Erst säen, dann ernten? Das gilt nicht für den grünen Boden in deinem Garten! Rollrasen lässt sich ganz einfach verlegen und ist binnen weniger Wochen voll belastbar. Das Tolle ist, dass ein Rollrasen auch auf für einen gesäten Rasen eher ungünstigen Böden gut anwächst. Das macht den Fertigrasen so beliebt - und zwar nicht nur im Fußballstadion, sondern vor allem auch in deinem eigenen Garten. In diesem Artikel verraten wir dir alles, was du zum Thema Rollrasen wissen musst und wie du ihn am besten verlegst, damit du schon bald in den Genuss seiner vollen Pracht kommst…

Wann ist die beste Zeit, um Rollrasen zu verlegen?

Die besten Zeiten, um Rollrasen zu verlegen, sind Frühling oder Herbst. Während dieser Jahreszeiten hat der Fertigrasen genügend Zeit, um anzuwachsen, ohne dass er extremen Temperaturverhältnissen ausgesetzt wird. Im Sommer kann der Rollrasen schnell austrocknen. Dann solltest du für ausreichende Bewässerung sorgen. Im Winter sorgt der Bodenfrost für ungünstige Anwachs-Bedingungen. Daher solltest du mit dem Verlegen möglichst warten, bis die Bedingungen vorteilhafter sind.

Hier unsere Checkliste für den idealen Verlege-Zeitraum von Rollrasen:

  • Frostfreier Boden
  • Bodentemperatur mindestens 5 °C
  • Idealerweise milde Außentemperaturen zwischen 10 und 20 °C
  • Idealerweise regelmäßiger Regen
  • Gut durchfeuchteter und aufgelockerter Boden

Wie muss der Untergrund für einen Rollrasen sein?

Ein durchlässiger, sandiger Lehmboden bietet per se schon ideale Wachstumsbedingungen für deinen Rollrasen. Aber auch du kannst einiges dafür tun, dass dein Rollrasen erfolgreich anwächst und gedeiht.

Du möchtest deinen Rollrasen selbst verlegen? So gehst du vor:

Schritt 1: Erdfläche von Bewuchs jeglicher Art befreien

Die Bodenfläche, auf der dein Rollrasen verlegt werden soll, sollte grundsätzlich von jeglichem Bewuchs befreit werden. Dazu gehört Unkraut genauso wie Wildkräuter und anderes Gestrüpp. Achte darauf, dass du auch die Wurzel mit entfernst, damit sich unter deinem Rollrasen die Pflanzen nicht wieder ausbreiten! Wenn du eine vorhandene Rasenfläche erneuern möchtest, trage vorsichtig die alte Grasnarbe mit einem Spaten ab!

Schritt 2: Untergrund auflockern

Vor allem auf Baugrundstücken ist der Boden von den Baumaschinen meist stark verdichtet. Daher sollte die Erde mindestens spatentief aufgelockert werden. Dazu kannst du zum Beispiel eine Motorhacke, eine Bodenfräse, einen Spaten oder eine Grabegabel verwenden. Insgesamt sollte der Untergrund etwa 15 bis 20 Zentimeter tief sein. Steine und Wurzelreste, die während des Umgrabens zum Vorschein kommen, sollten entfernt werden.

Schritt 3: Bodenqualität verbessern

Eine schlechte Bodenqualität ist grundsätzlich erstmal kein Problem. Um die Wachstumsbedingungen zu verbessern, gibt es ein paar Tricks: Ist der Boden zu schwer und lehmig, kannst du etwas Sand untermischen; ist er wiederum zu sandig, kannst du Hummus untermengen. Harke anschließend den Boden zu einer ebenen Fläche.

Schritt 4: Walzen und Düngen

Nachdem du deinen Untergrund gut aufbereitet hast, kannst du ihn für das Verlegen des Rollrasens vorbereiten, indem du ihn mit Hilfe einer Rasenwalze verdichtest. Die Rasenwalze kannst du dir zum Beispiel im Baumarkt ausleihen. Die Humusschicht ist gut verdichtet, wenn sie bei Belastung nicht mehr zu stark nachgibt. Anschließend solltest du einen Rasen-Dünger auf die vorbereitete Fläche auftragen. Das gibt deinem Rollrasen eine gute Starthilfe fürs Anwachsen. Am besten verwendest du einen sogenannten Rasen-Starterdünger. Den bekommst du in jedem Gartencenter oder Baumarkt.

Schritt 5: Boden wässern

Bevor du deinen Rollrasen verlegst, solltest du dich vergewissern, dass der Boden ausreichend feucht ist. Ist er sehr trocken, kannst du ihn vorab noch einmal wässern.

Schritt 6: Rollrasen verlegen

Wenn der Untergrund vorbereitet und ausreichend bewässert ist, kannst du mit dem Verlegen des Rollrasens beginnen. Starte am besten an einer hinteren Ecke, damit du während des Verlegens nicht ständig über die frisch ausgelegten Rasenflächen laufen musst! Lege die einzelnen Bahnen möglichst versetzt aneinander, damit später keine Nahtstellen oder Lücken sichtbar werden! Wenn die Länge nicht ganz passt, kannst du den Rollrasen jederzeit mit einem Küchenmesser kürzen.

