Du verreist gerne? Dann solltest du diese blinden Passagiere unbedingt vermeiden! Bettwanzen kommen vor allem an Orten mit hoher Personenfluktuation vor und verbreiten sich von dort aus überall aus, zum Beispiel über das Reisegepäck. Da sie extrem anpassungsfähig und widerstandsfähig sind, überleben sie selbst lange Phasen ohne Nahrung sowie extreme Klimabedingungen. Deshalb sind sie mittlerweile in nahezu jedem Land der Erde heimisch geworden. Hast du ein Problem mit Bettwanzen? Dann solltest du schnell handeln! In diesem Artikel findest du alle hilfreichen Tipps und Maßnahmen, um Bettwanzen rasch loszuwerden…

Wie bekommt man Bettwanzen ins Bett?

Der Begriff “Bettwanze” ist irreführend. Tatsächlich können Bettwanzen auf allen möglichen Gebrauchsgegenständen vorkommen und sich von dort aus weiter ausbreiten. Sehr häufig treten sie dort auf, wo viele Menschen ein- und ausgehen, zum Beispiel in Hotels, in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, in Einkaufszentren, im Reisegepäck oder in Flugzeugen. Außerdem kann es sein, dass Bettwanzen sich in einem gebrauchten Möbelstück verstecken, welches du vom Sperrmüll mit nach Hause nimmst oder über eine Kleinanzeige erwirbst. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, da Bettwanzen sich von Blut ernähren. Befinden sie sich zur Nahrungsaufnahme am Körper eines Menschen, kann dieser die Bettwanzen, ohne es zu merken, an eine andere Person weitergeben. Diese suchen sich dann ein gemütliches, neues Zuhause in den heimischen vier Wänden des Wirts. Dort verstecken sie sich zum Beispiel am Bettgestell, in Polstermöbeln und Matratzen, hinter Tapeten, Lichtschaltern und Heizungsrohren oder sogar in CD-Hüllen oder Tastaturen.

Wie merkt man, ob man Bettwanzen hat?

Auf den ersten Blick ist ein Bettwanzenbefall gar nicht so leicht zu erkennen. Die lästigen Tierchen lassen sich kaum von anderen Parasiten unterscheiden. Und auch Stichverletzungen von Bettwanzen sind nur schwer von anderen Insektenstichen zu differenzieren. Um die Bettwanzen eindeutig zu identifizieren, bedarf es also ein geschultes Auge. In der Regel sind Bettwanzen etwa 5 bis 6 Millimeter groß und verfügen über eine rotbraune Färbung, sechs Beine sowie einen sehr flachen Körper.

Meistens wird der Bettwanzenbefall erst nach mehreren Wochen erkannt, da sie sich zumeist in ihren Verstecken befinden und nur zur Nahrungsaufnahme herauskommen und frei herumlaufen. Hinzu kommt, dass Bettwanzen nachtaktiv sind.

Häufig werden daher auf Verdacht Maßnahmen gegen Bettwanzen getroffen, selbst wenn die Diagnose noch nicht eindeutig ist.

Es gibt allerdings ein paar Anhaltspunkte, an denen du einen Bettwanzenbefall erkennen kannst:

Blutspuren in der Bettwäsche

Bettwanzen suchen ihre Opfer nachts heim, während sie schlafen. Dann stechen sie in ihre Haut und ernähren sich von ihrem Blut. Manchmal tritt dabei ein kleiner Tropfen Blut aus, der bei genauerem Hinsehen auf der Bettwäsche oder der Kleidung zu finden ist.

Kotspuren und dunkle Flecken auf Gebrauchsgegenständen

Der getrocknete Kot von Bettwanzen, der wie kleine, schwarze Krümelchen oder Kaffeesatz aussieht, ist ein ziemlich eindeutiges Indiz für einen Befall. Befinden sich die Bettwanzen in der Matratze, kann der Kot auch in Form von dunklen Flecken in der Bettwäsche erkennbar sein.

