Ob Rosen, Obstbäume, Oleander, Gurken oder Erdbeeren im Garten. Aber auch Zimmerpflanzen wie Orchideen und der Ficus - sie alle sind nicht sicher vor einem Befall durch die kleinen Spinnmilben. Während einzelne Tiere eher unbemerkt bleiben und auch wenig Schaden anrichten, sieht das bei einem großflächigen Befall anders aus. Die Spinnmilben stechen mit Vorliebe in die Blätter ihrer Futterpflanzen, um den Pflanzensaft zu saugen. Welke Blätter, trotz Gießen, sind die Folge. Irgendwann stirbt die Pflanze ab. Bei trockener Heizungsluft im Winter und warmen Außentemperaturen treiben sie besonders gern ihr Unwesen. Doch was kannst du dagegen tun? Und musst du wirklich etwas gegen den Befall der Spinnmilben tun?

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Warum du gegen den Befall der Spinnmilben aktiv werden solltest

Spinnmilben sind Raubmilben. Während sie für den Menschen völlig ungefährlich sind, leiden die befallenen Pflanzen unter ihnen sehr stark. Warum? Spinnmilben besiedeln die Blattunterseiten der Wirtspflanzen. Mit ihren Stechborsten durchbohren sie die Blatthaut, um so an den zuckerhaltigen Pflanzensaft in den Blattzellen zu gelangen und diesen restlos auszusaugen. Während die Spinnmilbe sich satt frisst, gelangt Luft in die betroffenen Blattstellen. Dadurch steigt die Verdunstung der Blätter und die Pflanze kann sich nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgen. Ist der Schaden zu groß, stirbt sie schließlich ab.

Spinnmilben erkennen

Du wirst nie jede einzelne Spinnmilbenart erkennen können. Denn zu deren Familie gehören rund 1.200 Arten. Die Spinnentiere sind, wie der Name vielleicht schon verrät, keine Insekten, sondern gehören zu den Arachnida - wie auch die einfachen 8-beinigen Spinnen. Doch selbst die kleine Milbe hat 8 Beine. Nicht nur das, sie webt selbst feine Gespinste, die manchmal die Triebe und Blätter ihrer Futterpflanzen überziehen. Ihren Namen tragen Spinnmilben wegen der feinen Gespinste, mit denen manche Arten die Blätter und Triebe der Wirtspflanzen überziehen. Innerhalb der Unterklasse der Milben sind die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae), die Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi) und die Nadelholzspinnmilbe (Oligonychus ununguis) die häufigsten Vertreter.

Die kleinen Tierchen leben nur 2 bis 5 Wochen. Das hält die Weibchen aber nicht davon ab, Zeit ihres Lebens bis zu 100 Eier zu legen. Daraus entwickeln sich die kleinen Spinnmilben mit einer Körpergröße zwischen 0,25 und 0,8 Millimeter. Kein Wunder, dass sie kaum zu erkennen sind und erst bemerkt werden, wenn es fast schon zu spät ist. Bei größeren Exemplaren kannst du den länglich-ovalen Körperbau, der über und über mit mikroskopisch kleinen Borsten besetzt ist, erkennen. Am Kopf sitzt ihr Saugapparat.

Übrigens: Je nach Wirtspflanze und Jahreszeit können die Tierchen blassgrün, gelbgrün, orange oder rotbraun sein.

Zu den häufigsten Raubmilben gehören:

Gemeine Spinnmilbe

Die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae). Die nur 0,5 Millimeter große Milbe lebt auf der ganzen Welt. Meist ist sie braun oder rot gefärbt. Am liebsten frisst sie an Gurken, Bohnen (daher auch der Name Bohnenspinnmilbe), Tomaten und Chilipflanzen. Aber selbst Apfel- und Birnbäume und sogar Hopfen sind vor ihr nicht sicher. Und deine Zimmerpflanzen? Diese ebenfalls nicht.

Obstbaumspinnmilbe

Die Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi) ist auch nur 0,5 Millimeter groß. Zu ihren Lieblingssorten gehören Pflaume, Apfel- und Birnbäume. Selbst Johannisbeeren und Wein schmecken ihr.

Orchideenspinnmilbe

Die Orchideenspinnmilbe (Brevipalpus californicus) ist eine sogenannte falsche Spinnmilbe. Denn anders als die bereits genannten Arten bildet sie kein Gespinst. Das Gemeine an dieser Art ist, dass sie nicht größer als 0,1 Millimeter werden. Deswegen erkennst du den Befall an deinen Orchideen nicht. Und wenn die Futterquelle versiegt ist, du aber noch einen Zitronenbaum dein Eigen nennst, dann kommt eben dieser an die Reihe.

Lebensweise

Spinnmilben hassen hohe Luftfeuchtigkeit. Stattdessen lieben sie ein trockenes und warmes Klima. Deswegen sind auch deine Gurken im Gewächshaus nicht vor ihnen sicher. Denn je trockener und geschützter, desto wohler fühlen sie sich. So können sie sich über das ganze Jahr hinweg vermehren. Dazu legen die weiblichen Spinnmilben ihre Eier an der Blattunterseite ab. Daraus schlüpfen nach maximal 5 Tagen die Larven. Spätestens nach 15 Tagen können sie sich weiter fortpflanzen.

