Frisches Trinkwasser aus der Leitung ist nicht in allen Bereichen des Haushalts notwendig. Stattdessen kannst du Regenwasser sammeln und aufbereiten, um es zum Beispiel im Garten, für die Toilette oder zum Wäsche waschen zu verwenden. Du kannst das Regenwasser entweder mit einer einfachen Regentonne, einer Zisterne oder einem unterirdischen Flachtank auffangen. Dadurch kannst du eine Menge Geld sparen und das vollkommen ohne Risiko: Gerade, wenn das Wasser erhitzt wird, ist es keimfrei und hygienisch völlig unbedenklich. Ein Regenwassertank hat, je nach gewählter Variante, allerdings auch seinen Preis. Daher kursieren im Internet mittlerweile viele Tipps, wie du dir deine eigene Regenwasseraufbereitungsanlage ganz einfach selber basteln kannst. Inwieweit sich ein Regenwassertank für dich lohnt, erfährst du in diesem Artikel, inklusive DIY-Anleitung…

Wann lohnt sich ein Regenwassertank?

Mit Hilfe eines Regenwassertanks lassen sich pro Haushalt rund 50 Prozent des Trinkwasserverbrauchs einsparen. Das sind bei einem 4-Personen-Haushalt rund 60−70 m³. Der Einbau einer Regenwasserzisterne lohnt sich, aufgrund der hohen Investitionskosten, jedoch nur bei einem sehr hohen Wasserverbrauch oder wenn der Tank bereits beim Hausbau berücksichtigt wird. Wenn du einen Garten hast, lohnt sich ein Regenwassertank eigentlich immer. Und auch, wenn die Wassergebühren der jeweiligen Gemeinde besonders hoch sind, lohnt es sich, über eine Regenwassernutzung im Haushalt nachzudenken.

Ein Kunststofftank kostet um die 700 €, eine Regenwasserzisterne aus Beton sogar um die 5.000 €. Hinzu kommen laufende jährliche Kosten für die Wartung der Regenwassernutzungsanlage in Höhe von rund 100 €, plus 50 bis 100 € Betriebskosten pro Jahr. Bis sich die Kosten amortisiert haben, können bis zu 10 Jahre ins Land gehen. Es gibt allerdings auch Förderungen für die sogenannte “Brauchwassernutzung”. Diese sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt und liegen etwa zwischen 200 und 500 €. Frage vor dem Einbau am besten einmal bei deiner zuständigen Kommune nach!

Mal abgesehen von den finanziellen Aspekten lohnt sich eine Zisterne auf jeden Fall allein aus nachhaltigen Gründen: Durch die Regenwassernutzung sparst du in einem 4-Personen-Haushalt jährlich rund 60 - 70 m³ Trinkwasser ein, sofern du auch die Wäsche mit dem Regenwasser wäschst. Das sind bis zu 300 € pro Jahr.

Wie baut man eine Regenwasserzisterne?

Der Einbau einer Regenwasserzisterne macht vor allem dann Sinn, wenn du einen großen Garten hast. Vor allem im Sommer steigt der Wasserverbrauch zur Bewässerung von Rasenflächen und Blumenbeeten zumeist deutlich an. Sofern du keinen Anschluss an die häusliche Wasserleitung wünschst, kannst du die Regenwasserzisterne auch ganz einfach selbst einbauen. Du fragst dich, wie das geht? Das zeigen wir hier:

1. Schritt: Baugrube ausheben

Die Baugrube muss auf jeden Fall tief genug sein, nämlich mindestens so hoch wie die Zisterne, plus 10 Zentimeter. Außerdem sollte die Zisterne zu allen Seiten etwa 30 Zentimeter Platz haben.

2. Schritt: Boden mit einer Sandschicht bedecken

Für ein stabiles Zisternenbett sollte die Grube anschließend etwa 20 Zentimeter dick mit Sand oder Kies aufgeschüttet werden. Die Körnung sollte um die 4 bis 8 Millimeter betragen. Anschließend muss der aufgeschüttete Sand verdichtet werden, damit sich der Wassertank später nicht absenken kann.

3. Schritt: Tank absenken

Sobald das Zisternenbett hergerichtet ist, wird es Zeit, den Tank in die Baugrube abzusenken. Das geht entweder per Hand (zum Beispiel bei Kunststoffzisternen) oder mit Hilfe eines Krans (zum Beispiel Betonzisternen). Vor dem Absenken sollte der Tank zu etwa einem Drittel mit Wasser aufgefüllt werden. So verhinderst du, dass deine Zisterne später dem Erddruck nicht standhält. Anschließend schüttest du um den Tank herum jeweils 30 Zentimeter Sand oder Kies auf und verdichtest diesen danach mit Hilfe eines Handstampfers. Vorsicht mit maschinellem Verdichten! Diese Variante ist für Kunststoffzisternen nicht geeignet und würde diese beschädigen.

