Deine Türen müssen wirklich viel aushalten, sie werden ständig benutzt und stoßen an die Wand oder die Möbel an. Sind einige Jahre vergangen, sieht man ihnen die ständige Benutzung an. Du kannst eine Türe aber mit ein bisschen handwerklichem Geschick leicht selbst lackieren oder streichen. Befolge einfach unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: Hänge die Tür aus

In einem staubfreien und gut belüfteten Raum stellst du zwei Böcke aus Pappe auf. Nun hängst du die Türe aus und legst sie auf die Böcke. Hole dir Hilfe für das Aushängen der Türe, denn diese sind meist sehr schwer.

Schritt 2: Montiere die Beschläge der Tür ab

Im ersten Arbeitsgang montierst du die Türbeschläge ab. So kannst du ein professionelles Ergebnis erzielen. Zu den Türbeschlägen zählen Türklinken, Rosetten und das Türschloss:

  • Türklinken (im Fachjargon heißen sie Türdrücker): diese sind häufig mit Madenschrauben auf der Unterseite befestigt. Diese Schrauben musst du zuerst entfernen, dann kannst du die Türdrücker zusammen mit dem verbindenden Vierkant abziehen.
  • Rosetten: diese umschließen die Türdrücker und das Schlüsselloch und sind entweder geschraubt oder geklemmt. Diese musst du komplett ablösen.
  • Türschloss: das Türschloss entfernst du am besten ebenfalls, so wird es nicht vom Lack verklebt. Auf der Falzseite ist das Schloss mit zwei Schrauben befestigt. Zur Entnahme lockerst du die Schrauben einfach.

Schritt 3: Reinige die Türe

Damit der Lack nachher gut haftet, sollte der Untergrund kein Fett mehr aufweisen. Daher solltest du die Oberfläche mit einem milden Reinigungsmittel abwaschen und die Türe danach gut trocknen lassen.

Schritt 4: Schleife die Türe ab

Jetzt kannst du die Oberfläche der Türe abschleifen, um sie aufzurauen. Sollte der alte Lack noch gut fest sein und nicht blättern, musst du ihn nur leicht anschleifen. Hierfür nimmst du einen Schleifblock mit einem Schleifpapier der Körnung 180 oder 220 und arbeite ohne viel Druck auszuüben.

Sollte der bisherige Lack allerdings abblättern oder Blasen schlagen, dann musst du ihn komplett entfernen. Hierfür nimmst du am besten einen Exenterschleifer.

Weist deine Türe Zierleisten und Kassetten auf, dann kannst du diese Stellen mit einem Schleifvlies bearbeiten. Dieses passt sich dem Untergrund an und erreicht auch die feinsten Rillen im Holz.

Schritt 5: Fülle die Macken

Wenn die Oberfläche deiner Türe deutliche Macken aufweist, dann kannst du diese mit Spachtelmasse ausgleichen. Sobald diese getrocknet ist, schleifst du die Stelle noch einmal sorgfältig, dann bleiben keine Unebenheiten zurück.

Schritt 6: Entferne den Lackstaub

Nun entfernst du mit einem feuchten Tuch alle Schleifreste und den restlichen Lackstaub. Nur wenn die Oberfläche wirklich sauber ist, wirkt sie nachher nicht rau nach dem Lackieren.

Schritt 7: Lackiere die Türe vor

Jetzt kannst du die Türe mit dem Vorlack streichen. Rühre den Lack mit einem Holzstab gründlich um und gebe eine kleine Menge in eine Farbwanne. Auf den Türkanten und Zierleisten trägst du den Lack am besten mit einem Pinsel auf. Die glatten Flächen der Türe lackierst du mit einem Farbroller. Trage lieber weniger als mehr Lack auf, eine dünne Farbschicht sieht auch wirklich professionell aus.

Nachdem du die erste Seite gründlich trocknen hast lassen, kannst du die Rückseite der Türe lackieren.

Schritt 8: Schleife die Türe zwischen

Wenn du die ganze Türe mit dem Vorlack lackiert hast, schleifst du sie anschließend leicht an. Achte darauf, dass du ein gleichmäßig arbeitest. Danach entfernst du wieder mit einem feuchten Tuch den Lackstaub.

