Die Kosten für eine Bohrung für Erdwärme belaufen sich auf 25 € bis 100 € pro Bohrmeter und richten sich nach der Bodenbeschaffenheit.

Wenn du dein Haus mit Erdwärme heizen möchtest, dann kommen nicht nur Kosten für den Bau der Heizung auf dich zu, sondern auch Kosten für die Erschließung der Erdwärme. Diese hängen davon ab, ob du mit einer Erdsonde die Tiefenwärme erschließen lässt, oder ob eine oberflächennahe Erschließung mit Erdkollektoren erfolgt.

Eine Wärmepumpe entzieht dem Erdreich Wärme und wandelt diese in nutzbare Heizkraft um. Diese Erdwärme wird durch ein Bohrloch gewonnen, welches über ausreichend Wärmeaufnahmekapazität verfügt. Daher ist jede Erdwärmebohrung eine individuelle Konstruktion. Die Ausführungswerte und der Bohrumfang wie die Bohrtiefe, Anzahl der Bohrungen und der Durchmesser dieser richten sich nach deinen geologischen Gegebenheiten vor Ort. Daher ist auch die Bohrung für die Erdwärme im Preis sehr variabel. Am besten wird vor dem Beginn der Erdwärmebohrungen geprüft, ob als Alternative auch flache Wärmekolletoren infrage kommen. Diese benötigen zwar eine große Fläche, allerdings nur eine geringe Tiefe.

Zusammengefasst sind folgende Punkte zu beachten:

  • Bohrlöcher benötigen eine Tiefe zwischen 50 und 200 Meter
  • Die Kosten einer Erdwärmebohrung liegen zwischen 7.000 € und 20.000 €
  • Die Tiefenbohrung sollte mindestens einen Abstand von 3 Metern zum Gebäude aufweisen
  • Du benötigst für die Bohrung eine Genehmigung des Landratsamtes, der Bergbehörde oder der Wasserbehörde

Was kostet eine Erschließung der Tiefenwärme?

Bis zu 100 Meter in die Tiefe reicht eine Erdsonde. Wenn hier der Ertrag pro Meter nicht genügt, dann werden mehrere Bohrungen angelegt. Eine Tiefenbohrung für Erdwärme kostet daher zwischen 7.000 € und 20.000 €. Die Kosten pro Meter belaufen sich dabei je nach Bodenbeschaffenheit auf 50 € bis 100 € pro Bohrmeter. Die Länge der Bohrung hängt vom Wärmebedarf und vom Ertrag pro Meter ab, welcher an dem Standort zu erwarten ist. In den Bohrkosten sind das Einbringen der Sonde und die Installation enthalten.

Der Vorteil einer Tiefenbohrung liegt im höheren Ertrag und der damit verbundenen höheren Jahresarbeitszahl. Dies senkt die Kosten für den Stromverbrauch im laufenden Betrieb der Erdwärmepumpe.

Der Nachteil der Tiefenwärme liegt in den hohen Erschließungskosten und notwendigen schweren Erdarbeiten. Hierfür wird eine Genehmigung von der Bergbehörde oder der unteren Wasserbehörde benötigt.

Was kostet die Bohrung für oberflächennahe Erdkollektoren?

Erdwärmekollektoren werden nicht tief, sondern flächig in ca. 1,2 bis 1,5 Metern Tiefe verlegt. Je nach verfügbarer Fläche werden verschiedene Varianten bevorzugt.

Der Vorteil von Erdwärmekollektoren ist der geringe Aufwand und die geringeren Kosten als bei einer Tiefenbohrung. Du bezahlst hier nur rund 3.500 € bis 5.500 € für die Bohrung, also 25 € bis 50 € pro Grabmeter. Hier kannst du auch den größten Teil der Erdarbeiten in Eigenleistung erledigen.

Der Nachteil der Erdkollektoren liegt im geringeren Ertrag und der damit verbundenen geringeren Jahresarbeitszahl, da in Oberflächennähe die Bodentemperaturen im Winter niedriger sind als in der Tiefe. Dies führt zu einem höheren Stromverbrauch der Erdwärmepumpenheizung. Außerdem kannst du die Fläche, unter der ein Kollektor liegt, nur eingeschränkt nutzen.