Du siehst, der Befall mit Spinnmilben kann sich rasend schnell ausbreiten. Und im Nu wird aus deinem schönen Garten ein trauriges Etwas.

Schadbild der Spinnmilbe an Rosenblättern
Schadbild der Spinnmilbe an Rosenblättern

Schadbild von Spinnmilben

Mit dem bloßen Auge wirst du den Befall deiner Zierpflanzen oder Gemüsepflanzen kaum erkennen. Erst wenn die Blätter welk werden und kleine Gespinste daran sichtbar werden, weißt du, was der Grund ist.

Tipp: Besprühe die betroffenen Pflanzen mit etwas Wasser. Die Wassertropfen bleiben am Netz hängen und machen es sichtbarer. Bei der Gemeinen Spinnmilbe sitzt es entlang der Blattachse und an den Blatträndern.

Neben den welken Blättern und Gespinsten deuten zahlreiche kleine helle Flecken auf den Blättern auf einen Befall hin. Hierbei handelt es sich um Verfärbungen der Einstichlöcher. Ohne die würdest du die kleiner als einen Millimeter großen Saugstellen nicht entdecken. Aber durch den eindringenden Sauerstoff verwandelt sich das kleine Loch zu einer hellgrauen bis bronzefarbenen Stelle. Spätestens jetzt rollen sich die Blätter ein und verwelken. Während diese im Freiland vorrangig zwischen dem warmen Frühjahr und Herbst zu finden sind, kannst du sie bei den Zimmerpflanzen und Gewächshauskulturen ganzjährig entdecken.

Häufig befallene Pflanzen

Kaum eine Pflanze ist vor den spinnenartigen Milben sicher. Ist eine Pflanze bereits geschwächt, wird sie zum nächsten Opfer der hungrigen Tiere. Beliebt sind:

  • Rosen
  • Gurken
  • Apfelbäume
  • Birnbäume
  • Zwetschge
  • Pfirsich
  • Pflaume
  • Bohnen
  • Johannisbeere
  • Stachelbeere
  • Erdbeere
  • Himbeere
  • Eiben
  • Zitrusgewächse
  • Efeu
  • Hanf
  • Tomaten
  • Chilipflanzen
  • Oleander

Und welche Zier- und Zimmerpflanzen werden von den kleinen Schädlingen bevorzugt befallen?

  • Zimmerazaleen
  • Zimmerhibiskus
  • Gummibäumen
  • Zyperngras
  • Palmen
  • Orchideen

Spinnmilben bekämpfen - aber natürlich

Statt die Raubmilbe mit der chemischen Keule an den Leib zu rücken, solltest du auf natürliche Mittel zurückgreifen. Alternativ kannst du auch versuchen, die Spinnmilbe biologisch zu bekämpfen.

  • Der erste Schritt bei der natürlichen Bekämpfung ist es, die befallenen Zimmerpflanzen zu isolieren. So können die Tiere nicht einfach auf eine andere Wirtspflanze wechseln, wenn die erste abgestorben ist. Anschließend schneidest du die betroffenen Pflanzenteile ab. Unbedingt im Hausmüll entsorgen.
  • Zusätzlich dazu werden die Blätter und Triebe gründlich mit Wasser abgespritzt - und zwar täglich. Besonders die Blattunterseiten und Blattachsen sollten so behandelt werden. Diese Maßnahme hilft schnell bei einem schwachen Befall.
  • Bei einem hartnäckigen Befall hilft auch das Abdecken der gesamten Pflanze mit einer durchsichtigen Tüte. Luftdicht verschlossen sind die Tiere nach 14 bis 20 Tagen abgestorben. Jetzt kannst du die Tüte öffnen und gelben Blätter und Triebe abschneiden und über den Restmüll entsorgen. Beobachte die Pflanze weitere 14 Tage sehr gründlich.
Gegen starken Befall hilft nur eine Plastiktüte über der Zimmerpflanze
Gegen starken Befall hilft nur eine Plastiktüte über der Zimmerpflanze

Spinnmilben mit Nützlingen bekämpfen

Im Freiland als auch im Gewächshaus kannst du den Schädlingen mit Fressfeinden zu Leibe rücken. Zu den dergenannten Nützlingen gehören die Raubmilbe (Phytoseiulus persimilis) oder Gallmücke (Feltiella acarisuga). Diese kannst du im Internet kaufen. Vor allem Raubmilben, die nicht nur die Eier und Larven, sondern auch die adulten Tiere fressen, helfen bei einem starken Befall sehr gut. Das funktioniert aber nur, wenn du den Raubmilben eine perfekte Umgebung schaffst: 25 °C und 75 % Luftfeuchtigkeit sind ideal.

