Träumst du von frischen Eiern von deinen eigenen glücklichen Hühnern zum Frühstück? “Urban Farming” ist im Trend, kannst du doch so in deinem Garten deine eigenen Hühner halten. Doch bei der Hühnerhaltung gibt es einiges zu beachten, aber die gute Nachricht ist, dass du mit ein bisschen handwerklichen Geschick deinen eigenen Hühnerstall leicht selbst bauen kannst. Wir haben dir hierfür eine DIY-Anleitung für den Bau des Hühnerstalls sowie alle wichtigen Punkte, die du beachten musst zusammengestellt. So kannst auch du bald frische Eier von glücklichen Hühnern aus dem eigenen Garten essen.
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Hühnerstall selber bauen: Das Wichtigste in Kürze
- Hühner brauchen genügend Platz mit einem Legenest, einer Sitzstange, einem Sandbad und ausreichend Platz für die Tränke und die Futterstelle.
- Glückliche Hühner haben Freilauf.
- Ein mobiler Hühnerstall ist in den meisten Bundesländern genehmigungsfrei.
- Du kannst auch einfach ein Gartenhaus zum Hühnerstall umfunktionieren.
Brauche ich eine Baugenehmigung für den Hühnerstall?
Normalerweise brauchst du für einen kleinen Hühnerstall keine Baugenehmigung. Je nach Bundesland ist die maximal zulässige Größe für einen Hühnerstall im eigenen Garten aber unterschiedlich. Normalerweise sind aber maximal 25 m³ bebauter Raum kein Problem. Erkundige dich trotzdem besser vor deinem Bauvorhaben, bei deiner zuständigen Behörde, was du genehmigungsfrei bauen darfst. Ein kleiner, mobiler Hühnerstall ist normalerweise immer genehmigungsfrei.
Achtung: Auch ein genehmigungsfreier Hühnerstall kann anzeigepflichtig sein. Erkundige dich bei deiner zuständigen Behörde, ob du sie über den Bau informieren musst.
Was muss ich bei der Hühnerhaltung beachten?
Dies gilt es bei der Hühnerhaltung in Eigenregie zu beachten:
Schutz vor Raubtieren
Die wichtigste Überlegung beim Bau ist, wie du deine Hühner vor Raubtieren wie Mader, Fuchs, Hunde und Raubvögel schützen kannst. Mit einem Stall, der 8 bis 10 Zentimeter über dem Boden liegt, stellst du sicher, dass keine Raubtiere von unten eindringen können. Oder du stellst den Hühnerstall auf ein solides Fundament. Du brauchst auch sichere Verschlüsse für die Stalltüren, damit sich ein Raubtier hier nicht Zutritt verschaffen kann. Die Öffnungen im Hühnerstall solltest du mit einem Eisenwarengewebe abdecken, dies ist ein Drahtgeflecht, das stärker ist als einfacher Hühnerdraht.
Impf- und Meldepflicht
Jedes Huhn muss in Deutschland beim zuständigen Veterinäramt registriert und bei der Tierseuchenkasse angemeldet sein. Außerdem müssen alle Hühner alle 3 Monate regelmäßig gegen die Newcastle-Krankheit geimpft werden. Diese Impfung kannst du leicht über das Trinkwasser verabreichen.
Lärmbelästigung
In einer Wohnsiedlung solltest du unbedingt auf einen Hahn verzichten, wenn du keinen Ärger mit den Nachbarn willst. Sie sind zwar wunderschön anzusehen und Hähne schützen Ihre Hennen auch, aber sie sind extrem laut. Während deine Nachbarn bestimmt nichts gegen ein paar leise Hühner haben werden, wird ein laut krähender Hahn morgens um 4 oder 5 Uhr bestimmt ärgern.
Wo ist der richtige Standort für den Hühnerstall?
Hühner mögen es zwar luftig, vertragen aber keine Zugluft. Daher sollte der Standort deines Hühnerstalls gut gewählt werden. Idealerweise planst du den Standort so, dass die Stallfenster nach Süden zeigen, so bekommen deine Hühner genügend Licht. Achte darauf den Standort trocken und windgeschützt zu wählen - im besten Fall wählst du einen Standort in der Nähe von Bäumen oder Büschen, welche im Sommer für Schatten im Auslauf sorgen.
Wie groß muss mein Hühnerstall sein?
Du musst bei der Hühnerhaltung das Tierschutzgesetz beachten. Hier gilt, dass ein Quadratmeter für 9 Hühner ausreicht. Allerdings ist dies sehr eng. Idealerweise orientiert du dich an den Empfehlungen für artgerechte Hühnerhaltung und der Anzahl der Hühner. Normalerweise brauchen Hühner keinen Palast, um ein glückliches Huhn zu sein. Aber sie benötigen Wasser, Futter und einen geeigneten Rückzugsort in Form eines sauberen Stalls mit genügend Auslauf im Freien.
