Trockenestrich kostet dich zwischen 15 €/m² und 73 €/m² je nach Material und Ausführung.

Trockenestrich ist durch seine einfache Verarbeitung und der schnellen Nutzbarkeit beim Hausbau immer beliebter und kann in vielen Fällen eine gute Alternative zum herkömmlichen Estrich sein.

Estrich ist ein fugenloser Boden und die Grundlage für alle Bodenbeläge im Haus. Mit Estrich können Bodenunebenheiten ausgeglichen werden, aber Estrich ist nicht gleich Estrich. Je nach späterer Funktion und Einsatzort gibt es verschiedene Estrichausführungen:

  • Sichtestrich
  • Fließestrich
  • Trockenestrich

Gerade Trockenestrich wird beim Innenausbau und bei Sanierungen immer beliebter, doch was sind die Vor- und Nachteile von Trockenestrich? Was ist der Unterschied zu normalem Estrich? Und was kostet dieser? Lies in unserem Artikel alles Wissenswerte rund um den Trockenestrich.

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Was ist der Unterschied von Trockenestrich zu anderen Estrichen?

Herkömmliche Estricharten werden immer nass eingebaut, dahingegen wird Trockenestrich über ein Plattensystem eingebaut. Dies bringt einige Vorteile mit sich:

  • Mit Trockenestrich braucht keine Trockenzeit wie bei anderen Estricharten abgewartet werden. (ca. 30 Tage bei Zementestrich)
  • Keine zusätzliche Baufeuchte, wie bei Zementestrich
  • Begehbar innerhalb von 24 Stunden nach der Verlegung, nicht erst nach 30 Tagen
  • Im Gegensatz zu anderen Estricharten kann Trockenestrich auch bei tiefen Temperaturen im Herbst oder Winter problemlos in ungeheizten Räumen verlegt werden.
  • Es sind keine besonderen Geräte für den Einbau notwendig.
  • Du kannst den Trockenestrich auch selbst verlegen.
  • Es gibt viele verschiedene Estrichstärken, daher kannst du problemlos Höhenanpassungen mit dem Trockenestrich vornehmen.
  • Mit Trockenestrich kannst du problemlos größere Unebenheiten einbauen und Leitungsschichten automatisch einbauen.

Welche Vorteile hat Trockenestrich?

Aufgrund all dieser Punkte ergeben sich enorme Vorteile, die Trockenestrich bietet. Trockenestrich, auch Fertigteileestrich oder Trockenunterboden genannt, ist bereits auf Gipskartonplatten angebracht und getrocknet. Du ersparst dir daher das Lotrechte Abziehen des Estrichs und vermeidest lange Wartezeiten. Durch das trockene Ausbringen vermeidest du eine Auffeuchtung der trockenen Baustoffe und schonst auch die Konstruktion von Holzbauten.

Ein weiterer Vorteil von Trockenestrich ist, dass du die Trockenestrichplatten gut mit der Wärmedämmung kombinieren kannst: Du kannst entweder direkt unter die Estrichplatten eine Dämmschicht aus Holzfaserdämmplatten oder Mineralwolle legen oder sie sind bereits unter den Platten fixiert. Außerdem haben Trockenestrichplatten eine geringe Aufbauhöhe (bis zu 25 Zentimeter dünner als Nassestrich), daher geht wenig Raumhöhe verloren.

Trockenestrich ist auch mit ca. 23 kg/m² wesentlich leichter als Fließestrich, welcher aufgrund seines hohen Wasseranteils die Rohdecke mit bis zu 95 kg/m² belastet, und eignet sich daher sehr gut als Alternative für die höheren Stockwerke.

Ein Fußbodenaufbau mit Nivellierungsschicht, Dämmschicht und Gipsfaserplatten ist obendrein ein hervorragender Schallschutz mit einem Trittschall-Pegel von unter 50 Dezibel. Gerade beim Dämmen auf Holzbalkendecken eignen sich vor allem Trockenestrichplatten mit Mineralwoll- oder Holzfaserdämmung exzellent zur Trittschalldämmung.

Zusammengefasst: Die Vorteile von Trockenestrich

  • Verarbeitung ist einfach und schnell
  • bereits nach 24 Stunden begehbar
  • Kombinierbar mit allen Bodenbelägen
  • Keine Feuchtigkeit
  • Auch bei tiefen Temperaturen einbaubar
  • Bereits mit Dämmstoffen werkseitig vorinstalliert
  • Aufbauhöhe gering
  • formstabil
  • leicht
  • nicht brennbar
  • gute Trittschalldämmung

Gibt es auch Nachteile von Trockenestrich?

Natürlich hat Trockenestrich leider auch ein paar Nachteile, denn er ist relativ feuchtigkeitsempfindlich, weshalb er nicht in Nassräumen wie dem Bad oder der Küche in Frage kommt. Du kannst ihn auch nicht als Bodenbelag einsetzen, im Gegensatz zum Sichtestrich, sondern musst in jedem Fall noch einen Bodenbelag wie Laminat, Fliesen, Vinyl oder Teppich verlegen.