Süßlicher Geruch im Raum

Bettwanzen sondern einen nach Bittermandel duftenden Geruch ab. Dieser kann süßlich bis intensiv stechend sein und wird von einigen Menschen als äußerst unangenehm wahrgenommen. In befallenen Räumen liefert der Geruch Hinweise auf diese Parasitenart.

Bettwanzeneier und -häute an typischen Orten

Bettwanzen leben oft unbemerkt mehrere Wochen oder Monate in den Räumlichkeiten ihres Wirts. Während dieser Zeit legen sie Eier und häuten sich. Die abgestreifte, durchsichtige Haut sowie die winzig kleinen, milchig-weißen Eier sind dann an den typischen Orten für Bettwanzen-Verstecke zu finden.

Sind Bettwanzen gefährlich für den Menschen?

Jein. Die Bettwanzenstiche sind an sich zwar harmlos. Dennoch kann ein Befall  für Betroffene sehr belastend sein, vor allem seelisch. In Ausnahmefällen kann es zu schweren allergischen Reaktionen kommen. Aber fangen wir von vorne an…

Um sich vom Blut ihres Wirts zu ernähren, beißen die Bettwanzen direkt in die Haut. Dabei sondern sie ein körpereigenes Betäubungsmittel ab, sodass die Stiche zunächst unbemerkt bleiben. Häufig folgen darauf mehrere Bisse hintereinander, was im Nachhinein häufig als sogenannte Wanzenstraße sichtbar wird. Bei vielen Menschen kommt es infolge einer Bettwanzen-Attacke zu Hautreizungen und Juckreiz. Einige reagieren erst nach mehrmaligen und häufigen Bissen. Wird die Haut stark aufgekratzt, kann es zu bakteriellen Infektionen kommen. In sehr seltenen Ausnahmefällen und nur bei sehr starkem Befall können Bettwanzenstiche allergische Reaktionen oder einen anaphylaktischen Schock auslösen.

Wesentlich schlimmer ist die seelische Belastung durch einen Bettwanzenbefall. Betroffene empfinden zumeist großen Ekel und entwickeln Ängste, vor allem, weil die Parasiten sich vorzugsweise in den persönlichen Rückzugsorten des Menschen verstecken. Das kann Alpträume, Überwachsamkeit und Panikattacken zur Folge haben. Häufig kommt es außerdem zu einer sozialen Isolation, nicht nur durch den eigenen Rückzug, sondern auch durch das Verhalten Außenstehender. Durch andauernden Juckreiz kann es außerdem zu Schlafstörungen kommen.

Was kann man gegen Bettwanzen machen?

Ein Bettwanzenbefall lässt sich in den meisten Fällen oft nur mit speziellen Chemikalien bekämpfen, da er in den meisten Fällen erst so spät erkannt wird. Allerdings kannst du selbst einiges tun, damit sich die Bettwanzen nicht weiter ausbreiten. Außerdem solltest du unbedingt einen Schädlingsbekämpfer konsultieren, selbst wenn nur der Verdacht besteht.

Bemerkst du eine oder mehrere der oben genannten Anhaltspunkte für einen Bettwanzenbefall, solltest du umgehend die folgenden Maßnahmen umsetzen:

Textilien heiß waschen

Alle waschbaren Textilien in deiner Wohnung solltest du für mindestens 30 Minuten bei mindestens 60 Grad Celsius waschen. Durch die Hitze werden Bettwanzen und Eier abgetötet. Achte zusätzlich darauf, dass du die Textilien in einer Tasche transportierst, damit sie sich nicht weiter in der Wohnung ausbreiten können!

Gegenstände ins Gefrierfach legen

Nicht waschbare, kleinere Gegenstände, kannst du für ein bis drei Tage ins Gefrierfach legen. Temperaturen unter -18 Grad Celsius töten Tiere und Eier ab.

Kurkuma verstreuen

Kurkuma enthält den antibakteriellen Wirkstoff Kurkumin. Dieser führt dazu, dass Bettwanzen nicht mehr atmen können und absterben. Verstreue dazu das Kurkuma auf den betroffenen Stellen und sauge diese anschließend ab. Danach solltest du sicherheitshalber auch den Staubsaugerbeutel entsorgen.