Schritt 9: Streiche die Türe

Jetzt kannst du die Tür richtig streichen. Durch den Vorlack genügt normalerweise eine Schicht Farbe. Bedenke, dass du die erste gestrichene Seite sorgfältig trocknen lässt, bevor du die Tür umdrehst und die Rückseite streichst.

Schritt 10: Baue die Beschläge wieder an

Sobald alles getrocknet ist, kannst du die Beschläge wieder anbringen. Achte darauf, zuerst das Türschloss einzubauen und anschließend erst die Beschläge anzubringen. Jetzt ist auch der Zeitpunkt dir neue Türbeschläge auszusuchen und anzubringen, falls du einen ganz neuen Look möchtest.

Schritt 11: Hänge die neu lackierte Tür wieder ein

Mit einem Helfer kannst du nun die Türe wieder einhängen. Sie sieht bestimmt wie neu aus!

Kann man Türen einfach streichen?

Türen solltest du nicht einfach überstreichen, sondern erst den alten Lack abschleifen, bevor du eine neue Farbe aufträgst. Türen kannst du grundsätzlich entweder mit einem Farbanstrich (Lack) in glänzend oder matt streichen, mit einer nicht deckenden Holzlasur versehen oder mit einem imprägnierenden Holzöl behandeln.

Kann man Türen ohne Abschleifen streichen?

Wenn du deine Türe vor dem Streichen nicht abschleifen möchtest, dann solltest du sie auf alle Fälle gründlich reinigen und alle Fette, Farbreste und lose Lackteile sowie Verschmutzungen entfernen. Für die Reinigung nimmst du am besten einen Farbentfetter, Aceton oder einfachem Spülmittel. Anschließend kannst du die Tür mit einer Kreidefarbe streichen.

Welche Farbe ist die beste zum Türen streichen?

Möchtest du deine Türe in kräftigen Farben oder in Pastelltönen erstrahlen lassen, dann kannst du sie am besten mit PU-Acryllack streichen. Dieser ist besonders strapazierfähig und robust und speziell für stark beanspruchte Türen, wie beispielsweise im Kinderzimmer, geeignet.

Wenn du natürliche Farben bevorzugst, dann streichst du die Türe mit Acryl-Klarlack. Dieser schützt nicht nur das Türblatt, er bringt auch die Holzmaserung zur Geltung.

Mit einem Kreidelack kannst du die Türe ebenfalls ganz oder teilweise streichen. So kannst du sie hinterher wie eine Tafel beschriften oder deine Kinder haben eine schöne Malfläche.

Hat deine Holztüre eine tolle Maserung, dann kommt diese mit einer Lasur besonders schön zur Geltung. Lasuren sind in natürlichen Holztönen oder in durchsichtig erhältlich.

Auch mit einem Holzöl oder einem Leinöl kannst du schöne Holztüren großartig imprägnieren.

Von Kunstharzlacken solltest du beim Tür streichen die Finger lassen, sie schaden der Umwelt und sind daher nicht für deine Wohnung geeignet.

Was kostet es, Türen zu streichen?

Auch wenn du deine Türen selbst streichen möchtest, kommen einige Kosten für die Farben und die Materialien auf dich zu:

Eine Türe hat mit Vorder- und Rückseite zusammen zwischen 3 und 4 Quadratmeter Fläche. Pro Quadratmeter benötigst du ca. 80 bis 100 ml Lack, also benötigst du höchstens 400 ml Lack pro Türe. Eine 750 ml Dose Lack reicht demnach für zwei Türen und kostet dich zwischen 15 und 18 €.

Sollten Beschädigungen an der Türe sein, welche du ausbessern musst, dann kostet dich der Anstrich mit Spachtelmasse und Grundierung insgesamt ungefähr 30 €.

Solltest du einen Profi für das Streichen der Türen engagieren, kommen weiter Kosten auf dich zu:

Posten Preis
Anfahrt 50 €
Materialkosten 40 €
Arbeitskosten 150 €
Gesamtkosten 240 €

Im Beispiel wird eine glatte Innentüre ohne Beschädigungen vor Ort in der Wohnung gestrichen.