Trockenestrich hat eine geringere Tragkraft wie Nassestrich, dies empfiehlt sich auch nicht für ein rollstuhlgerechtes Wohnen. Hier muss unter Umständen die Belastbarkeit vom Statiker geprüft werden.

Ein sehr großes Problem beim Trockenestrich stellt die Integration einer Fußbodenheizung dar. Grundsätzlich ist diese zwar möglich, aber nur mit dafür vorgesehenen Heizungssystemen. Die Kombination gestaltet sich meistens schwierig, da der Trockenestrich die Wärme nicht so gut leitet wie herkömmliche Estricharten. Hier werden in der Regel zusätzliche Wärmeleitbleche eingebaut. Wenn du also schon eine Fußbodenheizung hast, dann solltest du das Verlegen des Trockenestrichs unbedingt einem Fachmann überlassen.

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Zusammengefasst: Die Nachteile von Trockenestrich

  • Feuchtigkeitsempfindlich und daher nicht für Nassräume geeignet
  • Nicht als Sichtestrich verwendbar
  • Belastbarkeit geringer als bei Nassestrich
  • Problematisch mit Fußbodenheizung

Woraus besteht ein Trockenestrichboden?

Eine Trockenunterboden setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

  • Trockenestrich-Platten

Trockenestrich-Platten bestehen meistens aus Gipskarton- oder Gipsfaser-Platten. Auch Holzwerkstoffplatten, zementgebundene Holzspanplatten oder Betonwerksteinplatten und Naturwerksteinplatten kommen zum Einsatz. Die Unterseite der Estrich-Elemente ist meist mit Hartschaum oder Mineralwolle gedämmt. Alternativ ist das Dämmmaterial auch zwischen zwei Platten eingebracht.

  • Randdämmstreifen

Rundum laufende Randdämmstreifen sorgen dafür, dass die Esstrichplatten und der Bodenbelag die Wand nicht berühren. Dies ist wichtig für die Trittschalldämmung. Für den Schallschutz sollten auch andere Bauteile und die Heizungsrohre entkoppelt werden. Dies geschieht mit zusätzlichen Dämmstreifen von Fußboden und Wand.

  • Schüttmasse

Eine Nivellierungsschicht gleich Unregelmäßigkeiten, Gefälle und Stolperfallen des Untergrunds aus.

  • Wabenschüttung

Vor der Schüttung werden spezielle Papierwaben verlegt, dies verhindert eine Wanderung der Schüttung unter dem Trockenestrich.

  • Dampfsperre

Mit einer wasserdampfundurchlässigen Folie als Dampfsperre wird zwischen Untergrund und Trockenstrichplatten die spätere Schimmelbildung verhindert.

  • Rieselschutz auf Holzdielen

Damit die Schüttmasse nicht durch die Fugen und Löcher von alten Holzdielen hindurchrutscht, sollte ein Rieselschutz in Form von Folien, Vlies oder Spezialpapieren angebracht werden. Diese kann auch als Dampfsperre genutzt werden.

Was kostet Trockenestrich?

Im Allgemeinen musst du mit 15 €/m² bis zu 73 €/m² je nach Ausführung und Material rechnen. Zu den Estrichelementen kommen noch weitere Kosten für die Dampfsperre, Randdämmstreifen, Schüttmasse, Wabenschüttung, Rieselschutz auf Holzdielen und die Verlegung hinzu.

Hier haben wir einmal eine Beispiel-Preisliste Stand Februar 2023 für Trockenestrichplatten je nach Ausführung aufgeführt:

Trockenestrich
Platte
Preis
(Feb.23)
ohne Wärmedämmung:
Rigips Trockenestrich
Element günstig
20,87 €/m²
NORIT Trockenestrich
TE-Therm-U hochpreisig
72,15 €/m²
mit Wärmedämmung:
fermacell Trockenestrich
Element günstig
41,27 €/m²
fermacell Trockenestrich
Element mit PS Dämmung
hochpreisig
42,60 €/m²

Hier haben wir ein Kostenbeispiel für einen Ausbau mit Trockenestrich für einen Raum mit 20 m² aufgeführt. Dieser soll mit einer Wärmedämmung und Ausgleichsschicht sowie Dampfsperre verlegt werden:

Kostenpunkt Preis
Trockestrich
Elemente für 20 m²
885 €
Kleber ca. 25 €
Ausgleichsschüttung ca. 210 €
Dampfsperre ca. 50 €
Weiteres Kleinmaterial
(Schraube, Spachtelmasse)
ca. 50 €
Gesamtkosten ca. 1.220 €

Wenn du den Trockenestrich lieber von einem Profi verlegen lassen möchtest, dann kommen zu den Materialkosten noch ca. 5 € bis 10 € Montagekosten pro Quadratmeter hinzu. Bei unserem Raum von 20 m² sind dies ca. 100 € bis 200 €.