Plötzlich tauchen sie in deinem Garten auf. Kleine Erdhügel, von denen du nicht weißt, ob sie zu einem Maulwurf gehören oder der Hügel einer Wühlmaus sind. Dann verschwinden Pflanzen auf mysteriöse Art und Weise aus den Beeten. Oder von deinen liebevoll gesteckten Blumenzwiebeln will keine einzige erblühen. Bei deiner Suche nach den Ursachen stellst du fest, dass viele Pflanzenwurzeln an den verwelkten Blumen abgenagt sind. Jetzt hast du die Gewissheit: in deinem Garten leben Wühlmäuse. Jetzt ist guter Rat teuer. Was hilft gegen Wühlmäuse? Wir verraten es dir.

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Wühlmaus: Steckbrief zum kleinen Nager

Wühlmäuse (Gattung: Arvicolinae) sind eine Unterart der Wühlmaus-Familie. Diese wird in weitere Unterarten untergliedert. Etwa die kleinen Feldmäuse, die Schermäuse, Rötelmaus, Wollmaus, Bisamratte und wie sie alle heißen. Am verbreitetsten ist in deinem schönen Garten wohl aber die Ostschermaus (Arvicola), mit einer Größe von 13 bis 16 cm. Sie hat:

  • Einen gedrungenen Körperbau.
  • Ist relativ groß und besitzt einen langen Schwanz.
  • Ihre Fellfarbe ist Hellbraun, Dunkelbraun oder Schwarz.

Obwohl die possierlichen Tierchen wirklich nett anzusehen sind, können sie für deine Gartenpflanzen zur echten Plage werden. Denn da die Einzelgänger keinen Winterschlaf halten, fressen sich die Wühler nicht nur im Herbst oder Frühling durch dein Gemüsebeet. Sie bevölkern das ganze Jahr deinen Garten und lassen dich ihr reges Treiben an immer neuen Erdhaufen im Garten erkennen. Und selbst das Wurzelgemüse wie Sellerie in Hochbeeten ist vor ihnen ohne geeigneten Wühlmausschutz nicht sicher.

Wühlmaus erkennen
Wühlmäuse graben lange flache Gänge und verwühlen ihren Eingang

Wie erkennst du Schäden durch Wühlmäuse im Garten?

Um zu erkennen, ob es sich bei den Hügeln tatsächlich um Wühlmäuse handelt und nicht etwa um den geschützten Maulwurf, musst du dir deine Pflanzen etwas genauer ansehen. Die kleinen Pflanzenfresser knabbern bevorzugt an einem Stück Möhre oder Sellerie. Bei Gehölzen findest du Hinweise auf die Fressorgie an der Stammbasis in Form von abgenagter Rinde. Weniger am Wurzelballen. Durch ihre nächtlichen Fressattacken schädigen die Tiere deine Pflanzen. Das Ergebnis: Die Pflanzen welken. Dagegen fressen Maulwürfe ausschließlich Käfer, Asseln, Regenwürmer und andere kleine Insekten.

Auch ein Blick auf die Erdhügel verrät dir, ob du tatsächlich Wühlmäuse im Garten hast.

So sind etwa die Löcher bei einer Feldmaus groß und rund und deutlich als Eingang in den Bau zu erkennen. Dagegen wirst du bei einer kleinen Schermaus ein derartiges Loch niemals finden. Denn wie der Name schon verrät: Wühlmäuse verwühlen die Erde vor ihrem Eingang, damit niemand die Gangöffnung finden kann.

Ein weiteres Indiz, dass du hier einen Wühlmaushügel hast, ist die Form des Erdauswurfs. Diese ist beim Maulwurf groß, rund und gleichmäßig. Außerdem sind Maulwurfshügel in regelmäßigen Abständen über die Wiese verteilt. Dagegen sind die Wühlmaushügel länglich, mit Wurzeln und Gras oder anderen Pflanzen durchsetzt und unregelmäßig geformt.

Um aber wirklich sicherzugehen, solltest du die "Verwühlprobe" anwenden. Lege den Gang an mehreren Stellen frei.  Ist dieser nach wenigen Stunden wieder verschlossen, deutet das auf einen Befall von Wühlmäusen hin.

Kleiner Tipp:  Ratten sind größer. Und ein Rattenloch kann bis zu 20 cm groß sein. Außerdem führen ihre Gänge senkrecht in den Boden hinein.