Als Faustregel für die Stallfläche gilt, dass du maximal 3 Hühner pro Quadratmeter halten solltest. Große Rassen benötigen natürlich mehr Platz als kleine. Im Stall sollte natürlich noch genügend Platz für eine Tränke, Futterstelle und ein Sandbad sowie für Legenester und ein Kotbrett sein.
Tagsüber sind Hühner gerne im Freien an der frischen Luft und scharren und picken auf dem Boden und durch die Einstreu. Nachts schlafen sie gerne auf hoch gelegenen Sitzstangen. Lege ein größeres Hühnerhaus am besten so an, dass du bequem darin stehen und arbeiten kannst.
Ein kleineres Hühnerhaus sollte mindestens eine Höhe von 80 cm haben. Auch sollte dein Hühnerstall über eine Isolierung verfügen, damit du einen winterfesten Hühnerstall baust. Auch eine Hühnerklappe ist wichtig, damit du deine Hühner nachts einsperren und so vor Raubtieren schützen kannst.
Für den Auslauf solltest du im Garten 5 bis 10 Quadratmeter pro Tier einkalkulieren. Denn gesunde und glückliche Hühner legen mehr Eier, daher gilt: je mehr Freilauf deine Hühner haben, desto besser.
Diese Richtwerte bei der Größe deines Hühnerstalls solltest du beachten:
Aus welchem Material kann ich einen Hühnerstall bauen?
Im Handel findest du Bausätze aus Holz oder Kunststoff, wenn du deinen Hühnerstall selbst bauen möchtest, dann empfiehlt sich ein Stall aus Holz oder Stein. Denn einen Hühnerstall aus Holz kannst du leicht selbst bauen, auch wenn du nur geringe Vorkenntnisse hast. Bei einer kleinen Gruppe von Hühnern eignet sich ein kleiner Holzstall besonders gut. Allerdings ist Holz wartungsintensiv und verwittert schnell, er bedarf daher regelmäßiger Pflege. Einen Hühnerstall aus Stein kannst du für eine größere Hühnergruppe bauen. Denn Stein ist robust, beständig und bietet einen größeren Schutz vor Raubtieren und der Witterung. Für einen Hühnerstall aus Stein musst du aber gut mauern und verputzen können und ein Fundament aus Beton bauen können. Auch für einen festen Hühnerstall aus Holz empfiehlt sich immer ein Betonfundament.
Beim Bau eines Hühnerstalls solltest du beachten, dass Hühner viel Licht brauchen. Daher benötigst du auch genügend Fensterfläche, hierfür nimmst du am besten Plexiglas.
Hühnerstall selber bauen: DIY Anleitung
So kannst du dir einen Hühnerstall leicht aus Sperrholz selbst bauen:
Schritt 1: Standort markieren
Richte den zukünftigen Standort des Hühnerstalls danach aus, wo er genügend Sonne und Wärme hat, wo du am besten einen schattigen Auslauf anlegen kannst und baue ihn nach Möglichkeit auf einem erhöhten Gelände, so vermeidest du Wasser und Schlamm.
Schritt 2: Plane die Größe deines Hühnerstalls
Je nachdem wie viele Hühner du halten möchtest, brauchst du einen mehr oder weniger großen Hühnerstall. Kleine Hühnerställe kannst du so konstruieren, dass du das Dach abnehmen kannst, um ihn zu reinigen und die Eier herauszusammeln. Bei größeren Hühnerställen solltest du eine Tür einplanen, die so groß ist, dass du mit einem Korb Eiern leicht hinaus und hineingehen kannst.
Erstelle dir als Erstes einen detaillierten Plan und eine Skizze, welche die Größe für die Anzahl deiner Hühner miteinkalkuliert.
Schritt 3: Plane das Grundgerüst
Entsprechend deiner Zeichnung schneidest du die Holzbalken mit einer Säge zu. Am besten lässt du deinen Hühnerstall auf Stelzen stehen, damit er nicht direkt auf dem Boden aufliegt. Andernfalls musst du ein Fundament bauen. Optimal ist eine Höhe auf Stelzen von 25 bis 30 cm. So schützt du deine Hühner vor Fressfeinden und Schädlingen. Verschraube das Grundgerüst fertig und stabilisiere es mit Keilen in den inneren Ecken. Anschließend kannst du die Holzplatte(n) für den Boden anbringen und verschrauben.
