Krabbelt, flattert und kriecht es in deiner Küche? Dann solltest du schnell handeln, und herausfinden, ob du Lebensmittelmotten in deiner Küche hast. Diese wieder loszuwerden ist gar nicht so einfach, deshalb haben wir dir hier die besten Tipps zusammengestellt.

Hast du Lebensmittelmotten in deiner Küche, dann gilt es schnell zu handeln. Denn je länger du die Bekämpfung hinauszögerst, desto schlimmer ist der Befall. Eine Lebensmittelmotte lebt ungefähr 10 bis 14 Tage. Dabei legen die Weibchen in dieser Zeit bis zu 300 Eier in Ritzen und Fugen ab, diese brauchen 30 bis 75 Tage für ihre Entwicklung. Wenn du Lebensmittelmotten bei dir entdeckst, heißt das nicht, dass du schlecht in der Haushaltsführung bist, keine Sorge, ein Befall kann jeden treffen. Die Insekten werden meistens durch Getreideprodukte, Nüsse, Trockenobst, Hülsenfrüchte und Tierfutter in deinen Haushalt eingeschleppt. Nur selten flattern sie durch das offene Fenster in deine Küche.

Gerade im Sommer bieten die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit den Motten ideale Lebensbedingungen.

Wie erkenne ich den Befall von Lebensmittelmotten?

Vermutest du Lebensmittelmotten in deiner Küche, dann hängst du an den entsprechenden Orten am besten Pheromon-Klebefallen auf. Mit Hilfe dieser Fallen kannst du den Befall ermitteln. Sie locken die männlichen Motten an und schränken damit die Fortpflanzung der Motten ein. Allerdings kannst du mit diesen Fallen nicht die Motten loswerden, sondern nur die Hauptherde identifizieren.

Welche Motten habe ich in der Küche?

Es gibt zwar zahlreiche Mottenarten, in unseren Küchen findest du aber meistens nur zwei Arten: die Mehlmotte und die Dörrobstmotte.

Mehlmotte

Die Mehlmotte hat eine Flügelspannweite von 20 bis 25 Millimeter mit einer Körperlänge von 10 bis 14 Millimeter und ist damit deutlich größer als eine Dörrobstmotte. Dabei ist die Mehlmotte von einer grauen Farbe, mit zwei hellen gezackten Querlinien. Sie sind meist nachtaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Getreideprodukten und Mehl. Die Weibchen legen etwa 150 bis 500 Eier und ihre Nachzucht schlüpft bei sommerlichen Temperaturen schon nach 4 Tagen. Die Larven futtern sich 6 bis 10 Wochen durch deine Vorräte, bis sie sich zum Falter entwickeln. Die Falter leben anschließend noch 2 bis 3 Wochen.

Dörrobstmotte

Die Dörrobstmotte mag es ebenfalls warm und kommt daher gerne in der Küche vor. Sie hat eine Flügelspannweite von 12 bis 20 Millimeter und eine Körperlänge von 5 bis zehn Millimeter und ist damit kleiner als die Mehlmotte. Sie ist hellgrau bis gelblich und teils rötlich in der Farbe. Die Dörrobstmotte mag besonders gerne getrocknetes Obst - daher auch ihr Name. Allerdings frisst sie auch Gewürze, Getreide, Hülsenfrüchte und Tee. Sie hat eine Lebenserwartung von 10 bis 14 Tagen und die Weibchen legen bis zu 600 Eier direkt in deine Nahrungsmittel. Nach etwa 4 Wochen schlüpfen die Larve bei Temperaturen um die 30 Grad, wenn es kälter ist, erst nach 70 Tagen. Die Larven findest du dann in den oberen 15 bis 20 Zentimetern des Produktes.

Untersuche deine Vorräte

Wenn du den Verdacht eines Mottenbefalls in deiner Küche hast, solltest du nicht nur die Pheromonfallen aufhängen, sondern auch gleich deine Vorräte kontrollieren. Getreide, Nüsse, Nudeln, Hülsenfrüchte und andere Lebensmittel können von Eiern und den Larven der Motten befallen sein. Wenn du Larven, sie sehen aus wie kleine weiße Mehlwürmer, oder Motten in deinen Lebensmitteln findest, dann hast du die Motten schon in deinem Vorratsschrank. Ein weiteres Zeichen für einen Befall sind kleine weiße Fäden, die die Larven ziehen.

Welche Lebensmittel werden von Motten befallen?

Diese Lebensmittel werden gerne von Motten befallen:

  • Backwaren, Getreideprodukte, Müsli
  • Tierfutter
  • Nüsse, Samen und Nusswaren wie Nussschokolade
  • Trockenobst
  • Hülsenfrüchte

Folgende Lebensmittel werden normalerweise nicht befallen:

  • Fette und Öle
  • Geräuchertes
  • Salz und salzhaltige Produkte
  • Zucker und Zuckerhaltige Produkte
  • gerösteter Kaffee
  • schwarzer Tee

Wie werde ich Lebensmittelmotten wieder los?