Wühlmäuse aus dem Garten vertreiben: mechanische Bekämpfungsmethoden

Was sagt eigentlich das Gesetz zur Wühlmausbekämpfung? Die Wühlmaus steht nicht unter Naturschutz und darf daher auch bekämpft werden. Sie gilt sogar allgemein als Schädling. Und versuchst du nicht Herr der Plage zu werden, werden es immer mehr. So ist es durchaus erlaubt, die Tiere zu vertreiben oder vergrämen. Selbst Giftköder sind erlaubt. Dabei muss das Vertreiben von Wühlmäusen aber immer im Einklang mit dem Bundesnaturschutzgesetz stehen. Laut § 39 Absatz 1 dürfen die Tiere nicht ohne triftigen Grund gefangen oder gar getötet werden. Gleiches gilt für die Zerstörung ihrer Nester. Außerdem dürfen die Tiere beim Versuch, sie zu vertreiben, nicht unnötig gequält werden.

Doch welche Methoden gibt es nun, um Wühlmäuse zu bekämpfen? Zunächst kannst du versuchen, die Nager mit mechanischen Mitteln zu fangen. Dafür gibt es im Handel die sogenannten Lebendfallen.

Lebendfallen gegen Wühlmäuse

Um deinen Garten vor Wühlmausfraß zu schützen, kannst du Lebendfallen aufstellen. Die Drahtkörbe werden unterschieden in:

  1. Röhrenfallen
  2. Kastenfallen

Einfacher zu handhaben und günstiger ist die Röhrenfalle. Dieser Drahtkorb muss mit keinem Köder bestückt werden. Stattdessen wird die Falle in einen Mausgang hineingestellt. Dafür legst du ihn kurzzeitig frei. Achte darauf, dass die Seiten der Falle die Wände direkt berühren, damit die kleine Maus sich nicht daran vorbeiquetschen kann. So aufgestellt kann die Maus nur durch die Falle laufen. Und schon sitzt sie in besagter.

Fangen Methode Schermaus
Lebendfalle zum Kampf gegen die Mäuseplage

Alternativ kannst du die Kastenfalle mit Köder aufstellen. Doch womit? Die Tiere fressen mit Vorliebe Möhren, Äpfel oder Sellerie. Die beköderten Fallen werden in jedem aktiven Gang platziert. Du ahnst es schon: Mit einer Falle ist es hier nicht getan. Für einen rund 500 m² großen Garten brauchst du annähernd 20 Stück. Sobald die Fallen platziert sind, heißt es warten. Dennoch solltest du die Kästen mehrmals täglich kontrollieren.

Tipp: Am erfolgreichsten ist die Jagd im Spätherbst ab Ende November oder im zeitigen Frühjahr. Dann ist der Hunger am größten. Damit die Mäusenase deinen menschlichen Geruch nicht wahrnimmt, lege die Köder nur mit Handschuhen aus.

Wichtig: Vermeide Schlagfallen! Diese unterscheidet nicht zwischen Maulwurf und Maus. Und das Töten eines Maulwurfes kann dich bis zu 50.000 € kosten!

Auch eine Möglichkeit, Wühlmäuse fernzuhalten, ist das Vertreiben mit Lärm. Da die Tiere eher scheu sind, können bereits geringe Maßnahmen zum Erfolg führen. Grabe beispielsweise leere Glasflaschen in die Erde. Sobald der Wind über die offenen Flaschenhälse weht, entsteht ein Pfeifton, der den Mäusen alles andere als angenehm ist. Alternativ kannst du auch Ultraschall-Sonden in die Erde stecken. Damit lässt sich dann auch der ein oder andere Maulwurf verjagen. In der Regel werden die Geräte mit Solar betrieben.

Wühlmäuse vertreiben: chemische Mittel

Damit die Wurzeln von jungen Obstbäumen nicht der gefräßigen Mäusebande zum Opfer fallen, kannst du natürlich auch zu härteren Methoden greifen. Doch anstatt dich gleich auf den nächstbesten Giftköder zu stürzen, kannst du zunächst sogenannten Wühlmausschreck auslegen. Das ungiftige Granulat verströmt einen für die Maus widerlichen Geruch, dass sie gerne das Weite sucht. Am besten verteilst du es großzügig unterirdisch in den Gängen der Tiere. Je nach Hersteller wirkt das Mittel zwischen 2 Wochen und 85 Tagen. Wenn es doch der Giftköder sein soll, lege ihn so aus, dass kein anderes Tier Schaden nehmen kann. Eher ungeeignet ist das offene Hinlegen auf der Terrasse. Auch das Auslegen, um einem Befall vorzubeugen, ist nicht zu empfehlen.

In Sachen Giftköder solltest du übrigens das Tierschutzgesetz § 4 Absatz 1 beachten. Demnach handelt es sich beim Vernichten um eine „zulässige Schädlingsbekämpfungsmaßnahme“. Dennoch darf das Tier nicht unnötig leiden. Um das zu verhindern, empfehlen wir dir, mit einer der hier genannten sanfteren Methode die Nager aus dem Garten zu vertreiben.

