Stell dir vor, du sitzt gemütlich auf deiner Terrasse und plötzlich tauchen diese lästigen rot-schwarzen Feuerkäfer auf, die überall herumkrabbeln und sich in deinem Gemüsegarten breitmachen. Was für ein Albtraum, oder? Aber keine Sorge, es gibt Lösungen, um diese kleinen Plagegeister loszuwerden.
Feuerwanzen, auch bekannt als Feuerkäfer oder Pyrrhocoridae, können eine echte Plage sein, besonders in den wärmeren Monaten. Sie hinterlassen nicht nur einen unangenehmen Geruch, sondern saugen auch den Saft aus deinen Pflanzen, was zu unschönen Schäden führen kann.
Aber es gibt Hoffnung! In diesem Artikel werden wir dir verschiedene Methoden zur Bekämpfung der Feuerwanzen vorstellen. Von Hausmitteln bis hin zu professionellen Lösungen, wir haben alles, was du brauchst, um deine Terrasse und deinen Garten wieder feuerwanzenfrei zu bekommen.
Listando
Feuerwanzen bekämpfen: Das Wichtigste auf einen Blick
- Feuerwanzen sehen zwar gefährlich aus, sind für deine Pflanzen ungefährlich.
- Bei Feuerwanzen handelt es sich um Lästlinge nicht um Schädlinge.
- Als Nahrung dient dem Feuerkäfer herabgefallene Samen, Fruchtstände von Malven, Robinien, Linden und anderen Pflanzen, sowie Läuse, Milben und weitere Kleinstlebewesen.
- Feuerwanzen räumen also deinen Garten auf, indem sie tote Pflanzenteile und tote Insekten fressen.
- Feuerkäfer riechen muffig.
- Du kannst Feuerkäfer einfach mit einem Handbesen und einem Eimer einsammeln und umsiedeln.
- Zur Bekämpfung der Feuerwanze kannst du Reisig der Balsamtanne oder Häckselgut ausstreuen.
- Du kannst Feuerwanzen gut mit Hausmitteln vertreiben.
Was sind Feuerwanzen?
Weltweit gibt es rund 400 Arten der Feuerwanze. Bei uns in Europa sind nur fünf Arten und in Deutschland nur zwei Arten bekannt: die auffällig rotschwarze Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) und die bräunliche Pyrrhocoris marginatus. Die Gemeine Feuerwanze mit ihrer rotschwarzen Färbung kommt in großer Zahl vor, dahingegen ist die bräunliche Pyrrhocoris marginatus vom Aussterben bedroht. Feuerwanzen gehören zur Familie der Baumwanzen und werden auch als Feuerkäferwanze, Feuerkäfer und Gemeine Feuerwanze bezeichnet. Genau genommen ist der Feuerkäfer aber eine andere Insektenart, welche eine durchgängig rote Färbung der Oberseite hat.
Ausgewachsene Feuerwanzen sind 10 bis 12 Millimeter groß und haben einen schmal-eiförmigen Körper. Du erkennst sie nicht nur an der rotschwarzen Farbe auf ihrem Panzer, sondern auch am schwarzen Muster auf dem Hinterleib, welches an eine afrikanische Stammesmaske erinnert. Ihr schwarzer Kopf hat lange Fühler und einen Stechrüssel. Der Käfer kann nicht Fliegen, sondern krabbelt mit ihren sechs Beinen flink voran.
Wo treten Feuerwanzen auf?
Feuerwanzen treten in fast jedem Garten auf. Feuerwanzen bevorzugen sonnige, bodennahe Bereiche in der Nähe von Rosskastanien, Linden, Robinien und Akazien. Aber auch Hibiskus und Stockrosen und andere Malvengewächse ziehen die Feuerwanze an.
Was fressen Feuerkäfer?
Feuerwanzen fressen abgefallen Samen und Pflanzenteile, welche sie auf dem Boden finden und stechen mit ihrem Stechrüssel in die Pflanze, füllen sie mit ihrem Sekret und saugen die Pflanzensäfte aus den Fruchtständen. Sie sind aber keine Schädlinge für deine Pflanzen im Garten, da sie im Gegensatz zu Blattläusen nur an kleinen Bereichen der Pflanzen saugen und dann weiterziehen. So entsteht an der Pflanze kaum ein Schaden. Außerdem fressen sie gerne Blattläuse, Milben, Bienen und Hummeln und andere Kleinstlebewesen.
Wie verhalten sich Feuerwanzen?
