Du möchtest eine Trockenbauwand bauen? Mit Trockenbauwänden hast du eine gute Möglichkeit, einfach eine Trennwand in einen Raum einzuziehen und kannst damit Räume schnell teilen. Im Vergleich zu einer Betonwand oder Putz, ist die Verarbeitungszeit im Trockenbauverfahren deutlich geringer. So ist eine mit Gipskarton beplankte Wand (Leichtbauwand) schnell aufgestellt, diese kannst du als versierter Heimwerker leicht selbst errichten.

Wir zeigen dir Schritt-für-Schritt, wie du eine Trockenbauwand einziehen kannst und geben dir nützliche Tipps mit an die Hand.

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Was ist eine Trockenbauwand (Aufbau)?

Anstatt eine Wand aufwendig mit Mauersteinen zu mauern, nutzt du beim Trockenbauverfahren einfach ein Ständerwerk, welches aus Metallprofilen oder Holzlatten besteht. Für die Beplankung nutzt du entweder Gipskartonplatten oder andere Bauplatten. Welche Platten du nimmst, hängt von der Verwendungsart der künftigen Wand ab. In einem Feuchtraum, wie dem Bad, nimmst du imprägnierte Rigipsplatten oder auch spezielle Bauplatten. Für andere Wohnbereiche kannst du Spanplatten oder andere Holzbaustoffe im Trockenbau einsetzten.

Trockenbauwände lassen sich nicht nur schnell und unkompliziert aufbauen, sie lassen sich auch direkt mit einem Schallschutz und einer Wärmedämmung, Leitungen und der Elektroinstallation versehen. Das Stellen einer Trockenbauwand mit vorgefertigten Metallständerwerk und einer Beplankung mit Gipsplatten lässt sich zügig und preiswert bewerkstelligen. So kannst du mit der Trockenbauweise einen großen Wohnraum schnell in mehrere Wohnbereiche unterteilen. Ein weiterer Vorteil: du kannst später die Trockenbauwand auch leicht wieder entfernen.

Tipp: Für einen höheren Schallschutz und eine gute Wärmedämmung solltest du mit einer breiteren Trennwand zwischen den Räumen arbeiten. Es gibt im Trockenbau Metallprofile fürs Ständerwerk in verschiedenen Stärken zwischen 50 und 100 mm.

Was braucht man für eine Trockenbauwand?

Für Leichtbauwände hast du folgenden Materialbedarf:

  • CW-Profile
  • UA-Profile
  • UW-Profile
  • Türsturzprofil
  • Türpfostensteckwinkelsatz
  • Gipskartonplatten
  • Trockenbauschrauben mit Bohrspitze
  • Trockenbaudübel und Schrauben
  • Feingewindeschrauben für Metall
  • Drehstiftdübel
  • Akkuschrauber
  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Blechschere
  • Bohrhammer 
  • Bohrer
  • Cuttermesser
  • Fugenspachtel
  • Gipsbecher
  • Spachtel
  • Glättekelle
  • Raspelhobel
  • Kantenhobel
  • Lochsäge
  • Richtlatte
  • Schlagschnur
  • Laser
  • Winkelschleifer
  • Eimer
  • Leiter

Trockenbauwand bauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Hier haben wir dir eine Anleitung für eine Trockenbauwand mit Metallprofilen Schritt für Schritt erklärt:

Schritt 1: Bereite alles vor

Du zeichnest zuerst den geplanten Verlauf deiner Trockenbauwand an den Wänden, Boden und Decke mithilfe einer Wasserwaage, Metermaß, Schlagschnur oder Laser exakt an. Wichtig ist, dass du in diesem Schritt auch schon die Position der Türen in der Trockenbauwand und die Wandstärke, sowie alle notwendigen Anschlüsse berücksichtigst. Plane deine Trockenbauwand sorgfältig, nur dann steht sie später auch gerade.

Schritt 2: Stelle den Rahmen

Ständerprofile der Trockenbauwand
Ständerprofile der Trockenbauwand

Als Erstes wollen wir die Unterkonstruktion bauen. Die Unterkonstruktion besteht aus Ständerprofilen aus Metall: UW-Profile für den Rahmen an Boden, Wänden und der Decke, und CW-Profile für alle senkrechten Elemente innerhalb des Rahmens. Für die Unterkonstruktion schneidest du die UW-Profile und die CW-Profile für mit der Blechschere zu. Die Rückseite der UW-Profile beziehst du mit Dämmstreifen. Anschließend kannst du die UW-Profile präzise entlang deiner Markierung mit den Wänden, am Boden und an der Decke montieren. Der Abstand der Schrauben sollte ca. 50, cm betragen. Bei harten Betonuntergründen bohrst du vor und setzt Drehstiftdübel vor dem Verschrauben ein.

Schritt 3: Richte die Profile der Ständerwand aus

Jetzt schiebst du die zugeschnittenen CW-Profile erst unten, dann oben in die UW-Profile und richtest sie exakt senkrecht und immer in dieselbe Richtung zeigend aus.
Achtung: Die genaue Ausrichtung der CW-Profile ist sehr wichtig!
Dabei richtet sich der Abstand nach der Größe deiner Gipskarton- oder Gipsfaserplatten, allerdings sollte er nicht größer als 62,5 cm betragen.

Schritt 4: Setze die Türen im Ständerwerk ein

Hier siehst du eine Trockenbauwand mit Türsturzprofil
Hier siehst du eine Trockenbauwand mit Türsturzprofil

Nun schneidest du das Türsturzprofil auf die richtige Länge zu. Du solltest für einen stabilen Türeinbau das UA-Profil als seitlichen Türpfosten verwenden und es in ein UW-Profil einsetzen. Fixiere es vorab mit Klebeband. Anschließend kannst du das Türsturzprofil in die vorhergesehene Öffnung auf deiner gewünschten Höhe einsetzten. Es bildet den oberen Türabschluss.