Gas vertreibt die Wühlmaus

Um die Mäuse zu vertreiben, kannst du auch Gas einsetzen, das mit seinem Geruch die Mäuse in die Flucht treibt. Bei dieser Methode werden Feststoffe ausgelegt, die beim Kontakt mit dem feuchten Boden Gas freisetzen. Allerdings wirken die Gase nur, wenn du den Gang nach Ausbringen des Stoffes gut verschließt. Sonst würde das Gas zu schnell entweichen.

Wühlmäusebekämpfung mit Hausmittel

Hast du Wühlmäuse gesehen, kannst du sie auch mit Hausmitteln verjagen. Allen voran saure Buttermilch oder Essig. Der unangenehm beißende Geruch sticht in den empfindlichen Mäusenasen und zwingt die Tiere dazu, ihre Gänge zu verlassen. Auch Alkohol ist sehr beliebt. Stecke eine Flasche mit wenigen Tropfen Restalkohol kopfüber in den Gang. Am besten funktioniert das übrigens mit hochprozentigen Spirituosen.

Weniger geeignet ist dagegen Benzin. Gleiches gilt für Terpentin. Benzin verunreinigt den Boden und das Grundwasser. Das kann hohe Strafen nach sich ziehen. Dann stell lieber eine übel riechende Jauche aus Pflanzen her. Brennnesseljauche soll sehr gut wirken. Auch ein Sud aus Holunderblätter oder aus Zweigen einer Thujahecke ist sehr erfolgreich.

Dafür werden die Äste mit kochendem Wasser übergossen. Lass sie danach mehrere Tage in der Flüssigkeit ziehen. Schon ist der Wühlmausschreck fertig.

Du kannst aber auch die Haare deiner Haustiere im Wühlmausgang verteilen. Der Geruch eines natürlichen Feindes, etwa der Hauskatze, lässt die Nager schnell verschwinden.

Jerusalem Artischocke gegen Wühlmäuse
Topinambur - natürliches Mittel gegen Wühlmäuse

Pflanzen gegen Wühlmäuse

Und zu guter Letzt kannst du mit Pflanzen die Wühlmäuse vertreiben:

  • Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris)

Es gibt Berichte darüber, dass du Wühlmäuse verjagen kannst, wenn du die Beeren der zweijährigen Pflanze in die Wühlmausgänge wirfst. Ob dies wirklich stimmt, ist unklar. Doch die Tatsache, dass rund um Wolfsmilchpflanzen keine Maulwurfshügel und Wühlmausgänge zu finden sind, scheinen die Aussage zu bestätigen.

  • Knoblauch (Allium sativum)

Hast du Hochbeete, dann schützt sie in der Regel ein Wühlmausgitter. Ohne diesen mechanischen Schutz pflanzt du am besten Knoblauch an. Der strenge Geruch soll die Tiere verjagen.

  • Kaiserkrone (Fritillaria imperialis)

Ebenfalls unangenehm soll die sehr giftige Kaiserkrone riechen. Doch nur, wenn die Pflanze in Gruppen wächst.

  • Topinambur (Helianthus tuberosus)

Statt die Mäuse zu verjagen, kannst du versuchen, sie gezielt von deinem Obstbaum wegzulocken. Dazu werden beliebte Fresspflanzen der Tiere an einer bestimmten Stelle des Gartens eingepflanzt. Dazu gehört beispielsweise Topinambur. Wenn sie einen Streifen davon am Rand des Gartens pflanzen und immer für eine volle Speisekammer sorgen, werden die Tiere die anderen Beete, Pflanzen, Gemüsesorten und Knollen in Frieden lassen.

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FAQ – häufige Fragen zum Thema Wühlmäuse vertreiben

Wo haben Wühlmäuse ihr Nest?

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Die Nester der Wühlmäuse liegen lichtdicht unter der Erde.

Wann sind Wühlmäuse aktiv?

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Die Wühlmäuse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Da die Tiere keinen Winterschlaf halten, sind sie außerdem das ganze Jahr über zu sehen.

Was hilft am besten gegen Wühlmäuse?

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Gegen eine Wühlmausplage helfen am besten Hausmittel wie Essig oder vergorene Buttermilch. Auch Lebendfallen bringen den erhofften Erfolg. Natürlich kannst du die Tiere auch mit Gift jagen. Da hier aber die Gefahr besteht, dadurch andere Tiere zu gefährden (Hund und Katze), solltest du das nur unter fachmännischer Aufsicht auslegen. Sehr gute Mausjäger sind auch die natürlichen Feinde, wie Marder oder Mauswiesel. Doch diese wirst du selten in deinem Garten antreffen.

Kann man Wühlmäuse mit Wasser verjagen?

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Wühlmäuse kannst du mit Wasser verjagen. Dazu den Gartenschlauch direkt in das Loch halten und aufdrehen. Da das Wasser aber nicht alle Winkel der weitverzweigten Gänge erreicht, ist die Methode nicht sonderlich effektiv.

Wer kann professionell Wühlmäuse bekämpfen?

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