Mittlerweile musst du für ein Bewerbungsfoto nicht mehr zum Fotografen. Mit etwas Geschick und einem sympathischen Lächeln in die Kamera, kannst du heute gute Bewerbungsfotos selber machen. Sei es für den Lebenslauf oder das Deckblatt deiner Bewerbungsmappe. Freundlich in die Kamera lächeln allein reicht aber nicht aus, für ein Foto wie vom Profi. Denn auch die richtigen Lichtverhältnisse und Kameraeinstellungen sind entscheidend. Daher haben wir dir hier einige hilfreiche Tipps zusammengetragen, damit du das perfekte Bewerbungsfoto selber machen kannst.

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Selbstgemachte Bewerbungsfotos - brauchst du unbedingt ein Bild für die Bewerbung?

Generell dürfen Firmen und Personalabteilungen kein Bild von dir für die Bewerbung verlangen. So zumindest laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Damit soll verhindert werden, dass Personen wegen ihres ansprechenden Äußeren bevorzugt behandelt werden. In anderen Ländern, den USA oder Großbritannien, ist es sogar üblich, Bewerbungen gänzlich ohne Lichtbild abzugeben. Und in Deutschland? Tatsächlich mehren sich mittlerweile die Stellenangebote, in denen die Firmen ausdrücklich um Bewerbungen ohne Foto hinweisen.

Kleiner Tipp: Ist das gewünscht, solltest du dich auch daran halten. Gleiches gilt, wenn ausdrücklich ein Bild gewünscht wird. Fehlen die Angaben dazu, kann der Bewerber selbst die bevorzugte Variante wählen. Üblich ist in der Regel hierzulande aber immer noch eine Bewerbungsmappe mit Lichtbild. Doch was, wenn du keine Zeit hast, extra noch einen Termin beim Fotografen zu machen? Sollst du deswegen auf ein Foto in deiner Mappe verzichten? Nein, schließlich kannst du Bewerbungsbilder selber machen - und das ohne viel Aufwand.

Bewerbungsbilder selber machen - was brauchst du für ein gutes Foto?

Für ein Bewerbungsfoto in Eigenregie brauchst du:

  • Eine gute (Spiegelreflex-)Kamera, möglichst hochauflösend
  • Einen neutralen Hintergrund, wenn möglich eine weiße Wand
  • Gutes Licht, am besten sind die Lichtverhältnisse bei Tag
  • Ein Stativ oder jemanden, der das Foto für dich macht
  • Außerdem solltest du einen Anzug oder Blazer/ein Kostüm tragen

So ausgerüstet, kannst du nun problemlos dein Bewerbungsfoto zuhause machen. Doch halt, war da nicht noch was mit dem natürlichen Lächeln, der oberen Horizontalen und dem Kinn? Hier einmal die wichtigsten Tipps und Regeln rund um das selbstgemachte Bewerbungsfoto.

Selber machen wie vom Profi - die 10 Tipps und Regeln

Grundsätzlich ist es heute dank hochauflösender Handys, kostenlosen Bildbearbeitungs-Tools und diversen Filtern um einiges leichter geworden, Fotos wie vom Profi selbst zu machen. Dennoch solltest du die folgenden Tipps und Tricks beherzigen:

1. Die Kamera und das Objektiv

Grundvoraussetzung für die perfekten selbstgemachten Bewerbungsfotos sind eine gute (Spiegelreflex-)Kamera oder ein Smartphone mit einer guten Kamera. So sollte etwa die Handykamera mit mehr als 5 Megapixel auslösen. Bei einer digitalen Spiegelreflexkamera sind mindestens 12 Megapixel und mehr zu empfehlen. Außerdem brauchst du für ein professionelles Bewerbungsfoto ein Objektiv mit einer guten Brennweite. 50 mm sind dabei zu wenig. Ideal für Porträts sind 85 mm bis 135 mm. Damit hast du gleich die richtige Tiefenschärfe, sodass der Fokus auf deinem Kopf und nicht auf dem Hintergrund liegt.

