontrast-Situation ausgesetzt. Dies mindert deine Konzentration und kann dir sogar Kopfschmerzen bescheren. Wenn du mit dem Rücken zum Fenster sitzt, dann wirst du Probleme mit der Reflexion und dem Sonnenlicht bekommen. Tränende, trockene Augen, Kopfschmerzen und Erschöpfung können die Folge sein.

Idealerweise stellst du deinen Schreibtisch im 90 Grad Winkel zum Fenster auf. So hast du optimale Lichtverhältnisse bei der Bildschirmarbeit und du kannst trotzdem ab und zu deinen Blick nach draußen schweifen lassen.

Wenn du Rechtshänder bist, sollte dein Schreibtisch rechts neben dem Fenster stehen und als Linkshänder stelle deinen Schreibtisch links neben das Fenster. So hast du bei handschriftlichen Arbeiten keine störenden Schatten auf der Unterlage.

Die richtige Schreibtisch-Höhe festlegen

Steht dein Schreibtisch richtig, stellst du ihn noch auf die richtige Höhe ein. Denn je nach deiner Körpergröße variiert die richtige Schreibtisch-Höhe. Die für dich richtige Höhe ermittelst du folgendermaßen:

  1. Setzte dich auf deinen Bürostuhl
  2. Lasse deine Oberarme locker herunterhängen
  3. Dann sollten deine Unterarme locker auf den Armlehnen bzw. auf der Tischplatte liegen und die Tastatur genau waagerecht zu den Unterarmen sein
  4. Deine Ober- und Unterarme sollten in etwa einen rechten Winkel bilden
  5. Ober- und Unterschenkel sollten mindestens einen 90° Winkel bilden
  6. Dein Rücken sollte bequem an der Rückenlehne anliegen
  7. Nutze eine Fußstütze, wenn dein Stuhl dir so zu hoch ist

Welcher Bürostuhl ist der geeignete fürs Home-Office?

Kaufe dir am besten einen Bürostuhl, der so bequem ist, dass du darin auch länger als zwei Stunden sitzen kannst. Er sollte neben einer Lendenwirbelunterstützung auch über Armlehnen verfügen und eine Wippmechanik oder Synchronmechanik besitzen. Gut sind ergonomisch geformte Bürostühle. Je nach Bodenbelag sollten dir Rollen hart (Vinyl, Teppich, Linoleum) oder weich (Fliesen, Laminat, Klickvinyl, Parkett) sein.

Welchen Bildschirm nutzt du am besten?

Am besten nutzt du einen Bildschirm mit mindestens 24” oder gleich zwei Bildschirme. Wenn du mit einem Notebook arbeitest, dann solltest du unbedingt einen zweiten Bildschirm und eine externe Tastatur sowie eine Maus anschließen. So kannst du viel ergonomischer arbeiten. Auch Curved Bildschirme sind sehr gut für die Augen und meist so groß, dass du problemlos zwei Fenster nebeneinander offen haben kannst.

Was kostet das Einrichten eines Home-Office?

An erster Stelle steht die Anschaffung eines ergonomischen Bürostuhls. Hier solltest du mit mindestens 100 - 400 € rechnen. Auch ein höhenverstellbarer Bürotisch schlägt mit mindestens 300 € zu Buche. Außerdem noch 200 - 300 € für die Maus und die Tastatur, sowie 150 - 400 € für einen externen Bildschirm. Den Laptop hast du ja hoffentlich schon, wenn nicht, kannst du hier auch noch einmal 500 - 2.500 € je nach Ausstattung und Hersteller rechnen.

Wie du siehst, kommt da so einiges zusammen, daher stellt sich dir Frage, was übernimmt dein Arbeitgeber davon?

Welche Kosten muss der Arbeitgeber beim Home-Office übernehmen?