Kosten für die Bohrung für Erdwärme im Überblick

Angenommen, für die Erdwärmeversorgung ist ein Bohrloch in 70 m Tiefe notwendig. Von der Bohrstelle aus muss eine 10 Meter Rohrleitung zum Haus verlegt werden:

Kostenpunkt Preis
Landratsamt
Genehmigung
140 - 500 €
Einrichten der
Baustelle
230 - 800 €
Bohren 70 m 3.500 - 7.000 €
Pressmaterial 140 - 380 €
Tiefbauarbeiten
10 m
300 - 500 €
5 Liter Liquid 5 -15 €
Sonde 500 - 600 €
Verteilerschacht 240 - 360 €
Absperrung 100 - 250 €
Entsorgung
des Bohrguts
270 - 360 €
Gesamtsumme 5.475 - 10.765 €

Von welchen Kostenfaktoren hängen die Kosten für die Erdwärmebohrung ab?

Die Kosten für die Erdwärmebohrung hängen von vielen Faktoren wie Leistung der Wärmepumpe, Wärmebedarf, Bodenbeschaffenheit und Lage der Bohrstelle ab.

Kosten für die Genehmigung der Erdwärmebohrung

Du musst dir vom zuständigen Landratsamt eine Genehmigung für die Erdbohrung erteilen lassen, diese kostet zwischen 140 € und 500 €. Ist eine Bohrung von mehr als 100 Metern Tiefe notwendig, dann kommt das Bergrecht zum Tragen und es bedarf einer besonderen Genehmigung in Höhe von 80 € bis 200 €. Für die Einrichtung der Baustelle musst du mit ca. 230 € bis 800 € zusätzlichen Kosten rechnen.

Kosten für die Bohrung

Das Bohren der Tiefenwärme kostet dich zwischen 50 € und 100 € und hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. In diesem Preis enthalten ist der Sondeneinbau und das Verpressen des Bohrlochs. Bei thermisch hochwertigem Material musst du mit einem Zuschlag von 2 € bis 5 € rechnen.

Kosten für den Anschluss

Die Zuleitungen zum Anschluss der Wärmepumpe benötigen Tiefbauarbeiten, für welche Kosten in Höhe von 30 € bis 50 € pro Meter anfallen. Die Leitungen und Sonden müssen mit einer Flüssigkeit befüllt werden, diese kostet dich 1 € bis 2 € pro Liter.

Die Sondenverlängerung und der Verteiler schlagen mit 500 € bis 600 € zu Buche, während der Verteilerschacht dich zwischen 240 € und 360 € kostet. Die Absperrung zum Hausanschlussraum kostet dich zwischen 100 € und 250 €.

Für die Entsorgung des Bohrguts wird ein Container benötigt. Bei einer Bohrtiefe von 70 Metern fallen ca. 9 Kubikmeter Bohrgut an, daher kannst du mit ca. 270 € bis 360 € an Kosten für die Entsorgung rechnen.

Gibt es bauliche Voraussetzungen für die Tiefenbohrung?

Eine wichtige Voraussetzung ist die Möglichkeit intensiver Erdarbeiten. Hierfür muss die Zufahrt zum Gelände für schwere Geräte möglich sein. Außerdem benötigst du eine Genehmigung des Landratsamtes, eventuell der Bergbehörde oder der Unteren Wasserbehörde, falls die Bohrungen in einem Wasserschutzgebiet liegen.

Vor einer Erdwärmebohrung muss die Eignung des Bodens fachgerecht geprüft werden. Hierfür ist ein geologisches Gutachten notwendig, welches über die Bohrfähigkeit, die erforderliche Tiefe und die Anzahl der Bohrungen sowie über die Genehmigungsfähigkeit entscheidet. Es gibt einige Faktoren, welche zu einer Ablehnung einer Bohrgenehmigung führen oder die Ausführung von Bohrungen unmöglich machen können. Hier müssen Geologen prüfen, ob zum Beispiel in der Nähe des Bohrbereichs die Trinkwassergewinnung erfolgt.

Konkret sprechen gegen eine Genehmigung:

  • Grundwasserstockwerksbau
  • stark mineralisiertes Grundwasser
  • Kohlendioxideinschlüsse im Grundwasser
  • Poröses Erdreich
  • Grundwasser, welches von selbst aus dem Erdreich austritt
  • angrenzende Bergbauregion

Auch stark wasserhaltiges Erdreich, hoher Lehmanteil, Fels- und Steinaufkommen können die Bohrfähigkeit einschränken.

Werden bei Erdwärmepumpen die Kosten der Bohrung gefördert?

Die 35 bis maximal 45 Prozent Förderung beziehen sich auf die gesamten notwendigen Investitionskosten für die Erdwärmepumpe. Hierzu gehören auch die Aufwendungen für die Erdsondenbohrung. Den maximalen Fördersatz bekommst du nur, wenn du eine Ölheizung durch die Erdwärmepumpe ersetzt. Die Förderung von Einzelmaßnahmen erhältst du bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden und bei Neubauten erhältst du nur eine Förderung, wenn du einen Effizienz-Standard erreichst.