Foto für die Bewerbung selbst machen
Vermeide Ablenkung im Hintergrund

2. Auffälligen Hintergrund vermeiden

Damit kommen wir bereits zum nächsten Thema: dem Hintergrund. Bilderrahmen oder Möbel im Hintergrund sind für ein Picture auf Instagram vielleicht ein Hingucker, nicht aber auf dem Foto für deine Bewerbungsmappe. Achte beim Bewerbungsfoto daher darauf, dass der Hintergrund neutral ist. Ideal sind weiße oder hellgestrichene Wände ohne auffällige Bilder oder Möbel. Diese würden das Auge des Betrachters von dir und deinem Gesicht ablenken. Ebenfalls kein idealer Hintergrund ist eine rot gestrichene Wand. Schließlich möchtest du Werbung für dich und deine Person machen und nicht über den neuesten Trend unter den Wandfarben berichten. Für die perfekten selbstgemachten Bewerbungsfotos stellst du dich 1 Meter von der Wand entfernt auf. So verhinderst du, dass dein Schatten Umrisse wirft.

3. Bewerbungsfotos selber machen - die richtigen Lichtverhältnisse

Du hast die passende Wand gefunden, machst das erste Bild und dann kommt die Ernüchterung: Das Bild ist zu dunkel. Achte beim Bewerbungsfoto selber machen unbedingt auf die richtige Ausleuchtung der Umgebung. Das kannst du entweder mit einem Blitz oder mit verschiedenen Lampen in der Umgebung erreichen.

Wichtig dabei ist: Das Licht darf dir nie frontal ins Gesicht blitzen oder scheinen. Ansonsten wirkt dein Teint fahl und blass. Der Blitz darf daher nur indirekt blitzen. Du kannst auch eine Stehlampe seitlich aufstellen, eine Lampe, die leicht von unten strahlt („Beautylight“) und eine Leuchte im Hintergrund. Derart ausgeleuchtet wirkt das Foto für den Lebenslauf sehr plastisch und lebendig. Außerdem vermeidest du mit einer leicht seitlichen Ausleuchtung, dass unter deinen Augen Schatten entstehen und du auf dem Bild aussiehst, als hättest du eine durchzechte Nacht hinter dir.

4. Stativ oder kein Stativ?

Die perfekten selbstgemachten Bewerbungsfotos im Alleingang gelingen dir nur mit einem Stativ und Selbstauslöser. Doch bis so ein zufriedenstellendes Ergebnis zustande kommt, braucht es oft mehrere Versuche. Einfacher wird es, wenn dir ein Freund oder jemand aus der Familie hilft. Diese können dir auch gleich eine zweite Meinung über das Bild geben. Schließlich möchtest du auf dem Bild ja perfekt aussehen.

Lichtbild Lebenslauf
Die Körperhaltung ist nicht zu unterschätzen

5. Die Körpersprache und Pose

Zum perfekten selbstgemachten Bewerbungsfoto gehört die richtige Körpersprache. Nicht zu lässig und nicht zu angespannt. Das gelingt dir, wenn du aufrecht, mit geraden Schultern dastehst und die Arme seitlich locker hängen lässt. Nicht empfehlen würden wir dir das Verschränken vor der Brust. Das symbolisiert ein Abwehrverhalten. Dann stecke die Hände lieber locker in die Hosentaschen. Auf dem Portraitbild wird das niemand erkennen. Drehe das Gesicht frontal zur Kamera, die Augen blicken direkt in das Objektiv. Und jetzt setzt du noch ein freundliches Lächeln auf. Aber bitte, ohne dabei die Zähne zu blecken.

7. Haare und Outfit

Kleiner Tipp: Der Kamera entgeht nichts. Wenn du dein Gesicht frontal zum Objektiv drehst, werden alle Schatten, Hautunreinheiten und Co. direkt eingefangen. Daher solltest du das Make-up, die Rasur und das Styling deiner Haare für das Bewerbungsbild nicht unterschätzen.

Wichtig: Das Styling soll seriös wirken, wie das im Business üblich ist. Glitzerhaarspangen, ein kräftiger Lidschatten und knallige Lippen sind eher fehl am Platz. Es geht hier um einen Job und nicht um eine Silvesterparty.