Schritt 4: Baue das Obergestell
Konstruiere das Dach mit einer Neigung, daher muss das Obergestell und die Seitenwände hinten etwas kürzer sein als vorne. Lege das Obergestell bündig auf das Grundgestell und bringen jetzt an jeder Ecke vorher ausgesägte Keile an, welche du nach mit dem Grundgestell verschraubst, aber nicht mit dem Obergestell. So stellst du sicher, dass du das Obergestell immer abnehmen kannst, dies erleichtert den Transport und die Reinigung. Verschraube für die Stabilität das Ober- mit dem Untergestell mit Winkeln. Bei Bedarf lassen diese sich leicht entfernen, geben dem Hühnerstall aber gute Stabilität.
Schritt 5: Bringe die Seitenwände an
Die Seitenwände bringst du am Obergestell an. Dafür sägst du die Bretter passend zur Länge der Wand und beachtest, dass du auch Fenster und einen Ausgang für den Hühnerstall einplanen musst. Lege die Tür so an, dass du auch leicht an die Eier kommst.
Schritt 6: Setze eine Fensterscheibe ein
Für das Fenster verwendest du am besten Plexiglas. Die Plexiglasscheibe setzt du in die vorher ausgesägte Fensteröffnung ein. Diese sollte ein Fünftel der gesamten Wandfläche betragen. Danach bringst du die Balken an der Innen- und Außenseite an, welche als Fensterrahmen dienen. Versehe die Fensterscheiben von Außen mit einem Gitter, so kannst du deine Hühner besser vor Raubtieren schützen.
Tipp: Baue das Fenster so, dass es sich im Sommer leicht herausnehmen lässt, so vermeidest du einen Hitzestau im Hühnerstall.
Schritt 7: Bringe die Sitzstange an
Bei einem großen Stall bringst du die Sitzstange am besten ca. 1 m über dem Boden an. Bei einem kleineren Stall, der nur 80 cm hoch ist, reicht es, wenn du die Sitzstange so anbringst, dass die Hühner noch genügend Platz nach oben hin haben. Bringe zunächst eine Seite der Stange an und vermiss dies mit der Wasserwaage. So stellst du sicher, dass die Stange gerade hängt. Die Sitzstange solltest du nicht zu nah am Fenster planen, da es den Hennen da zu hell zum Schlafen sein kann.
Schritt 8: Bringe das Dach an
Für das Dach ist Wellblech oder Dachpappe gut geeignet. Achte auf eine Dachneigung von mindestens 5 %, damit das Regenwasser gut abfließen kann. Zwischen den Wänden und dem Dach dürfen keine Lücken entstehen, damit keine Ratten, Mäuse, Marder oder Füchse ins Innere gelangen können. Daher muss das Dach auch fest aufliegen. Du kannst bei einem kleinen Hühnerhaus das Dach aber so konstruieren, dass es sich aufklappen lässt, so kannst du die Eier von oben einsammeln. Dann musst du es aber mit Riegeln vor Raubtieren sichern.
Schritt 9: Hühnerstall streichen
Schleife alle Kanten und Ecken gründlich ab, so verletzen sich deine Hühner nicht so leicht. Gegen Witterungseinflüsse solltest du das Holz lackieren.
Schritt 10: Bringe die Tür und die Hühnerleiter an
Du kannst eine kleine Tür mit Scharnieren an die dafür vorgesehene Öffnung anbringen. Hier reicht ein einfacher Riegel zum Verschließen aus. Die Hühnerleiter baust du aus einem Brett mit Sprossen, welches du in einem nicht zu steilen Winkel vom Boden an die Türöffnung verlegst und dort verschraubst.
Schritt 11: Baue den Hühnerauslauf
Für den Auslauf nutzt du einen Gitterdraht mit Holzbalken. Hierfür verschraubst du die Balken und bringst den Gitterdraht an, so gelangen weder Raubtiere ins Innere noch können deine Hühner ausbüxen. Mit Winkeln kannst du das Außengehege an den Hühnerstall schrauben.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Hühnerstall bauen
Wie groß darf ein Hühnerstall ohne Baugenehmigung sein?
Für kleinere Hühnerställe bis maximal 25 m² ist normalerweise keine Baugenehmigung erforderlich. Erkundige dich hierfür aber am besten bei deiner zuständigen Behörde. Mobile Hühnerställe sind in der Regel in den meisten Bundesländern genehmigungsfrei.
Was kostet es, einen Hühnerstall zu bauen?
Bausätze für kleine Hühnerställe gibt es oft schon ab ca. 150 bis 700 € zu kaufen. Wenn du deinen Hühnerstall selbst bauen möchtest, dann reichen auch meist, je nach Größe, um die 200 € aus.
Wie baut man einen einfachen Hühnerstall?
Ein einfacher Hühnerstall sollte eine Fläche von mindestens einem Quadratmeter pro drei Hühner haben. Einen einfachen Hühnerstall kannst du leicht aus Holz selbst bauen. Wir zeigen dir oben in diesem Blogartikel wie es geht.
