Es gibt solche Autofahrer, die am liebsten ganz bequem durch die Waschanlage fahren - am besten direkt das volle Programm, inklusive manueller Vorwäsche und Innenreinigung. Und dann gibt es diejenigen Autofahrer, die niemals eine fremde Hand an ihr Auto lassen. Zu groß ist die Gefahr, dass in der Waschstraße doch mal ein Kratzer in den Lack gerät. Stattdessen zelebrieren sie die Autohandwäsche in aller Ergiebigkeit, natürlich mit selbst mitgebrachten Pflege- und Reinigungsmitteln. Aber welche Autowäsche ist besser und wie wäscht man so ein Auto am besten? In diesem Artikel haben wir die besten Tipps & Tricks für eine gelungene Autowäsche…

Wie wäscht man sein Auto am besten?

Um das Thema Autowäsche ranken sich viele Vorurteile. Angeblich zerkratzen die Bürsten in der Autowaschanlage den Lack. Selberwaschen steht hingegen aus umwelttechnischen Gründen in Verruf. Aber was ist wirklich dran an den Mythen und welche Autowäsche ist nun wirklich besser? Hier die Top-Vorteile gegen Autowaschanlage versus Handwäsche und was wirklich dahintersteckt:

Vorurteil Nr. 1: In der Autowaschanlage zerkratzt der Lack

Viele Autofans scheuen sich vor dem Besuch einer klassischen Autowaschanlage, weil sie fürchten, dass die rauen Bürsten den hochwertigen Lack ihrer teuren Autos zerkratzen könnten. Bei dieser Tatsache handelt es sich jedoch um einen Mythos. Heutzutage verwenden Autowaschanlagen schonende Bürsten aus Polyethylen, die das Auto sehr schonend reinigen. Außerdem ist der Lack moderner Autos sehr widerstandsfähig. Sollte doch mal etwas passieren, solltest du den Schaden sofort melden! Du bist hier in der Beweispflicht und musst nachweisen, dass der Schaden tatsächlich in der Autowaschanlage entstanden ist.

Vorurteil Nr. 2: Ein Auto muss man häufig reinigen

Auch um das Thema, wie häufig man sein Auto waschen sollte, gibt es kontroverse Meinungen. Während einige ihr Auto wöchentlich waschen, machen sich andere nur alle paar Monate oder sogar noch seltener auf den Weg zur Autowaschanlage. Ideal ist die Autowäsche alle ein bis zwei Monate, je nach Verschmutzungsgrad und Witterung. Ein dreckiges Auto, mit dem monatelang herumgefahren wird, ist nicht nur rostanfälliger, sondern schneidet auch in Sachen Sicherheit schlechter ab. Spätestens wenn Scheinwerfer, Sensoren und Kameras nicht mehr richtig funktionieren, ist die Autowäsche mehr als überfällig.

Vorurteil Nr. 3: Autowäsche ist schlecht für die Umwelt

Gerade die Autohandwäsche steht häufig in der Kritik, wenn es um das Thema Umweltbelastung geht. Tatsächlich kann das Grundwasser durch eine private Autoreinigung verunreinigt werden. Deshalb ist zum Beispiel die Autowäsche zuhause vielerorts verboten. Letztendlich geht’s bei diesem Thema vielmehr darum, das richtige Maß zu halten - sowohl bei der Verwendung von Reinigungs- und Pflegemitteln als auch bei der Häufigkeit der Autoreinigung.

Fazit

Welche Autowäsche besser ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Letztendlich ist es Geschmacksache, ob du eine Handwäsche oder eine Waschstraße bevorzugst. Übertreibe es jedoch nicht! Häufige Autowäschen mit viel Wasser und aggressiven Reinigungsprodukten tun der Umwelt nicht gut.

Was brauche ich für die Autohandwäsche?

Du möchtest dein Auto per Hand waschen, aber du weißt nicht so recht, was du dafür brauchst? Kein Problem! Hier unsere Checkliste für dein Autowasch-Zubehör:

Basisausstattung

Für den Anfang oder die sanfte Reinigung zwischendurch reicht eine Grundausstattung bestimmter Reinigungsutensilien und Reinigungsprodukte, vorausgesetzt, du darfst deine eigenen Waschprodukte mitnehmen. Du benötigst:

  • eine Auswahl hochwertiger Microfasertücher, zum Beispiel zum Trockenwischen, Scheibenwischen oder zum Polieren)
  • einen Microfaser-Waschhandschuh zum Einshampoonieren
  • ein umweltverträgliches Autoshampoo
  • 2 Eimer (einen für klares Wasser und einen für die Autoshampoo-Mischung)
  • Grit Guards für die Eimer, um groben Schmutz aus dem Waschhandschuh aufzufangen
  • Gummi- oder Putzhandschuhe

Profiausstattung

Darf es ein bisschen mehr sein? Das brauchst du für die gründliche Reinigung:

  • einen Reinigungsschaum zur Vorwäsche
  • etwas Scheibenreiniger
  • etwas Reinigungsknete, inklusive Gleitmittel zur Glättung der Oberflächen
  • ggf. Insektenreiniger im Sommer
  • einen Universal-Innenraumreiniger für Armaturen und Sitze
  • ein Felgenreiniger
  • eine Felgenbürste oder ein Felgenhandschuh
  • eine Versiegelung, Politur oder Wachs, inklusive passendem Tuch

In welcher Reihenfolge wäscht man das Auto?