Bewerbungsfoto Lebenslauf
Das perfekte Styling ist beim Bewerbungsfoto ein Muss

8. Die Kameraposition

Um bei den Personalern einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollte das Objektiv der Kamera stets in Augenhöhe positioniert werden. Profis sprechen hier von einem Headshot. Hier liegen die Augen im oberen Drittel und vom Oberkörper sind maximal noch die Schultern zu sehen. Bei einer anderen Ausrichtung, beispielsweise wenn das Kameraobjektiv oberhalb deiner Augen ausgerichtet ist und der Blick von oben nach unten geht, wirkst du automatisch kleiner. Andersherum, von unten nach oben, wirkst du zwar großer, zugleich aber auch unnatürlich verzerrt. Außerdem kann dein Blick dann als arrogant gedeutet werden.

Kleiner Tipp: Wenn du schon dabei bist, mach doch gleich mehrere Bilder. So hast du eine größere Auswahl und kannst am Ende das beste Foto auswählen.

9. Das passende Format zum Layout aussuchen

Klassisch sind auf dem Lebenslauf Fotos mit einem Format von 2:3. Das entspricht später 4x6cm oder 6x9cm (Breite x Höhe). Für das Deckblatt kannst du das Bild statt im Hochformat auch im Querformat drucken. Das Format ist, wie du beim nächsten Bild erkennen kannst, sehr wichtig. Oder möchtest du, dass dein Gesicht knapp oberhalb der Augen oder unter dem Mund beim Druck abgeschnitten wird?

Wichtig: Die Auflösung sollte 300 dpi nicht unterschreiten. Andernfalls wirkt das Bild im Druck verpixelt.

Bewerbungsfoto selber machen - aber bitte im richtigen Format

10. Bewerbungsfoto bearbeiten

Für ein hochwertiges Bewerbungsfoto kannst du die Bilder nach dem Fotoshooting noch digital nachbearbeiten. Damit kannst du etwa die Farben optimieren, Hautunreinheiten kaschieren, rote Augen retuschieren, einen unnatürlichen Glanz entfernen. Damit bekommt das Foto am Ende noch mehr Ausdruck. All diese Punkte kannst du bereits mit dem ein oder anderen kostenfreien Bildbearbeitungsprogramm durchführen, etwa wie GIMP.

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FAQs – häufige Fragen zum Thema Bewerbungsfoto selber machen

Wie aktuell muss das Bewerbungsfoto sein?

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Professionelle Bewerbungsfotos sollten nicht älter als maximal 3 Jahre sein. Achte darauf, dass du nach einer radikalen Veränderung, etwa einer neuen Frisur, für die nächste Bewerbung unbedingt neue Fotos machen lassen solltest. Erscheinst du zum Vorstellungsgespräch mit einem gänzlich anderen Äußeren als auf deiner Bewerbung, ist das eher schlecht.

Kann ich mein Bewerbungsfoto selber machen?

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Du kannst ein Bewerbungsfoto problemlos selber machen. Dafür brauchst du aber eine sehr gute Handykamera. Besser ist eine Spiegelreflexkamera mit mindestens 12 Megapixeln. Achte außerdem auf einen neutralen Hintergrund und ein ansprechendes Äußeres. Willst du, dass deine Bewerbungsfotos professionell wirken, achtest du außerdem auf ein natürliches Licht und einen hochwertigen Ausdruck.

Kann ich fürs Bewerbungsfoto mein Handy benutzen?

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Natürlich kannst du dein Bewerbungsfoto auch mit dem Handy machen. Für ein perfektes Bewerbungsbild sollte die Handykamera aber mit mehr als nur 5 Megapixel auslösen. Das ist bei dem meisten modernen Geräten aber Standard. Ebenfalls sollte das Modell einen Autofokus haben.

Was kostet ein gutes Bewerbungsfoto?

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Willst du dein Bewerbungsfoto doch lieber bei einem Fotografen machen lassen, musst du mit Kosten zwischen 25 € und 50 € rechnen. Dafür bekommst du 4 bis 10 identisch aussehende Fotos.