4. Schritt: Tank an das Fallrohr und die Pumpe anschließen

Jetzt werden die Rohre angeschlossen. Halte dich am besten genau an die jeweilige Montageanleitung! Es macht übrigens auch Sinn, schonmal eine Pumpe zu verlegen. Nachträglich nochmal eine Pumpe zu installieren wäre sehr aufwändig.

5. Schritt: Erde aufschütten und bepflanzen

Im letzten Schritt wird die Zisternengrube mit dem ausgehobenen Erdaushub aufgeschüttet und die Grasnarbe wieder befestigt.

Ist ein Regenwassertank genehmigungspflichtig?

Für den Einbau einer Regenwassernutzungsanlage an einem Ein- oder Zweifamilienhaus ist grundsätzlich keine Genehmigung erforderlich. Dennoch ist es immer ratsam, dich vorher einmal bei deiner zuständigen Gemeinde zu erkundigen, wenn du eine Regenwasseranlage planst. Zwingend notwendig ist vor Inbetriebnahme die Meldung bei deinem zuständigen Wasserversorger. Zudem solltest du beim Einbau unbedingt die Trennung von Trink- und Regenwasserleitungen berücksichtigen, damit es nicht zu einer Trinkwasserverschmutzung kommen kann. Dort, wo Regenwasser aus der Leitung kommt, muss außerdem auch explizit “Kein Trinkwasser” draufstehen. Außerdem sollten die Ventile kindersicher sein.

Wie viel Regenwasser darf ich auffangen?

Grundsätzlich darfst du so viel Regenwasser auffangen, wie du magst. Lediglich bei der Entsorgung des Trinkwassers gibt es gesetzliche Regelungen. Diese sind im sogenannten Landeswassergesetz vermerkt und für jedes Bundesland unterschiedlich.

Wie viel Regenwasser du sammeln kannst, wird also vielmehr durch das Fassungsvermögen deiner Regenwasserzisterne begrenzt. Für den Garten reicht eine einfache Regenwassertonne mit einem Fassungsvermögen zwischen 200 und 1.000 Litern. Soll das Regenwasser auch im Haushalt verwendet werden, benötigst du ein Fassungsvermögen von mindestens 2.500 bis 10.000 Litern.

Wie tief muss ein Regenwassertank eingebaut werden?

Wie tief ein Regenwassertank eingebaut werden muss, hängt hauptsächlich vom Format deines Regenwassertanks ab. Je größer und tiefer der Tank, desto tiefer muss auch die Baugrube sein. Wenn du deine Zisterne selbst einbauen möchtest, lohnt sich also eher ein flacheres Format, damit du nicht so tief graben musst. Grundsätzlich solltest du immer eine Einbautiefe zwischen 60 und 100 Zentimetern einhalten. Dadurch vermeidest du, dass im Winter Frostschäden an deinem Regenwassertank entstehen. Außerdem sollte der Regenwassertank gut verdichtet sein, damit er sich nicht nachträglich absenkt.

Fazit

Ein Regenwassertank in deinem Garten ist vor allem im Sinne von Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll. Mit der richtigen Regenwasseranlage kann das Regenwasser sogar im Haushalt verwendet werden, zum Beispiel zum Wäsche waschen oder für die Toilettenspülung. Da die Anschaffungskosten für solche Anlagen jedoch vergleichsweise teuer sind, lohnen sie sich in der Regel erst bei einem sehr hohen Wasserverbrauch. Der Einbau einer einfachen Regenwasserzisterne kann auch selbst durchgeführt werden. Am besten eignen sich dazu Regenwassertanks aus Kunststoff. Diese sind nicht so schwer und lassen sich auch ohne Kran in die Baugrube absetzen. Wenn du das Regenwasser lediglich für deinen Garten sammeln möchtest, reicht gegebenenfalls auch eine einfache Regenwassertonne. Grundsätzlich sind Regenwasseranlagen nicht genehmigungspflichtig und du darfst theoretisch so viel Regenwasser sammeln, wie du möchtest. Lediglich bei der Entsorgung sowie beim Hausanschluss gibt es Regelungen. Diese erfragst du am besten direkt bei deiner Gemeinde.