Sobald es im April langsam wärmer wird, kriechen die Feuerwanzen massenweise aus ihrem Bodenversteck hervor, so können sie aufgrund ihrer bloßen Anzahl schon lästig werden. Sie haben kaum Fressfeinde, da sie über wanzentypische Stinkdrüsen verfügen und so unangenehme Gerüche produzieren können, um ihre Feinde zu vertreiben. Zudem schmecken sie bitter. So sind sie für die meisten Vögel unattraktiv. Nur Igel, Spitzmäuse und manche Vogelarten mögen Feuerwanzen.
Nach ihrer Paarung im Frühling legen die Weibchen bis zu 60 Eier im Nest in Bodennähe ab. Nach einem Jahr sind die Larven so weit entwickelt, dass sie nach fünf Häutungen endlich zur Wanze werden. Im folgenden Frühling kommen die Feuerwanzen dann mit den ersten Sonnenstrahlen hervor.
Sind Feuerwanzen Schädlinge?
Da Feuerwanzen die Pflanzen in deinem Garten nicht schädigen, handelt es sich auch nach Ansicht der meisten Hobbygärtner bei Feuerkäfern eher um Lästlinge als um Schädlinge. Sie sind sogar eher nützlich, da sie Blattläuse und Milben fressen und abgestorbenen Pflanzenteilen den Gar aus machen. Daher kannst du sie getrost als Helfer in deinem Garten betrachten. Das einzig Unangenehme ist eher ihr Geruch.
Wie werden Feuerwanzen im Garten am besten bekämpft?
Wenn die in Scharen auftretenden Feuerwanzen dir wegen ihres Geruchs zu lästig sind, dann kannst du sie einfach mit einem Besen und einem Eimer einsammeln und umsiedeln. Wenn du Malvengewächse im Garten hast, wirst du sie allerdings nie ganz loswerden. Dringend abzuraten ist davon, die Feuerwanzen zu bekämpfen. Feuerwanzen mit chemischen Mitteln oder Hausmitteln wie Spülmittel in einer Sprühflasche zu bekämpfen ist nicht nötig. Schließlich stellen Feuerwanzen keine Gefahr für Pflanzen darf und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Spitzmäuse, Igel und Vögel.
Welche Hausmittel gegen Feuerwanzen?
Forscher in den USA fanden heraus, dass das Holz der Balsamtanne (Abies balsamea) einen Stoff enthält, der die Entwicklung der Feuerwanze hemmt. So kannst du einfach an den Stellen, wo üblicherweise im Frühling Feuerwanzen in deinem Garten auftreten oder direkt auf die Nester der Feuerwanzen, Häckselgut oder Reising der Balsamtanne als Mulchmaterial verteilen. Dieses enthält einen Stoff, der dem Juvenilhormon der Wanze ähnelt. Damit ist es der Feuerwanzen-Larve nicht möglich, die letzte Entwicklungsstufe zur erwachsenen Wanze zu erreichen.
Was beugt Feuerwanzen vor?
Vorbeugend kannst du der Feuerwanze die Nahrungsgrundlage entziehen und keine Malvengewächse in deinem Garten pflanzen. Auch sollten dann keine Linden, Robinien, Stockrosen, Akazien und Rosskastanien in deinem Garten stehen.
Außerdem kannst du das Winterquartier der Larven entsorgen, indem du Laub und Reisig und herabgefallene Baumrinde entsorgst. Hier überwintern die Larven der Feuerwanze gerne, genauso wie im Komposthaufen. Wenn du diese aushebst und an einem anderen Ort weit weg von deinem Garten umsiedelst, dann sind sie fort.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Feuerwanze
Sollte man Feuerwanzen bekämpfen?
Nach Möglichkeit solltest du die Tiere immer lieber Leben lassen, sie sind schließlich ungefährlich für Menschen, Tiere und deine Pflanzen. Eigentlich kannst du sie als Helfer im Garten betrachten, die abgestorbene Pflanzenteile und tote Insekten fressen. Zudem fressen sie Blattläuse und andere echte Schädlinge auf.
Wie werde ich Feuerwanzen los?
Los wirst du die Feuerwanzen am besten, indem du sie einfach mit einem Handbesen und Eimer einsammelst und weit weg von deinem Garten wieder aussetzt. Auch kannst du Holzspäne der Balsamtanne im Frühling vor dem Schlüpfen der Käfer an den typischen Stellen im Garten verteilen. Diese sendet einen Stoff aus, der die Entwicklung der Larven zum Feuerkäfer verhindert.
Was mögen Feuerwanzen nicht?
Feuerwanzen mögen die nordamerikanische Balsamtanne nicht. Die Holzspäne sondert einen Stoff aus, der die letzte Entwicklungsstufe der Larve zum Feuerkäfer verhindert. Du findest die Holzspäne im gut sortierten Gartenfachhandel oder direkt bei Baumschulen. Bringe die Holzspäne einfach auf den Lieblingsplätzen der Feuerwanzen in deinem Garten als Mulch aus.
