Ein Nachtspeicherofen kostet dich zwischen 650 € und 2.500 € in der Anschaffung. Hinzu kommen noch ca. 900 € bis 1.200 € für die Montage.

In den 1950er und 1960er Jahren erlebte die Nachtspeicherheizung einen Boom, weil es damals günstige Nachtstromtarife gab. Heutzutage heizen noch über eine Million Haushalte in Deutschland mit Nachtspeicheröfen. Lies hier, was ein Nachtspeicherofen kostet, und ob er heute noch zeitgemäß ist.

Was ist ein Nachtspeicherofen?

Nachtspeicherofen werden auch Nachtspeicherheizung genannt und sind Elektroheizungen. Diese speichern über Nacht Strom und wandeln in tagsüber in Wärme um. In den 1950er und 1960er Jahren galten Nachtspeicherheizungen als günstige Alternative zum Heizen mit Kohle oder Öl, da es damals günstige Nachtstromtarife gab. So konnte man die Heizung günstig über Nacht mit Strom aufladen und am Tag nutzen.

Allerdings sind mit den steigenden Stromkosten über die Jahre die Vorteile geschrumpft. Heute ist Strom nachts nicht billiger, da die Leute heutzutage nachts ihre elektrischen Geräte, Laptops und Smartphones aufladen.

Betriebskosten der Nachtspeicherheizung

Die durchschnittlichen monatlichen Energiekosten sind in den letzten Jahren enorm angestiegen. Hier haben wir einmal die jährlichen Heizkosten aufgeschrieben:

Aktuell (Februar 2023) kostet Nachtstrom im Durchschnitt 31 Cent pro Kilowattstunde, während 1 kWh Gas im Februar 2023 11,9 Cent kostet. Pro m² kann man einen Heizbedarf von 166 kWh im Jahr rechnen.

Wohnung (70 m²)
Nachtspeicherofen
(31 Cent/kWh)
3.602 €
Erdgas
(11,9 Cent/kWh)
1.348 €
Haus (110 m²)
Nachtspeicherofen
(31 Cent/kWh)
5.660 €
Erdgas
(11,9 Cent/kWh)
2.118 €

Pro Jahr kostet das Heizen je Quadratmeter also:

  • Nachtspeicherofen: 51,46 € pro m² pro Jahr
  • Gasheizung: 19,75 € pro m² pro Jahr

Aufgrund der Hohen Energiepreise rentiert sich das Heizen mit Nachtspeicherofen nicht für ganze Häuser und Wohnungen.

Was kostet ein Nachtspeicherofen?

Die Anschaffungskosten für einen Nachtspeicherofen sind sehr gering. Hier bist du mit 650 € für ein einfaches Modell bis ca. 2.500 € dabei. Die Preise variieren je nach Hersteller und Leistung der Heizung. Hinzu kommen die Kosten für einen Handwerker. Dieser muss auch den Stromzähler und die Ladesteuerung korrekt einstellen. Die Montage kostet dich zwischen 900 € und 1.200 €.

Dies sind die Kosten im Überblick:

Kostenpunkt Preis
Nachtspeicherofen 650 € - 2.500 €
Montage 900 € - 1.200 €
Betriebskosten ca. 31 Cent/kWh
(Stand Februar 2023)

Vorteile und Nachteile der Nachtspeicherheizung

Eine Nachtspeicherheizung lässt sich schnell montieren und ist einfach in der Bedienung. Sie benötigt keinen Brennwertkessel und auch keine aufwendigen Rohleitungssysteme. Außerdem fallen keine Wartungskosten an. Den günstigen Anschaffungskosten stehen allerdings extrem hohe Betriebskosten und die schlechte Umweltbilanz entgegen. Zudem enthalten alte Geräte meist Asbest, da die Nachtspeicheröfen früher mit Asbest ausgestattet waren. Asbest ist erst seit den 1990er Jahren verboten, alte Nachtspeicheröfen aus den 1950er und 1960er Jahren wurden meist mit Asbest gedämmt und isoliert.

Ist ein Nachtspeicherofen noch sinnvoll?

Eine Nachtspeicherheizung erzeugt Wärme mit Strom und ist daher in der Regel die klimaschädlichste Art des Heizens. Nachtspeicherheizungen verursachen mehr als doppelt so viel CO₂ Emissionen wie eine Öl- oder Gasheizung. Zu den Erneuerbaren Energien schließt die Nachtspeicherheizung im Vergleich noch schlechter ab. Eine Holzpelletheizung stößt 15-mal weniger CO₂ aus. Nur bei Ökostrom ist die Bilanz etwas besser.

Auch der Dachverband der Energieversorger (BDEW) stuft Nachtspeicherheizungen als ineffizient gegenüber anderen Heizungssystemen ein und sieht keine Perspektive für Nachtspeicher.

Moderne Nachtspeicheröfen können mit Photovoltaik betrieben werden. Hier können Nachtspeicheröfen eine sinnvolle Zwischenspeicherlösung sein. Da die erneuerbaren Energien oft hohen Stromschwankungen unterliegen. Denn Photovoltaik- und Solaranlagen erzeugen nur Strom, wenn die Sonne scheint. Gerade wenn im Winter hier die Stromausbeute gering ausfällt, kann ein zusätzlicher Solarspeicher sinnvoll sein.

Wie lange darf ein Nachtspeicherofen noch betrieben werden?

Die Nachtspeicheröfen wurden zwar im Jahr 2009 verboten, allerdings wurde das Gesetz im Jahr 2013 wieder gekippt. Die Gründe liegen darin, dass sich die Nachtspeicher sehr gut mit modernen Photovoltaikanlagen verbinden lassen.

Trotzdem ist die Heizung mit Nachtspeicheröfen weder sinnvoll noch rentabel. Bei den gestiegenen Energiekosten ist es zu teuer und hinzukommt die hohe CO₂ Belastung. Inzwischen gibt es einfach viele moderne Heizlösungen, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe. Diese sind auch im Verbrauch um einiges sparsamer.

Zurzeit kann die Frage, wie lange Nachtspeicherheizungen noch erlaubt sind, nicht beantwortet werden.