Übrigens: Ein mehrwöchiges Verlassen der Wohnung ist keine Lösung, da Bettwanzen über mehrere Monate ohne Nahrungszufuhr überleben können.

Alle Maßnahmen umgesetzt? Dennoch solltest du auf einen professionellen Schädlingsbekämpfer nicht verzichten! Nur dieser ist in der Lage, den Bettwanzenbefall vollständig zu bekämpfen, indem er eine Wärmebehandlung durchführt oder bestimmte Chemikalien anwendet.

Nachdem er alle Verstecke identifiziert hat, beginnt der Kammerjäger mit den Bekämpfungsmaßnahmen. Dazu gehört, unter anderem, auch das Absaugen von Eiern und Parasiten sowie das Auslegen sogenannter Insektizidbarrieren. Wanzen, die während der Nahrungssuche über diese Barrieren laufen, werden abgetötet.

Die besten 10 Schädlingsbekämpfer & Kammerjäger in der Nähe 2022
Suchst du nach einem Experten in der Nähe? Egal ob Handwerker, Nachhilfelehrer oder Fotograf. Hier bist du richtig.

Welches Mittel tötet Bettwanzen?

Selbst für erfahrene Kammerjäger kann ein massiver Bettwanzenbefall eine echte Herausforderung darstellen. Zumeist nutzt der Kammerjäger spezielle Chemikalien, um die Bettwanzen zu beseitigen. In der Regel handelt es sich dabei um Kontaktinsektizide mit Langzeitwirkung. Diese wirken jedoch nicht gegen die Eier, weshalb ergänzend auch manuelle Maßnahmen durchgeführt werden müssen.

Welches Insektizid zum Einsatz kommt, hängt von der Wanzenart ab. Manchmal können, neben den klassischen Bettwanzen, auch Schwalben-, Tauben- oder Fledermauswanzen für den Befall verantwortlich sein, die sich aufgrund kalter Außentemperaturen ein warmes Nest in deiner Wohnung suchen. Diese sind für Laien kaum von herkömmlichen Bettwanzen zu unterscheiden und können nur von einem erfahrenen Kammerjäger eindeutig identifiziert werden.

Die zur Bettwanzenbekämpfung eingesetzten Insektizide enthalten meistens Wirkstoffe aus der Gruppe der Pyrethoide, Carbamate oder Pyrrole. Aufgrund des Auftretens von Resistenzen werden diese häufig auch kombiniert eingesetzt.

Die Behandlung sollte nur von einem erfahrenen Schädlingsbekämpfer durchgeführt werden und gegebenenfalls einige Male wiederholt werden.

Wie lange dauert es, bis Bettwanzen weg sind?

Die Bekämpfung eines Bettwanzenbefalls ist oft aufwändig und langwierig. Meistens muss eine Behandlung mit Insektiziden mehrmals wiederholt werden, um die Bettwanzenpopulation zu reduzieren. Nach jeweils etwa zwei bis drei Wochen erfolgt eine Nachkontrolle. Im Durchschnitt dauert die Behandlung insgesamt mindestens 14 bis 21 Tage. Um einen erneuten Befall auszuschließen, sollte auch die umliegende Umgebung, beispielsweise benachbarte Wohnungen, untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.

Fazit

Bettwanzen sind Untermieter, auf die man gerne verzichten möchte. Nisten sie sich erst einmal in den eigenen Räumlichkeiten ein, bleiben sie lange unentdeckt. Dadurch können sie sich ungestört ausbreiten und vermehren, sodass eine spätere Bekämpfung häufig sehr aufwändig und langwierig ist. Bei einem Bettwanzenbefall sollte zwingend ein professioneller Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden. Nur dieser kann die Wanzenart eindeutig identifizieren und wirksame Substanzen gegen die Parasiten einsetzen. In der Regel dauert die Bekämpfung von Bettwanzen mindestens 14 bis 21 Tage. Unterstützend können auch einige Maßnahmen selbst durchgeführt werden.