Schritt 7: Rasenfläche festigen und bewässern

Im letzten Schritt folgt das Wellness-Programm für deinen frisch verlegten Rollrasen. Dieses beinhaltet eine gründliche Massage mit der Rasenwalze, damit der Rollrasen Kontakt zum Erdreich bekommt, sowie eine ausgiebige Bewässerung. Rund 20 Liter Wasser pro Quadratmeter sind dazu nötig. Und auch in den folgenden zwei Wochen sollte der frisch verlegte Fertigrasen möglichst feucht gehalten werden. Außerdem benötigt dein Rollrasen sehr viel Ruhe und sollte für einige Wochen nicht betreten werden.

Wie lange darf man einen Rollrasen nicht betreten?

Nach dem Verlegen dauert es zwischen sechs bis zehn Wochen, bis der Rollrasen sich vollständig mit dem Untergrund verbunden hat und voll belastbar ist. Vorsichtig betreten kannst du ihn aber auch schon vorher. Um zu prüfen, ob der Rasen bereits angewachsen ist, kannst du vorsichtig an einer Ecke ziehen und schauen, ob der Rasen bereits im Boden verwurzelt ist.

Wann genau der Rasen richtig angewachsen ist, hängt von den Witterungsverhältnissen und der Pflege ab. Wir empfehlen, den Rollrasen in den ersten ein bis zwei Wochen möglichst nicht zu betreten, außer für die Rasenpflege.

Hier unsere Tipps, wie du deinen frisch verlegten Rollrasen bestmöglich pflegst:

Tipp Nr. 1: Rollrasen gut bewässern

Gerade in den ersten zwei Wochen ist es außerordentlich wichtig, dass dein Rollrasen stets wurzeltief durchfeuchtet ist. Dazu solltest du ihn zweimal pro Tag bewässern. In den Sommermonaten eignen sich dafür am besten die frühen Morgen- oder späten Abendstunden.

Tipp Nr. 2: Rollrasen nach 10 Tagen mähen

Nach etwa 7 bis 10 Tagen darfst du deinen Rollrasen zum ersten Mal mähen, sofern er mindestens eine Höhe von 6 Zentimetern erreicht hat. Kürze den Rasen auf eine Schnitthöhe von 3 bis 4 Zentimetern und maximal um etwa ein Drittel der vorherigen Länge! Im Sommer sollte die Rasenhöhe nicht weniger als 5 bis 6 Zentimeter betragen, um Austrocknen zu verhindern.

Tipp Nr. 3: Rollrasen düngen

Nach rund drei bis vier Wochen kannst du deinen Rollrasen zum ersten Mal düngen. Dazu verwendest du am besten einen Rasendünger mit Langzeitwirkung. Diesen bekommst du zum Beispiel im Gartencenter. Langfristig kannst du deinen Rollrasen anschließend etwa zwei- bis dreimal pro Jahr mit diesem Dünger düngen.

Was kostet das Verlegen von Rollrasen?

Ein Quadratmeter hochwertiger Rollrasen kostet zwischen 6 und 10 €. Zusätzlich fallen allerdings noch Kosten für Mietgeräte, Bodenvorbereitung, Dünger und Bewässerung an. Insgesamt liegst du damit bei rund 18 € pro Quadratmeter, sofern du deinen Rollrasen selbst verlegst. Wenn du den Rollrasen hingegen von einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb verlegen lassen möchtest, fallen zusätzlich noch Handwerkerkosten, zuzüglich Mehrwertsteuer und Kosten für die Anfahrt, an. Pro Quadratmeter Verlegefläche solltest du für den Gärtner etwa 21 € einplanen, inklusive Untergrundvorbereitung, Verlegung des Rollrasens und Nachpflege.

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Fazit

Für den Traum vom englischen Garten gibt es jetzt eine Abkürzung. Ein Rollrasen lässt sich schnell und einfach verlegen. Bei guter Pflege wirst du damit lange Freude haben. Am besten verlegst du den Fertigrasen im Frühling oder Herbst. Dann sind die Witterungsbedingungen ideal, um ein gutes Anwachsen des Rollrasens zu gewährleisten. Als Untergrund eignet sich am besten ein sandiger, gut durchlüfteter Lehmboden. Wenn dein Boden nicht die optimalen Bedingungen aufweist, kannst du mit Sand oder Humus nachhelfen. Damit der Rasen nach dem Verlegen gut wächst, solltest du ihn vor allem in den ersten ein bis zwei Wochen großzügig bewässern. Nach den ersten 10 Tagen kann er das erste Mal gemäht werden und nach rund sechs bis zehn Wochen kannst du wahrscheinlich bedenkenlos betreten. Wenn du deinen Rollrasen selbst verlegen möchtest, musst du mit Kosten von circa 18 € pro Quadratmeter rechnen. Lässt du ihn von einem Fachbetrieb verlegen, kannst du dafür etwa 21 € pro Quadratmeter einplanen.