Die Ausstattung des Homeoffice ist teuer und geht schnell in mehrere Tausend Euro, daher stellst du dir zurecht die Frage, was dein Arbeitgeber davon zahlen muss. Vor der Corona-Pandemie war das Homeoffice nicht wirklich Alltag in den meisten Unternehmen, daher besteht hier Nachholbedarf in den vertraglichen Regelungen. Die Rechtsgrundlagen sehen so aus:

  • Wenn du dich mit deinem Arbeitgeber auf das Arbeiten im Home-Office einigst, dann muss dein Arbeitgeber dafür Sorge tragen, dass du alle Arbeitsmittel wie Laptop und Telefon auch daheim zur Verfügung hast.
  • Er muss dir auch die laufenden Kosten für deine Telefon-, Strom- und Internetrechnungen erstatten, allerdings nur den Anteil, welcher auf die berufliche Nutzung fällt. So kannst du eine monatliche Kostenpauschale von deinem Arbeitgeber erhalten.
  • Die monatliche Kostenpauschale deckt die beruflichen Kosten für Internet, Strom, Telefon und Wasser ab. Sie liegt ungefähr bei 50 € im Monat.
  • Genau wie im Büro muss der Arbeitgeber auch im Homeoffice den Mitarbeitern Mobiliar zur Verfügung stellen, dies wird meistens über den Arbeitsvertrag geregelt

Welche Dinge im Home-Office sind steuerlich absetzbar?

Eigentlich kannst du ein Arbeitszimmer nicht steuerlich absetzen, außer:

  • Dir steht für deine berufliche oder betriebliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung, dann kannst du die Kosten mit bis zu 1.250 € pro Jahr geltend machen.
  • Das Arbeitszimmer ist Mittelpunkt deiner gesamten beruflichen oder betrieblichen Tätigkeit, dann sind deine Kosten unbeschränkt abzugsfähig.

Besondere steuerliche Situation: Corona Pandemie

Für die Jahre 2020 bis 2022 darfst du wegen der Corona-Pandemie eine Homeoffice Pauschale von maximal 600 € im Jahr absetzen. Also für jeden Tag, den du im Home-Office gearbeitet hast 5 € bis maximal 600 € im Jahr.

Absetzbar im Homeoffice

  1. Arbeitszimmer: Hast du ein Arbeitszimmer, welches du zu 90 % beruflich nutzt, so kannst du die Kosten hierfür als “häusliches Arbeitszimmer” absetzen.
  2. Homeoffice-Pauschale: Hast du nur eine Arbeitsecke, dann kannst du stattdessen die Homeoffice-Pauschale bis höchstens 600 € im Jahr absetzen.
  3. Arbeitsweg: Setze für alle Fahrten zum Büro unbedingt den Fahrtweg als Entfernungspauschale mit 0,30 €/km und 0,35 €/km ab dem 21. Entfernungskilometer (ab dem Jahr 2021) ab.
  4. Mittelpunkt deiner beruflichen Tätigkeit: Ab dem Zeitpunkt, (wie Lockdown) an welchem du ausschließlich im Homeoffice arbeitest, gilt dieser Arbeitsplatz als Mittelpunkt deiner beruflichen und betrieblichen Tätigkeit. Nun kannst du dein Arbeitszimmer mit Miete und Nebenkosten (Prozentualer Anteil der Gesamtkosten) absetzen.

Was kannst du im Homeoffice genau steuerlich absetzen

Hier musst du die anteiligen Kosten ermitteln, dann kannst du die Kosten für dein häusliches Arbeitszimmer anteilig als Werbungskosten oder Betriebsausgaben absetzen. Den Anteil ermittelst du nach dem Verhältnis der Fläche des Arbeitszimmers zur gesamten Wohnfläche. Dies sind die absetzbaren anteiligen Kosten:

  • Miete oder Gebäudeabschreibungen bei Hauseigentümern
  • Wasser-, Energie- und Abwasserkosten
  • Reinigungskosten
  • Grundsteuer
  • Müllabfuhrgebühren
  • Schornsteinfeger
  • Beiträge zum Mieterverein
  • Wohngebäudeversicherungen und Haushaltsversicherungen sowie Rechtsschutzversicherungen
  • Renovierungskosten
  • Kosten für Büroeinrichtung sind voll absetzbar

Hast du nur eine Arbeitsecke kannst du trotzdem die Kosten für deine Arbeitsmittel wie Einrichtung der Büroecke etc. voll absetzen