Die Reparatur eines kleinen Mauerrisses kostet zwischen 200 € und 600 €. Für größere Risse können auch 1.000 € und mehr anfallen.

Du hast in deinem Haus oder an einer Immobilie, in der du lebst oder arbeitest, einen Riss in der Wand entdeckt? Das kommt gar nicht so selten vor.

Bei Neubauten ist so ein Mauerriss ein Hinweis auf eventuelle Baumängel, die du unbedingt ergründen solltest. Noch häufiger passiert ein Mauerriss jedoch bei Altbauten. Hier können die Risse auf ein sich absenkendes Fundament hinweisen. Dann sind weitere Maßnahmen zur Sicherung und Stabilisierung erforderlich.

Was zu tun ist, wenn du einen Mauerriss entdeckst, wann es gefährlich wird und mit welchen Kosten du für die Sanierung von Mauerrissen rechnen musst, erfährst du in diesem Artikel …

Wann sind Risse im Mauerwerk gefährlich?

Ein Riss im Mauerwerk ist erstmal kein Grund zur Beunruhigung. Gefährlich wird’s erst dann, wenn der Riss Auswirkungen auf die Stabilität beziehungsweise die Statik des Gebäudes hat. Dann kann es sein, dass das Gebäude einsturzgefährdet ist und zumindest für die Dauer der Sanierungsarbeiten geräumt werden muss.

Daher sollten Mauerrisse optimalerweise von einem Fachmann begutachtet werden. Das kann zum Beispiel ein spezialisierter Bauingenieur, ein Statiker oder ein Architekt beziehungsweise Tragwerksplaner sein.

So ein baustatisches Gutachten kann jedoch recht teuer werden und ist bei kleineren Rissen nicht unbedingt unmittelbar erforderlich. Sollten diese sich aber vergrößern, solltest du sie von einem Fachmann prüfen lassen!

In folgenden Fällen solltest du unbedingt einen Experten hinzuziehen:

Vertikaler Riss im Mauerwerk

Insbesondere bei vertikalen Risse, die über die gesamte Wand verlaufen, ist Vorsicht geboten. Solche Risse im Mauerwerk können auf ein Absenken des Fundaments hinweisen und damit die Gebäudestatik und -stabilität stark beeinträchtigen. Vor allem bei Altbauten solltest du bei Verdacht unbedingt einen Statiker konsultieren.

Horizontaler Riss im Mauerwerk

Horizontale Risse im Mauerwerk kommen meistens bei großer Spannung zustande. Bei Neubauten sind sie ein deutlicher Hinweis auf Baumängel, durch die eine zu hohe Druck- oder Zugspannung des Gebäudes entstanden ist. Da derartige Spannungen auch auf eine Instabilität des Gebäudes hinweisen oder diese verursachen können, sollten horizontale Risse von einem Fachmann begutachtet werden.

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Diagonaler Riss im Mauerwerk

Diagonale Risse im Mauerwerk können auf eine Verschiebung des Gebäudes hinweisen. Vor allem dann, wenn sich der Riss von einer Ecke zur anderen erstreckt, solltest du aufmerksam werden und einen Fachmann hinzuziehen.

Breiter Riss im Mauerwerk

Während bei kleineren Rissen meistens noch genügend Zeit bleibt, um die zugrunde liegenden Mängel zu beseitigen, ist bei breiten Rissen von mehreren Millimetern oder Zentimetern schnelles Handeln gefragt. Große und breite Risse sind fast immer ein Hinweis auf ein tief greifendes Problem in der Gebäudestabilität. Daher solltest du in diesem Fall unverzüglich einen Statiker oder Tragwerksplaner konsultieren.

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Wie kann man Risse im Beton reparieren?

Die gute Nachricht vorweg: Risse im Beton sind erstmal kein Grund zur Panik! Tatsächlich ist es bei Stahlbetonbauten normal, dass Risse entstehen, weil Beton keine Zugspannung aufnehmen kann. Dafür sind die im Inneren liegenden Stahlträger zuständig.

Rechne also bei einem Neubau ruhig damit, dass kleine, dünne Risse an der Decke und den Wänden entstehen! Die Risse im Beton sollten im Innenbereich allerdings nicht größer als 0,4 mm und im Außenbereich nicht größer als 0,2 mm sein.

Die kleinen Risse im Beton kannst du entweder selbst abdichten oder einen Handwerker dafür beauftragen.

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Die Reparatur erfolgt in der Regel in folgenden Schritten:

Schritt Nr. 1: Riss reinigen

Als erstes solltest du den Riss gründlich reinigen, um ihn von Staub und anderen Verschmutzungen zu befreien. Außerdem solltest du lose Beton- oder Zement-Krümel entfernen.