Findest du so den Befall in deinen Lebensmitteln, solltest sie umgehend entsorgen. Da die Insekten noch aus dem Müll entwischen können, solltest du die Müllsäcke luftdicht verschließen und sofort außerhalb deiner Wohnung entsorgen. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du die Vorräte auch über Nacht einfrieren und anschließend entsorgen. So sind die Motten und Larven tot, bevor sie in die Mülltonne wandern.

Achte darauf, dass du auch Vorräte, welche nicht sichtbar befallen sind, nicht gleich wieder in den Schrank räumst, sondern sie in einem luftdichten Glas-, Plastik- oder Metallbehälter verschließt. Hier reichen keine dünnen Plastiktüten, denn da könne sich die Larven hindurch beißen. Wichtig ist auch, dass der Deckel sich luftdicht verschließen lässt. Kontrolliere die Behälter regelmäßig auf Mottenbefall.

Was ist das beste Mittel gegen Lebensmittelmotten?

Wenn du alle Lebensmittel entsorgt und sicher verstaut hast, solltest du deine Küche und Vorratskammern gründlichst reinigen. Achte dabei auch die Ritzen, Spalten, Bohrlöcher und Zwischenräume zu reinigen, hier nisten die Motten sehr gerne.

Am besten saugst du zuerst alle Ecken und Schränke mit dem Staubsauger aus und entsorgst den Staubsaugerbeutel sofort in einer luftdicht verschlossenen Plastiktüte außerhalb des Hauses.

Nach dem Saugen reinigst du alles mit einem Essigreiniger, einem Haushaltsessig (1:2 gemischt) oder Essigessenz (1:10 gemischt). Achte darauf, mit dem Reiniger die Ecken, Ritzen und Zwischenräume zu reinigen und unter den Küchenschränken zu wischen.

Tipp: Föhne die Ecken mit deinem Haartrockner, so zerstörst du noch verbliebene Motteneier und Larven.

Biologische Bekämpfung der Lebensmittelmotten

Du kannst die Motten ganz einfach nach deiner Putzaktion biologisch mit der Hilfe von Schlupfwespen (Trichogrammen) bekämpfen. Schlupfwespen vernichten die Motteneier, indem sie sie parasitieren und unterbrechen so die Entwicklungskette. So schlüpft keine neue Mottengeneration mehr aus. Sobald keine Motteneier mehr da sind, verschwinden auch die Schlupfwespen.

Wie lange dauert es, bis man Lebensmittelmotten los ist?

Du kannst im Handel kleine Kartonkärtchen kaufen, welche die Schlupfwespen enthalten. Diese legst du in alle befallenen Vorratsschränke. Es dauert ungefähr 9 Wochen, bis so die Lebensmittelmotten nachhaltig beseitigt sind. Achte darauf, dass du dich genau an die Gebrauchsanweisung hältst, dann hast du bei der Bekämpfung auch Erfolg.

Chemische Maßnahmen zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten

Auf den Einsatz von Insektiziden solltest du aus gesundheitlichen Gründen verzichten. In der Regel hast du mit vorbeugenden Maßnahmen und Biologischen Maßnahmen einen nachhaltigen Erfolg. Insektizide und Biozide können auch deine Gesundheit schaden, nicht nur die der Motten.

Vorbeugende Maßnahmen zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten

  • Achte beim Einkaufen darauf, dass die Verpackungen deiner gekauften Lebensmittel noch intakt sind, und fülle deine Lebensmittel in gut verschließbare Kunststoffdosen, Glasgefäße oder Keramikgefäße um.
  • Kontrolliere regelmäßig deine Vorratsschränke auf Befall
  • Entsorge befallene Lebensmittel mitsamt ihrer Verpackung sofort luftdicht und außerhalb des Hauses
  • Diese Mittel schrecken Lebensmittelmotten ab und vertreiben sie auch: Lavendel, Zedernholz, Pfefferminze, Nelken, Thuja, Patchulli usw.
  • Fliegengitter an Fenstern und Balkontüren sorgen nicht nur dafür, dass Motten nicht in deine Wohnung gelangen, sondern auch anderes Ungeziefer wird ausgeschlossen

Was tun, wenn man das Mottennest nicht findet?

Du wirst das Mottennest mit dem bloßen Auge nicht erkennen, da lediglich die Larven und ihre Fäden auf einen Befall hindeuten. Denn Befall überprüfst du am besten mit Hilfe einer Pheromonfalle, welche die Männchen anlockt. Auch ohne das Nest zu sehen, kannst du mit unseren oben genannten Bekämpfungsmaßnahmen die Motten nachhaltig und wirksam bekämpfen. Viel Erfolg dabei!