Für viele Paare ist und bleibt die kirchliche Trauung der Höhepunkt ihrer Hochzeit. Dennoch entscheiden sich auch immer mehr Paare ausschließlich für eine standesamtliche Hochzeit. Richtig geplant kann selbst eine standesamtliche Trauung romantisch werden. Doch wie ist eigentlich der Ablauf der Zeremonie auf dem Standesamt und welche Unterlagen braucht es für die Heirat?

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Wie läuft eine standesamtliche Trauung ab?

Vorweg sei gesagt: Niemand kommt in Deutschland an der Trauung auf dem Standesamt vorbei. Nur dann ist eine Ehe rechtskräftig. Nach der standesamtlichen Trauung kann immer noch die kirchliche Hochzeit folgen. Doch der Gang vor den Traualtar ohne Standesamt ist nicht möglich.

Damit ihr auf dem Standesamt heiraten könnt, müsst ihr einen Termin mit der Behörde machen. Vorbeikommen und sagen, hier bin ich, funktioniert leider nicht. Schließlich gibt es noch mehr Menschen, die in Deutschland heiraten wollen. So lag die Zahl der Eheschließungen 2021 bei 357.800 Hochzeiten. Auf den Tag heruntergerechnet sind das 980 Hochzeiten täglich (bei 365 Tagen im Jahr).

Grundsätzlich muss die Hochzeit beim zuständigen Standesamt angemeldet werden. Dafür muss das Brautpaar persönlich vorstellig werden. Ist einer der beiden verhindert, kann dieser einen Vollmacht ausstellen, die dem anderen Partner bescheinigt, dass er oder sie im Willen/Auftrag des anderen handelt.

Die Anmeldung ist erforderlich, damit das Standesamt die rechtlichen Voraussetzungen für die Eheschließung prüfen kann (Volljährigkeit, Prüfung der Ehefähigkeit, keine Verwandtschaft). Dazu muss der Standesbeamte dem Brautpaar einige Fragen stellen.

Danach wird ein Termin vereinbart – wer seine Hochzeitslocation schon gebucht hat, muss jetzt hoffen, dass der Wunschtermin noch frei ist. Andernfalls kann ein anderes Standesamt für die Trauung gewählt werden. Dies ist aber nur möglich, wenn die Prüfung der Ehevoraussetzung positiv ausgefallen ist.

Standesamt Wedding
Ja-Wort auf dem Standesamt

Welche Unterlagen braucht man zur standesamtlichen Trauung?

Um beim Standesamt die Eheschließung anmelden zu können, müssen folgende Unterlagen beim Besuch dem Standesbeamten vorgelegt werden:

Bei einer Eheschließung von bis dato unverheirateten Paaren mit deutscher Staatsbürgerschaft:

  • Beglaubigte Kopie, Abschrift aus dem Geburtenregister (nicht älter als 6 Monate, vom Standesamt des Geburtsortes).
  • Meldebescheinigung mit Familienstand und Staatsangehörigkeit (gibt es beim Einwohnermeldeamt des Wohnsitzes).
  • Bei gemeinsamen Kindern muss auch für diese eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister (nicht älter als 6 Monate) vorgelegt werden.
  • Ein gültiger Reisepass oder Personalausweis.

Bei einer Eheschließung von Partnern, die bereits verheiratet waren oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft gelebt haben:

Urkundlicher Nachweis über die Auflösung der letzten Ehe oder Lebenspartnerschaft (Sterbeurkunde, Scheidungsurkunde, gerichtlicher Aufhebungsbeschluss).

Bei einer Eheschließung von Partnern, von denen einer keine deutsche Staatsbürgerschaft hat:

  • Einen Nachweis über die Aufenthaltsgenehmigung
  • Nachweis der Staatsangehörigkeit
  • Geburtsurkunde

Wichtig:

  • Alle Urkunden müssen im Original oder als beglaubigte Kopie vorliegen.
  • Fremdsprachige Urkunden sind in internationaler Form oder zusammen mit einer Übersetzung (durch einen öffentlich bestellten und vereidigten Übersetzer/Dolmetscher) vorzulegen.

Was kostet eine standesamtliche Trauung?

Die standesamtliche Trauung ist grundsätzlich nicht sehr teuer. Hier gilt: Je mehr Extrawünsche, umso teurer wird die standesamtliche Hochzeit. Folgende Kosten sind aber immer enthalten:

  • Kosten für die Anmeldung der Eheschließung: 40 € bis 60 € – muss bei der Eheschließung ausländisches Recht berücksichtigt werden, werden manchmal zusätzliche Bearbeitungsgebühren erhoben.
  • So können die Anmeldegebühren für nicht deutsche Staatsbürger bei 66 € bis 120 € liegen.
  • Kosten für die Heiratsurkunde als offizieller Nachweis für die Eheschließung (deutsch und/oder international): 10 € bis 20 €
  • Kosten für die Geburtsurkunde: 10 € bis 15 €
  • Kosten für das Stammbuch: 10 € bis 30 €
  • Reservierung eines Trautermins: 5 €
  • Beglaubigte Abschriften für die verschiedenen Dokumente: 10 €

Wie lange dauert eine standesamtliche Trauung?

Die standesamtliche Trauung dauert meist zwischen 20 bis 30 Minuten – je nachdem, wie das Brautpaar die Zeremonie gestaltet haben möchte. Gerade Paare, die ausschließlich standesamtlich heiraten, legen viel Wert auf eine unvergessliche standesamtliche Hochzeit. So kann beispielsweise der Ablauf der Feier mit eigener Musik erweitert werden.

Standesamtliche Trauung - benötigte Unterlagen
Auch bei der standesamtlichen Trauung darf der erste Kuss nicht fehlen

Grundsätzlich erfolgt eine standesamtliche Trauung aber immer nach dem gleichen Muster:

  • Begrüßung des Brautpaares durch den Standesbeamten
  • Feststellen der Personalien des Brautpaares und der Trauzeugen durch gültigen Personalausweis oder Reisepass
  • Betreten des Trauzimmers
  • Ansprache des Standesbeamten
  • Frage an das Brautpaar, ob sie die Ehe miteinander eingehen möchten
  • Ringwechsel
  • Erster Kuss als Ehepaar
  • Verlesen des Eintrags im Ehebuch durch den Standesbeamten
  • Unterschriften von Braut, Bräutigam, Trauzeugen und dem Standesbeamten
  • Gratulationen
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FAQ – häufige Fragen zum Thema standesamtliche Trauung

Kann man auf dem Standesamt ein Brautkleid tragen?

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Natürlich darf die Braut auf dem Standesamt ein Brautkleid tragen. Die Zeiten, in denen das weiße Kleid ausschließlich bei kirchlichen Trauungen getragen wurde, sind längst vorbei.

Wie spontan kann man standesamtlich heiraten?

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Auch bei einem Standesamt braucht ihr einen Termin für die Hochzeit. Spontan am übernächsten Tag ist nicht möglich – zumal in dieser Zeit meist noch nicht alle erforderlichen Papiere vorliegen.

Muss bei einer standesamtlichen Trauung ein Trauzeuge dabei sein?

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Nein, ein Trauzeuge ist seit 1998 nicht mehr verpflichtend. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, kann bis zu 2 volljährige Trauzeugen mitbringen.