Die UA-Profile werden von dir mit dem Türpfosten-Steckwinkelsatz am Boden und der Decke befestigt. So stabilisiert du das Türsturzprofil an der Decke sowie oberhalb der Tür mit mindestens zwei CW-Profilen. Übertrage die Maße der Tür mithilfe der Wasserwaage und einem Meterstab auf das Sturzprofil, welches auf die benötigte Türhöhe ausgerichtet wird. Jetzt ist die Unterkonstruktion deiner Trockenbauwand bereit für die Dämmung und die Beplankung mit Trockenbauplatten.

Schritt 5: Beplanken der Unterkonstruktion

So setzt du die Gipskartonplatten ein
So setzt du die Gipskartonplatten ein

Falls noch kein Fußboden im Raum liegt, arbeitest du bei der Beplankung mit Abstandskeilen am Boden und hältst im Wandverlauf einen Abstand von 3 bis 4 mm zum Boden ein. So kann später die Schalldämmung eingearbeitet werden. Die erste Gipsplatte richtest du in einer unteren Ecke mit der Wasserwaage genau waagerecht aus und verschraubst diese mit Trockenbauschrauben direkt im Ständerwerk.

Bei den weiteren Platten ist das Verlegemuster wichtig, versetze die einzelnen Platten genügend, damit du Kreuzfugen vermeidest, welche die Wand instabil machen könnten.

Schritt 6: Schneide die Platten zu

Nimm immer Maß an der Unterkonstruktion, übertrage es auf die Platte und schneide sie passend zu. Du kannst bei einfachen geraden Schnitten ein Cuttermesser mit einer Richtlatte verwenden. Mithilfe der Richtplatte kannst du die gesamte Länge nach gerade anschneiden und dann einfach durchbrechen. Für komplizierte Schnitte gibt es ein Multitool.

Vor dem Verschrauben solltest du die zugeschnittenen Platten an der Schnittkante mit einem Kanten- oder Raspelhobel schleifen. Dabei schleifst du gerade und winkelgerecht ab und schrägst die Kanten ab. So lässt sich die Beplankung nachher sauber verspachteln, wichtig für die Stabilität deiner Wand. Arbeite dich von der ersten Platte zur anderen Wandseite vor und richte die einzelnen Platten mit einer Wasserwaage immer genau waagerecht aus, bevor du sie verschraubst.

Schritt 7: Verspachtele alles

Verspachtele die Trockenbauwand
Verspachtele die Trockenbauwand

Wenn du die erste Beplankung angebracht hast, dann kannst du die Grundierung auftragen, so hält die Spachtelmasse besser. Halte dich am besten an die Herstellerangaben zur Trocknungszeit und verspachtele erst danach die Fugen und Schraubenlöcher zwischen den Platten. So erhöhst du die Stabilität und die Isolierung der Wand.

Schritt 8: Bringe die zweite Beplankung an

Wenn du eine zweite Beplankung anbringst, ist deine Wand später wesentlich belastbarer. Schneide für die zweite Beplankung die Gipsplatten so, dass der Fugenversatz zur ersten Beplankung mindestens 25 cm beträgt. Außerdem gehst du genauso vor, wie bei der ersten Beplankung. Achte darauf, dass die Schrauben, für die zweite Beplankung lang genug sind, um beim Verschrauben durch die erste Beplankung durch bis ins Ständerwerk zu reichen.

Schritt 9: Bringe die Dämmung an

Nun zeichnest du auf der doppelt beplankten Wand deine Lichtschalter und Steckdosen an den gewünschten Stellen an und bohrst hierfür die Aussparungen mit einer 68 mm Lochsäge-Aufsatz auf deiner Bohrmaschine in die Wand.

Mit einem Lochsägeaufsatz kannst du die Steckdosen vorbereiten
Mit einem Lochsägeaufsatz kannst du die Steckdosen vorbereiten

Auf der Rückseite der doppelt beplankten Wand setzt du jetzt passend zugeschnittene Mineralfaser-Dämmplatten für die Schall- und Wärmedämmung in die Hohlräume des Ständerwerks.

Hier siehst du das Dämmmaterial in der Trockenbauwand
Hier siehst du das Dämmmaterial in der Trockenbauwand

Achtung: Bei Arbeiten mit Dämmmaterial solltest du immer eine Atemschutzmaske und Handschuhe tragen und auf eine ausreichende Belüftung achten!

Das Verlegen der Elektrik überlässt du am besten einem Elektriker. Bei der Beplankung der Rückseite gehst du genauso wie auf der Vorderseite vor. (Ab Schritt 5)

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Trockenbauwand bauen

Welche Dicke bei Trockenbauwand?

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Die gängigen Profil-Stärken liegen bei 50, 75 und 100 mm. So lassen sich Wände von 75 bis 150 mm Stärke, mit einem 100 mm Profil und je Seite doppelt mit Gipskartonplatten beplankt, bauen.

Wie hoch kann man eine Trockenbauwand bauen?

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Die maximal stabile Höhe für Trockenbauwände liegt bei 6 Metern. 

Wie viel kostet 1qm Trockenbauwand?

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Im Durchschnitt kostet dich eine Trockenbauwand zwischen 39 und 80 € pro Quadratmeter an Arbeits- und Materialkosten. Je höher deine Decke ist, desto höher die Kosten: zwischen 100 und 200 €/m² kommen hier schnell zusammen. Auch in Feuchträumen kosten Trockenbauwände entsprechend mehr.