Und wie geht die Gallmücke gegen die Milben vor? Ganz einfach: Die Weibchen legen ihre Eier in die Gespinste ab. Nach wenigen Tagen schlüpfen aus den Eiern gelb bis orangefarbene Gallmückenlarven. Gemeinsam vertilgen sie 30 bis 60 Eier der Spinnmilben. Ideal sind 20 bis 27 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von 80 %. Im Gewächshaus brauchst du pro Quadratmeter Kulturfläche 2 Tiere.

Spinnmilben an Zimmerpflanzen bekämpfen - die besten Hausmittel

Bei Zimmerpflanzen können Hausmittel gegen Spinnmilben eingesetzt werden. Die besten Hausmittel sind:

  • Ein Gemisch aus Rapsöl mit Wasser (70 Milliliter Wasser mit 30 Millilitern Öl). Damit die Zier- und Zimmerpflanze regelmäßig besprühen. Das Öl verstopft die Atemöffnungen der Spinnmilben, woran sie ersticken. Aber Vorsicht: Auch die Zimmerpflanzen vertragen Rapsöl nicht sehr gut, da es die Cuticula der Blätter angreift. Verwende das Gemisch daher möglichst nur am Abend. Nach dreimaliger Anwendung solltest du auf ein anderes Hausmittel zur Bekämpfung von Spinnmilben zurückgreifen.
  • So könntest du die Blätter auch mit Neemöl behandeln. Dazu das Öl mit Rimulgan und Wasser vermengen. Jetzt regelmäßig auf die Zimmerpflanzen sprühen.
  • Alternativ hat sich auch eine Mixtur aus Spiritus und Kernseife als Mittel gegen Spinnmilben bewährt. Dazu die Kernseife in heißem Wasser auflösen, ehe sie mit dem Spiritus vermischt wird. Wichtig: Die Mischung darf nur kalt auf die Zierpflanzen gegeben werden. Am besten funktioniert das mit einer Sprühflasche.
  • Ebenfalls hilfreich ist ein Sud aus trockenen Zwiebelschalen zum Gießen. Dazu lässt du die Zwiebelschalen über Nacht im Wasser ziehen.

Tipp: Um Spinnmilben erfolgreich an den Zimmerpflanzen zu bekämpfen, ist eine Behandlung nicht ausreichend. Die betroffenen Pflanzen werden am besten täglich mit der jeweiligen Mischung behandelt. Und das über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen.

Bekämpfung von Spinnmilben - Spinnmilben vorbeugen

Spinnmilben breiten sich in hoher Luftfeuchtigkeit weniger aus. Daher kannst du einen Befall im Sommer so verhindern. Halte die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus kontinuierlich hoch.

Spinnmilben befallen wie gesagt auch Bohnen. Kein Problem, die Pflanzen werden ja irgendwann abgeerntet. Falsch. Es können immer noch Tiere zurückbleiben. Nämlich an den Rankstangen. Daher sämtliche Rankhilfen aus dem Gewächshaus und Garten nach der Ernte gründlich reinigen. Dann bleibt bestimmt kein Schädling zurück.

Kümmere dich gut um deine Pflanzen. Je gesünder und kräftiger sie sind, desto seltener kommen daran Spinnmilben vor. Also vergiss nicht, zu gießen. Genauso wenig das Düngen. So bleiben die Blätter immer kräftig und die Blatthaut erschlafft nicht.

Bei Obstbäumen spielt die herbstliche Stammpflege eine wichtige Rolle. Kratze dafür lose Borken- und Rindenstücke mit einer Handhacke herunter. Anschließend trägst du einen weißen Stammanstrich auf. Er schützt den Baum vor Frostrissen und dezimiert die überwinternden Milben.

Setze auf einen naturnahen Garten, um die Spinnmilben zu bekämpfen. Dann fühlen sich Nützlinge wie Laufkäfer, Marienkäfer, Florfliegen und Co. wohl bei dir. Und ihre Leibspeise ist? Die Spinnmilbe. Ein Gärtner kann dich beim Anlegen deines neuen Naturgartens beraten.

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FAQ - häufige Fragen zum Thema Spinnmilben bekämpfen

Was hilft am besten gegen Spinnenmilben?

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Gegen einen Befall von Spinnmilben helfen Kaliseife oder Pflanzenschutzmittel auf Rapsölbasis.

Was tun gegen Spinnenmilben Hausmittel?

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Zu den bewährten Hausmitteln gehören Neemöl, Rapsöl oder das einfach Abbrausen der Pflanzen. Auch eine Mixtur aus Spiritus und Kernseife hilft, sowie ein Sud aus getrockneten Zwiebelschalen.

Wie werde ich Spinnenmilben los?

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Zur Bekämpfung der Spinnenmilbe können Fressfeinde auf die betroffene Pflanze gesetzt werden. Die Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) helfen sowohl bei Zimmerpflanzen oder im Garten.

Was mögen Spinnenmilben gar nicht?

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Spinnmilben mögen keine hohe Luftfeuchtigkeit und Kälte.