Schritt Nr. 2: Riss verstärken

Mit Hilfe von Fibermatten oder Stahlverstärkungen kannst du den Riss verstärken, bevor du ihn füllst. Das gibt noch einmal etwas Stabilität.

Schritt Nr. 3: Riss füllen

Anschließend füllst du den Riss. Dazu kannst du zum Beispiel Epoxidharz, Polyurethanharz, eine Zementsuspension oder Zementleim verwenden.

Schritt Nr. 4: Riss beschichten

Im letzten Schritt wird der Riss versiegelt, um ihn vor Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen zu schützen. Dazu kannst du eine Oberflächenbeschichtung aus Epoxidharz oder eine andere Art von Beschichtung nehmen.

Was kostet es, Risse im Mauerwerk zu sanieren?

Die Kosten für die Reparatur von Mauerrissen liegen zwischen 200 € und mehreren 1.000 €. Zusätzlich können weitere Kosten anfallen, zum Beispiel für Gutachten, ein Gerüst oder weiterführende Stabilisierungsmaßnahmen.

Wie hoch die Kosten für die Riss-Sanierung tatsächlich ausfallen, hängt in erster Linie davon ab, wie tief und wie groß der Riss ist:

Für leichte Risse, die über den Putzgrund nicht hinausgehen, fallen keine nennenswerten Kosten an. Meistens handelt es sich dabei um feine Spannungsrisse, die du sogar selbst beheben kannst.

Bei tieferen Risse im Mauerwerk hingegen solltest du einen Profi kommen lassen. Im Schnitt fallen dafür Kosten in Höhe von 150 € bis 300 € je laufenden Meter an. Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für ein Gerüst sowie Materialkosten, sofern diese nicht bereits im Angebot enthalten sind. Das gilt allerdings nur für oberflächliche Risse, sogenannte Spannungsrisse.

Ist der Mauerriss hingegen auf ein Absenken des Gebäudes zurückzuführen, kann es deutlich teurer werden. Dabei können sich zur Behebung des Schadens dieser sogenannten Setzungsrisse Gesamtkosten von 10.000 € und mehr zusammenläppern. Dabei entfallen nur rund 10 % der Kosten auf die tatsächlichen Sanierungsarbeiten.

Aber keine Sorge: Normalerweise trägt deine Gebäudeversicherung die Kosten für Schäden am Mauerwerk. Handelt es sich um Baumängel an einem Neubau, haften die am Bau beteiligten Gewerke.

Du fragst dich, mit welchen Kosten du in deinem Fall ungefähr rechnen musst?

Hier noch einmal die durchschnittlichen Kosten für die Reparatur von Mauerrissen im Überblick:

Leistung

Kosten

Materialkosten für Spiralankersystem

ca. 130 € - 200 €

Materialkosten für Putz und Farbe

ca. 45 €

Gerüst

ca. 5 € - 10 € pro m2

Arbeitszeit

ca. 420 € - 720 €

Fazit

Du hast einen Riss in der Wand entdeckt und fragst dich, was du tun sollst? Zunächst solltest du Ruhe bewahren! Bei vielen Mauerrissen handelt es sich um sogenannte Spannungsrisse. Diese sind vor allem bei Stahlbetonbauten vollkommen normal und sogar notwendig, damit der Stahlträger die Zugspannung trägt.

Ein Mauerriss kann jedoch auch auf Baumängel hinweisen oder, vor allem bei Altbauten, auf ein Absenken des Gebäudes hindeuten. Daher solltest du bei auffälligen, großen Rissen sowie bei Rissen, die über die gesamte Wand verlaufen, grundsätzlich einen Gutachter hinzuziehen. Das kann zum Beispiel ein Statiker oder ein als Tragwerksplaner gelisteter Architekt sein.

Im Schnitt liegen die Kosten für die Reparatur von Mauerrissen zwischen 200 € und 600 €. Gegebenenfalls entstehen darüber hinaus weitere Kosten, zum Beispiel für ein baustatisches Gutachten. Und auch die Kosten für die Sanierungsarbeiten selbst können, insbesondere bei mehrmaliger Anfahrt, deutlich höher ausfallen. Lasse dir daher immer einen Kostenvoranschlag machen, bevor du einen Handwerker mit der Reparatur deines Mauerrisses beauftragst!

Gut zu wissen: Im Normalfall kommt die Gebäude- beziehungsweise Wohngebäudeversicherung für die Sanierung von Schäden am Mauerwerk auf. Handelt es sich um Baumängel bei einem Neubau, haften allerdings auch die am Bau beteiligten Gewerke.