Alles besorgt? Dann kann’s jetzt mit der Reinigung losgehen. Wichtig dabei ist, dass du unbedingt die Reihenfolge einhältst.

Schritt 1: Innenraumreinigung

Wenn gewünscht, solltest du immer zuerst mit der Innenraumreinigung beginnen. Entferne dazu alle Fußmatten und Gegenstände aus deinem Auto, sauge es gründlich aus und säubere anschließend mit dem Innenraumreiniger und einem Tuch die Armaturen und Sitze!

Schritt 2: Vorwäsche

Zur Vorwäsche trägst du den Reinigungsschaum beziehungsweise Snow Foam großzügig auf und lässt ihn einige Minuten einwirken. Dazu kannst du auch eine sogenannte Schaumkanone verwenden. Anschließend spülst du den Schaum mit einem Hochdruckreiniger ab.

Schritt 3: Einshampoonieren

Als nächstes füllst du einen Eimer mit Wasser und gibst das Autoshampoo hinzu. Fülle auch den anderen Eimer mit klarem Wasser! Nun fährst du mit Hilfe des Autowaschhandschuhs großzügig über den Lack. Achte dabei darauf, den Handschuh zwischendurch mit klarem Wasser auszuspülen, damit die Schmutzpartikel nicht versehentlich deinen Lack zerkratzen. Wer mag, kann vorher mit einer Reinigungsknete kleine Unebenheiten im Lack ausgleichen. Zum Schluss entfernst du das Shampoo mit dem Hochdruckreiniger.

Schritt 4: Abtrocknen

Damit keine unschönen Wasserflecken entstehen, wischst du anschließend mit einem Mikrofasertuch den Lack ordentlich trocken. Gehe dabei von oben nach unten vor!

Schritt 5: Scheiben reinigen

Mit Hilfe des Scheibenreinigers und einem Glasreinigungstuch geht’s nun an die Reinigung der Scheiben. Gleichzeitig kannst du auch die Kunststoffleisten und Scheibenwischer gründlich reinigen und gegebenenfalls mit einem Pflegeprodukt behandeln.

Schritt 6: Finale Reinigung

Zum Schluss gehst du noch einmal mit dem Hochdruckreiniger über dein Auto, um wirklich alle Rückstände vollständig zu entfernen. Et voilà - ein sauberes Auto.

Schritt 7: Bonusreinigung

Wenn es diesmal etwas ausführlicher sein soll, kannst du zusätzlich noch mit einem Felgenreiniger arbeiten. Lasse ihn, entsprechend der auf der Packung angegebenen Zeit, einwirken und entferne ihn dann mit einem Tuch! Im Sommer kannst du außerdem Insektenreiniger verwenden. Dieser braucht ebenfalls etwas Einwirkzeit.

Wie kann ich mein Auto zuhause waschen?

In den meisten Bundesländern ist die private Autowäsche auf dem eigenen Grundstück verboten. Grund dafür ist das Wasserhaushaltsgesetz, § 46-49 (WHG). Bei diesem geht es in erster Linie um den Gewässer- beziehungsweise Grundwasserschutz, denn durch die Autowäsche zuhause können giftige Chemikalien ins Grundwasser gelangen und das ist natürlich schlecht für Mensch und Umwelt. Das gilt übrigens auch für die Wäsche mit klarem Wasser, denn auch dann können giftige Stoffe deines PKWs ins Grundwasser gelangen. Auf unbefestigten Grundstücken wie zum Beispiel Wiesen ist die Autowäsche daher generell verboten. Auf befestigten Grund entscheidet die Gemeinde, ob du auf deinem privaten Grundstück dein Auto waschen darfst oder nicht.

Du möchtest dein Auto trotzdem selbst waschen? SB-Autowaschanlagen bieten Waschboxen, in denen du dein Auto selbst waschen kannst. Der Hochdruckreiniger ist praktischerweise meist mit dabei. Frage am besten vorher bei der SB-Autowaschanlage in deiner Nähe nach, ob du deine eigenen Reinigungs- und Pflegeprodukte mitbringen darfst!

Fazit

Ob du dein Auto lieber per Hand wäschst oder in die Waschanlage fährst, ist reine Geschmackssache. Typische Vorurteile, die zum Thema Autowäsche vorherrschen, entsprechen selten der Wahrheit. Diese liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen. So ist es zum Beispiel genauso wahrscheinlich, dass bei der Handwäsche ein Kratzer in deinen Lack gerät, wie bei der Waschstraße. Und auch bei der Häufigkeit der Autowäsche gilt es, ein gesundes Maß einzuhalten. Ideal ist ein Rhythmus von ein bis zwei Monaten. Wenn du dein Auto per Hand waschen möchtest, solltest du unbedingt die im Artikel beschriebene Reihenfolge einhalten! Nutze für die Autohandwäsche am besten sogenannte SB-Waschboxen! Eine private Reinigung auf dem eigenen Grundstück ist in der Regel verboten oder gilt als Ordnungswidrigkeit.