Eine der wichtigsten Maßnahmen in der Rasenpflege ist das Vertikutieren. Dabei entfernst du Rasenfilz und sorgst so dafür, dass die Graswurzeln wieder ausreichend mit Luft, Wasser und Nährstoffen versorgt werden.

Möchtest du also einen dichten und widerstandsfähigen Rasen haben, dann solltest du diesen mindestens einmal im Jahr vertikutieren. Spätestens wenn sich Rasenfilz aus liegen gebliebenem Schnittgut und Moos gebildet hat, ist das Vertikutieren notwendig.

Woran erkenne ich, dass es Zeit zum Vertikutieren meines Rasens ist?

Es gibt einen einfachen kleinen Test, den du machen kannst, um herauszufinden, ob du deinen Rasen vertikutieren musst: ziehe eine Metallharke ohne Druck durch den Rasen. Wenn Mähreste und Moos an der Harke hängen bleiben, dann wird es Zeit fürs Vertikutieren. Rasenfilz verhindert den Luftaustausch und die Düngerzufuhr sowie die Wasserzufuhr der Graswurzeln. So verflachen diese und Moos, Unkraut und Krankheiten breiten sich aus. Anfällig sind schwere Böden und solche, die zu Staunässe neigen, aber auch schattige Bereiche sind häufig stark betroffen.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Vertikutieren?

Der beste Zeitpunkt, um deinen Rasen zu Vertikutieren ist das Frühjahr. Du kannst die Maßnahme aber prinzipiell zwischen April und September machen. Allerdings solltest du im Hochsommer besonders bei starker Nutzung davon absehen. Achte darauf, dass die Rasenfläche zum Vertikutieren möglichst trocken ist.

Was muss man vor dem Vertikutieren machen?

Als Erstes kannst du deinen Rasen zur Stärkung im Frühjahr erst einmal düngen. Der richtige Zeitpunkt hierfür ist, wenn sich die Blüten der Narzissen öffnen. Anschließend mähst du den Rasen auf eine Länge von ca. 4 cm ab. Etwa 3 Wochen nach dem ersten Wachstum mähst du den Rasen erneut und möglichst kurz auf eine Länge von ca. 3 cm ab. So stärkst du den Rasen, damit er sich schneller vom Vertikutieren erholt.

Wie vertikutiere ich meinen Rasen richtig?

Es gibt elektrische, benzingetriebene und Hand-Vertikutierer. Alle sind mit scharfen Messern ausgestattet. Daher solltest du darauf achten, dass die Messer den Boden nur leicht berühren, ihn aber nicht aufschlitzen. Denn, zu tiefes Vertikutieren schädigt nicht nur die Rasenwurzeln, es verschleißt das Gerät auch unnötig stark. Stelle daher den Vertikutierer so ein, dass er die Grasnarbe höchstens zwei bis drei Millimeter tief einritzt.

Am besten vertikutierst du den Rasen einmal der Länge nach und anschließend noch einmal quer dazu. Verharre möglichst nicht lange an einem Punkt und fahre gleichmäßig über das Gras. Anschließend entfernst du den Rasenfilz.

Wenn du einen schweren Boden hast, solltest du vor dem Vertikutieren Gartensand ausbringen. Hierfür benötigst du ca. 2 bis 3 kg pro Quadratmeter. So wird der Boden über die Jahre durchlässiger und es bildet sich nicht so schnell Moos. Auf kahle Stellen gibst du frischen Rasensamen. Anschließend betrittst du die Fläche möglichst wenig und wässerst die Stelle möglichst zwei Wochen lang regelmäßig.

Wie oft muss man den Rasen vertikutieren?

Grundsätzlich solltest du jede Grünfläche einmal jährlich vertikutieren. Wenn du das regelmäßig machst, reicht es aus in nur eine Richtung zu vertikutieren. Dann drehst du einfach im nächsten Jahr um 90° und arbeitest so gedreht zur Vorjahresrichtung. So ist der Rasen optimal mit Sauerstoff versorgt.

Ist die Rasenfläche allerdings mehrere Jahre vernachlässigt worden, so solltest du unbedingt einmal in Längs- und einmal in Querrichtung vertikutieren. So entsteht ein Schachbrettmuster und du garantierst, dass alle Graswurzeln erreicht wurden. Der Rasen wird auf diese Weise optimal belüftet und kann die Nährstoffe besser aufnehmen.

Mit dem jährlichen Vertikutieren wird der Rasen als grüner Teppich in deinem Garten nachhaltig gestärkt und belüftet. Er kann die Nährstoffe und das Wasser besser aufnehmen. Dies stärkt das Wachstum der Gräser, dein Rasen wird dichter und strapazierfähiger.

Was mache ich mit meinem Rasen nach dem Vertikutieren?

Leider hinterlässt das Entfilzen oft kahle Stellen und unschöne Lücken in der Grasnarbe. Daher solltest du für eine schnelle Regeneration des Rasens den Rasen mit einer Nachsaatmischung behandeln. In diesen Mischungen sind oft Langzeitdünger und Bodenaktivatoren drin, so wird der Rasen mit nur einem Arbeitsschritt gesät, der Boden verbessert und gedüngt.

Wie finde ich den passenden Vertikutierer?

Alle Vertikutiergeräte besitzen eine motorisch angetriebene, horizontal eingebaute Achse, an welcher starre oder drehbar gelagerte Messer angebracht sind. Die Messer ritzen den Boden nur wenige Millimeter ein und entfernen so Moos und Rasenfilz.

Diese verschiedenen Vertikutierer gibt es:

  • Handvertikutierer: für kleine Rasenflächen oder für die gezielte Behandlung einzelner Stellen im Rasen geeignet. Besonders günstig in der Anschaffung und erfordern einen hohen Kraftaufwand.
  • Elektro-Vertikutierer: für kleinere und mittlere Grünflächen, das Stromkabel stört meistens im Einsatz. Bei einer Verwendung von einmal pro Jahr stört dies jedoch kaum.
  • Benzin-Vertikutierer: erste Wahl für große Rasenflächen. Der große Motor mit viel Leistung erleichtert die Arbeit enorm und Du musst auf kein störendes Kabel Rücksicht nehmen.

Du kannst dir natürlich die Geräte auch einfach für das eine Mal im Jahr im Baumarkt ausleihen.